Brot und Spiele: AKT I[Willis Tower]


Brot und Spiele: AKT I[Willis Tower]

Postby Marcel » 26 Feb 2016, 21:56

Brot und Spiele:

Einlass: Haupteingang

Die Eingangshalle war sehr steril gehalten. Schwarz und Weiß. Modern. Viel Glas. Wachpersonal am Eingang. Wachpersonal im inneren. Männer in Anzügen, mit Ohrstöpseln. Kurze Haarschnitte. Um die 30. Eine Skulptur des Achilles, mit Speer, Rüstung, Mantel und Helm (Christa) innerhalb eines kunstvoll drapierten Springbrunnens stand im Zentrum. Hinter diesem war ein halbrundes Gebilde, hinter dem vier Frauen saßen. Blond, Hübsch. Jung. Höflich. Routinierte Empfangsdamen… Ein Stück weiter stand ein schwarzer marmorner Block in ein Fahrstuhl eingelassen war. Wieder Männer in Anzügen.

Die Gäste wurden erwartet, wurden respektvoll von einem bereits ergrauten Mann empfangen. Höfliche Floskeln, nüchtern und ruhig vorgetragen. Keine Handys, keine Aufnahmegeräte, keine Kameras, kein technischer Schnick Schnack, keine Waffen wurde gestattet. All das würde eingesammelt werden. Sollte jemand doch etwas in der Art mit in den Fahrstuhl mitgenommen haben, würde er im späteren Verlauf bemerken dass jegliches technische Gerät nicht mehr funktionieren wollte.

Einlass Tiefgarage unter dem Willistower:

Alternativ konnte man mit einem Fahrzeug auch direkt in einen speziellen Bereich der Tiefgarage welche sich Unterhalb des Willis Towers befand vorfahren, nach dem man eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen hinter sich gelassen hatte.

Dass Prozedere würde sich nicht sonderlich unterscheiden. Keine Waffen, kein technisches Gerät. Wachpersonal. Kameras. Technische Spielereien. Hunde. Auffällig wäre das hier schon einige Fahrzeuge standen, achtete man ein wenig auf die Nummernschilder, so kamen jene aus allen Ecken der USA.

Ausgewähltes Personal führte die eintreffenden Gäste zu den Fahrstühlen, welche sich ohne deren zu tun in Bewegung setzen würden.

Aufgrund einer fehlenden Anzeige, konnte man über die Etage in der man sich befand.. nur spekulieren.

Nach dem sich die Fahrstuhltüren geöffnet hatten trat die Begleitperson die einen empfangen hatte einen Schritt zur Seite und deutete auf dein Doppelportal am Ende des Ganges, von dem keine Türen abgingen. Dieser war etwa 10m breit 20 m hoch und 70m lang.

Er würde nicht folgen, eine Mauer schob sich von oben herab und schloss die Hässliche Lücke die die Moderne hinterlassen hatte.

Der Gang. Römischer Baustil. Säulen. Skulpturen von Helden und Göttern begleiteten einen auf dem spärlich erleuchtenden Pfad. Fast mochte man meinen sie würden einen beobachten, aber vielleicht täuschte der Eindruck auch nur? Brennende Fackeln, kein künstliches Licht.

Das schwere offen stehende Tor… war verziert, zeigte Schlachten, zeigte Kämpfe….aus der Antike, zeigte Tempel, zeigte Karten…Gesichter von Göttern, von Helden und Unbekannten….Inschriften, Symbole….deutlich zu viele Eindrücke um es in den wenigen Momenten nur im Ansatz aufnehmen zu können...

Bewacht von zwei muskelbepackten, hochgewachsenen Männern in schwerer Rüstung wie man sie aus dem antiken Rom kannte. Dunkle, fast in schwarz gehende rote Umhänge, Schild und Speer in der Hand, ein Kurzes Schwert an der Seite. Die Gesichter hinter einem schweren Helm versteckt.

Das Kolosseum

Das ellipsenförmige Konstrukt erinnert in seiner Bauart sehr an das aus vorwiegend aus Klagstein geschaffene Amphitheatrum Novum auch wenn es nicht im Ansatz dessen Größe sein Eigen nannte und vielleicht gerade Eintausend Personen einen Platz bieten würde, wäre es voll besetzt. Der größte Unterschied war vermutlich das man hier nicht vorwiegend auf die typischen Sitzplätze gesetzt hatte und jene nah zu ausschließlich auf der zweiten Ebene zu finden waren. Auf Stehplätz hatte man ganz verzichtete und verstärkt eine Art „Logen und Maenianumsystem“ in der ersten Ebene gesetzt die einen nahe an das geschehen in der darunter liegenden Arena heran brachten. Ansonsten hatte der Bau das typische Gefälle wie man es von seinem großen Bruder her kannte.

Der Hauptgang

Sobald man das Tor hinter sich gelassen hatte trat man in ein Reich aus Licht und Schatten, befand sich auf dem Hauptgang des Kolloseums der es einem ermöglichte dieses gänzlich zu um runden. Er trennte die erste und die zweite Ebene. Durch eingelassene Treppengänge führten sowohl in die erste als auch zweite Ebene, wenn gleich die Zugänge für letztere in der heutigen Nacht geschlossen blieben. Erleuchtet war die gesamte Szenerie einzig mit brennenden Fackeln und Öllampen, welche ihren ganz eigenen Duft verströmten. Aneinandergereihte Torbögen, Säulen im römischen Stil der Antike als auch Staturen aus einer Zeit in der die alten Götter der Römer noch herrschten begleiteten einen auf jenem Weg. Krieg, Kampf und Handwerk war das beherrschende Thema. Eulen, Hunde, Geier und Schlange, die dominierenden Tiere in Stein gehauenen „Bildern“. Von dem Hauptgang aus hatte man zum einen, einen guten Blick auf die im Mittelpunkt stehende Arena, als auch auf die im Zentrum nördlich befindenden Loge des Hausherren, welche sich über zwei Ebenen erstreckte. Ebenfalls konnte man von diesem aus kleinere abgetrennte Bereiche, im römischen Stil erreichen die die Möglichkeit für ein wenig Privatsphäre boten.

Die erste Ebene

Wenn man über einen der Zugänge des Hauptganges in die erste Ebene gelangt befand man sich auf einem kleineren Rundgang wieder von dem man die einzelnen Logen erreichen konnte. Auch hier änderte sich das Bild das geschaffene Bild nicht. Die Torbögen welche zu der im Zentrum stehenden Loge des Gastgebers führten waren jedoch verschlossen und wurden Männern die jenen am Tor und den sonstigen Ein und Zwischengängen standen ähnelten, einzig ihre Umhänge und der Kamm auf dem Helm tiefschwarz waren.

Loge des Critias

Der Torbogen zur linken war ein prunkvolles Konstrukt. Mit vielerlei Spielerei im Detail. Eine Schlange die sich um einen Ölbaum rankte, eine Eule die argwöhnisch von einem Ast drein blickte. Eine Frau in Rüstung mit Speer und Schild. Der zu rechten war dagegen eher schlicht in seinem Charakter, zeigte einen Mann mit grimmigem Blick, Helm Schild und Speer triumphierend im Kampf. Begleitet von wilden Tieren… Geier die sich an Leichen labten…

Es führen 49 Stufen zu der Plattform hinauf.

Ein pechschwarzer, aus Granit gehauener Thron*1 steht und unweigerlich das Zentrum bildet. Er sticht aus der dort geschaffenen Formation aufgrund seiner Größe deutlich hervor und bietet einen deutlichen Kontrast zu dem hellen Kalkstein. Er ist schlicht in seiner Natur und martialisch in seinem Wesen. Er bietet keinerlei Komfort und dennoch scheint er auf seine ganze eigene Art und Weise eine schwer definierbare Präsenz ausstrahlen. Bei genauerem hinsehen kann man jedoch Verzierungen erkennen, vielleicht sogar Symbole? Neben diesem stehen vier nahezu identische, kleinere Abbilder, zwei direkt zu seiner rechten *2, 3 und linken* 4,5, wie ein wenig nach vorne versetzt, sechs weitere, ebenfalls drei rechts *6,7,8 und links*9, 10,11 zu den zentraleren komplettierten das Bild.

*1 Critias war in eine einfache, schlichte purpurne Toga gehüllt. Die Züge des Gesichts waren steinern, hart und frei von jeder Emotion. Kleine Narben, die man erkennen kann, wenn man genauer hinsah, auf der Wange, auf dem Nasenrücken, auf der Stirn, den kräftigen Armen und Beinen. Eine vom Krieg geschriebene Geschichte, verewigt im Fleisch. Die braunen Augen waren kalt, bestimmend in ihrem Charakter und frei von jedem Zweifel. Insgesamt erschien seine Gestalt des augenschlich um die 50 Jährigen, wie ein Relikt aus einem längst vergangenem Zeitalter. Geradezu fremdartig in dieser Welt. Brachial und unbeugsam war die Natur die ihr am nächsten kam. Etwas schwer definierbares umgab sie, etwas das abstoßend und anziehend zugleich wirken konnte.

*2 rechts und ihm am nächsten saß eine etwa 1,80 große Gestalt, sie trug eine weiße Robe auf feinem Stoff, die von einer schlichten Kordel zusammen gehalten wurde. Die tiefsitzende Kapuze verbarg das Gesicht dahinter zu großen Teilen. Die wenige Haut die man erkennen konnte war glatt, fein, blass, gerade zu Makel los. Die Lippen nicht voll, nicht schmal. Eher weiblich, denn männlich? Die schlanken Hände waren in den weiten Ausläufen der Ärmel verborgen. Die Statur der Unbekannten Person schien zierlicher Natur. Bewegen schien sie sich nicht. Die Haltung war eine aufrecht, gerade. Einzig der Kopf, mochte manchmal ein wenig an Bewegung erahnen lassen. Etwas haftete dieser Gestalt an das schwer zu definieren war, unangenehm in seinem Charakter. Sie strahlte etwas Rechtschaffendes aus, das etwas von einem reinigenden Feuer hatte. Etwas von der Art von Ruhe, die einem Sturm vorrausging….

*3 Caecilia [folgt]

*4 Lucita. Sie trug ein hochgeschlossenes, langes dunkel rotes Kleid, aus schwerem Stoff, mit goldenen Stickereien wie man es im 11 Jahrhundert in den Kreisen des spanischen Hochadels vorfand. Dass ansehnliche Gesicht der augenscheinlich mitte 20 Jährigen, war scharf geschnitten, nannte iberischen Züge sein eigen. Die Augen waren dunkel braun, wirkten jedoch fast genauso schwarz wie ihre langen Haare, die sie offen trug. Es war ein lauernder, scharfsinniger, kalkulierender Blick. Sie betrachtete die Szenerie in Aufmerksamer Art und Weise. Und fast schien es so, als würde sie auf etwas warten. Die geworfenen Schatten in ihrer Nähe schienen ihre schlanke Gestalt zu umspielen, zu umschlichen, geradezu Ehrfürchtig. An ihrer rechten Hand prangte ein Siegelring, dessen Bedeutung in den heutigen Nächten vermutlich nur die wenigsten kannten. Es war eine kalte, tödliche wenn auch anmutige Präsenz die ihre Person umgab. Geschichten ranken sich so einige und es kommen immer wieder neue dazu. Das Gerücht das sie ihren eigenen Erzeuger, den Kardinal Moncada vernichtet haben soll hält sich jedoch ebenso hartnäckig, wie Vermutung das ihre wahre Loyalität seit je her nur einer einzigen Person galt...

*5 Gabriel saß im Halbschatten und war in eine schwere, weitgeschnittene Robe gehüllt, welche locker auf seinem Körper auflag. Die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen so dass man nur wenig von dem blassen, aschfahlen Gesicht, wie den Fenster seiner Seele erkennen konnte. Mehr ein erahnen. Die beiden Hände hatte er in den zusammengeführten Ausläufern der Robe verborgen. Die Ellenbogen lagen auf den steinernen Lehnen auf. Keine entspannte Haltung, ganz im Gegenteil, nichts an dem Mann in der Robe wirkte in der heutigen Nacht „entspannt“.

*6 Theo Bell einst Archont des Justikars Jaroslav Pascek, ist er in den heutigen Nächten schon längst selber Justikar. Seine sonst eher legere und praktische Kleidung mit dem charakteristischen Basecap hat er heute gegen einen edlen und perfekt auf seinen Körper geschnittenen Anzug mit angenehmer Haptik und satter grauer Farbgebung getauscht. Der dreiteilige Anzug bestehend aus einem Zwei-Knopf-Sakko, passender Weste und Bügelfaltenhose. Gefertigt aus edelsten ausgesuchten Materialien, dazu trägt er ein weißes Hemd und eine schwarze seidene Krawatte. Passende schwarze Lederschuhe sowie ein im selben Farbton wie die Krawatte gehaltenes Einstecktuch runden das schicke Ensemble ab. Allerdings ist es mehr als offensichtlich, was der Justikar von diesem ganzen Schauspiel hält. Nicht nur, dass er seinen Anzug mit einer abgrundtiefen Verachtung trägt sondern auch die Nähe zu Jack und die Anwesende Riege der Sabbat Anhänger, allen vorran Polonia, lässt von ihm mehr den Eindruck einer tickenden Zeitbombe entstehen als einen tiefen entspannten Gast.

*7 Jeretik Chevolek ist ein großer Mann von kräftiger Statur, der sehr viel Wert auf seine Erscheinung legt. Dabei ist sein Äußeres nach menschlichen Maßstäben gemessen, wirklich hässlich. Die Adern schimmern unter der dünnen weißen Haut seines kahlen Schädels hervor. Die Augen sind dunkel und Blut unterlaufen. Eine schwarz verfärbte lange Narbe zieht sich von seiner Unterlippe in gerader Linie über seinen Hals. Dennoch ist der Mann wirklich charismatisch sowie charmant und sein Lächeln zeigt strahlend weiße Zähne. Er wirkt wie hineingegossen, in seinen rabenschwarzen, maßgeschneiderten Schattenstreifen Anzug. Dazu ein passendes schwarzes Hemd und eine schwarze seidene Krawatte, sowie die zum Anzug passende Weste. Seine Hände stecken in schwarzen Lederhandschuhen und die schwarzen edlen Lederschuhe runden seine Erscheinung ab. Alles ist von exzellenter Qualität und handverlesenen Materialien. Der einzige sichtbare Akzent ist die exquisite Platin Rolex Armbanduhr, im Wert eines Sportwagens, an seinem Handgelenk. Er wirkt als das genaue Gegenstück zu seinen beiden Sitznachbarn. Eine Aura aus tiefer und scheinbar endlose Ruhe sowie Geduld scheint den Mann zu umgeben. Dennoch sollte nicht bezweifelt werden, auf wessen Seite er steht, falls die Stimmung kippen sollte.

*8 Jack, die Legende. Zumindest unter den Anarchen, steht in seiner körperlichen Statur weder Theo Bell noch Jeretik in irgendeiner Art und Weise nach. Allerdings gibt er offenbar mal so gar nichts auf edle Stoffe und maßgeschneiderte Anzüge. Man könnte ihm zumindest zu Gute halten, dass er ein Hemd trägt. Und so sitzt er da in einer schwarzen Lederjacke, einem schwarzen Hemd, dessen oberster Knopf offen ist und unter dem er ein schlichtes weißes T-Shirt trägt. Dazu eine leicht verwaschene blaue Jeans und schwarze Sneaker. Sein dunkles Haar trägt er nach hinten gegeelt und sein Gesicht wird von einem schon leicht zotteligen drei Tage Bart eingerahmt. Er sitzt ausgesprochen lässig auf seinen Platz und auch wenn es den Anschein macht ihn könnte kein Wässerchen trügen, so spricht der Ausdruck auf seinem Gesicht und in seinen Augen eine ganz andere Sprache. Die Nähe zu Theo Bell und der ihm so verhassten Camarilla auf der einen Seite und die mindestens ebenso beliebte Riege des Sabbats auf der anderen bringt auch bei diesem Brujah das Blut zum kochen.

*9 Polonia. Der Kardinal des Sabbats war etwa 1,85 groß und von kräftigerer Statur ohne jedoch Klobig zu wirken. Die schwarzen Haare waren kurz und akkurat geschnitten. Die Augen wirkten gerade zu tiefschwarz, sprachen von einem wachen als auch aufmerksamen Geist. Für den heutigen Abend hatte er sich für einen passgenauen Anzug im spanischen Stil entschieden, der die einzelnen Körperpartien des Lasombra zu unterstreichen wusste. Das Blütenweiße Hemd als auch die Krawatte wurden von einer schwarzen Weste in Form gehalten, der Gürtel war schlicht in seinem Charakter. Die Schuhe, die gewählte Hose als auch die Armbanduhr passten zum geschaffenen Gesamtbild des scheinbar Modebewussten Mannes. Ein Jackett trug er jedoch nicht oder nicht mehr? Auf sichtbaren Schmuck hatte er verzichte, vielleicht ganz bewusst? Augenscheinlich schien der Kainit, den etwas Befehlsgewohntes umgab und der der Camarilla kurz vor den Ereignissen um die Jahrtausendwende mehr als eine schmerzende Niederlage beigebracht hatte, ruhig und beherrscht. Und das trotz der Nähe zu Lucita, trotz der Nähe zu Bell... In den dunkeln Augen konnte man einen nachdenklichen Schimmer hinter der vordergründigen Ruhe ausmachen. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen, wenn auch nicht zu beunruhigen. Und dennoch war da eine Form von Spannung im Raum, welche auch an seine Person nicht gänzlich unberührte.

*10 Albert Oppenheimertrug einen maßgefertigten Designeranzug aus dem Hause Lagerfeld. Pomade hielt die nach hinten gekämmten Haare in Form und verlieh diesen den typischen Glanz. Schwarz in verschiedener Intensität dominieret das mehrteilige Kleidungstück, einzig die schneeweiße Krawatte, die zum größten Teil unter der Weste verborgen lag, wie ein einzelnen Knöpfe bildeten einen deutlichen Kontrast. Die massive Designerbrille reihte sich in das geschaffene Bild nahtlos ein. Die Hände des um die 1,85 großen Mannes waren gleichsam von schwarzen, dünnen Stoff bedeckt. Das der Mann wie stetig rauchte schien hier niemanden zu stören oder zu verwundern. Ebenso schien ihn er sich an der hier deutlich herrschenden „Spannung“ die in der Luft lag, nicht zu stören, denn hinter der massiven Brille zeichnete sich etwas zwischen Tiefenentspannung und Amüsiert sein, ab. Warum auch immer….

*11 Jonathan Gursel der sich erst vor kurzen dem Gefolge des Hausherren an schloss, war in einen maßgeschneiderten Anzug im Stile der 20iger gehüllt, kreiert von unsterblicher Hand, einzigartig in seiner Machart. Geschaffen aus edlem und vermutlich sehr kostspieligem Zwirn. Tiefes, sattes Schwarz dominierte das Kleidungstück, welches den Körper seines Trägers in Szene zu setzen wusste. Selbst Hemd mochte keine Ausnahme bilden. Einzig die tiefe der Schwärze bot einen Ansatz von Kontrast. Die pechschwarze Krawatte wurde von der Weste in Schach gehalten, an welcher eine silberne Taschenuhr zu erkennen war. Ein ebenso dunkel gehaltener Trilby auf seinem Haupt und schwarz – weiße „Budapester“ an seinen Füßen rundeten das Bild des Mannes ab. Äußerlich betrachtet schien der Toreador wie stets die Ruhe selbst und dennoch mochte man das Gefühl nicht so gänzlich loswerden, das in der heutigen Nacht doch etwas anders war. Aber vielleicht mochte jener Eindruck auch schlichtweg daher rühren das er sich in der unmittelbaren Nähe von Polonia und Bell befand, die aller Wahrscheinlichkeit beide nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen waren? Und da war da ja noch Gabriel….. und so der ein oder andere unter den unzähligen Gästen der heutigen Nacht, welche sich ganz bestimmt einmal gerne mit ihm unter vier Augen unterhalten hätten.

Hinter der Plattform war in einen gigantischen steinbehauenen Kopf, dessen rechte Gesichtshälfte Männliche und dessen linke Hälfte Weibliche Züge sein eigen nannte und mit der dahinterliegenden Wand verschmolzen ist, ein großes Tor eingelassen.

Das Gesamtbild hatte für die meisten Gäste der heutigen Nacht vermutlich einen zu tiefst verstörenden Charakter und warf vermutlich deutlich mehr Fragen auf als es beantwortete. Es lag eindeutig eine spürbare Spannung im Raum. Feindseligkeit. Abneigung. Tiefgründiger Hass.

Loge X I Camarilla – Die Ehrenloge welche für die Mitglieder Camarilla bereitgestellt wurde, mochte noch die eine oder andere Persönlichkeit aus deren Reihen offenbaren. Da war das Kind des Prinzen von New York. Noah Prince, der Seneschall von Washington. Kenn Hamilton, der Sheriff aus San Francisco… um nur ein paar der etwa 15 anwesenden zu nennen.

Loge X II Brujah – In der Ehrenloge, welche ausschließlich ausgewählten Mitgliedern der Clans Brujah offen stand, fand man z.b. Alonzo Tyrell den Sheriff von New York. Die beiden Kaskow Zwillinge aus Moskau in Begleitung von Tatjana Sokolov. Johannes Bückler, aus Deutschland, Erebos, Stadthalter in Athen. Abraham, Sheriff von Istanbul. Celina McDonald, Archont….und noch den ein oder anderen….

Loge X III Unabhängige Ehrengäste - Auch unter den etwa zehn Anwesenden in der Ehrenloge der Unabhängigen sind bekannte Namen wie Magarete Theresia von Montegelas, vom Clan Ventrue. Isbaella Scifo vom Clan Givoanni aus Neapel. Evelyn Black, die Witwenmacherin, um die sich viele Gerüchte ranken. Mark van Rossen vom Clan der Lasombra, Charlie Marroquin vom Clan der Malkavianer, die Clanlose Magdalene Clayton sowie Razvan Breda, der Geliebte der Nacht vom Clan Ravnos, also auch Papa Legba dessen Clanszugehörigkeit völlig unbekannt ist.

Loge X IV Sabbat - Die Ehrenloge des Sabbat beherbergt wohl mit die faszinierendsten Gäste. Sascha Vykos, Priscus vom Clan Tzimisce. Die Gestalt der Tzimisce war mit einfachen Worten kaum zu beschreiben. Ein schmaler, regelrecht androgyner Körperbau mit Alabasterhaut und tiefschwarzen Augen, die finsteren Abgründen glichen in denen die sich die Abwesenheit jeglicher Menschlichkeit in den rötlich schimmernden Pupillen spiegelte. Knöcherne Auswüchse brachen aus den Schläfen an der Seite ihres Kopfes hervor und setzten sich bis an ihren Hinterkopf fort, an dem ein schulterlanger Schwall aus silbrig glänzenden Haaren, die spitzen Wangen umrahmte. Gekleidet war der ‚Engel Kains‘ in die ärmellosen, ledernen Roben der altertümlichen Scholaren, die ihr bis an die Knöchel reichten. Hie und da hob sich unter der dunklen Oberfläche des Materials, ein kaum wahrnehmbares Muster ab, das sich wie schwarze Tinte zu bewegen schien und der exzentrischen Kleidung beinahe ein verstörendes Eigenleben verlieh. Gewiss war Vykos keine Schönheit im herkömmlichen Sinne aber ihre gesamte Erscheinung besaß etwas derartig fremdartig Fesselndes, beinahe überirdisches, sodass der ein oder andere nur mühevoll den Blick von ihrer faszinierenden Gestalt abwenden konnte. Als noddistische Scholarin, Meisterin der Folter und des Fleischformens sowie wandernde Streiterin des Sabbat, genoss die Unholdin selbst unter ihresgleichen den respektablen Ruf einer eindrucksvolle Repräsentanz all dessen, wovon selbst der durchschnittliche Sabbat-Teufel nur im Flüsterton zu sprechen wagte. Dementsprechend ehrfürchtig hielt auch so mancher in der Loge einen gewissen Abstand zu Sascha Vykos ein; nicht zuletzt auch deshalb weil die spitzen, scharf geschliffenen Knochendorne an ihren Ober- und Unterarmen, wie selbstverständlich genügend Freiraum um das inoffizielle Aushängeschild der Drachen schafften. Wie ein Wesen aus einer anderen Welt, hob der Engel gelegentlich den Blick um sowohl die Arena als auch den gelegentlichen Gast näher zu begutachten. In ihren kalten, leblosen Zügen, war jedoch keinerlei Emotion zu lesen.

Da gab es Frankenstein, dessen Erscheinung seinen Namen durchaus gerecht wird. Die Gestalt hätte gut als Idealbesetzung für die Romanfigur Mary Shelleys herhalten können. Das Gesicht des um die 2,20 großen Wesens, welcher locker 170 – 190 Kg an Masse auf die Waage brachte ohne das man nur den Ansatz von „Fettgewebe“ erkennen konnte… war von unzähligen Narben gezeichnet, manche waren tiefer als andere….sahen aus als hätte sich ein wildes Tier mit Klauen und Fängen in dessen Visage ausgetobt. Selbst in dem akkuraten Bürstenschnitt mochte man die eine oder andere Furche erkennen, welche dort nicht hätte sein sollen. Um den kräftigen Nacken hang ein „Rosenkranz“ dessen Ende irgendwo in dem weißen Tanktop verschwand. Die schwarz weißen Perlen wurden jedoch durch unzählige Fangzähne ersetzt, die enganliegend aneinander gereiht waren, das typische Farbmuster blieb erhalten. Die Lederjacke welche er trug war nicht geschlossen… Die kräftigen Arme hatte er locker vor der Brust verschränkt, die wenige Haut welche darüber zum Vorschein kam, mochte sich nahtlos in Geschichte eingliedern, welche das Gesicht der „Kreatur“ erzählte. Ein schwerer Gürtel umschlang die massive Bikerhose, die breitgeschnitten war und auf Springerstiefeln auflag.

Rose Marie Cappelluti eine Tzimisce von unsagbar grotesker Schönheit, das makellose Äußere gepaart mit einer absolut dunklen Aura des Toreador antitribu Robert Merk, der Pander Clay Liversidge und John Billeci vom Clan der Lasombra, Priester aus Newark, Frida Marzouk eine antitribu vom Clan Ventrue, Bischon von Boston sowie die von zahlreichen tierischen Merkmalen gezeichnete City Gangrel Kat Percy.

Loge X VII (Scs / Nscs Chicago)

Loge X VIIII VIII VI V - Die Graue Masse. In jenen Logen befanden sich Gäste, die wenigsten von diesen hatten Rang und Namen, waren unbekannte Größen oder einfach nur unwichtig. Amerikaner, Mexikaner, Deutsche, Russen, Italiener, Russen, Araber, Asiaten. Männlich, Weiblich. Groß, Klein. Dick. Dünn. Freakig. Top Modern. Lederklamotte. 20iger 30iger, Barock. Ganz eigener Stil. Hübsch. Pot Hässlich. Normal. Entstellt. Gefährlich. Dumm. Klug. Geheimnisvoll....Lächerlich. Man fand von allem etwas...

Die Arena

Auch der Boden der Arena war elliptisch mit einer Breite von 54 Metern und einer Länge von 86 Metern. Die Mauer welchen den mit Sand überzogenen Boden der Arena umrundet ist etwa 5m hoch. Auf dieser standen in gleichmäßigen Abständen Lebensechte Statuetten*. Das Tor im Süden war in einen riesigen aus Steingehauenem Wolfschädel eingelassen. Ein düsterer Blick, gefletschte Zähne begleiteten einen auf dem hindurch in das Innere des Kampfplatzes. Gegenüber befand sich ein weiteres Tor welches in einen nicht weniger großen Kopf einer Eule eingelassen wurde.
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Caecilia » 27 Feb 2016, 21:40

Vollkommen ungerührt in ihrer gewohnten Haltung, zeigte sich Caecilia in einer aufrechten sitzenden Position auf eben jenem zugestandenen Platz in der Loge ihres Herren. Das rote Haar aufwendig am Kopf entlang geflochten fiel es heute jedoch nach hinten weg zu einer Art leicht gewellten Pferdeschwanz, der einzig von eigenen Strähnen gehalten schien. Dazu fehlte es an Schwarz. Ihr bleicher Körper hatte nicht an Blässe verloren, dafür jedoch an Kontrast. Denn da war viel heller Stoff. Eine weiß verzierte Tunika, über der eine farbige Stola in mattem Grün fiel, trug handgeknüpfte Applikationen in schlichter Verzierung. Gleichzeitig sorgte das lange Tuch dafür, dass sich ihr rechter Arm dahinter verbarg, als wäre es zu kalt, um noch weitere Haut nach außen freizugeben. Für den ein oder anderen mochte es so oder so eine ungewöhnliche Art ihrer Erscheinung darstellen. Dafür gab es jedoch Elemente, die sich nicht zu verändern schienen. Darunter befand sich auch ihr Gesicht. Da war keine Spur von einer Wertung, keine Regung, nur diese ebenmäßigen Züge die nahezu unnatürlich glatt waren. Als wäre die Zeit an ihr vorübergezogen, ohne Spuren zu hinterlassen. Kein Lächeln in den Winkeln, keines um die Augen, keine Verwunderung oder Zorn auf der Stirn. Außerdem war da noch das einzige Schmuckstück, dass sie heute Abend trug. Jenes am ihren linken Arm auf bloßer Haut. Die Finger einer Skeletthand, die sich wie greifend einmal um ihr Gelenk schlangen. Als mussten sie jenes festhalten, Halt geben oder doch Halt suchen. Es blieb festverankert und damit auch wie maßangefertigt.

Ihr Blick aus den grauen, nahezu farblosen Augen lag irgendwo undefiniert auf einer der 12 Statuen auf der Umfriedung der Arena. Wie Gedanken verloren oder zumindest, oder als ob es gerade nichts anderes von Interesse gab, sollte es einer der nächsten zu der Loge auf der rechten Seiten selbst sein.

Es zeigte die Gestalt eines blonden Mannes, dessen Haar nur noch in dünnen Strähnen an seinem Haupt festhielt. Wie ausgefallen dominierten die kahlen Stellen an seinem bloßen Schädel, um die ungleiche Form des Kopfes zu demonstrieren. Als hatte dieser einen schweren Schaden erlitten, der nun anhand der Eindellung selbst deutlich wurde und sich nicht mehr heilen ließ. Er war, wie die meisten der Statuetten nackt. Seine Haltung war jedoch gebeugt, der Rücken buckelig wie der einer Katze, lagen die Hände an seinen Füßen. Letztere wirkten miteinander verschmolzen und die Details von Nägeln und einzelnen Fingern oder Zehen fehlten. Der Bildhauer mochte darauf keinen großen Wert gelegt haben. Manch einer der hier Anwesenden mochte seine Erscheinung mit einer ihnen bekannten vergleichen wollen. Mit einer, die sie lange nicht mehr gesehen hatten. Wenn man sichergehen wollte, fand man seinen Namen unter sich. Direkt in Stein gemeißelt. Allerdings in einer Sprache, die nicht allen geläufig sein mochte. Und damit auch nicht allen möglich war, jene zu lesen.

Die Nächste zu dieser Figur war jene eines Tieres. Hochgewachsen und mit dunklem Fell ausgestattet, wirkte sie im ersten Moment wie die Taxidermie eines erlegten Wolfes, der dennoch viel zu groß für seine Art geraten war. Die Klauen ausgefahren, stand das Maul offen und zeigte all die scharfen Reißer sowie das Fehlen der Zunge. Die Beine wie gebrochen, kniete er in angreifender Haltung. Faszinierend dabei mochte sein, dass seine Augen nicht so tot wirkten, wie die von gewöhnlichen ausgestopften Präparaten, ganz im Gegenteil. Man mochte glauben, dass es dahinter etwas gab. Soetwas wie eine Form von Lebendigkeit. Der Macher dieser Statue musste viel Liebe zu dieser Einzelheit hingegeben haben.

Linksseitig dazu in unmittelbarer Nähe befand sich die Erscheinung einer Frau. Und obwohl es keine allgemeingültige Schönheit gab, traf diese zumindest den goldenen Schnitt und würde in jener Form sicherlich ansehnlich erscheinen. Alles an ihr schien proportional zu passen, ihr ganzer Körper war wohlgeformt aufeinander ausgelegt. Und das konnte man auch im einzelnen erkennen. Denn nichts verhüllte jenen Ausdruck an ihr. Da war kein Stoff an ihrem Leib und das lange Haar fiel ihren Rücken herunter. Ihre beiden Hände umklammerten einen langen, unbeweglichen Speer, der einmal durch ihre Brust hindurch ging. Die Spitze dessen schien noch scharf zu sein, wie nie vorher benutzt und einzig für ihre Gestalt verwendet. Silbrig glänzend, waren fein geschwungenen Linien darauf eingraviert worden und mittig, dort wo ihre Finger auflagen, war noch einmal eine Metallwinde mit einem floralen Muster umzogen worden. Auch ihr Gesicht konnte dem ein oder anderen dabei bekannt vorkommen. Manchmal hatte man es, dass ein schier völlig Fremder doch etwas bekanntes in einem auslöste. Vielleicht aber, war es doch auch genau das, was man dachte. Ihr Name stand zumindest auf dem Sockel, wie bei allen anderen.

Neben ihr befand sich eine Statuette, welche eine ganz eigenwillige Form sein Eigen nannte. Denn obwohl diese ebenso nackt war, zeigte sich der Körper im starken Kontrast zu der Schönen. Jeder einzelne Knochen schien ausgeprägt, spitz zulaufend und mit Stacheln versehen. Die Finger lang und dünn, sprossen scharfe Krallen aus seinen Knöcheln und Zehen. Am Rücken wanderte die Wirbelsäule drachenartig neben schuppenartigem Gewebe auch noch Haiflossen ähnliche Gebilde entlang. Sein Gesicht war eingefallen, kaum noch menschlich, fehlten Haare und die Natürlichkeit eines Lebenden. Die Nase eingedrückt, die Ohren spitz und langgezogen, sprang das Kinn vor. Fänge schoben sich nach außen über die dünnen Lippen und Dornen ragten auf den Schultern. Gerade Sabbatanhänger mochten die Gestalt erkennen, vielleicht sogar den Besitzer dieser. Der Name mochte Aufschluss geben. Und wäre es einzig die Statur gewesen, die man zur Schau stellte, hätte es einen Effekt von Ehrfurcht hervorrufen können. Aber da waren unzähligen Metallhaken in seinen Körper gezogen worden. Sie stachen ebenso hervor, wie das Silber der Metallspitze des Speers seiner Nachbarin. Auch auf jener waren florale Gravuren, während die Gewinde durch die Knochen hindurch schraubten und damit ebenso festverankert waren, wie die Waffe in der Schönen. Diese Haken waren verbunden mit einer festen Kette, die nach hinten weg geschnürt, einen Teil der oberen Hautschicht aufgerissen hatte. Es hatte die Rippen weggezogen, wie ein Buch, das man aufklappte, um das dahinterliegende zu offenbaren. Das Zentrum. Sein Herz. Es schlug nicht. Aber auch sonst schien da nichts zu sein, was es zerstört hätte?

Gegenüber von all dem stand eine weitere Figur, die hier einigen aus Chicago bekannt sein durfte. Sie kniete nackt auf dem kalten Untergrund, den Kopf in den Nacken gelegt und mit offenem Mund. So unweigerlich nach oben sehend, wirkte es wie ein stummer, schier endloser Schrei. Die Brauen waren aus wulstigem Fleisch und ließen die lidlosen Augen auf den ersten Blick plastisch erscheinen – auf den zweiten jedoch hatte man meinen können, der Winkel der Pupillen hatte sich verändert. Es verhielt sich wie mit dem Blick auf eine Uhr mit Sekundenzeiger. Man glaubte irgendwann, man sah, wie der Zeiger sich zurück bewegte. Vermutlich weil man selbst so viel interpretierte.
Die Arme des Bildnisses waren an den Schultern nur noch angedeutet, gleich einer Büste und ließen Hände und Gelenke fehlen. Füße hatte die Figur auch keine. Und was diesem Körper fehlte, hatte eine Säule dafür erhalten, die der Haltung und dem Stand diente, ihn hielt. Oder nach ihm griff? Wie Finger aus dem Boden ragten sie von hinten an ihn heran.
Eine minimalistische Aufschrift besagte auch das Titel zum Werk: Peccator. Aber sein eigentlicher Name, unter welchem er hier bekannt war, stand noch einmal darunter. In der selben Sprache, wie auch alle anderen Figuren.
From the same source I have not taken
My sorrow; I could not awaken
My heart to joy at the same tone;
And all I loved, I loved alone.
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Eva » 28 Feb 2016, 18:54

Von Innen:

Ich schließe die Augen.
Ich öffne die Augen...
...und stehe zwischen Ihnen.
Der Weg hier her in diesen Circus... es ist doch einer...nein? ist so typisch..so wie diese Wege immer sind...ich gehe sie wie in Trance. Grüße wo gegrüßt wird und treffe die Tonlage, die in diesem Moment angemessen ist...ohne weitere Gedanken...ich bin gar nicht mehr jung...obwohl ich es bin.
Jetzt...da ich hier steh...seh ich dieses Konstrukt..die Struktur...seh ich die Darsteller, von denen ich nicht gedacht hätte sie jemals in einem Raum zu sehen ohne dass es in einem Desaster enden würde. Ich weiß, dass ich mich langsam um mich selbst drehe...langsam genug, dass es vielleicht nicht weiter auffällt.
Ich dreh mich um mich selbst und bade in diesem Gefühl, dass diese Räume....die Inszenierung und die Präsenz verschiedener Monster gebiert. [ Der Himmel sieht zu, wenn kleine Hände böses tun?] Es fühlt sich an, als wäre ich gar nicht hier...obwohl ich über die Jahre.... ich weiß das...auch eine ganz eigene Form von Präsenz in mir trage...so vermag ich immernoch zwischen Licht und Schatten zu stehen. Nicht so richtig echt und nicht richtig verborgen. Es ist einfach mich zu übersehen, wenn man nicht nach mir Ausschau hält, es ist einfach sich in meiner Art zu Sein zu verlieren, wenn man sich auf mich einlassen will.
Obwohl es offensichtlich der Ausgelassenheit einer anderen Zeit nachempfunden ist hier... Brot und Spiele kann ich mich der Struktur nicht entziehen. Ich kenne manche hier...es zieht mich durch die Zeit.
Struktur.
Struktur ist, was mein Erschaffer mir vorenthielt. In seiner Welt gedieh ich wie wilder Efeu...immer dem Licht entgegen, von welcher Richtung es auch strahlte...was im Weg stand, wurde ohne Gewalt überwuchert...beschnitten an einem Ende...um das doppelte gewuchert an einem Anderen. Das war was er wollte. Sicherlich lies er mich wissen, welche Strukturen die Camarilla formten...jene Sekte der er sich wohl am ehesten zugehörig fühlt.. ich glaube.......doch es war nicht was ich..was wir lebten auf Hvar. Er trug Sorge dafür, dass ich maximal frei...kreativ...lebendig? War...wie kaum eine andere Tote? Ich war fast mehr ich...als ich es zu Lebzeiten war...nur ohne Herzschlag... und mit diesem Hunger..nein? Jene Fäden die mich umsponnen vermochte ich nicht wahrzunehmen. Als er mich entsandte war es mein Todesurteil... Völlig unfähig in einer Welt von Monster zu überleben.
Struktur ist...was mein Liebhaber mich lehrte. Jener der mir in all den Jahren in dem ich ihm leidenschaftlich und bedingungslos verfallen war nicht mehr gewährte als einen echten Kuss. Er zwang das Wilde aus meinem Haar und knüpfte es streng zurück. Er stahl den Tanz aus meinen Fingern und verlieh mir Haltung. Er verbot die Kreativität aus meinen Worten und diktierte sie in einer neuen Präzision. Zweifelsohne. Er hatte mich erkannt, weil ich alles war...was er nicht war...und behielt mich solange in seinen Fängen, bis er alles vernichtet hatte, was mich von ihm unterschied...zurück blieb eine Hülle..die fähig war in einer Welt von Monster zu überleben.
Dann ist was passiert.
Und nun steh ich zwischen Licht und Schatten...bin was ich war und bin was ich wurde. Zwei Dinge vereint, die sich gegenseitig negieren. Das unmögliche Mädchen?
Und nun steh ich zwischen den guten Monster und den bösen Monstern und den unentschlossenen...Monstern.......alle in einem Raum vereint mit Strukturen...die sich gegenseitig negieren?

Von Aussen:
Ohne Klimbim ist sie erschienen. Keine Begleitung. Keine Accessiors. Ihr Kleid ist schwarz...hochgeschlossen und erinnert an eine Zeit die lange vorbei ist...als ein Korsett noch Unterwäsche war. (( Schnitt des Kleides ))
Kleine schwarze Lederstiefel. Das Haar zu einem strengen Knoten geknüpft. Fräulein Rottmeier. FRÄULEIN ROTTMEIER!!!!! Schwarze Handschuhe aus feiner Spitze. Wären die Stoffe nicht teuer und der Schnitt nicht echt, wäre es wohl Gothic.
Wer Eva aus der freien Wildbahn 'kennt' wird sie kaum, oder schwerlich wieder erkennen..zumindest nicht auf Anhieb...denn sie wirkt in allem Anders.
Auch wer sie von früher kennt mag....vielleicht zweimal hinsehen müssen...denn wenn auch die Form bekannt ist....fühlt sie sich anders an...selbst beim Betrachten. Als wäre sie von Innen größer als von Aussen?
Wie auch immer.
Sie steht dort...wo sie alle stehen und betrachtet die Welt um sich herum, als wäre sie nur für sie erschaffen worden. Trinkt die Details.
Eine Eva.
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Marcel » 28 Feb 2016, 20:18

Unbeschwertheit stirbt wenn die eigenen Illusionen an der Realität zerbrechen, sagt der ein oder andere. Und das große Sterben hatte schon kurz vor ihrer Ankunft in der Tiefgarage seinen Anfang genommen. Das Gefühl in der heutigen Nacht „alleine" zu sein, begann als Alice mitgeteilt wurde das sie nicht gemeinsam ihrem Erzeuger und Onkel Franky zu diesem Event fuhr, sondern anstatt dessen von einem seiner Gimpel gebracht wurde. Die Gründe dafür wurden ihr nicht genannt und dieser Fakt machte ihre Laune nicht wirklich besser. Ein Gefühl das sich verstärkte als sie dort in der Tiefgarage stand und nach dem sie einen letzten genervten Zug von der Zigarette genommen, den letzten Stummel dieser in einer wirschen Bewegung davon geschnippt hatte, jener unglücklicherweise vor den Füssen einer ihr unbekannten „Frau“ gelandet war……dessen Lächeln und ein einziger Fingerzeig dazu geführten hatten das sie den Stummel wieder aufhob und zu einem der Aschenbecher brachte, welche dort standen.

Keine Widerworte. Keine Blöde Antwort. Kein Getue. Sie tat es einfach und bis zum jetzigen Moment fragte sie sich noch immer – warum? Sie hatte der Unbekannten noch einen Moment irritiert nachgesehen, als sie in den Fahrstuhl in Begleitung zweier männlicher Personen stieg, die sich äußerlich zu verwechseln ähnlich sahen. Sie wollte ihr noch etwas nachrufen, das sicher ganz und gar nicht Nett geklungen hätte, doch aus irgendeinem Grund ließ sie es sein.

Um eine ähnliche Begegnung zu verhindern, entschied sie sich auf dem Weg in die zugeteilte Loge zumindest an ähnlichen Matronen vorbei zu schleichen. Ein Versuch der kläglich scheiterte als sie an einem dreier Gespann von Frauen…… die in irgendwelche Barockkleider gehüllt waren die wie angegossen saßen, sich vornehmen ausdrückten, die eine hübscher als die andere, Körperhaltung, Ausstrahlung…es paßte…. ekelhaft perfekt irgendwie… versuchte jenseits der geistigen Wahrnehmung vorbei zu huschen, dem Drang der Obermatrone, welche sich deutlich hervortat....die Zunge herausrauszustrecken, nicht wiederstehen konnte….Mit dem Ergebnis kurz darauf im Mittelpunkt aller drei zustehen.

Als sie versuchte sich schnellen Schrittes davon zu machen, hatte sie auf einmal das Bedürfnis wieder umzukehren. Nach dem kurzen Intermezzo das dann folgte fühlte sich wie durchgekaut, ausgespuckt und einmal von einem Panzer überfahren.

Und so trat das augenscheinlich um die 14 Jahre alte Mädchen, in ihrem perfekten schwarzen Designerkleid, das zwar kurz war, jedoch nicht zu kurz, ihren hohen Stiefeln, dem golden schimmernden Collier und den passenden Armreifen, entsprechend „gut“ gelaunt.... in die Loge.

Der Blick genervt. Die Augen zuckten einmal über die Loge, der geschlossene Mund unruhig, nach links und rechts. Ihr Blick haftete nur einen Lidschlag lang an der einzigen anwesenden Person, ehe er sich weitete und sie sich einen Platz suchte, der den größten möglichen Abstand bot. Von Matronen hatten sie deutlich genug für heute...war der erste Gedanke, während der zweite....dem Fakt nachhang, das dieser erst begonnen hatte.

Ihren schicken Fellmantel legte sie auf der Lehne des geräumigen, stuhlhaften in Stein gehauenen Gebildes ab und zündete sich erst einmal eine Zigarette an….

…während ihr Blick über das hier und jetzt wanderte und sie innerlich zumindest das Gefühl hatte immer mehr zu versinken..drang sich ihr immer mehr die Frage auf was sie überhaupt hier sollte?
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Oliver » 29 Feb 2016, 11:03

Oh was hatte sie Bock auf diesen Abend. Ungefähr so viel wie ein Teenager Bock auf einen Pickel auf der Stirn hat, am Tag des ersten Dates mit dem angehimmelten Schwarm und kein Abdeckstift in Reichweite. Alleine schon der Weg nach Loop, durch den Kontrollposten an dieser verdammten Mauer, mit den ganzen Sicherheitsvorkehrungen… die ja auch nicht weniger werden, wenn man erstmal in Central unterwegs ist. Hier ne Drohne, da eine Kamera … bitte Lächeln und immer brav an die Vorschriften halten … Bürger ... Ihre Laune war wirklich im Keller. Immerhin hat sie den Rat ausgeschlagen da im Abendkleid aufzutauchen, zumindest ein Statement von -Fuck You All-wollte sie sich erhalten. Warum sie da überhaupt hinfährt … nun ja … Zwang? Neugierde? Dummheit?? Vielleicht ein Mix aus allem … ungeduldig tippelt sie mit den Fingern über das Lederlenkrad des schwarzen Range Rover Sport. Allerdings beruhigt sie der wummernde V8 Klang des Motors, der durch den Sportauspuff noch verstärkt wird, heute Nacht nicht gerade. An jeder roten Ampel, kommt sie sich vor wie ein Vulkan, der seinem Ausbruch immer näher kommt und ihr Zigarettenkonsum ist in der letzten Stunde auch erheblich angestiegen.

Langsam vor sich hin grollend rollt der schwarze schwere SUV in die Tiefgarage des Willis Towers. Elli sondiert automatisch die Umgebung, sieht die Fahrzeuge, die Kennzeichen, die hier gerade anwesenden Personen. Sie parkt den Wagen problemlos in einer der großzügigen Parkbuchten. Für einen Moment bleibt sie einfach sitzen raucht den Rest ihrer Zigarette bevor sie das Auto verlässt. Der Wagen quittiert das verschließen seiner Türen mit dem charakteristischen aufleuchten seiner Blinker, erst dann macht Elli sich auf den Weg zu einem der Fahrstühle. Im Fahrstuhl angekommen betrachtet sie sich für einen Augenblick im Spiegel. Ihre Haare trägt sie wie immer zum Irokesenschnitt gestylt, das Gesicht ist Augen und Lippen betonend geschminkt. Dazu trägt sie eine edle Lederjacke, darunter ein weißes eng anliegendes Langarmshirt und eine hellblaue sowie sehr Figur betonende Jeanshose. An ihren Füßen trägt sie Stiefeletten aus schwarzen Leder, mit spitz zulaufender Schuhspitze und knappen 10 cm Pfennigabsätzen. Auch wenn man sie eigentlich nur mit flachen Schuhwerk kennt, so bewegt sie Elli doch ziemlich feminin und elegant auf diesen Absätzen. Als Schmuck trägt sie einen schweren silbernen Ring mit einem Totenschädel sowie die silberne Kette mit dem Kreuz. In ihren Ohren hat sie schlichte silberne Ohrringe.

Sie klemmt sich den Filter einer Zigarette zwischen die Zähne und holt das Sturmfeuerzeug aus der Tasche. Die Flamme taucht ihr Gesicht für einen Atemzug in ein helles rötliches Licht. Tief zieht sie den Rauch in ihre Lunge, bevor sie ihn mit einem langgezogenen Atemstoß wieder entlässt. Rauchen verboten? I don’t care. Sie schlendert durch die Loge, die den normalo Gästen aus Chicago vorbehalten ist und schaut sich die Gesichter an. Deswegen ist sie hier und naja … sie betrachtet die anderen Logen, die Gesichter, ruft sich die dazugehörigen Namen in Erinnerung und verweilt bei der ein oder anderen Person einen Augenblick länger. Das passive Grün in ihren Augen ist um eine trügerische Ruhe bemüht, je länger sie ihren Blick schweifen lässt, umso mehr pulsiert das Rot an den Rändern des schwarzen Abgrundes in ihren Augen. Die Kiefermuskulatur spannt sich und die Züge an der Zigarette werden immer tiefer. Kurz nur entspannt sie sich, als sich ihr Blick mit dem vom Smiling Jack kreuzt.

Das ganze hier glich einem verdammten Vorhof zur Hölle und wie schön wäre es, wenn das Pulverfass explodieren würde … Speichellecker und Spatenköpfe sich gegenseitig die Fresse zu Brei schlagen würden und sie danach einfach nur noch aufwischen könnten … Aber dieser Illusion darf man sich nicht hingeben. Die alten Säcke hier würden das Ganze zu einem apokalyptischen Inferno werden lassen und mit Sicherheit würde es viele erwischen aber wenn überhaupt nur wenige von den richtigen. Angewidert wendet sie sich von von den anderen Logen ab. Warum war sie noch mal gleich gekommen? Genau… Elli wendet ihre Aufmerksamkeit wieder den Gästen der eigenen Loge zu. Deswegen war sie hier … Gesichter … wird Zeit das Spuki mit den anderen bag o‘louts auftaucht… Hoist the colours …
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Ashina » 29 Feb 2016, 13:10

Ich muss...es steht nicht zu Frage, das ich dahin muss, dahin zu diesem dekadenten Spiel. Vorführen. Es geht um nichts anderes als das. Die Macht lädt ein und führt vor. Damit wir alle auch wissen, wo unser Platz ist. Aber das ist schon ok. Ich unterwerfe mich und gehe hin. Ich folge der Einladung und zeige das Mindestmaß, das was von mir erwartet wird. Man kann nicht vollkommen aussteigen. Der totale Ausstieg ist Asche zu Asche und so weit bin ich noch nicht. Und...bei allem ist es noch immer mein Clan, meine Herkunft und meine Tradition.

Leben heißt zu kämpfen. Auch dieses tote Existieren das ich habe ist darin eingeschlossen. Nacht für Nacht...vor allem diese Nacht, denke ich an meinen bisherigen Weg. Kurz...ungenügend...ungeplant...uneins...Ich selbst bin eine Enttäuschung, nein...eigendlich bin ich nur das was von mir zu erwarten war. Wertlos von der Stunde der Erschaffung an. Auch das ist ok. Nur zwei Dinge, die ich bedauere, die ich gerne anders gehabt hätte. Zado...Julia. Ich habe sie beide Verraten. Die einzige Schande, die ich vollkommen auf mich nehme.

Ich habe meine Nacht mit dem Wasser angefangen. Habe es in vier Richungen um mich geworfen und habe mich dann bedankt. Ich habe heute Nacht versucht meinem Windpferd nahe zu sein, habe auf einem kleinen Flecken Erde gestanden und den Himmel geflüstert. Meine Worte wurden von einer Boe getragen und haben sich auf mich gelegt wie welke Blätter. Ich fühle mich. Ich fühle mich als das was ich bin. Ein Zustand des Überganges. Unentschieden in allem und damit kann ich umgehen. Ich muss. Ich muss lernen meine eigenen Entscheidungen zu akzeptieren, meine unausgegorenen Handlungen, mein Unwissen. Und dabei aufrecht sein. Und dabei ich sein. Und dabei meine Ruhe nicht verlieren.

Mein neues 'Scheiß drauf' wankt bei der Kleiderwahl. Sicher weiß ich, das ich auch hier mehr als nur einen halben Kompromiss eingehen sollte...aber es fällt mir nicht leicht. Letzendlich trage ich ein Mantelkleid ohne Ärmel aus wilder Seide mit Stehkragen und kleinen orientalischen Mustern am Revers, als ich mich auf den Weg mache. Schwarz ist das Kleid und silbrig die kleinen Stikereien darauf. Meine Haare sind locker hoch gesteckt, meine Augen schwarz zur Mandelform gezogen und meine Lippen in dunklem Rot. Kein Schmuck bis auf meine Bilder und an meinen Füßen schwarze Stiefeletten.

Die Fahrt über begleiten mich meine eigenen Worte. Ich denke nach wohin ich mich bringen möchte, was ich möchte und stelle abermals fest, das es nicht leicht ist. Es reicht nicht sich los zu sagen, zu gehen...es reicht nicht, wenn in dir so nachdrücklich und so unweigerlich die eine Saat nur gepflegt wurde. Wenn Schmerz im Leib und Sein, wenn Existenz nur mit dieser einen Linie gebunden wurde...

Meine Gedanken begleiten mich auch als ich ankomme, auch als ich den vorgegebenen Weg gehe, der mir die Diener zeigen. Meine Augen nehmen auf, bekanntes und unbekanntes aber ich speichere die Bilder ohne sie tatsächlich zu deuten. Und als ich in der Arena, in der mir zugedachten Loge ankomme...frisst sich in mein Blick...schreien in meinen Blick die zwei Personen...und meine Haut wird Stein. Ich stehe da und schaue mit meinen Händen, die sich in das Gestein krallen. Der Verachtung Bruder...und der Sheriff...meine Ohren voll von den Klängen der Wasserverkäufer...meine ferne und noch so nahe Vergangenheit. Und meine Zukunft...niemand wird frei geboren doch nur wer seine Ketten liebt, trägt sie mit Eleganz. Ich kann das Klirren bei jedem Schritt nicht ausstehen.
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Elias » 29 Feb 2016, 13:11

So richtig wohl war ihm nicht dabei dieser Ansammlung einiger der gefährlichsten Kainskindern und Kainiten der USA beizuwohnen. Noch dazu wenn Blut vergossen werden würde. Dass Elias nicht als Kämpfer teilnahm entsprach seinem Selbstverständnis, die Aussicht auf vergossenes Blut mochte der Bestie in ihm Vorfreude bereiten, doch ihn selbst ließ es kalt. Seine Erzeugerin und die Jahre hatten ihn gelehrt nur zu kämpfen wenn man musste. Und wenn man sicher war zu gewinnen. Was man hier jedoch als Zuschauer zu sehen bekommen würde wäre äußerst lehrreich, auf die eine oder andere Weise.

Hier eine Verneigung, dort ein grüßendes Wort, ein Nicken. Ungeachtet politischer Verstrickungen grüßte Elias all jene die ihm persönlich bekannt waren oder von denen er gehört hatte. Ebenso ungeachtet dessen welche Verärgerung er bei beispielweise Maldito Muerte oder Benjamin Draug damit verursachen würde, trug Elias heute Nacht das schwarze Gewand eines Priesters inklusive des weißen römischen Kragens, des Kollars. Wer weiß, vielleicht würde heute sogar jemand der letzten Ölung bedürfen...

Schließlich in der Loge angekommen, die den Bewohnern der vampirischen Domäne Chicago vorbehalten blieb, sah Elias sich sorgsam um und grüßte nickend den ein oder anderen. Jedoch hielt er sich vorerst abseits der anderen, abseits der Grüppchen die sich ohne jeden Zweifel gebildet hatten oder bald bilden würden. Sein Blick schweifte über die 'Statuen', er las die Inschriften, der Erkenntnis in seiner Miene nach war er dessen fähig. Verwunderung, Bestürzung, Freude und schließlich Zweifel spiegelten sich in den Fenstern seiner dunklen Seele. Dann legte sich eben jener Blick der grünen Augen auf den Toreador, Gursel hatte sich also wirklich dem Gefolge des Critias angeschlossen... Elias bedachte die möglichen Konsequenzen die sich daraus für seine Person ergaben...
Das Ursprüngliche in uns ist Schweigsamkeit; das Erworbene Beredsamkeit.

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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Michael Pryce » 01 Mar 2016, 00:00

Michael ließ seinen Fahrer die limousine einen Block entfernd vom Willist Tower halten. Den Anzug den er Trug, war eine modische Mischung eunes klassischen Gehrocks und einem modernen Smoking. Das ernste Gesicht von dem pech schwarzen Bart eingerahmt, verlieh ihm eine ernstzunehmende Ausstrahlung.

Er hatte kurz nach seinem Erwachen in dieser Nacht ausgiebig gejagt, denn er wollte auf alles vorbereitet sein. So zeigte er keine Reaktionen, als er nach technischen Geräten oder Waffen durchsucht wurde und trat danach sogleich in die Halle ein, die Mittelpunkt des heutigen Abends werden sollte. Den meisten Blicken, die ihm begegneten, erwiederte er kühl und auch wenn er es sich äußerlich nicht anmerken ließ, so war er doch innerlich überrascht, von dem Außmaß des hier stattfindenden Spektakels und der schieren Anzahl der anwesenden Raubtiere. Am meisten überraschte ihn die Anwesenheit seines Erzeugers. Michael suchte die Aufmerksamkeit seines Erzeugers und begrüßte ihn mit all dem Respekt, den Polonia von ihm gewohnt war.

Er begrüßte auch Oppenheimer und "Franky", wenn diese auf ihn aufnermksam wurden, auch wenn die Begrüßung vielleicht nur ein kurzes Kopfnicken war.

Michael nahm nicht an, dass sein Erzeuger zum jetzigen Zeitpunkt ein Gespräch mit ihm führen wollte, so dass er sich zunächst zu der Loge begab, der den Bewohnern der Stadt Chicago vorbehalten war und dort lenkten ihn seine ersten Schritte zu...Alice, die er mit einem nicken und ruhigen, wenn auch nicht unfreundlichen Worten begrüßte.


"Guten Abend, Alice."
Der größte Feind der neuen Ordnung ist,
wer aus der alten seine Vorteile zog.


Niccoló Machiavelli (1469 - 1527), italienischer Staatsmann und Schriftsteller
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Oliver » 01 Mar 2016, 23:43

Der rubino rote Bentley Flying Spur V8 S rollt langsam die in die Tiefgarage des Willis Towers. Die Scheiben des Fahrzeuges sind selbstredend getönt und verwehren den Blick auf die Insassen. Die edle Karosse schiebt sich kraftvoll in Richtung des Fahrstuhles, um vor diesem zum stehen zu kommen. Dort steigt der Fahrer aus, eine Frau mit dunklem Haar, schönem Gesicht und wachen Augen. Sie trägt einen schwarzen Anzug, eine weiße hoch geschlossene Bluse, schwarze Lederhandschuhe und die passenden ledernen Stiefelletten dazu. Sie schaut sich einmal aufmerksam um, bevor sie die Tür zum Fond öffnet und der Dame im Inneren ihre Hand reich, um beim Aussteigen zu helfen.

Der Stoff des Abendkleides ist auf den ersten Blick ein Rot, welches nahezu identisch zum Rot des Bentleys wirkt. Aber nur auf den ersten Blick, denn die Farbe ist etwas dunkler, mehr das kräftige Rot einer Rose. Das Kleid an sich hat eine taillierte Linienführung, verfügt über einen seitlichen Beinschlitz und endet in einer leichten Pinselschleppe. Ein tiefer V-Ausschnitt, der sich in gekreuzte Spagetti-Träger über das freie Rücken Dekolleté zieht. Die verführerischen Pumps tragen die selbe Farbe wie das Abendkleid. Schwindelerregende und filigrane Absätze strecken Viktorias Beine optisch ins Unermessliche und die geometrische angelegten Cut-Outs wirken in der Kombination mit den T-Straps auf den Spann äußerst elegant.

Ihr schwarzes Haar ist zu einer kunstvollen Hochsteckfrisur frisiert. Wunderschöne Kugelohrringe in Weißgold mit bezaubernden Diamantensteinchen. Ein dazu passendes feines Armband mit Diamanten, die in Weißgold eingefasst sind umschmeichelt ihr rechtes Handgelenk und ein entsprechender Ring aus Weißgold mit einem einzelnen Diamanten, findet sich an ihrem rechten Ringfinger. Ihr Gesicht ist dezente geschminkt, die Aufmerksamkeit liegt betonend auf ihren Augen und Lippen und rundet ihre elegante Erscheinung am heutigen Abend ab.

Die Fahrerin geht um den Wagen herum um einer weiteren Person das entsteigen des Fonds zu ermöglichen. Viktoria wartet kurz und bewegt sich dann zielstrebig zu dem Fahrstuhl, während die Fahrerin wieder in den Wagen steigt und diesen in eine der Parkbuchten manövriert. Viktoria lächelt bezaubernd, als sie aus dem Fahrstuhl tritt und den Weg in die Loge der Gäste aus Chicago antritt … strahlend schön … und sie steht den anderen optisch sehr ansprechenden Personen in nichts nach. Ruhig wandert ihr aufmerksamer Blick aus den tief braunen Augen über alle Anwesenden.
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Re: Brot und Spiele: [Willis Tower]

Postby Kaspar » 02 Mar 2016, 00:48

Nur einen Augenblick nachdem die in Rot gehüllte Schönheit den beinahe gleichfarbigen Bentley verlassen hatte, trat eine weitere Gestalt aus der entgegengesetzten Seite des Wagens. Ein geradlinig geschnittener schwarzer Anzug, darunter eine gleichsam dunkle Weste mit schmuckvollen boredauxroten Verzierungen auf einem weißen Hemd. Den Kragen umzog ein Plastron im gleichen Muster wie auch die Weste. Goldene Manschettenknöpfe waren zu erkennen, ebenso wie ein Kettchen vom selben Edelmetall, das in der Brusttasche der Weste verschwand. Die Hände waren von weißen Stoffhandschuhen bedeckt die den Kontrast des Hemdes unterhalb der Ärmel fortführten.

Das Haupt schien fast gänzlich bedeckt zu sein. Ein eleganter schwarzer Zylinder, dessen Band seidig glänzte, saß auf dem Kopf der männlich anmutenden Gestalt. Allgemein erinnerte sein Kleidungsbild ein wenig an ein vergangenes Jahrhundert, die viktorianische Ära Englands und die damit einhergehende Mode. Nur der Schnitt dieses speziellen Outfits wirkte für die heutige Zeit modernisiert. Die tief ins Gesicht gezogene Krempe des Zylinders warf einen Schatten in das leicht geneigte Haupt des Anzugträgers und verwehrte damit die direkte Einsicht auf seine Augenpartie. Nase und Mund wurden durch ein dunkles Seidentuch verdeckt, das schalartig um sein Gesicht gewickelt war. Als Kontrast zu Viktoria, die mehr von sich zeigte als sie es wohl hätte müssen, so verhüllte dieser Scheme mehr als er es... vielleicht... hätte müssen?

Die Gestalt ließ sich nicht aus dem Wagen helfen. Ihre Schritte folgten Viktoria und schlossen zu ihr auf - zügig und doch ohne Hast, kaum einen Laut auf dem kalten Asphaltboden von sich gebend. Zusammen mit der weiblichen Begleitung betrat das Phantom den Fahrstuhl um ins Innere des Gebäudes zu gelangen. In den Räumlichkeiten der Arena angekommen würde er respektvolle Begrüßungen ebenso höflich und respektvoll erwidern - und die Etikette es verlangte auch jene, die ihm darin nicht direkt zuvorkamen, entsprechend des gebührenden Rang und Namens.

In der Loge der Kainskinder von Chicago angekommen, würde der Scheme es Viktoria gleich tun und somit den Ausblick des ungleichen und doch in seiner Gegensätzlichkeit harmonierenden Paares über die Anwesenden vervollständigen. Elias, der sich in eben jener Loge zugegen befand, wurde kurz mit einem sachten Neigen des Hauptes begrüßt. Den Zylinder hatte er indes noch immer nicht abgelegt, genauso wenig wie das schalartige Seidentuch um sein Gesicht. Erstmals würde man nun unter dem Schatten der Hutkrempe in den dunklen eingefallenen Augenhöhlen die geradezu pechschwarzen Augen erkennen, in denen sich nur der fahle Lichtschein der umgrenzenden Beleuchtung spiegelte. Sie wanderten über die Logen, analysierend, abschätzig. Jede einzelne Person von Rang und Namen wurde mit einem kurzen Blick bedacht, ehe sein Augenmerk an einer einzigen Gestalt hängen zu blieben schien. Eine Gestalt, die von allen am unscheinbarsten und schlechtesten zu sehen sein mochte. Eine Gestalt in einer schweren dunklen Robe. Einer Gestalt im Halbschatten.

'll torture you and hunt you, I've got you where I want you, a victim of my dark and dirty plot.

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