Motto Raum II – Das Fegefeuer
Die Wände sind dunkel. Es gibt nur die beiden Türen durch welche man hinein und hinaus treten kann, es gibt keine Fenster. Es herrscht in diesem Zimmer eine gewisse kälte vor, die spürbar ist sobald man es betreten hat. Der Raum wird nur von wenigen Kerzen erhellt die auf dem Boden stehen und ein Spiel aus Licht und Schatten erzeugen und das dahinter bestehende Werk erahnen lassen.
Ein groteskes Bild geschaffen aus Wachs? Aus menschlichem Fleisch? Oder doch etwas ganz anderem? Die Gesichter wirken real, verzerrt. Die Körper starr und kalt und dennoch…
Ein perfekte Illusion oder doch ein grausames Machwerk?
Der Brujah hatte die einzelnen Reden zur Kenntnis genommen ohne dass sich das gebotene Bild in irgendeiner Form veränderte. Ein trügerisches Bild von Ruhe. Eine trügerische Skizze von Gelassenheit. Gedanken die kamen, Gedanken die gingen, die wanderten. Worte, so viele Worte. Und doch waren es letztendlich jene welche den Abend für Offen erklärten, die ihm eine gewisse Form von Freiheit schenkten, denen er die größte Bedeutung einräumte. Langsam und ohne jede Hast erhob sich, umkreiste die Toreaodor, trat an weiteren Tischen vorbei, in die Richtung der mittlerweile geöffneten Tore, über den „roten“ Teppich hinweg. Kein Blick nach rechts, kein Blick nach links. Da war kein Interesse, da war keine Neugier. Da war nichts. Gar nichts.
Den ein oder anderen Raum mochte er durchschreiten, sich einen Überblick verschaffen, doch letztendlich verharrte er vor dem Grotesk wirkenden Gebilde, welche das Fegefeuer thematisierte.
Brennen. Brennen sollten sie alle. Ein jeder von ihnen.
Ein Gedanke der einen Moment ein kaltes Lächeln in die Fenster seiner Seele trieb. Eines das sich jedoch nicht auf den Zügen seines Gesichts wiederspiegeln wollte.
Und so verharrte er in alle Ruhe. In aller Gelassenheit davor.
Aufrecht stehend.