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[Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II


Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Marcel » 16 Mar 2014, 13:38

Das Tor das in den dunkeln Schatten zur rechten des Throns im Verborgenen lag, öffnete sich ganz langsam. Zwei Männer in Rüstungen, welche jenen anderen Wachen denen man im Verlauf des Abends schon begegnet war ähnelten. Sie gingen voran, schoben das schwarze, massive Holz zur Seite, bis die Flügel letztendlich gänzlich offen standen, fast die Mauer berührten.

Dort nahmen sie ihren Platz ein,verharrten sie still und starr.

Es war ein hämmerndes Geräusch das denn Schritten voraus ging. Holz das auf harten Stein auftraf, näher kam, präsenter wurde, ehe eine hochgewachsene Gestalt sich aus der Dunkelheit löste. Schwarz war die Robe, in die sie Gehüllt war, weitläufig in ihrem Charakter und aus teuren Stoffen geschaffen, die Kapuze hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Der Blick war gerade aus gerichtet und der rechten Hand hielt sie einen langen, massiven Stab, in denen verschiedene Muster und Reliefs eingearbeitet waren, an dessen Ende man jedoch deutlich einen Löwenkopf erkennen konnte.

Sie blieb etwa anderthalb Schritte vor den Stufen welche zum Thron führten stehen. Verharrte einen längeren Moment schweigend, bis Stille und Ruhe eingekehrt war. Fast als wäre sie festgefroren, nur um dann den Stab ein wenig anzuheben und diesen ruckartig und kraftvoll wieder herniederfahren zu lassen. Der Bewegung folgte ein lautes, hämmerndes Geräusch, das sich förmlich durch die Stille fraß.


„Seine hochverehrte Majestät, Friedrich von Sachen. Ahnherr vom hochwohlgeborenen Blute der Könige, Herr der Domäne Leipzig….“

Die dunkle, kräftige wie auch unverkennbare Stimme des farbigen folgte nur einen Moment später während sich aus den Schatten des Tores die Konturen zweier weiterer Gestalten lösten.

Die hochgewachsene Gestalt des germanischen Prinzen war in eine, leichte metallische, reichverzierte Rüstung gehüllt, welche er über einem weinroten Wappenrock trug, der mit goldenen Stickereien versehen war und unter anderem wie die Rüstung auch, aufrecht gehende Löwen zur Schau stellte. Ein Schwert trug er nicht, einzig den Knauf eines Dolches mochte man erahnen. Eine passende Hose und schwere Stiefel rundeten das Bild des Ahnen ab.

Die Züge des Gesichts waren steinern, hart und frei von jeder Emotion. Kleine Narben, die man erkennen kann, wenn man genauer hinsieht, auf der Wange, auf dem Nasenrücken, auf der Stirn. Eine vom Krieg geschriebene Geschichte, verewigt im Fleisch. Die stahlgrauen Augen waren kalt, bestimmend in ihrem Charakter und frei von jedem Zweifel. Insgesamt erschien seine Gestalt wie ein Relikt aus einem längst vergangenen Zeitalter. Geradezu fremdartig in dieser Welt. Brachial und unbeugsam war die Natur die ihr am nächsten kam. Etwas schwer definierbares umgab sie, etwas das abstoßend und anziehend zugleich wirken konnte. Aufrecht war sein Gang, die Haltung des Körpers.


„……in seiner Gesellschaft….die sehr verehrte Magarete Theresia von Montegelas, Ancilla vom hochwohlgeborenen Blute der Könige, Hüterin der heiligen Hallen der Domäne Nürnberg, Kammerherrin ihrer hochverehrten Majestät, Maria Anna von Bayern, Ahnherrin vom Blute der Könige, Prinz der Domäne Nürnberg.“

Erklang erneut die Stimme von Richthofens, nach einem Moment des Schweigens.

Die deutsche Adlige an seiner Seite, deren Finger der linken Hand nur sachte auf dem ihr gebotenen Arm ruhten, mochte um die 1,75 groß sein, hatte dunkle, lange, lockige Haare welche zu einer aufwendig aussehenden Fontange hochgesteckt wurden, die das hübsch anzusehende Gesicht umrahmte. Sie war nur dezent „geschminkt“, ein wenig weises Puder, ein wenig Rouge…ein dunkler Lidstrich.. um in Gegensatz zu ihrer Begleitung, herrschte auf ihren Zügen eine gewisse Lebendigkeit vor. Es waren vielleicht 30 Winter die sie erlebt hatte bevor sie dem Tod das erste Mal begegnet war. In den Fenstern ihrer Seele zeichnete sich der Ansatz eines Lächelns ab das schwer zu deuten war, sich jedoch nicht von ihren Lippen getragen werden wollte. Ein schlichtes Collier mit dunklen Steinen und passende Ohrringe reihten sich nahtlos in das geschaffenes Bildnis ein. Das barocke Kleid, war ebenso von dunklem Stoff und mit goldenen Stickereien versehen. In der rechten hielt sie einen Fächer, welcher sich in das gewählt Farbschema einfügte, fast schon ein wenig metallisch glänzte. Ihre Bewegungen waren fließend und elegant. Ihre Haltung eine aufrechte.

Schweigend folgte sie dem vorgegebenen weg und löste sich erst von dem Prinzen als sie die Stufen, welche zu den verschiedenen Sitzmöglichkeiten führten, erreicht hatten. Sie mochte warten bis der Ältere sich niedergelassen hatte und tat es ihm dann gleich.

Und so mochten die Augenpaare der beiden Könige sich zum ersten Male auf jene richten, welche sich dort versammelt hatten.
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Lessa » 16 Mar 2014, 14:22

Lessa hatte sich von ihrem Platz erhoben als der Herold den Raum betrat und sank auf ein Knie als er das Erscheinen seiner Majestät verkündete. Der Blick gesenkt, lediglich so weit gehoben, dass sie Julia im Blick hatte.
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben.
(Hans Christian Andersen)
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Otto Keller » 16 Mar 2014, 14:28

Ein kurzer prüfender Blick als die Tore sich öffnen ....
Der Herrscher der Domäne sich ankündigen lies ....
Bei den Worten von Richthofens glitt er lautlos von seinem Stuhl ....

Kniete demütig ....

Den Blick auf den Boden geheftet ....
Abwartend ....
Nur in den Augenwinkeln die anderen Verborgenen erkennend ....
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Raphael von Alten-Linsingen » 16 Mar 2014, 16:11

Raphael hielt sich zurück, unauffällig und doch aufmerksam, nachdem er diesen Abend mit der Begrüßung Herrn Sullivans begonnen hatte. Als Kind stand es ihm nicht zu, von sich aus zu sprechen und zu agieren - und bekannt war er bisher nur mit den wenigsten Mitgliedern dieser Domäne. In dem Raum der vorherrschenden Maskeradepflicht war es einfach gewesen, dem Tanz des gesellschaftlichen Parketts zu folgen, wann immer ihm ein Blick gegolten hatte, hatte er dem Respekt mit einer angedeuteten Verbeugung bezeugt, so respektvoll, wie es die Wahrung der Maskerade eben zuliess.
Als die gesamte Gesellschaft in Richtung des Hauptsaales gebeten wurde, folgte er noch immer schweigend, die Bewegungen des jungen Mannes sprachen von natürlicher Vornehmheit und Eleganz, seine Gesichtszüge waren sanft und man mochte eine Mischung aus Wachsamkeit, leichter Melancholie und einem dezenten Lächeln in ihnen erkennen, doch waren sie still und verrieten wenig von dem, was in ihm vorgehen mochte. Die Türen öffneten sich und präsentierten einen Raum.. den Raum seiner ersten Nacht.. seines ersten Tages.. in Leipzig sehr ähnlich, und doch nicht ganz derselbe. Erneut wartete das Kind, zurückhaltend, zuvorkommend, still, und doch mit aufrechtem Haupt, nicht anmaßend - aber wenn auch nur ein Kind, doch ein Kind vom Blute der Könige. Intelligente Augen betrachteten das Gefüge der Stühle und Tische.. betrachteten die Platzordnung.. die Positionen.. das Muster hinter der Aufstellung. Und als es darum ging, sich den Platz zu suchen, wandte Raphael sich dem Tisch seines Clans zu, jedoch ohne sich zu setzen. Stattdessen harrte er der andere Clansmitglieder und war bereit, Frau Sutherland den Stuhl mit einer entsprechenden Verbeugung höflich zurecht zu rücken, sollte nicht bereits ein anderes Clansmitglied diese höfliche Geste für sich beansprucht haben oder sie diese Geste zurückweisen. Nachdem alle Mitglieder seines Clans Platz gefunden hatten, wartete es schweigend hinter dem letzten Stuhl am Tisch der Könige, wartete auf das das Wort oder die Geste, die es ihm gestattete, sich ebenfalls zu setzen. Erst, nachdem er sie erhalten hatte, liess er sich lautlos auf dem Stuhl nieder, die Anwesenden betrachtend, ohne dabei seinen Blick länger verweilen zu lassen, als es höflich wäre. Jedes Gesicht wurde gedanklich verglichen mit seinen Unterlagen und die vorhandenen Informationen zugeordnet.
Dann öffneten sich Flügeltore, Wachen in bekannter und gewohnter Rüstung traten heraus, gefolgt dem hämmernden Geräusch eines Holzstabes, der auf den Boden traf, dröhnend und hallend in dem Gang. Heraus trat eine groß gewachsene Gestalt, gänzlich verhüllt in schwarzen Stoff, und für das Kind Anlass, sich erneut von seinem Platz zu erhoben, beinahe lautlos. Die markante Stimme des Mannes bekannt, als sie ihre Majestät, den Prinzen der Domäne ankündigte. Kaum dass sich die majestätische Gestalt des Ahnherren und einer weiteren, unbekannten Person in den Schatten des Ganges erahnen liessen, rührte sich das Kind erneut, sank in einer einzelnen, fließenden, anmutigen Bewegung zu Boden und nahm die Position der Ehrerbietung ein, die solcher Präsenz zustand. Das linke Knie auf dem Boden, den rechten Arm auf dem rechten Oberschenkel, den Kopf in tiefem Respekt gesenkt, auf dem Boden kniend. Es verharrte, schweigend, rührte sich nicht, sprach nicht, atmete nicht, blickte nicht auf. Die Haltung war demütig, Respektsbezeugung in vollendeter Form. Und doch erkannte man, so man ihn betrachtete, den Stolz der Könige in der schlanken Gestalt des knienden Kindes.
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Leopold von Schlüsselburg » 16 Mar 2014, 19:37

Das titanische Tor verschlang Leopold und seine - sollte man Begleitung sagen? - lautlos. Die Malkavianer waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt oder wenigstens eingeschüchtert und Tore waren in der Regel stumm.
Wieder verharrte Leopold einen Augenblick auf der Schwelle, seine Rehaugen durchmaßen den Saal und die Tischreihen, krallten sich an jeder feinen Nuance der Rangfolge fest. Eile war noch nicht sonderlich angebracht, wie er meinte, wohl aber Augenmerk und ein gutes Gedächtnis.
Schließlich hatte er - irgendwo in der Bibliothek seines Geistes - den ersten Eindruck abgelegt und schritt mit Zielstrebigkeit auf ihren Tisch zu. Es traf ihn durchaus, am letzten Tisch sitzen zu müssen, jedenfalls nahm seine so freundliche Maske einige Risse hin. Echt wirkte das Lächeln jetzt nicht mehr - Seele hatte ihm zwar von Anfang an gefehlt, aber jetzt war selbst der Anspruch auf Mimesis abhanden gekommen.

Ehe er sich setzte, wandte er sich Fenneke zu und begrüßte sie angemessen:
¨Guten Abend¨, sagte er und legte das nächste Wort sanft auf die Zungenspitze, damit es süffisant herunterperlte. Ein guter Tropfen, der gehört werden wollte. ¨Wohlwerte Frau Jannsen: Wir sind untröstlich - die Pferde sind uns durchgegangen und mussten neuangespannt werden¨, erfand er eine höfliche Ausrede für ihre Verspätung und brachte so zugleich noch seine verlorengegangene Extravaganz unter.
Erst darauf setzte er sich und widmete sich vorerst lediglich dem eigenen Tisch. Den Gehstock klemmte er so in den Stuhl, dass er nicht herunterfallen würde, den Zylinder legte er zwischen seine Unterarme vor sich und die linke Hand schob er ein wenig weiter nach vorn als nötig. Ein berechneter Fakt, der es seiner Erstgeborenen erlaubte das ungewöhnliche Schmuckstück an seinem linken Ringfinger zu bemerken.

Das zaghafte Lächeln des blonden Mädchens wurde mit strahlendem Enthusiasmus erwidert, es allein genügte schon, dem toten Lächeln soetwas wie Ehrlichkeit zu schenken.
¨Guten Abend, wertes Fräulein¨, sagte Leopold zu ihr und lehnte sich dabei etwas vor. Er hatte gewartet, bis die Falte sich auf ihrer Stirn bildete und wieder verschwand. Er...nein, sie alle, die sie hier am Tisch saßen, kannten diese Laste. Für seinen Teil hasste er Unterbrechungen dabei, also beließ er dem Mädchen seine Träume.
¨Ich bin Leopold von Schlüsselburg und dies ist¨, flüsterte er ihr mit einem leichten Nicken in Richtung Peters zu, ¨Peter Mörsner. Sehr erfreut, Sie kennenzulernen.¨

Ein zweiter, kontrollierender Blick durch den Raum blieb am Tisch der Brujah hängen. Genauer gesagt an Ashina, die er sogleich erkannt, aber jetzt erst in seiner Reihenfolge beachtet hatte. Er schenkte ihr ein Lächeln, über dessen Bedeutung er sich später Gedanken machen würde.

Da fiel sein Blick auch schon auf die sich öffnenden Portale - ohne ein vielleicht erstehendes Gespräch weiter zu beachten, erhob der Neugeborene sich. Der Stuhl schob sich wie von selbst zurück und noch ehe der volle Titel seiner Majestät genannt war, kniete der greise Welpe vor dem Löwen. Er versuchte den Blick demütig zu senken, doch die Neugier bezwang ihn, als die Kammerherrin angekündigt wurde.
Leopold blieb knien, bis er aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte, dass auch seine Erstgeborene sich erhob.
Der Mensch hat eine wahre Wollust darin, sich durch übertriebene Ansprüche zu vergewaltigen und dieses tyrannisch fordernde Etwas in seiner Seele nachher zu vergöttern.
- Friedrich Nietzsche
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Balthasar von Schwarzburg » 17 Mar 2014, 15:08

Kurz nach dem Prinzen folgten zwei weitere Gestalten. Die linke um die 1,80 große war ebenfalls in eine dunkle Robe mit einer tiefsitzenden Kapuze gehüllt, diese war jedoch zerschlissener als die des farbigen und wurde einzig von einer einfachen Kordel aus Hanf in Form gehalten. In der linken hielt sie an einer kurzen Kette ein leicht verziertes Behältnis aus welchem der Duft von verbranntem Weihrauch strömte. Der auf der rechten Seite gehende war von imposanter Gestalt, überragte zwei Meter an Höhe. Die Züge des Gesichtes waren vom Zahn der Zeit zernagt. Tiefe Furchen hatten sich hinein gegraben. Narben konnte man erkennen. Das linke Auge war ebenso schneeweiß, wie das lange Haupthaar das er zu einem Zopf gebunden hatte. Das Gesicht wirkte ein wenig Spitz, was vielleicht auch an dem weißen vollen Bart der den Konturen folgte, einfach nur so schien. Der Körper eine Ansammlung von Muskelmasse. Er trug eine schwere, rot - schwarze Rüstung, Arm und Beinschienen. In der rechten hielt er mittig gehalten ein Zweihändiges Schwert, welches jedoch noch in seiner metallenen schimmernden,verzierten, Scheide steckte.

Während die Gestalt in der Kutte seitlich versetzt und hinter der weiblichen Ventrue in Position ging, kniete der Hüne zu der rechten des Prinzen, den Blick gen Boden gerichtet während er das Schwert leicht anhob.

So das….

Nach dem der Prinz und seine Begleitung sich niedergelassen hatten, dauerte es nicht sehr lange bis der schwere Stab ein weiteres Mal kraftvoll gegen den Boden gehämmert und die Stille erneut in ihre Schranken verwiesen wurde.

Wieder lösten sich Schatten aus der Dunkelheit, nahmen erste Konturen an ehe der Blutvogt als auch die der Hüterin des Elysiums zu erkennen waren, ehe abermals die kräftige Stimme des farbigen erklang.


„der sehr verehrte Balthasar von Schwarzburg, Ancilla vom Blute der Gangrel, Erstgeborener seines Geblüts und Blutvogt der Domäne Leipzig.“

Balthasar war wie nahezu immer in einen maßgefertigten Anzug im Stil der 20iger gehüllt. Schwarz in verschiedener Intensität dominierte das mehrteilige Kleidungstück, einzig die goldene Krawatte, die zum größten Teil unter der Weste verborgen lag, wie die einzelnen Knöpfe und die Taschenuhr, bildeten einen deutlichen Kontrast. Die Hände des um die 1,90 großen Mannes waren gleichsam von schwarzen, dünnen Stoff bedeckt.

Der deutsche Adlige hatte es nicht eilig als er dem vorgezeichneten Weg folgte. In den vom Tier beseelten Augen herrschte eine unmenschliche Ruhe vor, hinter der sich das stets sprungbereite verbarg. Die Körperhaltung war gerade, aufrecht. Seine Schritte hatte er an jene angepasst welche zu seiner rechten ging. Seinen Arm hatte er ihr angeboten.


„in Begleitung….der sehr verehrten Signora Leta, Ancilla vom Blute der Toreador, Erstgeborene ihres Geblüts und Hüterin des Pleißenburg Elysiums.“

Nach dem er die Stufen hinter sich gelassen hatte, verharrte er einen Moment vor dem Thron und verneigte sich tief, nur um ein paar Momente später wieder eine gerade Haltung an zu nehmen und sich auf dem Stuhl zu rechten des Sachsenkönigs niederzulassen.
And who are you, the proud lord said, that I must bow so low? Only a cat of a different coat, that's all the truth I know. In a coat of gold or a coat of red, a lion still has claws, And mine are long and sharp, my lord, as long and sharp as yours.
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Cornelius » 17 Mar 2014, 16:45

Wie auch schon die anderen anwesenden Neugeborenen würde sich Cornelius beim Eintreten des Sachsenkönigs von seiner Sitzgelegenheit erheben, nur um direkt hinab zu sinken und demütig zu knien. So gesehen hatte er sich gar nicht erst richtig aufgerichtet.

Das Haupt war gen Boden geneigt, die ganze Gestalt wirkte beinahe zusammengekauert. Nur die Worte des Farbigen und die damit einhergehenden Geräusche würden nun noch als akustische Veranschaulichung für das dienen, was dort vorn auf der steinernen 'Bühne' geschah.
"Science is always discovering odd scraps of magical wisdom and making a tremendous fuss about its cleverness."

- Aleister Crowley
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Signora Leta » 17 Mar 2014, 16:47

Tiefes, verschlingendes Schwarz … und edles, schimmerndes Gold.

Schwerer, hochwertiger Stoff war der Signora als Kleid auf den Leib geschneidert worden, er schmiegte sich an ihre rosige Haut und schwang von der Hüfte an abwärts bei jedem der sachten Schritte mit, wiegte sich im gemäßigten Takt der Hüften hin und her. Das Konstrukt filigraner Linien war von zarten, geübten Händen geschaffen worden, feinste Handarbeit und filigrane Linien, ein kleines Kunstwerk, eigens geschaffen für diesen Abend und ohne Zweifel an der aufwändigen Robe der Ventrue-Ancilla orientiert. Die Schulterpartie wurde von schwarzem Pelz geschmückt, an die Arme schmiegten sich lange, hauchdünne Handschuhe in ebenfalls tiefem Schwarz und zusammen mit dem kostbaren Collier vervollständigte sich die ausgewählte Garderobe der schönen Italienerin. Das lange, schwarze Haar war zum Teil kunstvoll hochgesteckt worden, ein paar der Locken fielen jedoch verspielt über ihre Schulter nach vorn und schmiegten sich an die eine Seite des ebenen Antlitzes, während die andere Seite frei blieb und so einen Blick auf die zum Collier passenden Ohrringe gestattete. Dezent war das Rot der Lippen, tiefschwarz der Lidstrich, welcher die grün-grauen Augen hervor hob. Nichts war dem Zufall überlassen worden. Auch nicht, dass die Toreador mit der Wahl ihrer Garderobe jene der Ventrue-Ancilla nur noch umso mehr unterstrich … ihr durch die weitaus dezentere Wahl bewusst schmeichelte.

Die Ausstrahlung von Kühle und Anmut zugleich beseelt, Stolz und Erhabenheit in sich tragend und mit dieser gewissen Freundlichkeit verbindend, welche sie zusammen mit diesem sachte, angedeuteten Lächeln trug, als wäre es eine zweite Haut. Gerade in diesem Bild, dessen Zentrum seine hochverehrte Majestät mit seiner Begleitung bildete … und welches sie zusammen mit Balthasar beinahe vervollständigte, mochte sie so viel menschlicher wirken, als alle anderen …und doch …

Auch sie verharrte schließlich vor dem Thron, unweigerlich. Und während sich der Gangrel tief verneigte, versank sie fließend und formvollendet in einem tiefen Knicks, das Haupt geneigt, zu Boden blickend, ehe sie sich nach ein paar Momenten ebenso wie Balthasar wieder in eine aufrechte Haltung erhob. Und während sie sich voneinander lösten und Balthasar sich zur Rechten wandte, ging sie zur Linken hin und nahm auf jenem Stuhl Platz, welcher ihr zugedacht worden war.
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Ísa MánisDóttir » 17 Mar 2014, 19:28

Ísa hatte gespürt, dass das gefesselte Tier sich zu ihr drehen würde und erwartete bereits seinen Blick. Das raubtierhafte Lächeln auf dem markanten Gesicht des Gangrel entlockte den bläulichen Lippen des Mädchens tatsächlich selbiges. Sie senkte den Kopf zu einem erwidernden Nicken und hielt seinem Blick stand. Fast ebenso fasziniert wie eben noch bei dem Erzengel hafteten ihre Aquamarine an der Erde in seinen Augen, obwohl sich vor dem inneren Auge der Mondtochter etwas ganz anderes abspielen mochte. Mit der Realität jedenfalls hatten die Bilder in ihrem Kopf wenig zu tun. Um Rafaels Augen herum verschwomm sein Körper und auch der Raum um ihn herum. So nahm die Malkavianerin auch nur weit entfernt die akkustische Begrüßung ihres Bruders Leo wahr und konnte auch nur im Unterbewusstein abspeichern, dass er und Peter ihr vorgestellt wurden. Unter dem Braun der Augen öffnete sich ein reißzähnebewehrtes Maul, aus dem stumme Schreie drangen. Nicht zum Kampf. Sie sangen ein Lied der Traurigkeit. Sie sah Fell und Krallen, Federn und Blut. Schwarzes Blut.

Dass sich dort ein Tor öffnete und Personen eintraten, geschah abseits von Ísas Aufmerksamkeit. Auch die Ansage, wer gleich den Raum betreten wurde, echote irgendwo weit weg von ihr. Es war die plötzliche Präsenz, die in das Bewusstsein der Malkavianerin drängte. Ohne wirklich zu wissen warum, flatterten ihre Augen und schlossen sich, während es aussah, als würde sie zusammenbrechen und von ihrem Stuhl rutschen. Stattdessen glitt sie langsam auf ihre Knie und ihr Oberkörper blieb aufgerichtet - auch wenn es so aussah, als würde sie wie eine Marionette nur noch an einem Faben gehalten, der an ihrem Brustkorb befestigt war, denn ihr Kopf wurde nicht mehr so recht von der Halsmuskulatur getragen und neigte sich leicht nach hinten wie bei einer Ohnmächtigen, die auf Händen getragen wurde. Die Armen hingen schlaff am Körper herunter. Verbunden mit einem wohligen Lächeln auf den Lippen hätte man meinen können, dass sie sich gerade sonnt. Tatsächlich kam das der Wahrheit sehr nahe. Sie sonnte sich im Licht des vollen Mondes, der in ihrem Kopf schien. Allein Peter würde vielleicht die Gelegenheit haben, eine Bewegung an seiner Clanschwester mitzubekommen: das spielerische Aneinanderreiben der nackten Füße.
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Re: [Neujahresempfang 2007] IT - Hauptsaal - Akt II

Postby Quasim ibn Sabah al-Ghazi » 17 Mar 2014, 23:00

Es war nicht so, dass von ihm keine Regung ausginge.
Der Blick der Schlange streifte die anderen Leute, die sich hier befanden, von denen er einige kannte, aber weitem nicht alle. Und natürlich war wer nicht da war mindestens ebenso aufschlussreich wie wer da war... wenn nicht gar aufschlussreicher. So vermisste er zwei ihm bekannte Nosferatu und einen Ventrue... während er hingegen viele neue Gesichter sah.
Einen Moment lang streckte er den Nacken, während er den gewisperten Gesprächen lauschte, oder besser deren Nachhall. Bis dann die Tore geöffnet wurden und der Mann mit der Kapuze eintrat. Der Bewegung der anderen Neugeborenen folgend begab auch die Schlange sich auf die Knie und verharrte so vorerst.
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