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[ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]


[ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Tae » 17 Nov 2014, 13:36

… Die im Lauf aufgegriffenen Wortfetzen, die seinen Puls zum Rasen brachten. Das hämmernde Geräusch der eigenen Schritte, die hart auf den Asphalt trafen. Kurz darauf die Wasserlache, die feuchte Luft – und der Geruch von Eisen, der sie schwer wie Parfüm tränkte. Das Gefühl vergeblich um Atem zu ringen, zu ersticken. Karmesinrote Schlieren, die sich durch das Wasser am Boden zogen. Fäden, die dem seidenen Faden des Lebens glichen. Ein taubes Gefühl. Eine Vorahnung, was geschehen war. Zu spät, es war zu spät. Nein, er war zu spät. Er war allein. Die Knie gaben nach und schlugen auf dem harten Boden der Realität auf. Am Ende: Schwärze. …

Schnell rein und schnell wieder raus, kein Verharren oder Festhalten. Er hatte eine ganze Weile nach diesem so instinktiven Satz gelebt, ohne seine Bedeutung zu hinterfragen. Das war schließlich nicht von Nöten gewesen. Reine Zeitverschwendung, wie Vergangenheit bewiesen hatte. Sich nicht in irgendeine Komplikation des Lebens hereinziehen lassen, sondern die Möglichkeit dessen durch simples Ausweichen außer Gefecht setzen. Leben an sich war etwas Triviales, nicht? Solange man die Augen im rechten Moment abwandte und der nächsten Sache zuwandte, war das Leben etwas furchtbar Berechenbares. Es konnte so einfach sein, wenn man es nur wollte. Loslassen, wenn man es wollte. Nicht, wenn man es konnte. Können konnte es jeder Einzelne, aber den Willen dazu aufbringen? Das wahre Problem war der Instinkt, der sich dagegen wehrte all die Sicherheiten aufzugeben, die das Leben zu bieten hatte. Nun – Er hatte losgelassen. Mit einem Lächeln auf den Lippen. Wieder und wieder, bis das Lächeln die Lüge durchbrochen hatte und zur Wahrheit geworden war. Er hatte Nichts mehr gefühlt, was ihn hatte festhalten lassen wollen.

Achtlos entglitt das Wegwerffeuerzeug den filigranen Fingern, ehe diese sich hoben und knapp auf eine Zigarettenmarke deuteten. Obwohl lediglich die Fingerspitzen aus den Ärmeln des Strickmantels ragten, besaß die Geste eine auffällige Präzision. Genau diese Eine, an genau diesem Ort, aus der Menge der Verfügbaren auswählen. Es war so einfach. Ganz so, als wäre es eine Alltäglichkeit für den zierlichen Koreaner. Sein Haupt legte sich kaum merklich schräg, während die Tankstellenangestellte der Innenstadt nach den Krebsspendern in dem Regal hinter ihrem Rücken griff, ohne dabei den Blick von ihm anzuwenden. In aller Ruhe ließ er seine Augen über die Gestalt wandern, so wie die ihren es taten. Er konnte es förmlich spüren, wie ihr Blick von dem widersprüchlich natürlich zurechtgelegten Haar, über die fein geschwungenen Augenbrauen, die mandelförmigen Augen und blassen Lippen glitt, hin zu dem entblößten Schlüsselbein und von dort über die restliche Designerkleidung an dem sehnigen Leib. Es war, als konnte er sich selbst in den Fenstern ihrer Seele erkennen. Ihr Blick wurde zu dem seinen, ob er es wollte oder nicht.

Den weichen, hellgrauen Strickmantel liebkosend, eine Vermutung über die schlanke Statur unter dem schlichten weißen Hemd anstellend und den Gürtel mit dem schlichten Verschluss untersuchend, der die Anzughose auf den schmalen Hüften hielt. Ein Sprung zurück, zu der Taschenuhr, von der lediglich die Kette vor der dunkelblauen Anzugweste zu sehen war. Ein weiterer Sprung, zu seinem Handgelenk und der Kette daran, sowie dem Ring, der an deren Ende baumelte und in exakt diesem Augenblick geräuschvoll auf den Tresen rutschte. Ein schlichtes Schmuckstück, das die junge Dame dazu brachte ein wenig enttäuscht das Geld aufzunehmen, welches der Erbe der Familie Park soeben vor ihr abgelegt hatte. Scheine, wie es zu erwarten gewesen war. Als wäre das Papier etwas, nach dem ihr der Griff im Stillen untersagt worden war … Nur anschauen, nicht anfassen.

Ohne ein weiteres Wort, nahmen die feingliedrigen Finger die Zigaretten und das Kaugummi auf, ehe man sich wieder abwandte. Ohne Eile richtete der Blick sich in die Ferne, zeichnete den Weg zum elysiären Boden vor, der kurz darauf eingeschlagen wurde. Mit einem Lächeln, denn das Leben konnte so einfach sein.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 12 Dec 2014, 05:56

Es zog den Ventrue heute wie immer öfter ins Elysium. Die kalten und langen Winternächten ließen viel zusätzliche Zeit über Dinge nachzudenken und auch ein unsterblich verfluchtes Raubtier schien von Zeit zu Zeit das Bedürfnis nach Gesellschaft zu verspüren wie zum Beispiel heute Abend. Victor hatte sich bereits kurz nach Sonnenuntergang im Elysium eingefunden. Er hatte es sich im einem Teil des Elysiums sichtbar gemütlich gemacht von dem man den Eingang gut im Blick hatte und man selbst auch schnell gefunden wurde. Auf dem Tisch vor ihm lag eine aktuelle Tageszeitung die er in der stille studierte, immer wieder erschaudernd in Ehrfurcht und Schrecken zu welchen neuen Höhen und Tiefen die menschliche Rasse fähig war. Manchmal dachte er sich, war eine einfache Tageszeitung spannender und augenöffnender als so jeder fiktionale Roman, denn hier war alles echt. Nun ja gut fast alles, wenn man sich den immer vorhanden Prozentsatz an Propaganda und Missinformationen wegdachte. Der Trick war nur diese zu erkennen.

Der Ventrue trug heute einen modern geschnittenen, schwarzen Anzug mit Weste, Krawatte und Hemd in gleicher Farbe. Er sah elegant aus, aber auch wie immer so unauffällig als ob er versuchte sich in den Hintergrund einzufügen. Neben ein paar silbernen Manschettenknöpfen fehlte jeder andere Schmuck wie Ringe oder eine Uhr. Wenn man Victor beobachtete wie er seine Zeitung las konnte man ahnen, dass er daran gewöhnt war nicht aufzufallen und ehr versuchte in der Masse unterzutauchen, als darin aufzufallen. Leider war dies in diesen Hallen so gut wie unmöglich und gelegentlich blickte er von seiner Lektüre auf, ob er denn heute noch Gesellschaft bekommen würde.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Tae » 12 Dec 2014, 14:06

Das Schrittmaß des Koreaners schien gemäßigt. Für die langen Beine nahezu von Zurückhaltung geprägt, als hätte die Nacht noch keinen definiten Verlauf. Es gab auf dieser Welt ohnehin nichts, was nicht noch eine Veränderung in der letzten Minute hätte durchleben können. Ruhig wanderten die Augen durch die Straßen, über die Gesichter der Passanten und durch die Schatten. Eine Masse von Eindrücken, die sich in der Stille der eigenen Gedanken verlor. Kein Lächeln fand sich auf den bleichen Lippen, kein amüsiertes Funkeln in den Fenstern der Seele, als der schnöde Asphalt nach unzähligen Minuten gegen den heiligen Boden des Pleißenburg-Elysiums ausgetauscht wurde. Das Neue Rathaus der Stadt Leipzig, das am Ende doch nicht weniger als das gesellschaftliche Schlachtfeld seiner Welt repräsentierte. Nacht für Nacht, ein ewiger Kreislauf mit ganz eigener Anziehungskraft.

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden ohne Eile durchlaufen, ebenso die ersten Meter des Elysiums, in denen das Gewicht auf den schmalen Schultern zunahm. Kein Zögern, keine Scheu und erst recht kein Zweifeln. Routinen stattdessen, die mit Sicherheit vom Erben der Familie Park abgespielt wurden und dem Betrachter nicht an seiner Herkunft zweifeln ließen. An der Gradlinigkeit des Hauses, die in jede tote und doch so zähe Faser des sehnigen Körpers übergangenen zu sein schien. Verantwortungen und Verpflichtungen, bei denen Zeit seit je her doch nur eine untergeordnete Rolle spielte …

Systematisch glitt der Blick über die Szenerie, während ein schmales Lächeln die Gesichtszüge zu dominieren begann. Ganz natürlich, als sei diese schlichte Geste kein Spiel mit den Grenzen des für gewöhnlich bevorzugten charmanten Images. Kein Widerspruch, sondern ein indefinites Element. Mit einem Ausdruck dezenten Interesses, der vor allem durch die mit Bedacht umherwandernden Augen aufrechterhalten wurde, fand sich schließlich die Gestalt des Fremden im Inneren. Leise klimperte die Kette mit dem Ring ein letztes Mal, als würde sie auf den Charakter dieser Begegnung verweisen und im gleichen Atemzug die eigene Ankunft geschickt der Wahrnehmung des Anderen preisgeben wollen. Die Distanz, die im Stillen das Verhältnis zwischen den beiden Neugeborenen beherrschte. Das Geräusch der Schritte, das im Folgenden eine erste Annäherung und ein Innhalten im Rahmen der gängigen Höflichkeitsprozedere erahnen ließ.

Der Fokus der schmalen Augen jedenfalls verweilte auf dem Neugeboren vom Clan der Könige, traf ihn mit einer seltsamen Intensität, die das seichte Lächeln in Vergessenheit geraten ließ. Würde der Blick aufgegriffen und der Blickkontakt zugelassen, schien ohne eine Silbe die erste, gedankliche Annäherung beinahe spürbar. Umso deutlicher, wenn eine Augenbraue sich kaum merklich fragend anheben und dabei das Lächeln in die Schiefe abdriften würde. Eine simple, aber noch immer doch den Regeln der Höflichkeit dienliche Anfrage, ob dem Gegenüber nach Gesellschaft zumute sein mochte?
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 16 Dec 2014, 13:27

Langeweile und Stille ließen den blonden Mann überlegen sich eine andere Beschäftigung für die heutige Nacht zu suchen bis er schließlich etwas hörte. Die Präsenz einer ankommenden Person und vielleicht jemand den er noch nicht kannte. Der Kainit schließlich, der gerade die Türen des Elysiums überschritt hatte währe Victor wohl auch außerhalb dieser heiligen Hallen sofort ins Auge gesprungen. Der Mann war von asiatischer Abstammung und hatte für den Ventrue etwas delikates, etwas fast elfenhaftes an sich und doch war in dem drahtigen Körper eine offensichtliche Stärke verborgen. Tae Park vom Clan Toreador wenn er sich richtig erinnerte dachte Victor.

Schließlich faltete er die Tageszeitung zusammen in einer Geste von der man meinen könnte sie bedeutet er entschloss sich den Veränderungen der sterblichen Welt für das Erste zu entziehen und um sich jetzt ihrem unsterblichen Spiegelbild zuzuwenden. Könnte der Neuankömmling dafür den heutigen Mittelpunkt bilden? Mit einem warmen Lächeln, dass aber nicht viel über die wirklichen Gedanken des Ventrue verraten würde und einer offensichtlich einladenden Geste machte er auf sich aufmerksam und deutete auf eine der Sitzgelegenheiten neben ihm. Das Angebot stand im Raum nun war es an seinem Gegenüber darauf zu reagieren. Es war ein Spiel, ein Ritual welches mit ebenso wenig Varianz praktiziert wurde wie die heilige Messe in einer Kirche.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Tae » 17 Dec 2014, 00:00

Das Rascheln des Papiers schien inmitten der heiligen Halle eine Lautstärke zu besitzen, die jene des leisen Klimperns für den Moment wohl in den Schatten zu stellen vermochte. Die Kette jedenfalls pendelte nunmehr so lautlos in den letzten Zügen, wie der Blick der schmalen Augen über die Gestalt des Anderen glitt. Jede der fremden Bewegungen und Gesten, sowie jedes der gezeigten Details, schien vom Erben der Familie Park mit einem beinahe erschütternden Maß an Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Einer Intensität, deren Grundfesten sich in den im Halblicht von Dunkelheit erfüllten Fenstern der Seele fanden. Ein Meer aus analytischer Leere, bar jeglicher Emotion und Wertung, das sich alle Zeit der Welt nahm, als es über den Anderen hereinbrach. Zeit und Aufmerksamkeit, die dem Neugeborenen des Clans der Könige bei dieser ersten Begegnung im Stillen zum Geschenk gemacht wurden …

Wie hätte es ein Zufall sein können, dass das seichte Lächeln und kaum merkliche Fallen des Hauptes dennoch im exakt richtigen Augenblick der Einladung begegneten? Alles schien im Fluss, wenngleich ohne Eile, als wäre die Szene von der Regie in Zeitlupe arrangiert worden. Gleichmäßige Schritte, ein jeder einzelne von ihnen nachgezeichnet von der Kette am Handgelenk, führten schließlich zu dem zugedachten Platz, nur um vor diesem erneut innezuhalten. Eine Drehung, die mit den Gesetzen der Schwerkraft spielte, brachte das Antlitz im Anschluss zu jenem des Wartenden, ehe die Lippen sich teilten und bereit waren Silben in Worte zu verwandeln. Leise Worte, die dennoch ihr Ziel ohne Mühe erreichten. Silbe für Silbe war klar definiert und betont worden, als wurde jede einzelne von ihnen allein für sein Gegenüber ausgesprochen.


Es sei Ihnen ein guter Abend gewünscht und für die Einladung Ihrer Person an diesem Abend Gesellschaft zu leisten gedankt, Victor von Creuzberg. Um zunächst die Formalitäten zu wahren: Tae Park, Neugeborener des Clans Toreador und Kind von Falk Steinberg, Ancilla aus dem Clan der Rose.

Der Tonfall war so charmant, wie die Stimme von Heiserkeit erfüllt war. Dunkel und weich, unweigerlich an Samt erinnernd. Erdrückend nahezu, wenn man die Intensität des Blicks bedachte, der sich durch all die Schichten edler Stoffe und äußerlichen Blendwerks zu fressen drohte. Nicht respektlos, doch dem heiligen Boden zugetan und damit sich die Mühe menschlicher Zurückhaltung ersparend. Einen Sekundenbruchteil länger als notwendig, hielt der Blick den Kontakt, ehe der filigrane Körper in den Stoff sank. Ohne dabei das ihm eigene Gleichgewicht aufzugeben oder die gerade Haltung einzubüßen, die nach all den Jahren offensichtlich zu einer widersprüchlichen Natürlichkeit geworden war. Allein die Kette, die Achtlosigkeit mit welcher der kleine Gegenstand daran jede Regung nachzeichnete, hatte etwas seltsam Unkontrolliertes. Vielleicht, weil die Bedeutung längst vergessen worden war?

Die Augen des Koreaners jedenfalls schenkten dem Ring keinerlei Beachtung, sondern legten sich abwartend auf den Fremden, um dem im Rahmen der gängigen Höflichkeitsformeln zu erwartendem Prozedere entgegenzusehen.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 28 Dec 2014, 09:01

Einer der größten Vorteile des untoten Daseins war Zeit. Der allgegenwärtige Parameter der jeden Aspekt des sterblichen Lebens zugleich offen und verborgen zugleich beeinflusste spielte plötzlich keinerlei ernstzunehmende Rolle mehr. Die Ironie dabei war, dass es Zeit brauchte sich an dieses neue Tempo der kainitischen Gesellschaft zu gewöhnen welches in so krassem Gegensatz zum früheren Leben eines Vampires stand. Victor beobachtete die Gestalt des Koreaners der das gesellschaftliche Parkett in diesen heiligen Hallen offensichtlich wie ein Tanz zelebrierte und verfolgte mit wachen Augen die sehnige Gestalt die sich auf ihn zubewegte.

Victor wartete die Vorstellung seines Gegenübers geduldig ab um es diesem dann gleichzutun, langsam, laut und deutlich.

„Victor von Creuzberg, Neugeborener des Clans Ventrue.“ Die Stimme des blonden Mannes war angenehm, vielleicht sogar ein wenig dunkler als man erwarten würde und ansonsten gab auch bei näherem Hinsehen keinerlei Extravaganz in Kleidung oder Auftreten, die Miene emotionslos und nüchtern, allerdings nicht unfreundlich. Am auffälligsten war wohl der Teint der soviel lebendiger wirkte als man es von einem Vampir erwarten konnte.

Der Ventrue saß ähnlich aufrecht wie der Toreador auch wenn dessen Haltung ehr an einen Soldaten erinnerte und schließlich ergriff er wieder das Wort.

„Ich freue mich Ihre Bekanntschaft zu machen Herr Park. Was treibt Sie an diesem Abend in die Heiligen Hallen? Stand Ihnen der Sinn nach Gesellschaft?“ Smalltalk nicht mehr und nicht weniger, aber in Augen des Ventrue konnte man echtes Interesse aufblitzen sehen.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Tae » 06 Jan 2015, 15:09

Für einen Sekundenbruchteil schienen die bleichen Lippen gewillt das Lächeln zu vertiefen, während der Neugeborene des Clans der Könige sich vorstellte. Keine Überschwänglichkeit, wie Unzählige sie sich bei den wohlgezeichneten Linien des Antlitzes im Stillen wohl gewünscht haben mochten. Einzig Geduld, die mehr und mehr an Kontrolle erinnerte. Der Brustkorb blieb derweil reglos, weder hob noch senkte er sich. Erst nachdem auch das letzte Wort des Anderen seine Beachtung gefunden hatte, nahm er seine Tätigkeit wieder auf und wurde Luft in die toten Lungen befördert. Ein Atemzug verstrich, sowie ein zweiter und ein dritter, ehe der Ring an der Kette eine minimale Haltungskorrektur nachzeichnete und das klare Flüstern abermalig zu vernehmen war.

Wie tröstlich Ihre Person ob der Bekanntschaft meiner Person erfreut zu sehen, nachdem das Auslassen oder vielmehr ausbleibende Erwidern klassischer Begrüßungsfloskeln doch allzu leicht Gegenteiliges hätte implizieren können, nicht?

Nüchterne Worte, die durch das Anheben einer der fein geschwungenen Augenbrauen und damit einem kaum greifbaren Abdriften des Lächelns in die Schräge unterstrichen wurden. Ein eigenwilliger Charme haftete der rhetorischen Frage an, der wohl kaum als Tadel, sondern eher als ein stummer Verweis auf eine Zunahme der dem Gegenüber geschenkten Aufmerksamkeit, ausgelegt werden konnte. Die Intensität des Blicks nahm zu, sofern dies überhaupt noch möglich war. Die schmalen Augen schienen jedenfalls vorerst nicht gewillt von dem Anderen abzulassen …

Wie dem auch sei – Meine Person ist ebenfalls erfreut angesichts dieser Bekanntschaft, sowie darüber an diesem Abend die Gesellschaft eines Neugeborenen des Clans der Könige genießen zu dürfen, dem Blut unserer hochverehrten Majestät Friedrich von Sachsen, Ahnherren des Clans der Könige und Prinzen der Domäne zu Leipzig.

Kurz nur verschlossen die Lippen des Erben der Familie Park sich, sodass eine Trennlinie des Schweigens Gelegenheit gab, um das Gesagte in Gedanken Revue passieren zu lassen oder den Fluss der Zeit infrage zu stellen, bevor beiläufig mit der Rechten eine nicht-existente Falte verbannt wurde. Eine Routine, die geschickt dazu beitrug die Atmosphäre den gierigen Klauen des Leblosen zu entreißen und ihren Höhepunkt in einem Hauch der Zufriedenheit fand, der sich über die beherrschten Gesichtszüge legte.

Bedarf es in den Augen Ihrer Person eines bestimmten Anlasses, um dem elysiären Boden in regelmäßigen Abständen den notwendigen Respekt zu zollen?

Charmant nahm ein unvermitteltes Lächeln den Worten Gewicht, ließ sie zu einer zwanglosen und fast schon lässigen Frage werden, die dennoch nicht zu einer Unterbrechung des Blickkontakts führte. Ein Zeichen für Interesse, das mehr durch Aufrichtigkeit als durch den Wunsch über irgendwen in irgendeiner Weise zu urteilen gekennzeichnet schien. Wer war man schließlich auch, um sich ein Urteil über die Ansichten Anderer zu erlauben?
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 07 Jan 2015, 12:44

Der Ventrue wartete geduldig ab, bezüglich der Dinge die der Toreador zu sagen hatte, aber etwas veränderte sich in ihm. Der Glanz des Interesses in seinen Augen erstarb und wich der typischen Emotionslosigkeit seiner Art ersetzt mit der man jene Dinge betrachtete die man schon so oft gesehen hatte und die keinerlei Gefühlsregung mehr hervorrufen konnte. Auch der Tonfall verlor seine Weichheit und wich etwas neutralem, dass aber trotzdem immer nach angenehm im Ohr klang. Schließlich machte der Ventrue eine Geste die in die Dunkelheit des Elysiums deutete und begann dann zu sprechen.

„Man sollte meinen es bedarf keinerlei besonderen Anlässe um dem heiligen Boden seinen Respekt zu zollen, da haben sie Recht. Allerdings ist dieser Raum heute fast leer und war es bereits so viele Male zuvor wenn ich mich entschloss hier zu verweilen. Ich sollte wohl annehmen, dass es sich bei diesem Zufall lediglich um eine unglückliche mathematische Wahrscheinlichkeit handelt und man daher wenige Rückschlüsse auf die eigentliche Situation in der Domäne schließen kann oder gar hinterfragt ob es vielleicht doch einmal eines bestimmten Anlasses bedarf diese besondere Umgebung ins Gedächtnis der Einwohner dieser Domäne zu rufen.“

Eine rhetorische Frage die keinerlei Antwort bedurfte. Dann lehnte sich Victor ein wenig vor. Seine Mimik war noch immer von einem Lächeln durchzogen, dass aber ehr traurig wirkte und in der Gesamtheit mit den Augen aber wieder zum emotionslosen Desinteresse verkam.

„Vielleicht aber spielen beim Dornröschenschlaf des Elysiums aber doch andere Variablen eine Rolle. Zum Beispiel der ‚formgerechte‘ Gebrauch der Etikette in diesen heiligen Hallen.“
Der Ventrue ließ eine kurze Pause und sah den Koreaner wieder mit festem Blick an. Das Wort ‚formgerecht‘ hatte einen eigenartigen klang den man nicht genau zuordnen konnte.

„Verzeihen Sie mir diesen Vergleich, aber ich denke er ist recht passend. Es scheint mir nur verständlich, dass die Tiere in der Savanne das Wasserloch meiden, wenn ein paar Raubtiere darum sitzen und nur darauf warten jene zu zerreißen die sich diesem nähren.“ Der Ventrue machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach, aber man konnte sehen, dass ein Funke des Interesses wieder in dessen Augen zurückkehrte. „Seien Sie so freundlich Herr Park und erhellen sie mich über den genauen Zeitpunkt und die Art meines Fehltritts, bei dem sie beschlossen mich daran erinnern zu müssen, welchem Clan ich angehörige und das wir uns in der Domäne Seiner Hochverehrten Majestät befinden?“

Die Worte des Ventrue waren weder Herausforderung noch Entschuldigung. Sondern eine Analyse gegebener Umstände wie eine mathematische Gleichung bei der man bestimmte Variablen brauchte um ein Endergebnis zu erhalten und wie so oft spielte dieses eine ehr untergeordnete Rolle, denn das eigentliche Ziel war es den Lösungsweg zu ermitteln und nicht die Zahl die man zweimal unterstrich. Bestimmte Dinge der Etikette gehörten zur Gesellschaft der Kainiten wie das Blut welche die untoten Körper befeuerte, dachte sich Victor. Aber wie oft verwandelte sich diese von einem Werkzeug oder einer Rüstung in eine Fessel? Oder schlimmer in eine Peitsche mit der man so gerne zuschlug um selbst nicht Opfer der Schläge zu werden?
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Tae » 08 Jan 2015, 16:30

Kein Zweifel, die dunklen Augen verfolgten in aller Ruhe, wie die Feinheiten im Verhalten des Anderen einen Umschwung seiner Stimmung nachzeichneten. Keinerlei Überraschung oder übermäßiges Interesse fand sich im Blick des Koreaners, als hätte sich schon unzählige Male die Gelegenheit ergeben diese Art von Reaktion in ihrer Entwicklung zu beobachten. Nichts Ungewöhnliches, sondern innerhalb des Bereichs des Möglichen? So wie man nicht jeden Menschen mochte, musste man nicht von jedem Menschen gemocht werden? Ansichtssache. Erst als weitere Worte dahinflogen und das Gehör streiften, gewann das schmale Lächeln an Ausdruck und Tiefe. Wie es zu erwarten gewesen war, weder im überschwänglichen Maße noch vom lange verlorenen Leben gezeichnet, aber doch auf so vertraute Weise mit der Wahrnehmung des Gegenübers spielend. Zu charmant für ein Raubtier, zu zurückhaltend für einen Menschen …

Interessant. Eine formal eher nachlässige Linie zum Geburtstagsparadoxon ziehend, könnte die von Ihrer Person beschriebene Situation unter Umständen wohl auch mit anderen Augen gesehen werden. Denn: Aus dem eigenen Blickwinkel heraus nach der Wahrscheinlichkeit zu fragen, eine bestimmte Nacht in den heiligen Hallen in Gesellschaft zu verbringen, wird zu einer kleinen Wahrscheinlichkeitsgröße führen. Die Wahrscheinlichkeit, das eine beliebige Nacht von zwei Personen auf heiligem Boden in Gesellschaft verbracht wird, sollte einer Domäne der heiligen Camarilla hingegen wohl eher gerecht werden.

Ein erstes Wort oder mehr eine Aussage, die nicht in Frage gestellt zu werden brauchte. Ohne Mühe vermittelte der eigene Anblick, dass das Gegenüber unweigerlich in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt worden war. Als sei es gelungen, eine Annäherung herbeizuführen und die herrschende Distanz zu bemessen. Das Haupt fiel kaum merklich zur Seite, wobei das Lächeln dem Antlitz einen jugendlichen Charme verlieh und die Spuren der Zeit verwischte. Lediglich die Tonlage fiel, bis eine gewisse Intimität sie erfüllte und im Folgenden einen klaren Standpunkt definierte. Der Erbe der Familie Park hatte sein Schicksal nicht nur akzeptiert, sondern allem Anschein nach aus Überzeugung gewählt, sofern man dem Eindruck Glauben schenken wollte.

Es würde das Herz meiner Person schwer werden lassen, sollte in den Reihen der heiligen Camarilla auf elysiärem Boden tatsächlich Nachsicht, das Verständnis für die Unvollkommenheit des Gegenübers, über Ambition, die Bestrebung des Einzelnen innerhalb der Gesellschaft zu wachsen, siegen. Die Reflektion eigener Schwäche stellt in diesem Sinne eine elementare Eigenschaft dar, die neue Chancen eröffnet, unabhängig ob ihr Ursprung sich in der Selbsterkenntnis oder einer harschen Außenwahrnehmung findet. Der Versuch einen persönlichen Makel nach Kräften zu entfernen und nicht für seine Akzeptanz innerhalb des Systems zu kämpfen, führt zu wahrer Perfektion.

Die Mundwinkel hoben sich, verliehen den ehrlichen Worten einen amüsierten Unterton und ließen die ohnehin schon schmal auslaufenden Augen beinahe zu Schlitzen werden. Rehbraune Fuchsaugen, in denen ein fragwürdiges Interesse an der Materie und Launenhaftigkeit aufflackerten. Der Reiz des Unberechenbaren, der eine jede erste Begegnung kennzeichnete. In aller Ruhe richtete das Haupt sich auf, nur um sich im Anschluss zur anderen Seite zu neigen und eine weitere Pause herbeizuführen. Ein Atemzug, der den schmalen Lippen genügte, um sich zu öffnen und den nächsten Silben ein verhaltenes Grinsen an die Hand zu geben. Mitreißender, wenngleich es sich auch weiterhin nicht um ein Strahlen handelte oder dazu einlud das Geschenk ohne Bedenken zu genießen.

Es heißt: Wo kein Kläger, da kein Richter, Victor von Creuzberg, Neugeborener des Clans Ventrue. Dennoch – In der expliziten Wortwahl meiner Person eine Erinnerung zu erkennen scheint allerdings nicht abwegig, nachdem die Erwiderung einer Begrüßung formal nicht nur in der geteilten Welt zum Umfang guten Benehmens gehört. Interessanter jedoch –

Was gab den Ausschlag den zuvor erwähnten Vergleich zu ziehen und gerade diesen mit meiner Person zu teilen, um einen möglichen Grund für das Fernbleiben einiger Mitglieder der Gesellschaft zu erklären?


Das Grinsen wurde zwar von einem Lächeln abgelöst, doch nach wie vor blieb ein Tadel oder eine Wertung aus. Es schien, als verfolgte der Toreador lediglich auf vollkommen neutrale Art und Weise, was sich vor seinen Augen abspielte. Beinahe so, als lag der Fokus weiterhin darauf zu ergründen, was das Gegenüber sein konnte, wenn es kein Fremder mehr wäre.
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Re: [ggfs. Elysium] 성장통 [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 16 Jan 2015, 11:48

Victor schaute den Koreaner an. Er nickte einmal und formulierte dann eine Antwort.

„Sie sind interessant.“ Das Lächeln des Ventrue gewann an Intensität zurück und noch während der blonde Mann weitersprechen würde falteten seine Hände die Zeitung vor ihm zusammen.

„Darüber hinaus zeigen Geschick und Aufmerksamkeit das Gespräch in Fluss und Art ihrem Gegenüber anzupassen. Sie haben Überzeugungen, aber viel wichtiger Sie sind Überzeugt von sich selbst in dem Sie Ratschläge und Überzeugungen teilen.“ Diese Worte waren wieder neutral formuliert, eine Aufzählung von Beobachtungen.

„Alles gute Gründe um einem Gegenüber eine Frage dieser Art zu stellen, insbesondere vielleicht auch weil dessen Clan diese heiligen Hallen und deren Schutz anvertraut wurden. Und doch scheinen Sie ehr an den Fragen und nicht den Antworten selbst interessiert zu sein.“ Schließlich erhob sich der Ventrue, rückte seine Kleidung zurecht und nickte dem Koreaner zu.

„Und das ist schade. Denn nach diesen suche ich an diesem heutigen Abend und werde hier wahrscheinlich nicht fündig werden. Deswegen wünsche ich Ihnen noch einen guten Abend Herr Park.“ Der letzte Satz war von einem erneuten Nicken begleitet auch wenn am Tonfall klar, war, dass noch nicht alles gesagt war. „Aber vielleicht mag diese Begegnung noch nicht die letzte Chance gewesen zu sein sich nicht nur zu treffen sondern irgendwann einmal kennen zu lernen. Ich wiederhole mich Herr Park sie sind interessant.“ Die Augen des Ventrue schienen den Toreador für eine kurze Zeit zu betrachten bevor er in eine Innentasche griff. Eine silbernes Etui kam zum Vorschein und ein kurzes Klicken war wahrnehmbar. Mit einer flüssigen Bewegung die nicht tänzerischer sondern ehr militärischer Art und Weise war, legte der Ventrue eine kleine Karte auf den Tisch.

Darauf war eine E-Mail Adresse, eine Mobilfunknummer sowie höchst ungewöhnlich eine Adresse abgedruckt.

„Sollten Sie Ihnen je daran gelegen sein Antworten auszutauschen können sie mich so einfach erreichen .“ Ein Angebot – die Augen des Ventrue waren wieder neutral und wertungslos. „Wenn nicht…“ Victor beendete seinen Satz mit einer Geste die symbolisierte, dass es dann ebenso war. Beide Handflächen ein wenig gedreht. Entscheidungen waren oft so einfach. Null oder Eins, Eins oder Null – wie ein binäres System. Dann mit einem letzten Nicken verabschiedete sich der Ventrue und würde die heiligen Hallen verlassen, mir genügend Zeit in der Verabschiedung für ein letztes Wort oder einer Verabschiedung seitens seines Gegenübers.
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