"Sterntaler" könnte einem zu dem Bild einfallen. Zwar war das Mädchen nicht nackt und es regnete auch keine Sterne, aber genau so begeistert, wie das Sterntaler-Mädchen die blanken Taler in dem Märchen empfing, reckten sich die dürren Arme in die Luft, um die herabtaumelnden Schneeflocken aufzufangen. Fast konnte man meinen, sie versuchte sie allesamt in die Arme zu schließen und an sich zu drücken, wie einen wertvollen und geliebten Schatz. Auf ihrem Gesicht lag ein seliges Lächeln, während sie sehnsüchtig in den Himmel blickte und ihre Füße sie tanzend durch den Schnee drehte. Die blassblauen Lippen öffneten sich vor Freude und Eiskristalle küssten liebevoll ihren Mund, sowie das gesamte Gesicht, einschließlich der geschlossenen Augenlider mit den weißen Wimpern. Langsam ließ sie sich in das weiße daunenweiche Bett fallen und malte im Licht der Laterne mit Armen und Beinen einen Schneeengel.
Nachts war der Park nicht gut besucht, genauer gesagt: sie war alleine. Oder?