by Anna-Lukardis von Egidy » 18 Nov 2014, 09:53
Der dürren Ventrue blieb ja nichts anderes übrig, als einfach da zu verweilen, wo stand. Natürlich aber sah sie Martin hinterher, beobachtete ihn bei dem, was er da tat und sah den beiden anderen Neugeborenen dann auch ungerührt entgegen, als Kaleb der Einladung folgte und im Schlepptau des Brujah zu ihr kam.
Dann stellte Martin ihr den Gangrel vor und Anna nickte, nahm es zur Kenntnis, wandte sich dann an Kaleb und sagte:
„Guten Abend, Herr Lachlann. Ich freue mich, Sie kennen zu lernen.“
Die Worte waren höflich formuliert, die Klangfarbe der heiseren, kräftigen Stimme war trotzdem aber eher kühl und nüchtern. Distanziert, wenn man so wollte. Aber das war die kleine Ventrue ja insgesamt, wie man unschwer sehr schnell erkennen konnte.
„Damit Sie sich nicht wundern müssen: Herr Cooper ist aus der neuen Welt nach Leipzig eingereist und das Grundverständnis von Etikette scheint dort in manchen Punkten wesentlich geringer zu sein, daher helfe ich Herrn Cooper etwas dabei, hier in der alten Welt nicht ganz so sehr, hm, anzuecken.“
Kaum gesagt vergingen ein paar Momenten, in denen sie gar nichts mehr sagte, in denen Kaleb jedoch etwas erwidern könnte? Dann wandte sich Anna erneut an Martin.
„Stellen Sie eine Person in Zukunft bitte mit vollen Namen vor, Herr Cooper. Und unterschlagen Sie keinesfalls den Status oder ein allfälliges Amt.“
Ein Tadel, der nicht nach Tadel klang. Womöglich lag es an dem kleinen Wort, das viele nicht gerne benutzten, das Anna aber mal so gar keine Schmerzen bereitete: Bitte. Es verlieh den eigenen Worten ja auch einen gewissen Nachdruck.
„Nehmen wir mal an, Sie würden Herrn Lachlann der werten Hüterin dieses Elysiums vorstellen. Wie würden Sie das formulieren?“
You can't teach an old dogma new tricks.