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An den Blutvogt


An den Blutvogt

Postby Samuel Rosenbaum » 12 Nov 2014, 14:03

Dem Blutvogt erreicht ein Brief. In einfachem, schmucklosen Papier gehüllt. Die Handschrift in schwarzer Tinte und ohne Makel oder Verbesserungen. Sollte er ihn öffnen würde er folgendes lesen.

Sehr verehrter Herr von Schwarzburg,
Ancilla des Clans Gangrel,
Erstgeborener des Clans Gangrel,
Blutvogt der Domäne Leipzig

Es ist mein Wunsch, wieder als Teil der Domäne Leipzig aufgenommen zu werden. Aus diesem Grund erbitte ich demütigst eine Audienz bei Ihnen, so dass ich, sollten Sie meiner Bitte nachkommen, die Gelegenheit erlange, meinen Wunsch persönlich vorzutragen.

Ergebendst,

Samuel Rosenbaum,
Neugeborener des Clan Nosferatu
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Samuel Rosenbaum
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Re: An den Blutvogt

Postby Balthasar von Schwarzburg » 12 Nov 2014, 18:04

Es dauerte seine Zeit bis ein schwarzer Umschlag welcher mit dem Sigel des Hauses Schwarzburg verschlossen war in den heiligen Hallen für den Nosferatu hinterlegt wurde. In diesem befand sich ein schlichtes weißes Schreibpapier.

Werter Samuel,
Neugeborener vom Clan Nosferatu,

Ihr Schreiben vom [Datum hier denken] wurde mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und Ihr Wunsch der persönlichen Vorstellung gewährt. Am Sonntag den [Datum hier denken / Jahr 2009] wird Ihre Person zu jenem Zwecke um die 23te Stunde im Schloss zu Güldengossa erwartet werden.

Achtungsvoll verbleibend,

Rudolf Gottschämmer

Im Auftrag des
Sehr verehrten Balthasar von Schwarzburg,
Ancilla des Blutes der Gangrel;
Erstgeborener des Geblüts zu Leipzig,
Blutvogt der Domäne in den Gnaden seiner Hochverehrten Majestät

Das Schriftbild ist gerade und sauber, eindeutig altdeutscher Natur. Schwarze Tinte auf weißem Grund.


Das Bild des einstigen „Schlosses“ hatte sich in den letzten Jahren gewandelt. Eine hohe, wie massive Mauer in welche Zinnen, Wehrgänge und Türme eingelassen waren umgab das etwa 6 Ha große Anwesen, welches etwa 15 km außerhalb von Leipzig, in dem verschlafen wirkenden Dorf Guldengossa schon vor langer Zeit seine Heimat gefunden hatte. Man hatte einen künstlichen Graben angelegt der etwa vier bis fünf Schritte breit war und dicht gedrängt dem Verlauf der Mauer folgte. Das Wasser darin war tief schwarz und der Grund nicht zu erkennen. In das schwere, schwarz glänzende metallene Tor war das Wappen der Adelsfamilie von Schwarzburg eingelassen. Eine „Zugbrücke“ schien die einzige Möglichkeit zu bieten das Gewässer zu überqueren.

Man erwartete den Nosferatu bereits. Ein Diener welcher alleine schon durch sein äußeres als ein solcher zu identifizieren war mochte ihn sobald er das Tor hinter sich gelassen hatte empfangen. Der Mann war etwas älter, höflich und würde ihn nach dem Austausch üblicher Floskeln darum bitten ihr zu folgen.

Im Zentrum stand das altbarocke Schloss, ein paar Nebengebäude eine gepflegte Gartenanlage komplettierten das geschaffene Bild. Im hinteren Bereich des Grundstückes konnte man schon aus der Ferne einen dichten Wald erkennen, welcher den Charme des tiefsten Schwarzwaldes sein eigen nannte.

Der Diener blieb auf dem Hauptweg der direkt durch den Garten zum Schloss führte. Nach dem man den Eingangsbereich hinter sich gelassen hatte, endete die kurze Reise durch das Schloss nach einem Treppenaufgang letztendlich im einem der Zimmer. Höflich verwies er darauf das der Hausherr gleich da sein werde, erkundigte sich nach möglichen Wünschen und so da keine waren, würde er sich auch verabschieden und ihn alleine in dem Raum zurücklassen.

Image
And who are you, the proud lord said, that I must bow so low? Only a cat of a different coat, that's all the truth I know. In a coat of gold or a coat of red, a lion still has claws, And mine are long and sharp, my lord, as long and sharp as yours.
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Re: An den Blutvogt

Postby Samuel Rosenbaum » 17 Nov 2014, 23:30

Samuel begrüßte den Diener mit höflichen Worten und einem knappen Nicken. Den Weg legte er schweigend und aufmerksam zurück. Das Schloss faszinierte ihn ein wenig, auch wenn er für altdeutsche Adel generell nicht viel erübrigen konnte. Gekleidet war der Nosferatu in einen schwarzen wollenen Mantel, der im Stil der 40er Jahre geschneidert war und vermutlich auch so alt war. Abgetragen sah er aus, aber er war sauber. Sein hässliches Gesicht hatte er in einen Schal und unter einen breitkrempigen Hut verborgen und erst als er in dem Raum alleine war, legte er beides ab, sodass seine hässliche Fratze zum vorschein kam. Und erst jetzt konnte man, wenn man denn die Miene in so einer Fratze lesen konnte, leichtes Erstaunen und bewundernde Neugier lesen.

Peinlich genau, achtete Samuel darauf, nichts zu berühren oder gar umzuwerfen...aber die Augen schweiften neugierrig und geschäftig im Raum herum.
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Re: An den Blutvogt

Postby Balthasar von Schwarzburg » 18 Nov 2014, 08:27

Es dauerte noch den einen oder anderen Moment der lange genug war um sich in aller Ruhe umzusehen, ehe sich die Türe erneut öffnete und der Gangrel eintrat. Er ließ seinen Blick nur kurz über die Szenerie wandern während er die Türe hinter sich ohne jede Eile schloss. Die Bilder welche dort an der Wand hingen offenbarten zwei verschiedene jüngere Frauen, welche vermutlich Mitte des 18 Jhd gelebt hatten. Signiert wurden die Werke von einem „Goya“.

Balthasar war wie des öfteren in einen maßgefertigten Anzug im Stil der 20iger gehüllt. Schwarz in verschiedener Intensität dominiert das mehrteilige Kleidungstück, die honiggoldene Krawatte, die zum größten Teil unter der Weste verborgen lag, wie die einzelnen Knöpfe und die Taschenuhr bildeten einen deutlichen Kontrast. Die Hände des um die 1,90 großen Mannes waren in dieser Nacht jedoch nicht wie meistens von dünnem Stoff bedeckt und so konnte man die schwarzen, spitzlaufenden verhornten Nägel, welche sich an den Enden seiner Finger gebildet hatten, deutlich erkennen.

Letztendlich wäre es der Nosferatu welchen er ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte, kurz betrachtete er jenen wie er dort stand, ehe er sich in Bewegung setzte.. Die Schritte führten in dessen Richtung, aber auch an ihm vorbei zu der Sitzgelegenheit im hinteren Teil des Raumes. Eile schien er keine zu haben. Nach dem er sich nieder gelassen hatte betrachtete er seinen Gast einen weiteren Moment lang schweigend und deutete irgendwann mit einer einladenden Handbewegung auf einen der Sessel neben sich.


„Ich wünsche Ihnen einen guten Abend…..Nehmen Sie doch Platz…“

Die Stimme hatte einen ruhigen, wertfreien Klang.
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Re: An den Blutvogt

Postby Samuel Rosenbaum » 18 Nov 2014, 23:30

Als er das Eintreten des Blutvogtes bemerkte, löste sich sein Blick von der Einrichtung und setzte seinen Gastgeber in die ungeteilte Aufmerksamkeit. Eine leichte Verbeugung vollführter der Nosferatu, um dem Höhergestellten den nötigen Respekt zu zollen.

"Den wünsche ich Ihnen ebenfalls, ich danke Ihnen, dass sie in dieser Nacht Zeit für mich gefunden haben."

Der Nosferatu setzte sich auf dem ihm zugewiesenen Platz, als der Gangrel ihn dazu aufforderte. Jedoch überließ er seinem Gastgeber zunächst das Wort.
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Re: An den Blutvogt

Postby Balthasar von Schwarzburg » 19 Nov 2014, 07:49

Der Gangrel verharrte in unveränderter Haltung auf seinem Sessel und schenkte seinem Gast seine ungeteilte Aufmerksamkeit. In den vom Tier gezeichneten Augen konnte man einen Hauch von Neugier erkennen, irgendwo am Rande dort in den Fenstern seiner Seele. Die Worte nahm er schweigend und in aller Geduld auf und wartete ab bis sein Gast sich letztendlich nieder gelassen hatte.

Nur minimal korrigierte der Gangrel seine Sitzhaltung, fügte seine Hände in einer lockeren Haltung zusammen während die Ellenbogen auf der Lehne verblieben.


„Sie haben meine volle Aufmerksamkeit Herr Rosenbaum“

Die Worte waren von einer von Ruhe geprägt. Weitere folgten diesen wenigen nicht.

Und so wartete er ab…
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Re: An den Blutvogt

Postby Samuel Rosenbaum » 19 Nov 2014, 23:37

Der Nosferatu nickte. In dem Sessel sah der Nosferatu noch ein wenig mehr eingefallen und gebrechlich aus. So wie ein alter Mann, dessen Knochen eine aufrechte Haltung nicht mehr zuließen.

"Wenn es seiner hochverehrten Majestät beliebt, und mit Ihrem Wohlwollen, würde ich sehr gerne wieder Teil der Domäne Leipzig sein und erbitte hiermit erneut das Gastrecht."

Eine kurze Pause.

"Der Grund meiner Abreise vor einigen Jahren waren wichtige Aufgaben in meiner Heimatdomäne Krakau, die leider keinen Aufschub geduldet hatten. Mir ist bewusst, dass meine Abreise den Clan Nosferatu führerlos zurück ließ und sich dadurch einige Probleme ergeben haben. Die Verantwortung dafür liegt sicherlich auch bei mir."

Samuel wurde unter dem Blick des Gangrel zunehmend nervöser, was er Anfangs noch ganz gut verbergen konnte, aber das ein oder andere Zucken im Gesicht konnte er nicht verhindern. Außerdem vermied er es, Herrn von Schwarzburg direkt in die Augen zu blicken.
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Re: An den Blutvogt

Postby Balthasar von Schwarzburg » 20 Nov 2014, 08:22

Der Gangrel nahm das gesagte in unveränderter Haltung auf und betrachtete den Nosferatu nach dem er zu einem Ende gekommen war, einen Moment einfach nur schweigend, vielleicht auch abschätzend.

„Es spricht von meiner Seite aus nur wenig dagegen dass Ihre Person erneut ein Teil der Domäne wird und so soll Ihnen das Bleiberecht erneut zugestanden werden.“

Sagte er mit ruhiger Stimme.

„Ich weiß nicht in wie weit Ihre Person von den Machenschaften des einen oder anderen der damals Anwesenden Neugeborenen Nosferatu im Bilde ist, bzw. war, ob sie diese geduldet haben, vielleicht sogar angeordnet oder einfach nur vom eigenen Blute betrogen, hintergangen, absichtlich uninformiert gelassen worden sind. Im Nachhinein kann ich jedoch mit Sicherheit sagen, das schon unter Ihrer Führung der eine oder andere Dinge getan hat, welche von höchstzweifelhaften Charakter waren, die ihrem Clan noch zu Ihrer Zeit großen Schaden zu gefügt hätte wären sie damals schon bekannt gewesen, da Grenzen überschritten worden sind, die man besser hätte nicht überschreiten sollen.“

Sagte er mit einem leicht spielerischen Klang in der Stimme, der jedoch alles andere angenehmer Natur war. Weitere Worte mochten nicht fallen und so hing das gesagte einfach nur im Raum.
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Re: An den Blutvogt

Postby Samuel Rosenbaum » 24 Nov 2014, 11:52

"Der unsägliche Verrat an der wohlwerten Frau Carpenter ist mir erst vor kurzem zu Ohren gekommen."

Er zögerte kurz

"Gibt es darüber hinaus noch andere Aktivitäten, die Grievh und Nojus getätigt haben, die sie damit ansprechen? Vielleicht könnten Sie mir den Gefallen tun und mich diesbezüglich aufklären, dann könnte ich dazu Stellung nehmen."

Seine Stimme war ernsthaft und nachdenklich geworden und auch seine Miene hatte sich ein wenig verhärtet bei den Worten des Gangrel.
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Re: An den Blutvogt

Postby Balthasar von Schwarzburg » 26 Nov 2014, 11:11

Der Gangrel betrachtete den Nosferatu einen langen Moment mit einem abschätzenden Blick.

„Manchmal so sagt man, ist das gefährlichste an einer Frage, die Antwort…“

Begann er.

„Sie erinnern sich bestimmt noch an den Abend zurück als von Richthofen die Edikte des Prinzen, vor der versammelten Domäne verkündigte. In dieser Nacht wurde eine Überwachungskamera, welche auf die Straße gerichtet war, in welcher der Eingang der heiligen Hallen liegt, nach einigen anderen versuchen sie unschädlich zu machen, letztendlich mit einem Backstein zerstört.Nach der Verlautbarung, hat jene Person sich dann an das ein oder andere heranfahrende Auto geschlichen und Peilsender an diesen platziert.

Jene Person hat auch versucht sich in die Angelegenheiten meines Clans einzumischen, in dem sie versucht hat den einen oder anderen Neugeborenen davon zu überzeugen, dass der Clan Gangrel einen anderen Erstgeborenen und die Domäne einen neuen Blutvogt braucht.“


Sprach Balthasar recht offen und betrachtete seinen Gegenüber mit einem raubtierhaften Lächeln, das vermutlich alles andere als angenehm wirken wollte. Die Stimme war ruhig, vielleicht zu ruhig?
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