"Hm..."
Nachdenklich ruht der Blick der Rose auf den Zügen der Ventrue und es klingt fast glaubwürdig, dass sie für die Antwort wirklich überlegen muss. Für ungeübte Ohren zumindest.
"In dieser Geschichte geht es um einen jungen Mann, den man in gewisser Weise als Genie bezeichnen kann. Es handelt sich um einen Jura-Studenten, der aufgrund seines Genies exorbitante Leistungen vollbringt. Schnell gelangt er zu dem Schluss, dass er aufgrund seines überlegenen Intellekts in der Lage ist, das perfekte Verbrechen zu verüben, was er dann auch umsetzt. Interessant ist dabei vor allem, dass der Autor eine sehr überzeugende Innenansicht der Hauptfigur liefert. Er weist mit traumwandlerischer Präzision auf, wie nahe sich Genie und Wahnsinn stehen und wirft sehr interessante moralische Fragen auf. Zum Beispiel: Sind geistig überlegene Menschen ganz generell überlegene Menschen? Sollten sie die Welt regieren? Kann man mit einem Verbrechen einer gewissen Größenordnung überhaupt durchkommen oder zerfrisst es einen im Nachhinein innerlich, unabhängig davon, ob man erwischt wird oder nicht? Oder auch: Was macht einen normalen Menschen zu einem bösen Menschen? Vor allem letztere Frage gewann für mich eine ganz neue Bedeutung, als ich das Werk nach meiner Erschaffung erneut las."
Sie vollführt eine vage Handbewegung.
"Sie sehen also, es ist ein moralisches Buch und daher vor allem denjenigen zu empfehlen, die bestrebt sind, einen tieferen Einblick in die menschliche Psyche zu erlangen und die sich gerne mit moralischen Fragen konfrontieren."