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Eine Promenade in den Promenaden [Offen]


Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 17 Nov 2014, 21:52

„Nein ich nehme nur den Anhänger. Ich selbst mag keinen Schmuck. Das höchste der Gefühle sind ein paar Manschettenknöpfe und dann auch nur wenn das Hemd es verlangt Selbst Uhren sind mir ein graus. Ich weiß nicht warum genau ich diese Aversion hege, aber es ist nun einmal so.“ Er zuckte ein wenig mit den Schultern und machte sich dann daran den Kettenanhänger zu bezahlen. Er zahlte mit Bargeld, dass er von einer Geldklammer gehalten, aus der Innentasche seines Mantels hervorholte. Dann ging er auf das zuvor Gesagte ein. „Ich glaube ja, dass die Romanze zwischen Jack und Rose nur funktioniert hat eben weil sie von so kurzer Dauer war. Was währe passiert wenn beide in Amerika angekommen währen, so völlig ohne Perspektive? Was währe passiert wenn sie sich über die ersten Rechnungen gestritten hätten, oder wenn Jack zu viel zeit in einer Bar verbringt? Antonius und Kleopatra, Romeo und Julia, ja selbst Adam und Eva. Große Paare der Geschichte und alles endet in Elend und Tod – aber ihre Liebe überdauert – eben weil sie nie durch den Alltag gehen musste.“ Die Worte Victors klangen nicht wie eine Klage gegen die Liebe sondern wie eine Theorie die er mit Argumenten untermauerte.

Er nahm schließlich das Paket von der Verkäuferin entgegen und steckte es ein. Danach drehte er sich zu Miriam um und sagte: „Und Sie Miriam? Gibt es noch etwas anderes hier was Sie sich anschauen wollen?“
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Miriam Emmerich » 17 Nov 2014, 23:00

"Ich muss gestehen, ich mag Armbanduhren auch nicht... Auf filigranen Damenuhren erkennt man ohne Lupe fast nicht wie spät es ist und die Anderen sind mir einfach zu... klobig. Da bevorzuge ich lieber ein hübsches Armband und belästige ansonsten meine Mitmenschen." Wieder lachte sie leise.

Während Victor seine Argumentation über die große Tragik der historischen Liebschaften darlegte verhüllte Miriam sich wieder gewissenhaft. Zuerst den kuscheligen Schal um den Hals geschlungen und danach in den Mantel geschlüpft, ehe sie zuerst dessen Reißverschluss nach oben zog und die Knöpfe schloss. Nachdem sie ihre Kleidung gerichtet hatte trat sie auch an die Kasse, zahlte jedoch nicht in Bar. Aus der Handtasche zog sie ein zu dieser passendes Portemonaie - und aus diesem wiederum eine American Express um dann mit dieser die viertausend Euro für den Anhänger zu bezahlen. AmEx ging doch überall, oder?
"Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet... Aber, ich muss Ihnen da wieder einmal widersprechen." Sie schmunzelte sacht zu Victor und verstaute AmEx und Quittung in ihrem Portemonaie, ehe das dann in der Handtasche verschwand - gefolgt von dem Kästchen mit dem Anhänger.

"Rose hat sich ja mit seinem Nachnamen als Überlebende eintragen lassen als sie New York erreicht hatten - und nicht mit ihrem Mädchennamen. Demnach hatte sie auch keinen... Zugriff auf den guten Namen ihrer Familie, wobei die ja auch hoch verschuldet war weshalb Rose dieses Ekelpaket hätte heiraten sollen. Ich denke schon das Rose und Jack, wenn er denn überlebt hätte, ein glückliches Leben mit Alltag hätten führen können." Sie war noch nicht fertig und schien dem armen Victor seine ganze Argumentation zerpflücken zu wollen, dabei freundlich-erheitert lächelnd. "Und zu Kleopatra und Marc Anton... Selbst wenn sie nicht so früh gestorben wären, hätte es für die beiden keinen Alltag im herkömmlichen Sinne gegeben. Immerhin geht es um ein Herrscherpaar. Aber ich weiß worauf Sie hinauswollen, Victor..."
Sie lachte wieder leise. "Es werden keine Balladen über Diskussionen wegen der hohen Telefonrechnung geschrieben."

Auf seine letzte Frage schüttelte sie den Kopf. "Mh, nein... Im Moment bin ich mit meinem Anhänger ganz zufrieden."
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 19 Nov 2014, 11:29

Der blonde Mann lachte. "Ich sehe unsere Meinungen gehen in sehr verschiedene Richtungen, wenn man Funktionalität und Komfort von Armbanduhren einmal aus und vor lässt." Er warte bis Miriam sich wieder angezogen hatte, da er sich selbst seiner Sachen nie entledigt hatte und würde dann sobald sie bereit war den Laden zu verlassen ihr die Tür aufhalten und danach wieder seinen Arm anbieten. Schließlich reagierte er auf ihre Analyse bezüglich der Liebe. "Die diplomatisch richtige Antwort ist wohl, dass wir beide Rechte haben." Er zwinkerte sollte Miriam ihn gerade anschauen. "Aber am Ende ist wahrscheinlich wirklich jeder seines eigenen Glückes Schmied. Ich bin der festen Überzeugung, dass man sich in jedem Falle keinen Gefallen tut, wenn man sich zu sehr an seiner Umgebung orientiert was die Liebe und Gefühle angeht - meist steckt man in der Situation nicht drinnen und die Voraussetzungen mögen ganz anders sein. Also sollten die ganzen großen Liebesgeschichten meiner Meinung nach ehr eine Inspiration und keine Anleitung sein."

Mit einem Blick auf die große Bahnhofsuhr wurde schnell klar, dass die meisten Geschäfte hier bald schließen würden. "So was machen wir mit dem angebrochen Abend? Haben sie Lust noch irgendwo hinzugehen oder wollen sie die Situation als gute und höfliche Möglichkeit nutzen sich zu verabschieden?" Victor lächelte schlicht und wartete auf Miriams Antwort.
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Miriam Emmerich » 20 Nov 2014, 09:48

"Darum ist es ja auch meine Meinung..." Sie kicherte und hakte sich dann wieder bei Victor unter als sie den angenehm beheizten Juwelier verließen um zurück in die klirrende Kälte zu gehen. Brrrr! Bevor ihre Finger wieder kalt wurden zog sich Miriam lieber auch noch die Handschuhe über.

"Ah, ein diplomatisch geschulter Mann sind Sie also auch noch!", lachte sie leise und tätschelte ihm den Unterarm. Sein Zwinkern ließ sie nochmal mädchenhaft kichern. "Ich zweifle zudem irgendwie daran, dass das bei Kleopatra und Mark Anton wirklich so war... Das ist immerhin schon eine ganze Ecke her. Welche Beweise, außer uralten Aufzeichnungen, gibt es denn, dass es genau so war? Heißt es nicht, dass die Geschichte von den Siegern geschrieben wird? Ich kann mit kaum vorstellen das Augustus' Geschichtsschreiber daran interessiert waren die Geschichte so wie sie wirklich war festzuhalten, sondern um den Kaiser in einem möglichst heroischen und die anderen beiden in einem möglichst schlechten Licht darstehen zu lassen. Natürlich gibt es da noch die andere Seite, die ägyptischen Geschichtsschreiber... Die sich aber, dank dem hochherrschaftlichen Einfluss der Römer sicherlich lieber ein Bein abgehackt hätten - und es, sobald der "Verrat" herauskam, wohl nichtmal selbst machen müssten - als die Wahrheit über die damalige Zeit zu schreiben."

Ja, was machten sie nun mit dem angebrochenen Abend? Bestimmt weiter über die großen Liebestragödien diskutieren! Ihr Blick wanderte ebenfalls zur großen Bahnhofsuhr und sie biss sich einen Moment überlegend auf die Unterlippe. "Nun, der Abend ist noch jung... Und ich habe nichts vor... Wenn ich Ihnen damit also nicht die restliche Abendplanung zunichte mache können wir gerne noch etwas bummeln. Vielleicht finden wir ja noch eine hübsche Bar unterwegs oder ein kleines Café, das noch auf hat..." Ja, ein warmes Getränk wäre bei den Temperaturen nicht schlecht.
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 22 Nov 2014, 13:35

„Naja gut Sie haben gewonnen.“ Er lächelte Miriam an. „Ich denke auch, dass die Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird. „Und wer weiß schon was man in 100 Jahren über die Hochzeit und die Ehe von Prinz William und Kate erzählen wird. Ich meine auch wenn die beiden gerade nicht gegen ein Weltreich rebellieren, sind sie ja trotzdem so etwas wie die liebenden Berühmtheiten unserer Zeit.“ Er zwinkerte sie an. Victor hatte oft und viel Kontakt mit Sterblichen und er genoss Belanglosigkeiten wie Klatsch und Tratsch eigentlich sehr. Zum einen half es ihm sich durch die sterbliche Welt zu bewegen und zum anderen gaben ihm diese Belanglosigkeiten ein besonderes Gefühl am Puls der Zeit zu sein und sich irgendwie lebendiger zu fühlen. Dann sprach er weiter.

„Es freut mich sehr noch ein wenig mit ihnen zu plaudern zu können und es gibt nichts in meiner Abendplanung was ich nicht auf später verschieben kann.“ Der letzte Satz war schlicht und bestimmend ausgesprochen, es war offensichtlich das Victor der Herr seiner eigenen Zeitpläne und Aktivitäten war. Er bewegte sich mit seiner Begleitung aus den Promenaden in Richtung Innenstadt, denn die Geschäfte im Bahnhof würden bald schließen. Inzwischen hatte es ein weniger heftiger angefangen zu schneien und die Schritte der beiden Gestalten hinterließen Spuren in dem knirschenden Schnee. Dann fragte er. „Haben Sie ein bestimmtes Ziel im Auge?“
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Miriam Emmerich » 14 Dec 2014, 19:06

Die kalten Temperaturen und das Schneetreiben veranlassten Miriam ihren Kragen und den um ihren Hals gewickelten Schal nochmal ordentlicher zu richten. Nicht auszudenken wie das wäre wenn sich eine einzelne Schneeflocke irgendwie an ihre empfindliche Kehle verirrte.

"Ja, wer weiß schon wie man in ein paar Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden darüber denken wird." Sie nickte nochmal für sich, aber eher um das Thema abzuschließen als als wirkliche Zustimmung für irgendwas.
Der Schnee sammelte sich auf ihren rotbraunen Haaren, dem Schal und ihren schmalen Schultern, doch Miriam schien es nicht eilig zu haben der herrlichen Winternacht den Rücken zu kehren. Richtig angezogen war ein Spaziergang im Schnee richtig schön. Vor allen Dingen in angenehmer Gesellschaft.

"Mh... Sind Sie mir böse wenn ich Ihnen sage das ich absolut keine Ahnung habe wo wir es uns noch etwas gemütlich machen können?", fragte sie Victor und grinste ihn frech und gleichzeitig etwas verlegen an. "Wir können ja einfach noch etwas spazieren gehen und wenn es uns zu kalt wird suchen wir uns das nächste Etablissement und trinken irgendetwas warmes." Zumindest wenn es ihr zu kalt wurde. Victor als Kainit war da ja dezent im Vorteil.
Aber so ein guter Glühwein wäre wirklich nicht schlecht!

Ihr Blick wanderte über die tanzenden Schneeflocken und ihr heißer Atem kondensierte in kleinen Wölkchen vor ihren Lippen, ehe sie wieder zu Victor sah. "Darf ich mal neugierig sein und fragen, was Sie eigentlich arbeiten, Victor?"
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Re: Eine Promenade in den Promenaden [Offen]

Postby Victor von Creuzberg » 28 Dec 2014, 09:00

Auch der Mann an Miriams Seite schien sich wieder für die draußen herrschende Winterkälte zu wappnen. Er setzte die Mütze wieder auf den Kopf und förderte auch zwei schwarze Lederhandschuhe aus einer Manteltasche, die er sich überstreifte. Natürlich waren diese Sachen nie nötig, allerdings war es so viel einfacher mit der Masse der sterblichen zu interagieren und in dieser unterzutauchen – die beliebteste Art und Weise des Ventrue sich durch die Welt zu bewegen. Dann wandte er sich wieder seiner Begleiterin zu.

„Ein kleiner Spaziergang klingt in jedem Falle gut.“ Er lächelte leicht. „Ich mag den Schnee und wenn man ihn schon einmal bekommt sollte man ihn heutzutage auch ein wenig genießen. Danach werden wir schon irgendein Lokal finden, denn auch wenn die Leute hier ein weniger eigenartig sprechen mögen befinden wir uns ja immer noch in einer großen Stadt.“ Das Lächeln wurde ein bisschen breiter.

„Aber zurück zu Ihrer Frage zu kommen.“ Er beobachtete seine Begleiterin obwohl es kurz so schien als würde er nachdenken. „Nun manchmal Frage ich mich das selber.“ Er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach. “Nun früher war ich Dolmetscher für die Russische und Englische Sprache. Ziemlich gefragt in der damaligen Zeit und auch heute wieder würde ich sagen wenn man die Zeitungen und Nachrichten ein wenig verfolgt. Aber inzwischen habe ich mich von dieser Profession zur Ruhe gesetzt und kümmere mich größtenteils um die Finanzangelegenheiten meiner Familie und suche nach Investitionsmöglichkeiten. Um ehrlich zu sein habe ich darüber nachgedacht einen kleinen Verlag hier in Leipzig zu erwerben, aber ich bin mir noch ein wenig unschlüssig ob ehr Zeitschriften oder Bücher und dazu kommen die ganzen technischen Entwicklungen wie E-Books und dergleichen die man in die Kalkulation einberechnen müsste. Irgendwelche Ideen?“ Der letzte Satz kam fast ein wenig plötzlich in seiner Plötzlichkeit und wurde von einem breiten Lächeln begleitet.
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