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[Elysium]Sinner and Saints (offen)


[Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Michail Kasakow » 26 Oct 2014, 17:45

Es war etwa eine Stunde nach Mitternacht das sich der schwarze Dartz Prombron Nagel sich seinen Weg durch das nächtliche Leipzig bahnte. Die kurze Reise durch die Innenstadt endete in der Tiefgarage nach dem er das übliche Prozedere durchlaufen hatte um in den abgesicherten Bereich dieser zu gelangen. Nach dem das Fahrzeug zum halten gekommen dauerte es nicht lange bis der Brujah aus diesem entstiegen war. Die dunklen, braunen Augen des Mannes welcher in einen Pechschwarzen Anzug gehüllt war wanderten nur einmal mit einem argwöhnischen Blick über die sich bietende Szenerie, ehe er die Türe des Wagens hinter sich schloss.

Sein Mitbringsel, ein Mann mittleren Alters, hochgewachsen, kurzer Haarschnitt, ein kantiges Gesicht…ein grimmiger Blick… trug ebenfalls einen Anzug unter dem langen Wintermantel und würde beim Wagen bleiben.
Nur kurz folgte der Blick dem Brujah welcher durch eine Türe verschwand hinter der ein Gang lag, welcher diesen letztendlich in das Innere der heiligen Hallen führen sollte.

Schwarz dominierte das mehrteilige Kleidungstück welches die einzelnen Körperpartien seines Trägers zu unterstreichen wusste. Es waren teure Stoffe die man verwendet hatte und einzig aufgrund der Intensität der schwärze mochten gewisse Kontraste erkennbar sein. Das Hemd war mit einem massiven Kragen ausgestattet, die darüber liegende Krawatte verschwand unter der enganliegenden Weste. Die dunkeln Knöpfe reflektierten das Licht schwach. Und auch die schwere Armbanduhr die sein Handgelenk umschlang bildete keine Ausnahme.

Seine Schritte waren gleichmäßig gesetzt, ohne jede Hast. Nur hin und wieder sah er sich um, doch irgendwie schien sich sein Interesse für dieses Gebäude doch sehr in Grenzen zu halten. Einzig an den Aushängen verharrte er einen längeren Moment. Es war ein kühles Lächeln, stumm und dennoch doch vorhanden, das sich löste während sich ein amüsierter Ausdruck in den Fenstern seiner Seele manifestierte, zu dem sich Spott und ein Hauch von Ironie dazu gesellte. Nach dem er seinen Blick gelöst hatte durchging er die einzelnen Etagen und sah sich um, so als würde jemanden suchen, oder gar erwarten?

Vielleicht täuschte der Eindruck auch, sollte noch niemand anwesend sein, würde er sich wie die vielen male zu vor auch irgendeine Tageszeitung nehmen und sich auf einer der Sitzgelegenheiten im oberen Bereich des Elysiums niederlassen und mit gelangweiltem Ausdruck im Gesicht das niedergeschriebene betrachten welches dort auf dünnem Papier zu besten gegeben wurde.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Anna-Lukardis von Egidy » 26 Oct 2014, 19:07

Irgendwie kam Anna den Tageszeitungen zuvor, denn sie befand sich bereits seit etwa einer halben Stunde im Inneren des Elysiums. In den oberen Bereich hatte sie es gezogen, etwas abseits, so dass man sie von unten her nicht sofort sehen würde, sondern erst dann, wenn man oben ankam.

Ein grau melierter Tweed-Bleistiftrock mit naturweißem Spitzensaum hatte heute seinen Weg aus dem Kleiderschrank gefunden, dazu ein dünner, beiger Rollkragenpullover und ein Stoffgürtel, welcher sich um die viel zu dünne Taille wand. Entgegen ihrer eigentlichen Vorliebe trug Anna hautfarbene Naht-Nylons und schwarze Riemchenpums, welche vorne etwas spitz zuliefen. Der Absatz machte die kleine Ventrue um gute 8 Zentimeter größer und durch die zusätzliche Länge des Körpers fiel sicher nur noch umso mehr auf, wie dünn und hager er doch war. Als könnte man ihn mit einer Hand in der Mitte durchbrechen. Die Lippen waren ein einem beerigen, matten Rot nachgezogen, das Haar wie gewohnt frisiert, auch trug sie ein leichtes Make-up, welches ihr eigentlich fahles, kränkliches Gesicht frischer und gesünder aussehen ließ.

Da stand sie also, mit dem Rücken an das Gemäuer gelehnt, die Arme verschränkt und mit den toten Augen ins Leere starrend. Irgendwo, tief versunken in ihrer eigenen Gedankenwelt, nahm sie die Schritte aber wahr, auch, dass sie sich näherten. Nicht unbedingt ihr, dennoch verringerte sich der Abstand der beiden Raubtiere und vielleicht eine Sekunde, nachdem Michail sie zu erblicken vermochte, drehte sich der Kopf der kleinen Ventrue und sie sah Michail entgegen. Eine weitere Sekunde verging, dann hatte sie seine Person eingeordnet und die Arme lösten sich aus ihrer Verschränkung und die Hände wanderten nach unten, so dass eine offenere Körperhaltung entstand. Ihre Art zu zeigen, dass sie nicht hier war, weil sie alleine sein wollte, sondern weil ihr nach Gesellschaft zumute war. Ob es Michail ebenso ging und ob sie ihm als Gesellschaft genehm wäre, das würde sie dann unweigerlich an seiner Reaktion auf sie bemerkten?
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Michail Kasakow » 27 Oct 2014, 17:37

Der Brujah hatte es auf seinem Weg nach oben nicht Eilig. Ganz im Gegenteil. Die Art wie er durch die Räumlichkeiten er heiligen Hallen schritt war von einer Selbstverständlichkeit geprägt, an der man sich stören konnte, wenn man es denn wollte. Die Körperhaltung war eine aufrechte. Der Blick war von einer Kälte dominiert, die gut zu den Wintern seiner Heimat passte. Die Züge des Gesichts… nüchtern, ausdruckslos. Es dauerte nicht lange bis er die ihm Fremde Gestalt welche bereits dort oben war, bemerkt hatte. Eine Änderung der Körperhaltung, der Abfolge seiner Schritte, die Züge seines Gesichts, die Art wie er drein sah mochte jene Entdeckung jedoch nicht auslösen. Einzig das Haupt wandte sich minimal in die Richtung der Unbekannten, nur um diese dann nach und nach in das Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu rücken. Es war ein offenes Mustern und Abschätzen das daran anschloss. Ihre Gestalt, ihre Haltung.

Von unten nach oben.

Da war kein Zweifel. Kein Innehalten den man im Ausstauch dafür erhielt.

Letztendlich betrachtete er sie so direkt wie man ein anderes Raubtier noch betrachten konnte. Seine Schritte waren vermutlich das einzige welche die Stille daran hinderten sich in diesen Momenten auszubreiten. Ein Geräusch das jedoch endete als er direkt vor der Ventrue stand. Ein Umstand der der Stille erlaubte sich ganz gemächlich auszubreiten. Nur ein einzelner Schritt der sie trennte. Ein wenig nur dass er den Kopf senkte um zur ihr…vielleicht aber auch auf sie….herabzusehen?

Es war ein stummes Lächeln das sich in die Züge seines Gesichts fraß während er sich sein Haupt dem ihren ein weiteres kleines Stück nährte. Eine Veränderung der Distanz die so marginal in ihrer Natur war, das man sie hätte kaum Messen können. Das kalte Lächeln begann sich ganz langsam auch in den Fenstern seiner Seele wieder zu spiegeln.

Ein Hauch des amüsierten.

Ein Hauch von Ironie.

Und Stille.

Kein Wort das sich löste. Aber manchmal sagten Blicke auch mehr als tausend Worte.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Anna-Lukardis von Egidy » 28 Oct 2014, 09:18

Der Brujah hatte sie entdeckt und musterte sie offen und während er das tat, löste sich Anna in einer kurzen Bewegung mit dem Rücken von der Wand, an welche sie bis gerade eben noch gelehnt stand. Sein Blick wanderte von oben nach unten über das hölzern und stocksteif da stehende Wesen, welches sich in diesen Augenblicken überhaupt nicht mehr regte, immerhin aber bereits dazu ansetzte. Aber sie sah ihm entgegen, wenn auch nicht einmal ansatzweise so direkt, wie er es tat. Und dann war er schneller als sie, denn während sie sich noch mental darauf vorbereitete, sich in ein paar Sekunden in Bewegung zu setzen, um das längere Stück zu gehen, kam er ihr bereits entgegen und jeder seiner Schritte nagelte sie nur noch mehr an Ort und Stelle fest.

Nur die Schritte und die sich ausdehnende Stille darum herum. Wie ein Gewitter, das über der ruhigen See aufzog. Und dann das Überschreiten dieser unsichtbaren Grenze, welche sie alle um sich herum gezogen hatten. Er blieb nicht in diesem Abstand stehen, welchen man für gewöhnlich so einnahm. Er schritt einfach darüber hinweg und ließ nur diese viel zu kurze Distanz übrig. Damit drückte er vielleicht direkt und von Anfang an aus, was er von ihr hielt? Oder er hielt sie für geeignet, um mit ihr zu spielen? Anna wusste in diesem Moment noch nicht genau, was sie davon halten wollte und spürte mit einem Mal wieder die Kälte der Wand in ihrem Rücken. Ohne es bewusst zu bemerken hatte sie sich gleichzeitig mit Michails Näherkommen dagegen gepresst. Als wäre die Wand auf ihrer Seite, nicht auf seiner. Und da stand sie nun, eher zur Salzsäule erstarrt, als einfach nur stocksteif. Alleine ihr Blick gab nicht kampflos auf.

Diese kurze Distanz und dann da sich zu ihr herab senkende Haupt. Als alles andere als eine Verneigung gedacht. Er machte das nicht nur, weil sie im Vergleich viel kleiner war. Und es spielte auch keine Rolle, dass sie laut genug wäre, um in allen Hallen dieses Ortes gehört zu werden. Also wollte er sie aus dem Konzept bringen. Sie testen. Oder kannte er sie? Hatte er von Richard gehört? Wusste er etwas? Fragen über Fragen, die ohne ein Anzeichen nach außen und unerkannt von den eigenen Augen durch ihren kühlen Geist wanderten. Selbst sie wusste schon längst, wie man das Innerste, das Geheimste vor neugierigen Blicken verbarg. Gleichzeitig begann der Brujah zu lächeln und näherte sich ihr dabei minimal noch mehr.

In diesem Moment hätte ihr Körper beinahe nachgegeben. Hätte er das tatsächlich getan, dann hätte sie versucht, zur Seite hin weg zu schlüpfen. Von ihm weg. Denn nein, sie fühlte sich nicht wohl. Das war weitaus mehr Nähe, als ihr auch nur ansatzweise lieb war. Trotzdem blieb sie an Ort und Stelle stehen und sah zu ihm auf, der Geist war eben doch weitaus stärker, als das Fleisch. Braun waren sie, die Augen, aber ganz und gar nicht rehgleich. Tot und kühl und ein Gemisch aus Widerstand und nötiger Demut. Es würde ihm nicht gelingen, sie einzuschüchtern, das sagten sie, die Augen. Und vielleicht glaubte die kleine Ventrue das ja wirklich.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Michail Kasakow » 29 Oct 2014, 17:33

Die dunkeln Augen des Brujah blieben weiter auf denen der Ventrue haften. Die Zeit verstrich und die Stille gewann an Intensität, an Raum. Keine Veränderung die folgte, weder in der Körperhaltung noch in der Art wie er sie ansah. Fast mochte man meinen er suchte irgendetwas, dort in den Fenstern ihrer Seele. Weitere Sekunden die einfach nur verstrichen. Kein Ton. Kein Laut. Nur Stille. Wie lange es letztendlich dauerte bis jene durch die Stimme des hochgewachsenen Mannes gebrochen in ihre Schranken verwiesen wurde, war in Zeit gemessen vielleicht deutlich kürzer als es sich möglicherweise anfühlte.

„Seit 2001 sind Sie das erste Mitglied ihres Blutes welches ich in diesen heiligen Hallen, jenseits von Pflichtveranstaltungen, in diesen Hallen zu Gesicht bekomme. Etwas das mich ein wenig verwundert.“

Stellte der Brujah mit einem amüsierten Blick fest, welcher jedoch von einer Kälte durchzogen war, die vermutlich wenig angenehm anmutete. Die Stimme des Russen war durchtränkt von dem typischen Akzent seiner Heimat, hatte einen nüchternen Grundton, in welchem ein Funke von Spott mitschwang.

„Andererseits, habe ich auch schon miterleben dürfen, mit welcher zielsicheren Eleganz sich der eine oder andere Neugeborene ihres Blutes, über Gesellschaftliches Parkett zu bewegen wusste.“

Der Brujah sah die Ventrue mit einem nachdenklichen, abschätzenden Blick an.

„Wenn ich näher darüber nachdenke…“

Er beendete den Satz nicht.

„Aber zumindest werden Sie mir in besonderer Erinnerung bleiben…wenn ich irgendwann auf diese Zeit zurückblicke…“

Eine kurze Pause die folgte. Ein stummes Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.

„Stellt sich nur die Frage ob Sie in der Lage sind, das Bild der unköniglichen Könige zur korrigieren…“

Er trat ein halben Schritt zurück.

„Ich bin Neugierig.“

Er klang nüchtern, aber auch auffordernd. Vielleicht auch provozierend.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Martin Cooper » 29 Oct 2014, 17:43

Martin fuhr mit dem Fahrrad wieder einmal durch die Nacht, auf dem Weg in die Innenstadt. Das Elysium war sein Ziel, er stellte sein Fahrrad vor dem Elysium an den Halterungen des Burgplatzes. Er schaute sich etwas um und betrat den Stillen Ort langsam und bedächtig. Auf der Suche ob heute jemand da war. Nicht das er schon mal da gewesen wäre und keiner da. Es war sein erster eigener Besuch.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Anna-Lukardis von Egidy » 29 Oct 2014, 18:38

Unnachgiebig kroch die Kälte der Mauer unter ihre Kleidung und legte sich auf die fahle Haut, von den Knochen würde sie in Bälde ebenfalls Besitz ergreifen, denn Anna stand noch immer unbewegt da, den Rücken an die Wand gedrückt, als wäre es möglich, dass das Gemäuer ihr ein kleines Stück mehr Abstand zu Michail schenkte.

Das eigene Empfinden bezüglich der Länge der Stille war sicher anders, als das des Brujah, denn ihr kam die Zeit, in welcher er schwieg und ihren Blick einfing, ziemlich lang vor. Fiel ihm auf, dass er sich in ihren matten, braunen Augen kaum spiegelte? Dass das tote Braun in der Lage war, anzudrohen, dass es alles und jeden, der zu lange hinein sah, verschlang? Dann sprach er wieder und der Blick wurde durch ein träges Blinzeln unterbrochen. Eine verräterische Form der Verwunderung ergriff das Braun, ganz leicht unterstützt von den Augenbrauen, die beidseitig zur Nasenwurzel hinwanderten. Seit 2001? Es war, als hätte sie erstaunt nachgefragt. Nur, dass eben kein Wort ihren Mund verließ. Dann sprach der Brujah weiter und die Gedanken, welche Anna gerade hatte, blieben in ihrem Inneren gefangen.

Als der Brujah einen halben Schritt zurück trat, neigte sich Anna ihm nicht entgegen, indem sie sich das winzige Stück von der Mauer entfernte, um wieder ganz gerade zu stehen. Jedenfalls nicht direkt. Es dauerte ein paar Momente und in der Zwischenzeit sagte der Brujah, dass er neugierig sei. Und sah sie an. Sah sie einfach immer zu an. Und weil's nicht viel anders ging, kam sie ihm ein ganz kleines Stück näher, denn sie löste sich von der Wand. Stand nun eben nicht mehr angelehnt, dafür aber genau so stocksteif vor ihm da.


"Wenn ich Ihnen also in Erinnerung bleibe, dann möchte ich das aber nicht in unhöflicher Weise tun, Herr Kasakow."

Sie fing an und die kräftige, heisere und wenig schöne Stimme machte eine kurze Pause. Der Klang passte nicht zu ihrem zerbrechlichen, hageren Äußeren und sicher hatte sie sich schon oft selbst daran gestört?

"Mein Name ist Anna-Lukardis von Egidy, ich bin Neugeborene vom Clan Ventrue, Kind von Christoph Ralph von Egidy, Ancilla vom Clan Ventrue und Prinz der Domäne Strehla. Aber Sie sind mir jetzt schon so nahe gekommen, da dürfen Sie mich gerne einfach nur Anna nennen."

Zu der letzten Aussage hätte gut ein Lächeln gepasst, aber Anna schien vergessen zu haben, dass sie eigentlich in der Lage dazu war. Nüchtern und kühl intonierte sie die trockenen Worte und klang dabei etwas hölzern, irgendwie verkrampft, trotzdem aber höflich.

Eine Selbstverständlichkeit, wie Michail sie an sich trug, besaß sie nicht. Aber das hatte er sicher schon von Anfang an gemerkt und konnte es weiterhin feststellen, denn der Eisblock direkt vor ihm wollte einfach nicht auftauen. Die Situation an sich bot aber sicher auch nicht gerade die beste Gelegenheit dazu.


"Es kommt darauf an, was die Könige in Ihren Augen so unköniglich macht?" fügte sie dann zum Schluß hinzu. Seit 2001. Acht Jahre. Die Aussage hatte sie ehrlich überrascht.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Michail Kasakow » 01 Nov 2014, 11:10

In unveränderter Art, in unveränderter Haltung betrachtete der Brujah jene die dort vor ihm stand. Ob ihm die Veränderungen im Blick dieser in irgendeiner Form gewahr wurden, war schwer zu deuten. Im gesamten machte der hochgewachsene Russe einen wenig emphatischen Eindruck, viel mehr schien er das zu sehen, was er sehen wollte. Aber wer mochte schon in ein Welt wie dieser sicher sein, was Wahr ist und was Falsch. In einer Welt aus Lug und Trug. Ihre Vorstellung und auch ihre kommenden Worte nahm er zur Kenntnis und ließ sie den ein oder anderen kurzen Augenblick verklingen, ehe ein weiteres Tonloses Lächeln sein Gesicht „zierte“.

„Wie großzügig von Ihnen.“

Stellte er fest. Ein ironisches nicken hätte gut zu dem Blick gepasst um jenem Ausdruck noch ein wenig mehr an Substanz zu verleihen, doch blieb es aus.

„Michail Kasakow, Neugeborener vom Blute der Gelehrten.“

Erwiderte er nüchtern.

„Strehla…“

Wiederholte er den Namen dieser einen…Stadt…mit fast schon einem nachdenklichen Hauch in der Stimme, der sich in Ansätzen auch in den dunklen, braunen Augen wiederfand, in diesen jedoch sehr schnell wieder verstarb. Ohne den aufkommenden Gedanken weiter zu würdigen, sprach er weiter.

„Meine Augen? Nun wäre dieser Eindruck nur der meine gewesen, wären die Folgen vermutlich weniger plastisch ausgefallen. Aber wenn selbst die verehrte Signora Leta, Ancilla vom Clan Toreador und zu jener Zeit Hüter dieser Heiligen Hallen, sich genötigt fühlte einen von ihr geladenen Gast von einem von ihr ausgerichteten …Event….zu entfernen, weil er sich ihr gegenüber doch mehr als Zweifelhaft benahm, würde ich sagen ist das schon ein kleiner Skandal, der nicht so ganz in das Bild der Könige passt, das sie allzu gern selbst von Zeichnen. Rabenstein hieß er. Das wirklich amüsante…aus Ihrer Sicht vermutlich erschreckende daran war, das er jenes in Beisein von Frau Canstein tat, welche damals noch im Rat der Erstgeborenen ihren Clan vertreten durfte. Sie machte keinerlei Anstalten einzugreifen als sich Rabenstein um Kopf und Kragen redete.

Vielleicht sind sie deshalb beide nicht mehr da…“


Der Klang der Stimme änderte sich nicht. Einzig im Blick mochte man hier und da ein Funken des amüsierten erkennen können, welche mit ein wenig Hohn und Spott wetteifeierte.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Martin Cooper » 01 Nov 2014, 17:00

Martins Schritte hallen durch die leeren Gänge des Elysiums. Er suchte nach Geräuschquellen und blieb regelmäßig stehen um zu hören ob da wer war und hörte dann die Stimme von Michail. Er machte seinen Weg in diese Richtung beschleunigte aber nicht. seine Schritte wurden lauter da er wohl näher kam.
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Re: [Elysium]Sinner and Saints (offen)

Postby Anna-Lukardis von Egidy » 03 Nov 2014, 10:00

Michail sprach und irgendwo im Hintergrund erklangen Schritte, die sich in den Takt der Worte mischten. Die kleine Ventrue sah sich aber nicht etwa suchend oder neugierig um, wer heute Nacht wohl noch die heiligen Hallen betrat, stattdessen blieb die Aufmerksamkeit ihrer Augen ganz und gar auf dem Brujah liegen. Warum, das war allein aufgrund seiner körperlichen Nähe zu ihr vermutlich mehr als offensichtlich. Kein Wunder, dass sie da lieber im Auge behielt, was direkt vor ihr war.

„Das wäre auch in meinen Augen unwürdig.“

Und peinlich.

Die kräftige Stimme verließ den dürren, zerbrechlichen Körper eher gedämpft. Beim ersten Aufeinandertreffen direkt auf Fehler oder eben einen Skandal des eigenen Blutes hingewiesen zu werden nahm das hagere Wesen allerdings bemerkenswert ungerührt hin. Das war alles, bevor sie überhaupt hier her eingereist war, die beiden genannten hatte sie persönlich nie kennen gelernt. Der Schuh passte also nicht.


„Ich weiß ja nicht, ob das eher Beruhigung oder Enttäuschung für Sie darstellt, aber ich persönlich neige nicht zu Skandalen. Vielleicht bleibe ich Ihnen also doch nicht so sehr in Erinnerung, denn im Vergleich zu anderen komme ich mir gerade sehr langweilig vor.“

Die Mundwinkel deuteten ein kurzes Lächeln an, das die Lippen eher verkrampft in Besitz nahm, bevor es so schnell, wie es entstanden war, wieder zu Gunsten eines eher nüchternen Gesichtsausdruckes verstarb.

„Aber ich kann mich wohl glücklich schätzen, zu einer Zeit nach Leipzig eingereist zu sein, zu welcher die Neugeborenen meines Clans ein weit besseres Bild abgeben als jene beiden, von welchen sie sprechen. Vor allem mein Erstgeborener, die Geißel der Domäne, wird Ihr Bild der Könige doch sicher wieder etwas gerade rücken können?“

Immer noch die Schritte im Hintergrund, immer noch die Augen direkt auf Michails Gesicht gerichtet. Nur war ihre Direktheit eine ganz andere, als seine.
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