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아스팔트 [Offen]


Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 04 Nov 2014, 16:11

Die Worte fallen und entlocken den verschlossenen Lippen ein weiteres Auflachen, das zwar irgendwie kratzig aber trotzdem angenehm klingt. Tiefer, als man vielleicht beim Anblick des Koreaners gedacht haben mochte. Den Verdacht, wie viele Schachteln Zigaretten es für ein solches Lachen einst gebraucht haben musste, setzen die ihm folgenden, gleichmäßigen Atemzüge außer Kraft. Obwohl der Brustkorb sich noch immer eine Nuance zu deutlich hob und senkte, schien die gepeinigte Lunge in der Lage sich von dem sicherlich nicht ausgebliebenen Brennen zu erholen. Die Schmerzen, die sie zuvor hatte über sich ergehen lassen. Die Atemnot, die Atemgeräusche – und all der seelische Ballast, der in der Lage war einem Monster die Luft abzuschneiden. Alles war dabei an Bedeutung zu verlieren, zumindest wenn man dem Offensichtlichen soweit über dem Weg trauen wollte. Die Schultern zuckten erneut, dieses Mal gemeinsam und doch nicht weniger träge.

Ja, so gut kennt man sich nicht.

Den Anderen? Sich selbst? Wieder diese Ungewissheit, gebunden an den doppelten Charakter der Worte. Fragwürdigkeit, die sich auf den Lippen des Koreaners wiederfand. Ein Lächeln ging, das andere kam. So lief das eben im Leben, am Ende blieb das Loslassen und damit schien es in diesem Fall keinerlei Probleme zu geben. Seitenblicke ließen das Verfolgen des Spiels der Gesichtszüge des Anderen zu, wenngleich mit Sicherheit Abstand von dessen Wahrnehmung der Welt zu erkennen war. Ein distanzierter Blick, wie man ihm Fremden oder dem Fernseher zuwarf. Minuten vergingen, in denen die beiden Gestalten einfach nur der Nähe ausgesetzt waren, bevor ein Zucken den sehnigen Körper durchlief. Tatendrang? Vielleicht, vielleicht auch eine Erinnerung daran, das abermalige Schweigen selbst zugelassen zu haben. Er hasste dieses Vielleicht, was seinem Blick deutlich zu entnehmen war, wenn man die Gesichtszüge lesen konnte.

Im großen Ganzen, bietet diese Nacht Gelegenheit zur Abhilfe. Nicht?

Das Lächeln veränderte sich, wie eine Laune, die vom einen zum anderen ausbleibenden Herzschlag umschlug. Dieses Mal schien es suggestiv. I'll misbehave, if it turns you on …
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 11 Nov 2014, 19:23

"Klar..."

Sagt er einfach so. Schaut ihn an, schmunzelt, reicht ihm die Hand hin.

"Peter bin ich, ein wenig irre wohl auch. Spielen Sie das?"

Der Malkavianer deutet mit dem Blick auf das Instrument, das sich da irgendwo unter dem Anderen versteckt hält. Schon ne komische Sache sowas zu fragen, aber am ende... den Rollen an den Füßen Peters konnte man viel, viel leichter entnehmen das sie auch tatsächlich benutzt wurden. Das Instrumentenpäckchen war da eher schweigsamer.
Die Welt war so langsam...
Peters Körper stand einfach nicht still, überall war Bewegung. Immer. Der Geist war hier und gleichzeitig noch ein Stück weiter, weil die Ohren sich noch nicht von dem Geplauder der davonziehenden Gruppe lösen konnte. So viele Geräusche, so viel Licht... seine Augen waren weit und nichts an ihm machte einen Hehl daraus das er hier, den Augenblick und alle Beteiligten, mit unmenschlichen Sinnen verschlang und kostete... ohne an ihnen zu nagen immerhin.
Die winzige Chance den Mann dort seinen eigenen Namen selbst aussprechen zu hören, allein die banale Vorfreude darauf...
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 12 Nov 2014, 16:51

Wieder hob sich eine der so formvollen Augenbrauen, während die schmalen Augen die dargebotene Hand einen Augenblick betrachten, sodass diese lediglich mit einem schrägen Grinsen quittiert wurde. Mehr und mehr mochte der Verdacht aufkommen, dass die Geste nicht begrüßt wurde und keinerlei Erwiderung finden würde, bis die Rechte unvermittelt die Distanz überwand. Obwohl es zu keiner Berührung kam, sondern die filigranen Finger stattdessen voller Routine die Abfolge irgendeines jugendlichen Begrüßungsrituals abspulten, streifte vermutlich ein Hauch von Kälte die Haut des Gegenübers. Ein Luftzug, der an den physischen Zusammenbruch und nasskalten Schweiß erinnerte, der allerdings in diesem Fall mit bloßem Auge nicht auf der Haut zu finden war. Sein und Schein, das alte Spiel?

Park Tae. Tae.

Silben, die verschwammen und sich aufgrund der Vertrautheit ineinander verloren, ehe die Hand die Begrüßungsformel abschloss und die Vorstellung mit einem lässigen, durch zwei Finger mehr angedeuteten als ausgeführten, Salutieren schließlich ihr Ende fand. Träge wanderte der Blick im Anschluss zu der Tasche am Boden, sodass jedwedes Urteil über den Geisteszustand des Anderen ausblieb. Wer war man auch, um ein Selbsturteil infrage stellen zu können – oder zu wollen? Wieder zuckten die Schultern, bevor ein Fuß lustlos gegen das Objekt stieß, als würde es versuchen einen alten Hund damit aus seinem Schlaf zu reißen. Beweg deinen Arsch, Bastard …

Manchmal.

‚Obsessiv. Jeden Tag?‘ Als hätten sie keine andere Wahl fielen die Arme, um die Finger erst über den an einigen Stellen mitgenommenen Stoff streichen und dann mit einem Ruck danach zu greifen zu lassen. Einem Automatismus folgend, wurde der Reißverschluss gefunden und geöffnet, ehe die Tasche raschelnd zurück auf den Asphalt fiel. Leer, so fühlte die Szene sich an. Obwohl das Instrument, für den Kenner eindeutig eine als Salvador Ibáñez Gitarre zu identifizieren, über und über mit verschiedensten Schriften überzogen worden war, schien der Zustand von dem rauen Umgang nicht weiter gezeichnet. Einzig die gradlinigen Zeilen in koreanischer Sprache, von denen nicht wenige wieder durchgestrichen oder im Lauf der Zeit vergessen worden waren, sowie einige Telefonnummern ohne den Namen ihrer mit ziemlicher Sicherheit weiblichen Verfasserin, hatten sich in den Lack des Körpers gefressen. Letztere schienen ebenfalls in Vergessenheit geraten … Nahezu abwesend suchten die Fingerspitzen den Kontakt mit den Saiten, das Lächeln auf den Lippen dabei irgendwie verblassen lassend, nur um das Instrument unvermittelt mit einer Hand dem Gegenüber übergeben zu wollen.

Irre genug, um das Spiel in die eigene Hand zu nehmen, Peter?

Wieder dieses Grinsen, als wären die Lippen aus einem bösen Traum gerissen worden.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 18 Nov 2014, 13:30

Reflexartig greift der Peter nach dem Instrument und folgt dem Automatismus der Jugend. Der Typ der nachts in aller Ruhe am Lagerfeuer dieses Instrument zur Hand nahm und ewig darauf herumklimperte, sich unterhielt, da war... nichts brauchte außer sich selbst, ab und zu etwas Bier und ein wenig Kurzweil. Da wundert es den Malkavianer auch selbst kaum, das er mit neugier das Instrument noch begutachtet während die Finger schon routiniert die Endlosschleife klimpern die er über Stunden aufrecht halten konnte. Keine besondere Kunstfertigkeit, für das Lied war es sogar fast egal wie die Saiten gestimmt waren... denn man konnte es immer und sofort nachgreifen wie man wollte.
https://www.youtube.com/watch?v=G8Y1qpzzack


"Ich habe schon ewig nicht mehr auf einer Guitarre gespielt... die hier sieht echt heiß aus."


Ein sachter Schauder rinnt das Rückrat hinab bei den Vibrationen, die seine geschärften Sinne durch das Instrument am Körper wahrnehmen. Eine hübsche Erfahrung... träumerisch lächelnd gleitet der Peter für einen Augenblick irgendwohin, verweilt da während die Finger die Musik dazu einfach immer weiter und weiter laufen lassen. Das war wie früher, nur auf einer... Bank.


"Sind das alles vergangene Erinnerungen auf dem hübschen stück?
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 21 Nov 2014, 13:18

Der Seitenblick, der das Spiel der fremden Finger auf dem so vertrauten Körper des Instruments verfolgte, offenbarte das sich keinerlei Müge gemacht wurde dem Anderen zumindest eine gewisse Befangenheit vorzuspielen. Es sei denn, diese Befangenheit existierte in seiner Welt überhaupt nicht und es wurde sich tatsächlich nicht darum gekümmert, was mit materiellen – Und, immateriellen? – Gegenständen geschah. Loslassen, man musste einfach nur loslassen können. Das Leben auskosten und mit den gerade verfügbaren Karten spielen, solange man dazu noch in der Lage war. Die Gitarre erfüllte den Zweck, der ihr zugedacht worden war und der Blick ließ von dem Gegenüber ab. Kaum merklich wurden die schmalen Augen noch schmaler, während das Haupt in den Nacken gelegt und die Kehle dabei irgendwie unfreiwillig entblößt wurde. Bleiche Haut, ebenmäßig und …

Erinnerungen, die zum Einen ewig her und zum Anderen doch noch heiß sind.

Der Blick sprang zurück, suchte aus dem Augenwinkel heraus beharrlich den Blickkontakt und fand ihn mit Sicherheit. Früher oder später. Dem verstummten Flüstern angemessen zeichnete sich kurz darauf ein Grinsen auf dem blassen Antlitz ab, das in erster Linie durch das fast schon gewohnheitsmäßige Heben einer Augenbraue charakterisiert wurde. Unbeschwert und dennoch so vielsagend, wirkte dieses eine Grinsen. Jugendlich, in mancher Augen dreckig und zugleich in vielen anderen mitreißend, weil es verliebt in diesen einen Moment war. Es war bei dem Anblick schwer, sich daran zu erinnern den Erben der Familie Park vor sich zu haben, wenn man gewillt war über die Leere in den Fenstern der Seele hinwegzusehen. Dennoch – Die Stimme, die Monotonie und Ruhe, blieb dieselbe? Das Abwarten, die Stille und dann wieder das klare Flüstern.

Was war vor der ewigen Abstinenz?
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 24 Nov 2014, 14:54

"Der Tod."

Blickkontakt ist etwas, das man mit dem Peter einfach haben konnte. Seine Welt verlief gerade so langsam und zäh, war so voller Dinge das es ihm schwer viel, irgendwas überhaupt nicht zu bemerken. Es würde einen kurzen Moment geben wo seine Augen umherjagten wie bei den Menschen, die aus dem Fenster eines fahrenden Zuges heraus die vorbeirasenden Bäume fixierten... aber der Tae, der hatte den Großteil der Aufmerksamkeit immer auf seiner Seite. Ein müßiges, träges Lächeln folgt seinen Worten, ein, zwei Noten...

"... Die Zeit die ich an Lagerfeuern verbringe ist rar geworden, ansonsten spielte ich nicht. Transportiert sich schwer auf Rollen und Rädern. Ich arbeite lieber mit Farben als mit Musik, darum beneide ich gerne Leute mit Talent an Instrumenten."

War einfach gesagt, ne? Ein Grund für Neid war sicher auch, das ein Instrument wie dieses einfach ein chic-magnet war. Da konnte man Sachen hinschmieren wo man wollte, die Erinnerung an ein Bild war immer irgendwie... anders verstörend... als akustische Werke.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 06 Dec 2014, 14:06

Die Antwort des Anderen bringt die Mundwinkel des Koreaners dazu, diesem ein schräges Lächeln zu schenken. Weder voll des Verständnisses, noch voll des Unverständnisses. Was gab es am Tod auch nicht zu verstehen, wenn man seinen Weg schon ein oder gleich ein paar Mal gekreuzt hatte? Er konnte charmant sein, aber dich ebenso gut über den Tisch ziehen. Genau dies, schien das Lächeln und das darauf folgende abermalige Schulterzucken zumindest sagen zu wollen. Irgendwie, auf geschickte und vollkommen nonverbale Art und Weise, bevor der Blick wieder in die Ferne wanderte. Überallhin und nirgendwo, sodass er alsbald wieder zu dem Gegenüber und seinem Spiel auf der Gitarre zurückkehrte.

Farben?

Ein Wort, eine Frage – und tatsächlich ein Hauch von Unverständnis, als wäre der so präsente und jugendliche Charme keinerlei Interesse daran das Offensichtliche zu beschönigen? Es sah ganz so aus, wenn man dem unbeschwerten Spiel der Gesichtszüge folgte. Eine Sekunde erstarrte der sehnige Körper, ehe die Rechte in die Tasche des Parkas wanderte und darin nach irgendetwas suchte – und suchte. Solange, bis kurz darauf eine ganze Handvoll Kram geborgen wurde. Ein Kaugummi, ein weiterer Zettel mit der Telefonnummer einer Lisa, zwei Kondome, eine Büroklammer und tatsächlich ein kleiner Textmarker. Schwarz, nicht sehr aufregend und vermutlich wie der Rest lange dort in den Untiefen vergessen, aber immerhin.

Lass sehen, Peter?

Mit einem nahezu boshaften Grinsen landete der Rest der Sammlerstücke im Mülleimer neben der Bank, ehe der Textmarker dem Anderen zwischen zwei erschreckend filigranen Fingerspitzen dargeboten wurde und die schmalen Augen sich auf eine freie Stelle am Körper des Instruments legten. Eine kleine Bühne für großes Können? Nun, das war vermutlich nicht worauf es ankam …
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 07 Dec 2014, 23:40

Er schaut ihm zu, erahnt die Dinge bereits bevor sie aus der Tiefe hervorkommen irgendwie. Nur so eine Idee. Da er Millionen dazu hat, wundert es ihn kaum das auch ein paar davon automatisch richtig liegen. Dem Kramer würde es sicherlich nicht auffallen das gerade ein Glücksspiel auf seine Kosten stattfand... was sollte ihn denn auch verraten, das gut gelaunte Lächeln?
Als sich dann herauskristallisiert was er will, mit dem Stift und seinem Instrument, der eine seine Ideen verlautbaren lässt und der andere daraus seine Gedanken formt... vergehen Sekunden wie Sirup zwischen den Augen.
Das ist kein Stift. Geringschätzigkeit gegenüber dem Mittel das ihm gegeben wurde, aber irgendwie wars auch witzig. Wahrscheinlich hatte jeder Groupie und special Fan der hierrauf verewigt war, die gleichen Chancen gehabt. Mit diesem Stift. Damit war es immernoch kein Stift, sondern ein Sammler.
Verschmitzt lösen sich die Finger von den Saiten - geschickt, da klang das Lied einfach mit nem hübschen Akkord aus - und griffen nach dem Stift. Gedreht, gewendet, betrachtet, geöffnet... Vor dem Aug die Spitze gehalten, geschaut, geschnüffelt...

"Stift... Herrausforderung angenommen."

Ein leises Lachen arbeitet sich aus der Tiefe des Brustkorbes hervor und dann fängt er an. Einfach so. Schon auf dem Platz der ihm zugedacht wurde, aber... überall da. Die Hand wandert die Grenzen des Spots ab und macht dort erstmal einfach nur kleine Punkte, winzige Markierungen, kleine Striche, Xe, kleine Es. Us. Winzige Krakel die aussahen als würde der Malkavianer die Grenzen dieses Stifts eher auslooten als etwas konstruktiv hübsches daraus zu malen. Die Hand ist ruhig wie bei einem Chirug, der Rest des Körpers weigert sich weiterhin still zu sein, reglos... sowas macht er einfach nicht.

Was auch immer es wurde. Es erzeugte auch Geräusche... leises Quietschen, Kratzen, das er mit der anderen Hand und leisem Fingertrommeln aufwertet. Eine witzige kleine Percussion Einlage mit Stift und Fingernägeln, dem einen Ring an seiner Hand, ganz sacht... Schön das die Saiten das einfach so mitmachen mögen. Und wenn man Peter war, dann Floss die Farbe mit den Schwingungen die Maserung dieses wundervollen Holzes entlang, staubte leicht wenn der Stift zu hart aufkam und machte allerlei wildes Zeug.
Da war plötzlich ein Auge.
Achquatsch.

"Das kann eine Weile dauern... wir haben doch Zeit, nicht?"
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 08 Dec 2014, 12:31

Mit Interesse verfolgten die schmalen Augen, was in ihrer unmittelbaren Nähe geschah. Ob irgendwo im Inneren das Image, welches all die bisherigen und dem Fremden so ohne Scheu offenbarten Eindrücke schufen, in Gedanken bedacht und gepflegt wurde, blieb dennoch unergründlich. Ganz so, als gäbe es keine Geheimnisse in dieser Nacht. Keine hässlichen Geschichten, die den Asthmatiker in dem charmanten, so jugendlichen und ungezwungenen Mann zum Vorschein brachten. Kurz nur wurde das schräge Lächeln zu einem provokanten Grinsen bei den Worten des herausgeforderten Künstlers, ehe die Mundwinkel fielen und die Frage damit zu beantworten wussten. Ein schlichtes Lächeln, als hätten sowohl der Sender als auch der Empfänger alle Zeit der Welt. Ein Insider-Joke, der doch kein Lachen wert war und mit einem weiteren Schulterzucken beiseitegeschoben wurde.

Man spielte eben mit den Karten, die man auf der Hand hatte.
Man nahm die Dinge eben, wie sie zu einem kamen.
Man war, was man eben war.

Und das, was man eben war, fühlte sich für Manche verdammt gut an. Aus den Augenwinkeln verfolgte der Koreaner, was der Andere zu zeichnen begann. Punkte, Linien … Whatever. Nach einigen Minuten dann, als hätte der fragile Körper genug der Ruhe gehabt, wanderte die Linke zur Hosentasche und verschwand darin in einer viel zu routinierten Bewegung, um eine Papierverpackung zu bergen. Zigaretten? Nein, doch nur noch exakt zwei ziemlich mitgenommene Zigaretten und ein zerkratztes Sturmfeuerzeug.


Jede reizvolle Herausforderung sollte eine Weile dauern, ansonsten wäre sich nicht einmal die Zeit der Annahme wert. Nicht?

Wieder dieses Grinsen, das irgendwie ansteckend anmutete, weil es sich dieser Charaktereigenschaft nicht einmal bewusst zu sein schien. Eine Augenbraue hebend wurde der letzte Krebsspender dem Gegenüber angeboten, nachdem sein Partner zwischen den bleichen Lippen seinen Platz gefunden hatte. Ein Automatismus, wie das Anzünden und der erste Zug, der erwartungsgemäß in einem erneuten Husten endete. Wenn schon die Gesundheit mit Füßen treten, dann richtig. So, wie es ein Mensch getan hätte, der nichts mehr zu verlieren hatte? Punkte, Linien … Eine neue Erinnerung.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 08 Dec 2014, 13:11

Da sind diese Dinge, die verlaufen und geschehen... und dann ist da dieser Stift. Das sind verlässliche Dinge, wie die Geräusche die das Instrument zu machen bereit war, einfach nur dadurch das es angestoßen wurde. Was ein anderes Geräusch war, das seine Aufmerksamkeit sofort und unabänderlich auf sich zog, war das Feuerzeug. Der glühende Punkt der Zigarettenspitze. Zögerlich nimmt er das Angebot an, man sieht die deutliche zeitliche Diskrepanz zwischen Angebot, Wahrnehmung und Annahme. Zigaretten.
Schonmal jemanden an einer Zigarette riechen sehen, als wäre es eine Zigarre? Jetzt schon. Nur das sich seine Stirn etwas fragwürdig bewegt dabei. Er würde sie sich sogar anzünden lassen müssen, weil er nicht bereit scheint das Ding in seinem Gesicht auchnoch anzustecken, wenn es glimmend dort schon verweilen würde. Seine eine Hand, die mit dem Stift, blieb fleißig ob er nun hinsah oder nicht. Langsam war es ein diffuser Kreis, eher eine Ellipse mit unscharfen rändern die nach innen hin noch leer war... aber immer dichter befüllt wurde. Sonderzeichen, Ausrufezeichen, Punkte, Krakel. Cs. Allein die Vielzahl alldieser Dinge ließ sie ineinander verschmelzen und bereits jetzt eine unstete, nicht ganz ausgefüllte Fläche bilden... durch welche das ursprüngliche Material, die Leinwand sozusagen, bequem durchschimmern konnte und vor allem, die Lackierung, ihre spiegelnden Eigenschaften zur Geltung bringen konnte um aus den winzigen, immer kleiner werdenden Lücken zu glänzen.
Er sagt so Dinge, die dazu führen das er schaut. Einen Momentlang, einfach nur... des Schauens wegen. Dann folgt ein vages Lächeln und haha... er sagt was dazu.

"Wir machen es dazu... so sind wir. Bedeutung und Reiz... wir zwei entscheiden was das ist, davor ist es nichts außer einer Hülle für diesen Moment.
So wie die hier..."

Er klopft kurz demonstrativ mit der Rückseite des Stifts auf den Korpus des Geräts, auf dem er malte.

" 's ist ja nur ein Instrument, so eigentlich... aber es sieht auch ohne Bemalung irgendwie so aus, als wärs speziell. Hats einen besonderen Vater, dieses Instrument? Gehörts zu einer namentlich besonderen Familie?"


Der Tae hatte seinen Maler gespalten. Der eine Teil des Malers machte Dinge auf der Hülle der Guitarre, der Andere war in Betrachung seines Gegenübers und dem Prozedere des Rauchens versunken, inclusive dem anmaßenden Versuch seiner Lunge das auch mal (wieder) anzutun. Aus Jux. Gerade in einem Zustand wie diesem, wo die nakte Panik des Feuerzeuges ein eiskalter Schauder in der Lendengegend wurde... sich die Eier versuchten in den Unterleib zurückzuziehen im Angesicht einer kommenden, rasenden Flucht mit peitschenden Schrittgeräuschen auf dem Asphalt. Und trotzdem, das Gesicht dieses grundfreundlichen Mannes war aufmerksam, nur minimal zerrissen äußerlich.
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