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아스팔트 [Offen]


Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 08 Dec 2014, 14:27

Obwohl die zierlichen Finger das Sturmfeuerzeug nicht zittrig umschlossen, hielten sie es doch einen Hauch zu fest, um die Spannung dahinter vollständig zu verbergen. Den Schauer, der den Rücken hinablief und ein Funkeln die Augen dominieren ließ. Wie bei einem Kind, das mit dem Feuer spielte und entgegen einem Erwachsenen die Gefahr doch auszukosten wusste. Das Kribbeln auf der Haut, wenn die Flamme sich dem makellosen Antlitz näherte, sowie die ersten Züge, die die Glut irgendwie erstrahlen ließen. Einen Atemzug schlossen sich die Augen, während der Husten sich verlor, das Feuerzeug zuschnappte und das Softpack weitergereicht wurde. Das der Blick den Anderen direkt im Anschluss fand, war weder eine Überraschung noch ein Zufall. Wieder schnappte das Feuerzeug auf und zu, um ein weiteres Mal den Tod auf Raten zu verkaufen, bevor sich sein Weg von der weggeworfenen Schachtel trennte und es in die Tasche zurückkehrte. Dorthin, wo es hingehörte.

Der Rauch tanzte vor den dunklen Augen, die den Bewegungen des Anderen folgten und bei dessen Worten lediglich beiläufig dem Spiel der Gesichtszüge Beachtung schenkten. Die Atmung beschleunigte sich, wurde unruhiger und doch schien jede Faser des Körpers zur gleichen Zeit taub zu werden. Leblos. In ihrer Reg- und Bedeutungslosigkeit widersprüchlich hart. Zerrissen, nicht von Schmerz oder Sehnsüchten, sondern von einer Liebe, die weder echt noch unecht war. Gezeichnet, von einer Geschichte, die nicht mehr zu ändern war oder schlicht nicht umgeschrieben werden wollte. Eine Minute, vielleicht auch ein Paar, verlor sich, bevor die blassen Lippen die Zigarette in den Mundwinkel beförderten und dort während der nächsten Sekunden gekonnt behielten. Nun, ein Gitarrist brauchte schließlich dann und wann freie Hände, für was auch immer …


„Ist eine Salvador Ibáñez.

Echt und wertvoll, für den Kenner keine Frage. Und doch, der Eigentümer schien sich um derlei Dinge, wie etwa die genaue Bezeichnung oder den Hersteller der offensichtlich neuen Saiten, nicht zu kümmern oder sie zumindest nicht für erwähnenswert zu halten. Nicht hier, nicht jetzt. In diesen Minuten, in denen andere Gedanken seinen Blick mit Leere füllten. Eine weitere Rauchwolke stahl sich zwischen den bleichen Lippen hervor, gefolgt von einem weiteren Räuspern. Es klang heiser und so ungesund. Wie diese eine zum Scheitern verdammte Liebe? Als wäre die Antwort auf diese Frage bekannt, verzogen die Lippen sich abermals zu einem breiten Grinsen, ehe die Zigarette wieder zwischen ihnen tanzte.

Nein, vielmehr wird es eines Tages wohl nur eine Salvador Ibáñez gewesen sein.

Das Grinsen hielt sich, als wäre es echt und kein simpler Ausdruck der nicht-existenten Geheimnisse. All dessen, was es in dieser Nacht einfach nicht gab. Warum? Weil es sich gut anfühlte beizeiten dem Leben Respekt zu zollen, selbst wenn es längst verloren war. Einfach so, weil man es konnte.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 08 Dec 2014, 14:53


Der Name rollt im Kopfe herum, während der Rauch durch die Lunge pfeift. Das Bild davon, wie er dem nachspürt und sich einen Moment gedanklich wegziehen lässt, in den diffusen Formen die er so annimmt... zeichnet sich schlagartig auf der Guitarre ab. Einfach so. Drei vier Rucke mit dem Stift, plötzlich war das diffuse Etwas durchbrochen von klaren Linien. Eine Zigarette wanderte in das Bild und war in der Mitte durch einen Kreis dort vertreten, wo sie glühte. Irrwitzig kringelte sich von da der Rauch überallhin, waberte, schnörkelte... füllte die Leere und ließ doch viel Raum für die spiegelnden Flächen des Lacks. Die Geräusche dazu verrieten das er die Hand mit einem absurd schnellen Tremor über das Holz führte, winzigkleine Stakkatopunkte.


"Klingt wie ein Stradivari unter den Holzinstrumenten... Den könnte man bestimmt gekannt haben, wenn man wir ist... Ich habe mal mit einem Flaschenschiff gearbeitet, hab mich gefreut wie ein Schneekönig als das Teil fertig war.
's ist geil geworden... aber man braucht das richtige Licht und die Augen für sowas. Wie siehts mit Brillen aus, Lust auf ne modische Sonnenbrille für den Augenblick?"


Jeder Zug ein Erlebnis... es konnte fast sein das die innere Anspannung die so eine Zigarette erzeugte, sich auf die Geschwindigkeit der Hand übertrug so das mal die Punkte vonander akustisch unterscheidbar waren, zeitweilig es sich aber auch um eine konkrete Linie handeln konnte... wobei die beiweitem nicht so viel Krach machen konnte.
Er hält inne.
Worte verhallen, Töne verziehen... die Hand geht zum Rucksack, tut daran herum, hierin, heran... und holt ein Etui heraus, von feinem Leder. Groß. Viel zu groß für eine einfache Brille, schwer, klimpert leise... und wird noch geschlossen gehalten, abwägend, mit einem fast lauernd gespannten Blick gen Tae.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 08 Dec 2014, 16:55

Linien flossen dahin, Worte suchten sich ihren Weg und die schmalen Augen wurden noch eine weitere Nuance schmaler. Ob des Rauches, der rasanten Entwicklung des Bildes, oder der Ästhetik des Bewegungsflusses und der mit Sicherheit ganz eigenen Welt der Gedanken dahinter, blieb dem Wunsch des Betrachters selbst überlassen. Durch die Wimpern hindurch jedenfalls, lag der Blick allein auf dem Fremden an der eigenen Seite und seinem Tun. Das Grinsen jedenfalls hielt sich derweil eisern, vertiefte sich gar kaum merklich, als die Rede von fertigen Dingen war. Ja, fertig konnte so vieles bedeuten. Das Schicksal des Instruments schien lange vor dieser Nacht besiegelt worden zu sein, wenn man vor den Tiefen des Grinsens und der destruktiven Note nicht zurückscheute. Den stillen Versprechungen darin zuhörte, die Himmel und Hölle zugleich bedeuten konnten.

Warum nicht?

Eine Gegenfrage als Antwort auf die Frage, die kurz darauf gefallen und die Aufmerksamkeit fast schon gewaltsam auf sich gezogen hatte? Obwohl – Sie ergab durchaus Sinn, wenn man in das von Gottes Hand so wohlgezogene Antlitz sah, dass sich kaum darum scherte was es entstellen mochte oder konnte. Vielleicht, aber eben nur vielleicht – Weil es sich selbst ohnehin auf eine ganz eigene Art und Weise sah? Fernab dessen, was das menschliche Auge irgendwie erst in den Bann und dann in den karmesinroten (Alb-)traum zog, irgendwie bereits entstellt? In aller Ruhe überwanden die Fingerspitzen jedenfalls ein Stück der Distanz, um schließlich auf das zu warten, was der Andere bereit war zu teilen. Es zu fühlen, zu erleben …
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 08 Dec 2014, 19:35

Die Arbeit ist geübt und langsam auf dem Bein. Das Etiu öffnen und den inneren Samtbeschlag zur Seite führen. Das Drahtgestell das aussieht wie ein Nasenkneifer ohne Gläser achtsam beiseite legen, so aufrichten das er aus den Gläsern in der Halterung wählen konnte.
Das alles mit einer Zigarette zwischen den Fingern.
Sah umständlicher aus als es war vielleicht, immerhin war die Hand auf dem Instrument irgendwie immernoch am machen und tun. Langsamer zwar, aber immerhin. Action.
Spitze Finger fischen zwei grünliche Linsen heraus die in diesem kommerziellen Licht hier, unwirklich schimmerten. Schmierig irgendwie, bemalt, bepinselt... aber trocken. Jedes Glas sorgsam in eine Halterung, das Kombinat der Halterungen sorgsam in die Hand und schon bekommt Tae eine eigene Nachtbrille für den Abend. Das Kupferfarbene Gestell war leicht und biegsam, sollte er es nehmen, die Fassungen der Gläser jedoch waren harte Rahmen. Es mochte bequem auf der Nase halten solange man keine ruckartigen Bewegungen versuchte oder sich den Sitz auf den eigenen Nasensattel modelierte. Das würde gehen, auch mit geringem Aufwand.

Wäre seine Hand wieder frei verschließt er das Etui wieder, schlägt es zumindest zu so das der Blick auf die vielen weiteren Möglichkeiten verweigert bleibt. Es muss auch woanders hin, an einen stabilieren Unterlagenort, so das der Peter seinen Blick einen längeren Moment dem eigenen Kunstwerk widmen könnte.
Da war sie ja nun, die Zigarette. Umrahmt... diffus eingekesselt, von so zeug... das er jetzt noch mehr verfeinerte, näher ranzog, irgendwie in den Rauch mit reinzog an manchen Stellen. Wenn man die Brille anhatte, war das alles übrigens eine eintönige, breiige schmiermasse. Alles. Also diese verschiedenen Schriften - alles floss ineinander. Keine klare Linie im Schwung, immer fehlte etwas, wurde überlagert, gebrochen. Als wäre in der Linse ein Knick, aber nicht nur einer, sondern prismatisch viele... aber eben nicht geometrisch korrekt.
Diese gläser waren der Weichzeichner schlechthin. Alles verblasste zu einer einheitlichen braungrünen Farbe, in der lediglich Halogenlicht als weiße Korona durchglühen würde. Klare Struktur hob sich auf. Klar, es gab noch Hände... also Dinger, mit wurmigen Fingern daran. Geometrische Muster wie die Anordnung von Holzbalken auf einer Bank konnten zu einer Herausforderung werden, wenn durch einen Knick oder geschickten Blickwinkel ein Balken an unmöglicher Stelle in den nächsten überging.

"Jeder Augenblick, ein Unikat... viel Spaß."

Es hatte nicht den Anschein, als würde der Peter ihn dabei beobachten, wenn er die Brille anprobierte... oder auch nur inspizierte vorerst. Damit, also dem Ding, musste er erstmal alleine klarkommen. Peters Stiftarbeit musste auf hoher Präzision voran gehen... dem Bild war dadurch ohnehin erstmal wenig Veränderung abzunehmen.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 09 Dec 2014, 02:51

Die Hände des Fremden arbeiteten, während die eigene Hand schwebte und die Finger reglos in der Schwebe verweilten. Irgendwie schwerelos und vermutlich zu ruhig für den Geschmack der breiten, menschlichen Masse. Kein Zittern und damit auch kein Leben, sondern vielmehr ein Innehalten. Wie eine Atempause, die eigentlich nicht von Nöten gewesen wäre. Lediglich die Kippe wanderte, von dem einen Mundwinkel zum anderen und wieder zurück. Gekonnt, als wäre es nur ein weiterer Automatismus, der vom Unterbewusstsein während dieser Atempause abgespielt wurde. Allein der Blick wanderte, verlor sich in den verschiedenen Details und ihren Ausprägungen. Dem Brillengestell, den Gläsern und mehr noch der Art, wie mit all den Gegenständen umgegangen wurde. Vielleicht fiel es auf, wie einfach eine Geste in der Nähe des Erben der Familie Park Worte zu ersetzen vermochte, vielleicht aber auch nicht. In dieser Nacht jedenfalls, schien diesem Aspekt wenig Bedeutung beigemessen zu werden. Er verlor sich förmlich mit dem Rauch, der in regelmäßigen Abständen die klare Nachtluft vergiftete …

Selbst wenn es nur jeder zweite Augenblick wäre, dann wäre das schon eines Versuchs wert.

Mit Bedacht nahmen die Finger die Sonnenbrille entgegen, um diese sorgfältig von allen Seiten zu betrachten und die Fingerspitzen darüber wandern zu lassen. Sachte, als wäre sie ein filigranes Glaskonstrukt. Inklusive unsichtbarer Splitter, die danach brannten sich in das makellose Fleisch zu versenken? Eine weitere Rauchschwade verzog sich, bevor die Fingerspitzen der anderen Hand sich anschlossen und das Konstrukt anhoben, um es anzuheben und den Augen aus einiger Entfernung einen ersten Blick hindurch zu schenken. Fließend fiel das Haupt, dem vorgezeichneten Weg folgend und ein Husten dabei unterdrückend. Das Licht der Straßenlaternen spielte mit dem Grün, zeichnete auf der einen Seite blasse Farbflecke auf das Antlitz und auf der Anderen eine ganz eigene Welt. Es mochte überraschend sein, doch die Lippen spien beinahe spielerisch Rauch vor das Glas, der sich wie Nebel vor die als Monde agierenden Lichtquellen legte. Als würde das Gift sich in der Schönheit des Moments verlieren, als würden die Lungen nicht von weiteren Hustenanfällen geplagt … Nie mehr.

Wie viel Spaß bringt das Teil dir?

Direkte indirekte Worte, die allerdings aufrichtiges Interesse verrieten.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 09 Dec 2014, 04:41

"Ich male sie selbst, also jede Menge würde ich sagen... Ich probier immer mal wieder eine neue Generation aus, das ist eine der jüngsten Unformen."

Sagt er so, als wärs das natürlichste der Welt. Und das Bild nimmt mehr und mehr an, was auch immer es nimmt, aber es trinkt davon gierig und zügig. Es war.... nicht mehr... viel Platz auf dem Fleck, auf dem der Peter malte. Fast alles war voll und die Zigarette stach hervor, der Rauch, der sich wabernd über den Korpus verbreitete, war das leitende Motiv. Als gäbe es kein anderes, war auch der Grund eigentlich nicht vorhanden noch weiter daran herumzumalen. Aber... er tat noch. Und es wurden mehr Buchstaben und Minikreise, Miniwinkel, Miniwirbel... Verbindungen... Winzigste.


"Als ich sie gerade drin hatte, waren sie blau.. und er Grund überhaupt, warum ich hier reingefahren bin."


Es war ja leicht zu wissen, das da viele andere Brillengläser am Start waren... die Frage war, was die jeweils so konnten, gesehen an dem, was der Mann jetzt just gerade sehen konnte, willentlich wie unwillentlich. Denn mit diesen Gläsern war das unförmige schmierkramzeug auf der Guitarre, also da wo der Peter arbeitete, immer mehr und mehr.... und mehr und mehr... ein scharf umrissenes, klar und präzise gemaltes Auge. Nimmt man die Gläser ab, bleibt eine Zigarette und diffuse... Rauchbildungen in einer Elipse. Und er malt immernoch, also war irgendwas davon falsch, nicht da, oder nicht fertig. ganz nach... eigenem Denken.
Grinsend sieht der Peter garnicht hoch, er will nicht... zeigt sein Gesicht nicht, aus dieser Perspektive, diesen Gläsern die ihn sehen konnten. Da war nämlich nix, wenn man mit diesen Gläsern, in Peters Gesicht sah. Schwarze Löcher für Augen, ein weißer Strich für den Mund.
Keine Wunder hier, nur die Effekte... und davon zauberte der Malkavianer gerade noch ein paar.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 09 Dec 2014, 19:18

Verstehe.

Wirklich? Wohl kaum, wenngleich das ohnehin nicht wirklich wichtig sein würde. Der zierliche Körper jedenfalls verweilte an Ort und Stelle, während das Spiel mit dem Licht und Rauch seinen Lauf nahm und die Gedanken ihm folgten. Alles schien im Fluss, in dieser einen Nacht. Die Worte fielen, doch wurden zunächst nicht mit weiterer Beachtung beschenkt. Lediglich das Haupt legte sich von der einen zur anderen Seite, wobei das Haar die Bewegungen auf unfreiwillige Weise nachzeichnete. Jede Strähne schien den ihr von der Natur zugedachten Verlauf nur ungern zu verlassen, als zerstöre sie damit ein geheimes Kunstwerk. Etwas, das sich nur ungern im direkten Scheinwerferlicht der Masse zeigen wollte und doch genau dort von dem Einzelnen platziert hätte werden sollen. Gegen seinen Willen oder war gerade dies die Eigenheit, die seinen Charme auszumachen und die Wahrnehmung so geschickt zu manipulieren wusste? Ansichtssache. So, wie das Lichtspiel, das die zierlichen Finger mit dem Konstrukt erzeugten.

Gab es einen bestimmten Anlass für die Wahl der Nacht?

Die Farbe, die dem heiseren Ton nach so wenig im Farbspektrum der eigenen Betrachtung zu liegen schien. Nicht zu finden zwischen Schwarz und Weiß, all den klaren Linien und wohldefinierten Tiefen. Das Konstrukt, das so wenig mit dem eigenen, zuvor in der Tasche verwahrten Objekt vergleichbar schien. Die Wahl der Nacht – Gab es sie? Einen Seitenblick traf die Gitarre, die neuen Linien darauf und all die Gespenster der Vergangenheit. Wieder zuckten die Mundwinkel, als die Sorglosigkeit über deren mögliches Verschwinden der Erinnerungen unter den von dem Fremden herbeigeführten Veränderungen an die Oberfläche brach. Eine stumme und im Prinzip eigentlich unnötige Erlaubnis, Einladung, Herausforderung oder was auch immer zu tun, was auch immer der Fremde eben tun wollte, während die Knöchel sich überschlugen. Der Schwerpunkt änderte sich dabei unweigerlich, was das Farbspiel neue Formen annehmen und Asche von der Zigarette zu Boden gehen ließ. Sie fiel und fiel und fiel, bis das Grau sich im Dunkel verlor und auf den Asphalt traf. Schmerzhaft, fast schon.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 10 Dec 2014, 09:20

"Nicht so wirklich..."

kommt es in dieser nachdenklichen Stimmlage vom Peter. Ehrlich und beschäftigt, sichtlich abgelenkt durch seine Arbeit. Es könnte sein das sich ebenjene am Punkt eines Finales befand, denn wenn man sich das alles so betrachte, dann war die Vollständigkeit des Bildes schon weitestgehend gegeben.Es gab keine Lücken mehr, keine Unstimmigkeiten die einem Betrachter das "UNFERTIG!!" Signal eingeimpft hätten... nur wundersames. Die niederträchtige Kombination aus kleinen Halbmonden und auf jene treffende Seitenlinien, man brauchte schon ein gutes Augenlicht um mit einem Blick auf den Kunstwerkfleck eine immense Anzahl davon auszumachen... und es würde ein gewisses Maß an Abstraktionsfähigkeit benötigen, herauszufinden das die gebrochen ungebrochenen Formen die sich damit vorgaukelten, nichts mit der empfundenen Willkürlichkeit gemein hatten. Das da, das hatte alles Methode. Es war so wenig Frei wie der Korpus der Guitarre selbst von seinem dahinter liegenden Zweck frei war... und so war es fast einzig die Geisteshaltung, oder emotinonale Haltung, die dazu führte das man dieses Bild nun auswertete wie man es eben auswertete.
Solange er die Brille trägt, starrt es ihn an, das Auge. Das ist da, definitiv - ein Vergleichsauge wie das im Gesicht von Peter, würde nichtmal annähernd die konkrete Form haben wie das hier... das sich einfach entschied, durch die Prismeneffekte der Brille hindurch, konstant zu sein. Schlimmer gar, ließ man den Blick etwas gehen und fixierte ihn dann auf die genaue Mitte, starrte dem Auge quasi in die Pupille... waberte sie wie eine Sonne gleich, mit flammender Korona. Eine düstere Aura zwar, ob der Farbgebung... aber immerhin, Effekte wie sie in der menschlichen Iris nur aufwendig erzeugt werden konnten. Zum Glück war das Auge einem menschlichen so fern, das es einen nicht immer anstarrte.

Ohne Brille war das Kunstwerk jetzt auch so schon auffällig genug. Die Zigarette war dort, eingerahmt, schwebend, befestigt an der Seite der Guitarre. Also jetzt nicht die richtige, an dieser zieht er ab und zu noch... die gezeichnete Zigarette schwebte über dem Loch, wo einst die lackierte Leere war, befand sich nun durch den Marker abgegrenzt ein elipsenförmiges Loch in das man die Zigarette schräg abwärts, inwärts quasi, montiert hatte. Der Rauch welcher von der Zigarette abströmt tut dies genau in der Perspektive als läge die Guitarre auf dem Boden und der Rauch steige aus dem Loch dem Betrachter entgegen, an ihm vorbei, oder zumindest auf ihn zu.
Es waren nurnoch kleine, finalisierende Handbewegungen am Kunstwerk die er da zu vollbringen hatte. Das selbstzufriedene Lächeln das sich über die konzentrierten Gesichtszüge legt war pure Absicht, wer hätte das gedacht...

"Immer wenn ich ein paar Linsen fertig habe, mache ich eine Spazierfahrt ins Licht. Man entdeckt viel neues auf diese Art, ich zumindest..."

Und wie er das so sagt, sieht er Tae direkt an... und wieder zurück, zum Stift. Nichtnur die Familie Park konnte wortlos Dinge vermitteln, könnte man meinen... Der Stift hört auf Kontakt zur Unterlage herzustellen. Die Hand jedoch bewegt sich noch ein wenig, schweift hin und her über das Kunstwerk hinweg, unschlüssig... lauernd... ob noch irgendwo irgendwas war. Und tatsächlich, immer mal wieder, gab es noch einen kleinen Strich hier, einen Haken dort, oder einen weiteren Halbmond.

"Ich würds so lassen..."
...sagt er so daher und sieht doch irgendwie nicht so aus.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 10 Dec 2014, 12:56

Er hörte zu. Natürlich tat er das, nur brauchte er dafür ja nicht seine Bewegungsabläufe zu unterbrechen. Nicht? Die Finger zauberten mit dem Konstrukt, ließen es augenscheinlich wahllos Hierhin und Dorthin gleiten, um dann mit einem Ruck auf dem Kunstwerk des Anderen innezuhalten. Zu gefrieren oder erfrieren, je nachdem, was von Beidem dem Auge und Geschmack des Betrachters mehr entsprach. Die scharf-auslaufenden Augen jedenfalls erstarrten, das Linke an den Gläsern vorbeiblickend und das Rechte sich dem Mysterium hinter ihnen hingebend. Eine Weltanschauung, für die es Nerven brauchte? Zerrüttet, zerrissen und schlichtweg derart gegen die Natur, das es in Anbetracht des eigenen harmonischen Zustands unter Umständen schmerzen musste. Die Lippen zuckten allerdings lediglich, verrieten Gefallen an dem zu finden, was sich dem Blick dort präsentierte. Böser Junge, ganz böser Junge? Die Oberlippe wurde feiner, als die Mundwinkel sich quälend langsam hoben und die Reihen perfekter Zähne im Halbdunkel aufblitzten. Den Filter der Zigarette blieb selbstverständlich sicher verwahrt, nicht so eine weitere Rauchschwade, die wie in Zeitlupe das Weiß verschluckte …

Eine dieser Nächte, in denen eben Alles und Nichts möglich ist, huh?

Irgendwie unangenehm schnell verdrängten die Silben den Qualm, insbesondere jene des letzten Unworts. Die Vorstellung eines Gedankens implizierend, der mit einem simplen Alles auch tatsächlich alles meinte, was sich in den entlegensten Winkeln einer nicht mehr zu rettenden Seele verkroch. Einige Züge lang bereite sich Stille aus, ehe die Schultern wenig überraschend nunmehr zuckten. Er musste es lieben, dieses Schulterzucken, was dem Anderen einfach jedwede Deutung erlaubte? Das Spiel mit dem Ungewissen, in das der Andere viel zu oft ohne es zu merken gedrängt wurde? Die Kippe fiel, doch die Unterlippe hob sich und ließ das Grinsen verschwinden. Der Grund war leicht zu finden, wenn man wahrnahm, wie die Aufmerksamkeit sich auf das vor seiner Vollendung stehende Bildnis auf dem toten Körper des Instruments legte. Noch immer jener Weltanschauung ausgesetzt, die dem urplötzlichen Hauch der Sanftmut auf dem bleichen Antlitz eine Art Gänsehauteffekt verpasste. Warum? Weil ohne ein begleitendes Wort wieder Alles möglich schien.

Einem launischen Kritiker gleich, der einfach nicht gewillt war sich umgehend festzulegen, fiel das Haupt zum gefühlten tausendsten Mal von der einen Seite zur anderen. Dann, als schien immerhin ein Eindruck einen wieder anderen zu überwiegen, löste die Linke sich von der Sonnenbrille, um die Zigarette elegant weg zu schnippen. Die kurz vor dem Filter lauernde Glut flog einem Kometen gleich zu Boden, um dort in einiger Entfernung zu erlöschen. Was niemand mit Ordentlichkeit in Beziehung stehender OCD sah, konnte auch niemanden mit Ordentlichkeit in Beziehung stehender OCD anpissen? Bevor sich ohnehin irgendjemand aufregen konnte, meldete sich endlich die heisere Stimme wieder zur Wort. Eine Erlösung für den darauf Wartenden?


Gefällt mir.

Die Wahrheit? Das Lächeln, nicht länger einfach nur sanft, sondern stattdessen wieder eigenwillig und charismatisch mit all den Gedanken des Empfängers spielend, mutete zumindest aufrichtig an. Ein wenig wie die Manifestation einer dieser Männer-Umarmungen, die damit begann sich die Hände zu reichen, ehe die Daumen sich verhakten und die Schultern aufeinandertrafen. Einmal kurz und fest, aber doch genug von dem ausdrückend, was damit beabsichtigt wurde. Schlichtheit, die unter Gleichgesinnten zu bestechen wusste. Was wollte man mehr, in dieser Nacht.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 10 Dec 2014, 14:37

Die Kappe auf den Stift und in der Zwischenzeit, war irgendwann in einer Nebenhandlung die Zigarette entsorgt worden, unter dem Fuß. Dann waren wir jetzt fertig, alle waren sich einig, das man fertig war. Jetzt, genau hier war der Moment gekommen wo der Peter wieder Interesse an seinen Gläsern entwickelte. Sozusagen. Offensichtliches. Er belauert sein Gegenüber nach den unwillkürlichen Reaktionen wie man mit dem Gerät umgeht, nachdem man es benutzt hat. Er weis ja jetzt was es kann, etwas das ja auch für die Guitarre im umgekehrten Sinne für einen Peter galt.
Erstmal sorgt er nebenher noch dafür, das sich das Instrument jetzt frei, auf der Bank, zwischen ihnen befindet so das Tae es jederzeit greifen und zurück in Besitz nehmen konnte, wenn er wollte.


"Ich habe den Wunsch, von allen Mitgliedern ein Bild zu fertigen... vielleicht sogar im Rahmen einer Sammung für unser Elysium... für sowas sind mir live-modelle immer die liebsten."


Sagts, lapidar, als wärs ne Beiläufigkeit. Eine Information für den freien Raum, die niemanden betreffen müsste... wenn sich das nicht so simpel anders verhalten hätte, könnte man sicher darüber hinweg gehen. Jetzt belauerte der Peter ihn eh schon, so mochte das Interesse leicht fehlgedeutet werden... aber es war vielleicht ohnehin schwieriger jetzt, an ihm was anderes zu lesen als diese zugewandte, freundliche Aufmerksamkeit die von diesem Manne pulsiert, wie Herzschlag. Nun wo er nicht mehr malt, die Hände still stehen... zieht sich der Fokus so begierig auf den Anderen als wäre er die Zwischenzeit abwesend gewesen.
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