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아스팔트 [Offen]


Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 18 Dec 2014, 14:49

Mit einem leisen Seufzen reckte der Körper des Zuhörenden sich, sodass die zierlichen Arme für einen kurzen Moment nach den Sternen zu greifen schienen, ehe sie auch schon wieder fielen. Das Grinsen auf den blassen Lippen schien die einzige Konstante, wenngleich es wohl mehr und mehr an das einer großen und zufriedenen Katze erinnerte. Wie es jedoch mit diesen Großkatzen war, schien die Laune jede Sekunde wieder umschlagen zu können. Launische Biester, nichts Neues. Einige Minuten blieben die Worte des Anderen jedenfalls einfach so in der Luft hängen, als wären die beiden Männer sich immerhin dahingehend einig, dass die gegenwärtige Thematik nicht gerade dazu beitrug diese Welt zu einem besseren Ort werden zu lassen, sofern man überhaupt ganz naiv an diese Möglichkeit glauben wollte. Kurz bevor das Schweigen unangenehm wurde, hob sich dann endlich das Haupt wieder und der legte sich irgendwie von Oben herab auf das Gegenüber, was allerdings weniger der eigenen Arroganz als Nährboden diente als es dem Folgendem spielerische Leichtigkeit verlieh.

Unabhängig von den Details, wird es sicherlich Einiges zu sehen geben.

Ein Versprechen, auf die eigenen Kosten zu kommen, das mit einer fast schon ekelhaften Sicherheit vorgetragen wurde? Wenn man ehrlich war, dann war das unvermittelte Lächeln und freche Zucken mit der rechten Augenbraue mehr ein Verweis auf die Abgedroschenheit eben jener gängigen Klischees. Künstler, die eben immer irgendwas in irgendwem sahen, und Schönlinge, die eben immer irgendwie irgendwas in sich sahen. Fast schon zu schnell wechselte die Haltung wieder, da die rechte Hand sich anschickte in einer der vorderen Hosentaschen zu verschwinden und etwas aus dieser zu fischen. Über Ordnungsvorlieben ließ sich sicher streiten, aber immerhin schienen die Finger zu wissen, wo sie nach was suchen mussten. Es überraschte demnach nicht, dass im Anschluss eine Visitenkarte auf dem mittig platzierten Instrument landete.

Würde die Karte entgegengenommen, so würde man deren edle Beschaffenheit auch im Halbdunkel ohne großen Aufwand ausmachen können. Das Karton, aus dem sie sicherlich von Hand gefertigt worden war, war vergleichsweise schwer und fühlte sich gleichsam überraschend weich an, sodass die Strukturen des Drucks sich deutlich von der Oberfläche abhoben. Tiefschwarz auf Jadegrün …

TP Asset-Management
[Mobilfunknummer + e-Mail-Adresse]


Zwei Zeilen, die den Ball wieder auf die gegnerische Seite beförderten und dabei nach wie vor den eher zwanglosen Charakter der Begegnung zu wahren wussten. Kein: Ruf mich an. Kein: Lass dir einen Termin geben. Kein: Fressen oder Gefressen werden? Nur ein Stück Papier, das sich wie die augenscheinlich abgetragene Kleidung am Leib des Erben der Familie Park als Designerstück erwies. Warum auch nicht den wenigen Luxus, den das Leben schon zu bieten hatte, genießen?
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 12 Jan 2015, 14:38

Da war ein Objekt auf dem Korpus des Instrument, das war schon eindeutig etwas an dem Peter interesse entwickeln würde sobald es sich dort abzeichnet. In die Hand nehmen, anschaun, nachdenklich lächeln... wie man das jetzt machen würde. Er hatte nämlich irgendwie sowas nicht, so hochwertiges Hübschpapier... sein Telefon konnte gerade so mal Bilder machen, das erwartete man heutzutage ja fast schon von jeder Schaufensterzeile.
Diesen Knochen, mit dem man auch - eigentlich vorrangig - telefonieren konnte, holt er gleich mal raus. Der steckt in einer Tasche, ist größer als seine Hand und sieht... mitgenommen aus. Voller Sticker und komischer Kratzer und Kerbereien, das Plastik sieht deformiert aus... und das Display strahlt mit einer Helligkeit die so nicht vorgesehen sein kann auf diesem Teil. Sein Gesicht strahlt regelrecht weiß aus dem Umgebungslicht heraus, als er damit ein paar Tastendinge tut... und dabei spricht.


"Immer wenn ich das Ding in die Hand nehme fühle ich mich alt..."


Unverfänglich, mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen. Der Mobilfunknummer auf der Karte würde nun alsbald eine Nachricht zugehen... in der stand nicht viel mehr, als: "Ich bin der Peter." Damit war man irgendwie, an den Formalitäten angelagt die einfach und schnell zu erledigen waren. Das Licht konnte aus, das Telefon zurück in die Tasche... und der Blick, die ganze Aufmerksamkeit und so, gehört wieder seinem Gegenüber. Er würde sein möglichstes tun, das die inneren Gedanken gerade nicht an die Oberfläche gelangten - denn man war irgendwie mit einem Handel nun durch, das war für gewöhnlich, der Zeitpunkt wo man irgendwo neu anknüpfte oder die Interaktion beendete... um sie auf einer anderen Basis fortzuführen... aber in dieser Konzeption dieser Nacht, wie die beiden sie sich gegenseitig angeboten hatten, war alles einfach offen. Andere Regeln, ohne Regeln, inmitten der Regeln. Aus den unzähligen Halbsätzen mit denen man eine Unterhaltung unter bekloppten gestalten konnte, brodelten die verschiedenen regulären Erweiterungen hervor die man benutzen könnte, jetzt irgendwo anzuknüpfen und zu labern, zu labern... zu labern... und das willer nicht.
Einfach so. Wie Blasen steigen Worthülsen hinter seinen Augen auf und zerplatzen zu unvollständigen Gesprächen, exerzieren zwei fiktive Personen Gesprächsabläufe durch als würde ein Videorecorder den schnellen Vorlauf nutzen.
Und was so passiert... bleibt verschlossen. Er lässt sein Äußeres innehalten, gibt dem anderen Raum... zu tun, zu machen, zu sagen, zu wollen...
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 12 Jan 2015, 19:55

Die schmalen Augen taten das, was sie schon den ganzen Abend über getan hatten. Sie verfolgten, was immer sich ihnen bot, als hatte ihr Besitzer etwas gegen Überraschungen. Eine Abneigung gegen diese Momente, die die Welt auf den Kopf stellen und einem Jeden den Boden unter den Füßen wegreißen konnten – Die schien bei diesem Blick wohl außer Frage zu stehen? Träge wanderten die Augen über die Gestalt des Anderen, um seinen Bewegungen und der gelegten Spur der Details zu folgen, die in der geteilten Welt am Ende doch immer irgendwie zu viel preisgaben. Eine Welt, in der Geheimnisse wie eine Hure gehütet, weitergereicht und verkauft wurden, konnte nicht einfach hinter sich zurückgelassen werden. Egal, wie viele Schritte man auch gehen würde. Am Ende des Weges wartete das eigene Schicksal mit einem dreckigen Grinsen, denn inmitten all der Geheimnisse war es selbst zu einem solchen geworden. Ironie oder der Sarkasmus einer höheren Macht? Unbedeutend. Weglaufen machte jedenfalls wenig Sinn, wenngleich die eine oder andere Nacht zumindest Freiheit zu suggerieren vermochte.

Die Worte schienen auszureichen, um die Gedanken zurück in das Hier und Jetzt zu zerren. Ein wenig zeitverzögert fiel der Blick auf das antiquierte Mobiltelefon in den Händen des Gegenübers, während die Mundwinkel sich in dem Versuch eines weiteren schrägen Grinsens zumindest an einer Seite tatsächlich anhoben. Obwohl der Erfolg vermutlich größtenteils der hochgezogenen Augenbraue zu verdanken war, die Zweifel an der Funktionalität des Geräts zu verraten schien.


Das Ding -

Ja, der Zweifel fand sich wohl ebenfalls in der heiseren Stimme, die sich alle Zeit der Welt nahm, um eine weitere Pause einzubauen. Ein wenig Raum, um das kurz darauf zu vernehmende Leuchten nahe des leblosen Herzens zu würdigen. Die lautlose Reaktion des eigenen Mobiltelefons auf eine soeben erhaltene Nachricht, die mit einem schlichten Seitenblick abgetan wurde. Ein tiefer Atemzug, der in einem einsamen Huster endete, ließ das Geschäftliche in Vergessenheit geraten.

Ist nicht mehr, als ein lebloses Objekt.

Wieder zuckten die schmalen Schultern, aber dieses Mal infolge eines Fröstelns, das jenes eines Menschen eher lustlos imitierte. Was konnte man anderes von einem Typen erwarten, der in der Kälte mit offener Jacke und einem Shirt für den Sommer herumrannte? Nicht viel, huh? Der Wendepunkt des Gespräches allerdings schien beiden Seiten klar, sodass aus dem Augenwinkel mehr als ein Mal das Antlitz des Anderen abgetastet wurde. Man hatte es nicht eilig, warum also Stress heraufbeschwören in einer solchen Nacht? Verspielt legte das Haupt sich auf der eigenen Schulter zur Ruhe, ehe ein freches Grinsen beide Mundwinkel anhob und dieser Unterton die nächsten Worte kennzeichnete. Dieser Unterton, der Alles und Nichts bedeuten konnte. So unberechenbar, wie jede fixe Idee auf die zwei Monster eben in einer abgedrehten Nacht kommen konnten …

Wann hast du dich das letzte Mal so richtig jung und lebendig gefühlt, Peter?
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Peter Mörsner » 17 Jan 2015, 17:54

So richtig richtig... der Blick umwölkt sich als er die Erinnerungen durchforstet, das ist ja für sich genommen schon Aussage genug. Das müsste ja doch ein recht prägnantes Ereignis sein wenn, nicht? Oder andererseits... Ach es war schwierig und schon war man auch weiter davon entfernt, die Antwort zu finden die einem hier fleißig entschlüpfte. Als sich der Fokus wieder auf sein Gegenüber legt ist ein kleiner Moment vergangen, viele Jahre im Hirn des Peters.


"Gute Frage, schöne Frage... Ich hätte Beispiele für das Eine oder das Andere, aber die Kombination wirft mich n' Stück in den Jahren zurück. Ich glaub bei meiner Anreise hier... mit dem ganzen neuen Zeug, sowas."


Er spricht offen und nachdenklich darüber, es war noch schwierig den Rahmen so abzustecken. Außerdem hatte er den Eindruck das es ohnehin nur eine einleitende Frage war, also war so ein einleitender Gedanke auch erstmal angebracht. Der rotierte weiter, während der Peter so denkt und schaut.
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Re: 아스팔트 [Offen]

Postby Tae » 28 Jan 2015, 16:23

So eine gute und schöne Frage von einem so guten und schönen Jungen, die hatte wohl auch eine gute und schöne Antwort verdient, huh? Die schmalen Augen blieben dem Anderen zugewandt, als dieser die Frage standardmäßig beantwortete. Aus der Hüfte geschossen, wenngleich der Moment dazwischen diesen Vergleich irgendwie unpassend erscheinen ließ. Dennoch entlockte das Ganze dem verwöhnten Erben ein theatralisches Augenrollen, ehe ein weiteres Husten an den überlebten Erstickungstod-Auftakt dieser Begegnung erinnerte und den zerbrechlichen Körper erschütterte. Nun, man(n) tat, was man(n) konnte. Bullshit. Einige Wimpernschläge brauchte es, bis die Atmung sich wieder beruhigt hatte und das Grinsen zurückkehrte. Vertraut, frech und so sympathisch.

Jung und lebendig fühlst du dich dann, wenn der Kontrollwahn des Alters und die Scherben der Vergangenheit dir am Arsch vorbeigehen.

‚Dann, wenn dir einfach Alles und Jeder egal ist‘. Die Lippen formten die Worte, doch verloren sie sich in der Stille zwischen den beiden Anwesenden. Fragend hoben sich die in ihrer Formgebung so perfekten Augenbrauen, während ein verstörend makelloses Lächeln sich auf dem Antlitz abzeichnete. So eines, wie man es Freunden zum Geschenk machte. Manchmal und aus welchem Grund auch immer.

Also, nun mal die Karten auf den Tisch, Peter. Wann? Vor so langer Zeit, dass es wieder wie eine gute Idee erscheint?

Dieses Funkeln in dem Blick …
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