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Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)


Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Balthasar von Schwarzburg » 26 Aug 2014, 10:19

Es dauerte seine Zeit bis die ein schwarzer Umschlag welcher mit dem Sigel des Hauses Schwarzburg verschlossen war in den heiligen Hallen für die Toreador hinterlegt wurde. In diesem befand sich ein schlichtes weißes Schreibpapier.

Werte Anastasija Minisov,
Neugeborene des Clans Toreador,

Ihr Schreiben vom [Datum hier denken] wurde mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und Ihr Wunsch der persönlichen Vorstellung gewährt. Am Sonntag den [Datum hier denken / Jahr 2008] wird Ihre Person zu jenem Zwecke um die 22te Stunde im Schloss zu Güldengossa erwartet werden.

Achtungsvoll verbleibend,

Rudolf Gottschämmer

Im Auftrag des
Sehr verehrten Balthasar von Schwarzburg,
Ancilla des Blutes der Gangrel;
Erstgeborener des Geblüts zu Leipzig,
Blutvogt der Domäne in den Gnaden seiner Hochverehrten Majestät

Das Schriftbild ist gerade und sauber, eindeutig altdeutscher Natur. Schwarze Tinte auf weißem Grund.


Das Bild des einstigen „Schlosses“ hatte sich in den letzten Jahren gewandelt. Eine hohe, wie massive Mauer in welche Zinnen, Wehrgänge und Türme eingelassen waren umgab das etwa 6 Ha große Anwesen, welches etwa 15 km außerhalb von Leipzig, in dem verschlafen wirkenden Dorf Guldengossa schon vor langer Zeit seine Heimat gefunden hatte. Man hatte einen künstlichen Graben angelegt der etwa vier bis fünf Schritte breit war und dicht gedrängt dem Verlauf der Mauer folgte. Das Wasser darin war tief schwarz und der Grund nicht zu erkennen. In das schwere, schwarz glänzende metallene Tor war das Wappen der Adelsfamilie von Schwarzburg eingelassen. Eine „Zugbrücke“ schien die einzige Möglichkeit zu bieten das Gewässer zu überqueren.

Man erwartete die Toreador bereits. Ein Diener welcher alleine schon durch sein äußeres als ein solcher zu identifizieren war mochte sie sobald sie das Tor hinter sich gelassen hatte empfangen. Der Mann war etwas älter, höflich und würde sie nach dem Austausch üblicher Floskeln darum bitten ihr zu folgen.

Im Zentrum stand das altbarocke Schloss, ein paar Nebengebäude eine gepflegte Gartenanlage komplettierten das geschaffene Bild. Im hinteren Bereich des Grundstückes konnte man schon aus der Ferne einen dichten Wald erkennen, welcher den Charme des tiefsten Schwarzwaldes sein eigen nannte.

Der Diener blieb auf dem Hauptweg der direkt durch den Garten zum Schloss führte. Nach dem man den Eingangsbereich hinter sich gelassen hatte, endete die kurze Reise durch das Schloss nach einem Treppenaufgang letztendlich im einem der Zimmer. Höflich verwies er darauf das der Hausherr gleich da sein werde, erkundigte sich nach möglichen Wünschen und so da keine waren, würde er sich auch verabschieden und sie alleine in dem Raum zurücklassen.


Wohnzimmer.jpg
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And who are you, the proud lord said, that I must bow so low? Only a cat of a different coat, that's all the truth I know. In a coat of gold or a coat of red, a lion still has claws, And mine are long and sharp, my lord, as long and sharp as yours.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Anastasija Minisov » 28 Aug 2014, 10:12

Zugegeben, das Schloss Güldengossa vermittelt eigentlich nicht unbedingt das typische Flair eines Schlosses. Wenn man sich den künstlich angelegten Wassergraben, die Mauer und die Zugbrücke wegdenkt, wirkt es einfach nur wie ein überdimensioniertes Haus. Es ist sicher kein Zufall, dass diese Veränderungen auf älteren Fotos des Schlosses nicht zu sehen sind, künstliche Zusätze des derzeitigen Hausherren. Der Versuch, dem Haus eine andere Identität aufzuzwingen. Und doch - wieviel Geld mochte es gekostet haben, einen so breiten und tiefen Wassergraben auszuheben und wieviel mochte es kosten, ihn zu warten? Und die Mauer? Die Zugbrücke? Warum hatte der Hausherr soviel Geld ausgegeben, um ein Schloss in etwas zu verwandeln, das es nicht war, anstatt sich eines der zahlreichen anderen Schlösser zu suchen, die bereits Märchenschlösser sind? Und wieso hat der Hausherr nicht, wenn er schon soviel Geld in eine so massive Veränderung investiert, auch das Schloss an sich restauriert? Ein paar Zinnen, vielleicht einen schönen Burgfried? Ihre Lippen kräuseln sich, als sie ein Lachen unterdrückt und den Kopf schüttelt. Größenwahn, das ist wohl die Krankheit der Alten. Mit einem Klick schließt sie das Browser-Fenster und weist den Computer an, sich herunterzufahren. Dann erhebt sie sich und wendet sich zum Gehen.

Die Fahrt zum kleinen Dorf Güldengossa verläuft ohne Störungen, sodass die Toreador überpünktlich eintrifft. Das Geplauder mit dem Diener fällt kurz, aber höflich aus und schließlich verweilt sie, ohne besondere Wünsche geäußert zu haben, in jenem Wohnzimmer. Ihr Blick huscht über die verschiedenen Details der Einrichtung, vor allem natürlich über die Bilder, die kleineren ebenso wie die großen. Gekleidet ist die Dame heute in ein dunkelrotes Kleid im barocken Stil mit goldenen Applikationen, nach historischem Vorbild. Die Haare sind gelockt, verbleiben aber in ihrer augenscheinlich natürlichen Farbe, sind dank perfekt passender Extensions länger als sonst. Die Brille fehlt allerdings. Die Schuhe sind kaum zu sehen, nur hin und wieder blitzt ein leicht goldener Schimmer hervor. So steht sie da, einen farblich passenden Fächer in der Hand, der das selbe Muster aufweist wie das Kleid. Ein Hut fehlt allerdings ebenso wie ein schmückendes Band für den Hals.
„Wer seines schwachen Tuns rühmt künftige Pracht
Im Sinken, hätt nur grünes Blühn gedauert,
Im Sterbelicht bist doppelt zornentfacht.“
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Balthasar von Schwarzburg » 29 Aug 2014, 16:38

Es dauerte noch den einen oder anderen Moment der lange genug war um sich in aller Ruhe umzusehen, ehe sich die Türe erneut öffnete und der Gangrel eintrat. Er ließ seinen Blick nur kurz über die Szenerie wandern während er die Türe hinter sich ohne jede Eile schloss. Die Bilder welche dort an der Wand hingen offenbarten zwei verschiedene jüngere Frauen, welche vermutlich Mitte des 18 Jhd gelebt hatten. Signiert wurden die Werke von einem „Goya“.

Balthasar war wie des öfteren in einen maßgefertigten Anzug im Stil der 20iger gehüllt. Schwarz in verschiedener Intensität dominiert das mehrteilige Kleidungstück, die honiggoldene Krawatte, die zum größten Teil unter der Weste verborgen lag, wie die einzelnen Knöpfe und die Taschenuhr bildeten einen deutlichen Kontrast. Die Hände des um die 1,90 großen Mannes waren in dieser Nacht jedoch nicht wie meistens von dünnem Stoff bedeckt und so konnte man die schwarzen, spitzlaufenden verhornten Nägel, welche sich an den Enden seiner Finger gebildet hatten, deutlich erkennen.

Letztendlich wäre es die Toreador welche er ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte, kurz betrachtete er jene wie sie dort stand, ehe er sich in Bewegung setzte.. Die Schritte führten in deren Richtung, aber auch an ihr vorbei zu der Sitzgelegenheit im hinteren Teil des Raumes. Eile schien er keine zu haben. Nach dem er sich nieder gelassen hatte betrachtete er seinen Gast einen weiteren Moment lang schweigend und deutete irgendwann mit einer einladenden Handbewegung auf einen der Sessel neben sich.


„Ich wünsche Ihnen einen guten Abend…..Nehmen Sie doch Platz…“

Die Stimme hatte einen ruhigen, wertfreien Klang. In den dunkeln Augen jedoch mochte man den Hauch des amüsierten dort irgendwo in den Winkeln erkennen können, kaum präsent und dennoch vorhanden.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Anastasija Minisov » 30 Aug 2014, 22:27

Stoff raschelt, als die Toreador sich auf das Geräusch der sich öffnenden Tür hin umwendet und den jung wirkenden Mann mit dem Blick erfasst. Der Blick senkt sich aber, während der Ältere vorbei schreitet und erst als dieser seine Stimme erhebt und seine Worte an die Jüngere richtet, senkt diese den Blick einen Moment lang und vollführt dann einen formvollendeten tiefen Knicks, in dem sie dann auch einige Augenblicke verharrt, ehe sie sich wieder erhebt. Es scheint eine genau abgeschätzte Zeit gewesen zu sein, die die Toreador in dieser ungemütlichen Position verharrt hatte. Aber jetzt, da sie sich wieder erhoben hat, scheint alles wieder den gewohnten Gang zu nehmen.

"Vielen Dank, den wünsche ich Ihnen auch. Ich möchte Ihnen auch noch ein weiteres Mal herzlich dafür danken, dass Sie mir die Ehre eines persönlichen Gesprächs mit Ihnen gewähren, Herr von Schwarzburg." Mit diesen Worten begibt die Toreador sich, den Blick aufmerksam auf das Gesicht des Gangrel gerichtet, zum gewiesenen Platz herüber, oder falls keiner auserkoren zu sein scheint, zu jenem, der zugleich nahe genug ist für eine angenehme Konversation und weit genug weg ist, um nicht aufdringlichz u sein. Und dann setzt sie sich, recht umständlich in ihrem barocken Outfit hin und lächelt den Gangrel gewinnend an.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Balthasar von Schwarzburg » 02 Sep 2014, 16:38

Balthasar verharrte in aller Ruhseligkeit auf dem erwählten Möbelstück und verfolgte mit einem Hauch von Neugier in den katzenhaften Augen den kommenden Ablauf des rituellen Schauspiels, welches nur einen gewissen Raum für eigene Interpretationen ließ. Jenes wie auch die gesprochenen Worte nahm er in unveränderter Haltung auf. Erst nach dem sich die Toreador niedergelassen hatte korrigierte er seine Sitzhaltung ein wenig rechts zu jener hin, auch wenn die Veränderung der Körperhaltung bestenfalls marginaler Natur war. Der Gangrel nahm sich einen weiteren Moment seine Gegenüber ohne jede Veränderung zu mustern, ehe sich der Anflug eines spielerischen Lächelns auf seinem Gesicht abzeichnete.

„Aber nicht doch….“

Die spielerische Note schwang auch in den einzelnen Silben mit. Er lehnte sich ein Stück zurück ohne die gerade Haltung aufzugeben die er ein genommen hatte. Die Ellenbogen hatte er auf den Armlehnen platziert, die Hände in einer lockeren Haltung zusammengeführt. Die Finger „verhakt“, die Daumen lagen aufeinander.
Ein paar Augenblicke verstrichen…


„Sie haben meine Neugier…..und meine volle Aufmerksamkeit….“

Erklang die Stimme erneut und Unverändert. Weitere Worte folgten diesen keinen und so mochte er in aller Ruhe, in aller Geduld abwarten.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Anastasija Minisov » 03 Sep 2014, 15:22

Auch die Toreador lässt einige Augenblicke des Schweigens verstreichen, bevor sie antwortet.

"Vielen Dank. Mein Name ist Anastasija Minisov, ich bin Neugeborene des Clans Toreador und Nachfahrin der hochverehrten Alexandra Wolkow, Ahnherrin des Clans Toreador aus Minsk, welches ich seit jeher meine Heimat nennen darf. Ich bin vor allem hier, um mich Ihnen gegenüber nach Recht und Sitte vorzustellen, auf dass kein schaler Beigeschmack entstehe, sollten wir in Zukunft erneut miteinander zu tun haben."

Die Toreador macht eine Pause, um dem Ancilla zu erlauben, einzuhaken oder Fragen zu stellen. Sie wirkt aber nicht so, als hätte sie keinen weiteren Gesprächsstoff.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Balthasar von Schwarzburg » 04 Sep 2014, 08:01

Aufmerksam betrachtete der Gangrel seinen Gast während jener sprach und wartete bis dieser zu einem Ende gekommen war. Erneut mochte man meinen einen leicht amüsierten Schatten dort in den dunkeln Augen aufblitzen sehen zu können, aber vielleicht täuschte man sich auch.

„Eine Selbstverständlichkeit so sollte man annehmen. Und dennoch gehört Ihre Person zu den wenigen Ausnahmen dieser Domäne welche über derlei „weitsichtige“ Eigenschaften verfügen mag.“

Stellte der Gangrel meinem Hauch des amüsierten in der Stimme fest, die nach wie vor von dem spielerischen Charakter nichts verlor.

„Balthasar von Schwarzburg, Ancilla vom Blute der Gangrel, Erstgeborener des Geblüts zu Leipzig, Blutvogt der Domäne Leipzig.“

Stellte er sich in aller Ruhe selbst vor, schien aber keinerlei Anstalten zu machen seine Stimme in Folge dessen noch einmal bemühen zu wollen.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Anastasija Minisov » 04 Sep 2014, 16:40

Während der Ancilla spricht, schweigt die Neugeborene. Natürlich. Eine leichte Veränderung ist im Ausdruck in ihrem Gesicht erkennbar, für jemanden mit einem so scharfen Auge wie der Gangrel sicherlich problemlos erkennbar. Erstaunen und Verwunderung nimmt die Mimik einen Wimpernschlag lag in ihren Griff. Dann, einen Gedankengang später, glättet sich die ältlich wirkende Miene wieder und ein leichtes, verstehendes Nicken geht von der Toreador aus. Mehr zu sich selbst als zu den Ausführungen des Gangrel. Dass sie diesen vorbehaltlos zustimmt, steht gar nicht zur Debatte.

"Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mich das überrascht. Aber unter Berücksichtigung der Erfahrungen, die ich bisher mit den Neugeborenen Leipzigs gemacht habe ..."

Sie lässt das Ende des Satzes unbeendet. Eine Möglichkeit, nachzuhaken, falls das Interesse vorhanden ist, mehr nicht.

"Ansonsten kann ich sagen, dass mir Leipzig bisher gut gefällt. Ich wurde hier sehr herzlich empfangen und finde die Stadt sehr faszinierend."
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Balthasar von Schwarzburg » 05 Sep 2014, 17:18

Der Gangrel nahm die Ausführungen seines Gastes in unveränderter Art auf. Weder in den vom Tier gezeichneten Augen noch auf den Zügen seines Gesichts mochte man irgendwelche Anzeichen dafür finden, die auf eine Form von Überraschung schließen lassen wollten. Einzig die Mundwinkel hoben sich in kaum vernehmbarer Weise für einen Lidschlag an. Doch kein Ton begleitete den Anflug des amüsierten Ausdrucks.

„Erzählen Sie mir doch ein wenig von Ihren ersten Erfahrungen….“

Nur jene Worte die weiterhin von einer gelassenen spielerischen Art geprägt waren und doch Hauch von Neugier in sich verbargen, den man möglicherweise auch in den katzenhaften Augen wiederfinden konnte, so man sie suchte.
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Re: Formalitäten (Balthasar von Schwarzburg)

Postby Anastasija Minisov » 05 Sep 2014, 21:44

Man hat ein bisschen das Gefühl, mit einer Raubkatze zu reden, die einen als interessante Maus betrachtet. Erst wird man verschont, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Katze das Interesse verliert und dann hat man keinen Wert mehr. Die Toreador lässt sich allerdings keine Unsicherheit anmerken, wenn sie sie überhaupt verspürt. Letztlich ist dieses Gefühl vielleicht auch einer der ausschlaggebenden Gründe dafür, sich solchen Situationen überhaupt freiwillig auszusetzen. Adrenalin. Oder zumindest der fahle, vampirische Abklatsch des einst schäumenden Blutes.

"Zu den Neugeborenen, die mich am stärksten beeindruckt haben gehören Jean Carpenter und die Brujah Ashina." Die Stimme bleibt unverändert und der Blick der Weißrussin ist unverändert auf das Gesicht des Älteren gerichtet.

"Während ich das Treffen mit Frau Carpenter dank ihres mehr als herzlichen Empfangs als in jeder Hinsicht angenehm empfunden habe, war das Treffen mit der Brujah Ashina recht unangenehm. Ihr scheint das grundlegende Verständnis für di Funktionsweise unserer Welt zu fehlen. Sie schlug einen überaus unhöflichen Ton an und machte völlig haltlose Vorwürfe, nacht einmal zwei gewechselten Sätzen. Und sie war so frech, das in den Heiligen Hallen zu tun, für deren Schutz mein Clan zuständig ist."

Die augenscheinlich ältere Dame schüttelt den Kopf mit einem Anflug von Trübsinn auf den Lippen, der aber schnell wieder verfliegt.

"Aber geng davon. Ich traf überdies noch den werten Cornelius, Neugeborenen und derzeit Erstgeborenen des Clans Nosferatu. Es war ein kurzes, zielorientiertes Gespräch. Er ist mir weder in positiver noch in negativer Hinsicht in Erinnerung geblieben."

Kurz wirkt das Gesicht nachdenklich, als hätte sie Probleme, den einen oder anderen Gedanken zu fassen, zu fixieren, doch dann verschwindet der Ausdruck der Konzentration wieder.

"Und dann war da noch Peggy Seligman. Eine interessante junge Frau, obwohl sie geistig noch nicht ganz in der alten Welt angekommen zu sein scheint. Sie sieht alles noch sehr aus Sicht einer Amerikanerin. So sieht sie zum Beispiel nicht die Notwendigkeit, Rangniedere in ihre Grenzen zu verweisen, wenn sie diese überschreiten. Sie sagte, das sei nicht ihre Aufgabe. Eine seltsame Einstellung, finden Sie nicht?

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