Vielleicht sollte sie Kaleb ein Hustenbonbon anbieten? Oder etwas heiße Milch mit Honig? Das mit seiner Stimme war ja furchtbar! Bei den Geräuschen die er teilweise von sich gab bekam Miriam ja schon bald selbst Halsschmerzen...
Unterwegs nach oben - Treppen, Treppen, Treppen... - lachte sie leise. "Als nächstes? Da biete ich Ihnen ein Bonbon oder einen Kaugummi an!", drohte sie gespielt und lachte gleich nochmal.
Vor der Wohnung angekommen fummelte sie den zweiten Schlüssel in's Schloss. Erneut schrabbte Metall über Metall, ehe nach zweimaligem Umdrehen und leisen Klacken dann auch endlich die Tür aufging.
Im Inneren wurden sie dann auch gleich von zwei fauchenden und katzbuckelnden norwegischen Waldkatzen empfangen, die sofort das Nackenfell und die Haare am Schwanz aufplusterten und schließlich machten das sie davon kamen. Die Stubentiger machten dem echten Raubtier halt nur widerwillig Platz.
Das Verhalten der Tiere ließ Miriam zart die Brauen heben, ehe der Wohnungsschlüssel leise klimpernd in einer Porzellanschale landete.
Die Wohnung war recht... beeindruckend. Groß, geräumig - und wäre wohl lichtdurchflutet, wenn's denn nicht Nacht wäre. Irgendwo aus dem großen Wohnzimmer hörte man es nochmal leise fauchen, weshalb Miriam auch lieber in der Küche auf Stift- und Papiersuche ging. Die war auch erstaunlich luxuriös. Eine extra eingepasste, hochwertige Designerküchenzeile in U-Form, wobei ein Teil davon frei im Raum stand und als Bar fungierte. Hinter diese stellte Miriam sich nun und durchforstete klappernd, raschelnd und scheppernd einige Schubladen, ehe sie endlich die "Beute" erlegt hatte.
Papier klatschte auf die Arbeitsfläche, die noch etwas tiefer war als die Fläche der Bar, und sie schrieb mit erstaunlich hübscher Handschrift ihre Telefonnummer darauf, ehe sie das Zettelchen Kaleb zuschob.