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Februar '14 - Offenbarungen I [frei]


Februar '14 - Offenbarungen I [frei]

Postby Quasim ibn Sabah al-Ghazi » 14 Jun 2014, 22:49

Irgendwann im 20. Jahrhundert

Abu strich mit seinen langen Fingern bedächtig über das elegante Papier und verzog das Gesicht, als er das feine Wasserzeichen darin ertastete. Wie unpassend, wenn man den Inhalt bedachte. Erneut glitt sein Blick über die kunstvoll in schwarzer Tinte zu Papier gebrachten Zeilen.

„Abu ibn Sabah el-Talal,
Neugeborener der Schlangen,“

So barsch? Was ist denn los, hm?

„mir kam zu Ohren, dass Sie die vergangene Nacht mit meinem Kind Alaric verbracht haben.“

Oh ja, und wie ich das habe.

„Er berichtete von den Dingen, zu denen Sie ihn gezwungen haben! Zu grausamen Dingen!“

Gezwungen? Aber nicht doch!

„Ich informiere Sie hiermit darüber, dass ich bei Sheriff al-Bayad Anklage gegen Sie erhoben habe, und zwar wegen des Mordes an Kimberly Rose, einer wichtigen Dienerin des Hauses.“

Interessant, dann reichte sein Interesse an ihr doch über die Bettkante hinaus.

„Desweiteren teile ich Ihnen mit, dass Ihnen der weitere Umgang mit meinem Kind ab sofort untersagt ist.“

Mhm.... Sie sollten eher ihm den Umgang mit mir verbieten.

„Sollte ich Sie jemals alleine mit ihm in einem Raum erwischen, Gnade Ihnen Gott!“

Dann sollten wir das wohl hoffen.

„Alyssa West,
Neugeborene des Clans der Rosen,
Hüterin des Elysiums Al'Bakkar, Rabat“


4 Nächte zuvor

Es war wirklich nicht schwer gewesen, den Jungspund abzufüllen. Der Nachtclub war der perfekte Ort dafür. Ein privates Ambiente in einem der Hinterzimmer sorgte dafür, dass die nötige Privatsphäre vorhanden war. Der Toreador und die sechs Frauen. Und Abu. Nicht zu vergessen, drei Schemen, die in den Ecken standen und bereit waren, mit zuverlässiger Zielstrebigkeit zu agieren, falls nötig.Alaric saß in dem breiten Ledersessel, die Beine weit gespreizt, dazwischen kniete eine Schwarzhaarige. Er war wirklich noch sehr menschlich, wie er da saß und das Schmatzen und Saugen genoss. Der Geruch von Marihuana lag einer Nebelglocke gleich über den Anwesenden. Es war überall, natürlich auch im Blut, das der Toreador ohne darauf zu achten Becher weise in sich rein kippte. Man konnte ihm ansehen, dass er schon ordentlich high war. Ja, der Schutz seines mächtigen Vampirbluts war längst überwunden worden und ab jetzt war er nicht mehr als ein Mensch, der nach Erlösung schrie. Während Alaric simultan an den Brüsten zweier Blondinen herum spielte, die es sich auf den beiden Armlehnen bequem gemacht hatte, setzte Abu sich langsam in Bewegung. Seine gebräunten Hände fassten Kimberly sanft an den Schultern und die rostbraunen, langen Haare tanzten im rhythmischen Wippen ihres Kopfes über ihren nackten, blassen Körper. Sie war genauso fertig wie alle anderen. Und doch, in ihr gab es noch einen letzten Funken Widerstand und Vernunft, sonst würde sie sich nicht unbewusst so fest an Abus Bein festhalten. Perfekt. Mit einem sanften Stoß brachte er Kimberly dazu, über die Schwarzhaarige zu stolpern, die daraufhin von Alaric ablassen musste. Abu trat zurück und umkreiste die Szenerie geschickt, um dann hinter Alarics Sessel Aufstellung zu beziehen. Dessen Augen richteten sich wütend auf die Schwarzhaarige. Als der Toreador nun das animalische Knurren ausstieß und sie mit einem scheinbar beiläufigen Hieb den Kopf gegen die nächste Wand schleuderte, brach heilloses Chaos aus. Die beiden Blondinen legten sich bei dem Versuch, von den Armlehnen zu rutschen, gnadenlos aufs Maul und Kimberlys Gesicht war eine Augenweide. In dem Augenblick, in dem jenem kleinen Teil in ihr klar wurde, dass ihr Ende nahte, zeigte ihr Gesicht eine Mischung aus schrecklicher Todesangst und Resignation, dass er davon gerne eine Foto gemacht hätte. Der unwirsche Blick des Toreadors, den man um den Blowjob gebracht hatte, richtete sich auf das einzige verbleibende Opfer – Kimberly, die nicht mehr tun konnte, als ihm mit weit aufgerissenen Augen entgegen zu starren. Ihre Lippen bewegten sich, sie schien etwas zu flüstern, ob sie betete? Als Alarics rechte Hand sich um ihren Hals legte, wurde das Flüstern eindringlicher. „Ala...arggh.. ich..... ich bin....ssssss...Kim... Kimb...ähhhrrrrggg“ Sie verdrehte die Augen, versuchte, sich mit den Händen gegen sein Gesicht zu stemmen, doch ihre Chancen waren so groß wie der eines Regentropfens in der Wüste. Abu trat näher an den Sessel heran und stützte sich mit den Händen von der Lehne ab. Kimberly röchelte unter dem eisenharten Griff des Toreadorkinds und als ihr Blick hilfesuchend zu Abu glitt, sah sie nur eine ausdruckslose Fassade. Nein, hier würde sie keine Hilfe mehr bekommen. Niemand würde ihr noch helfen können. Aber hier ging es auch nicht um sie. Das Röcheln wurde leiser, Kimberlys Versuche, sich zu wehren, immer schwächer. Dann ließ der Toreador plötzlich los, packte ihre Haar, riss ihren Kopf in den Nacken und vergrub die Fänge mit einem wilden Schrei in ihrer entblößten Kehle! Das tiefe Einatmen Kimberlys erstarb sofort und verwandelte sich in ein nasses Gurgeln, als das Blut aus ihrer Halsschlagader spritzte – nur wenig davon schien in Alarics Schlund zu landen. Leise trat Abu hinter dem Sessel hervor. Und schließlich erstarben Kimberlys verzweifelte Schläge gegen Alarics Kopf, Schultern und was sie sonst noch so erreichen konnte. Schlaff und leblos hing sie in den Armen des Toreadors, der sich an ihrem Blut gütlich tat. Er machte sich nicht die Mühe, die Wunde zu verschließen, bevor er die Leiche schließlich achtlos auf den Boden fallen ließ. Dann verharrte er und etwas veränderte sich. Sein Blick blieb permanent auf die schöne Rothaarige zu seinen Füßen gerichtet. Langsam hob er die Hände und ballte sie zu Fäusten. „Nein!“ Oh ja. „Neeein!“ Jaaaaaa! „NEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!“ Oh doch, mein Lieber! „Was, was...habe ich...“ Nun waren es Abus Hände, die sich von hinten väterlich auf seine Schultern legten und ihn zusammen zucken ließen. „Ganz ruhig, Alaric“, säuselte er verführerisch. Der Toreador bebte und zitterte, nahm den Kopf der Leiche in die Hände und fuhr ihr sacht übers Haar, während er verzweifelt schluchzte „... nein ...“ Der Griff Abus wurde etwas fester. „Alaric … erinnerst du dich an die Geschichten über Seth, den Stiller aller Verzweiflung?“ Ein schwaches Nicken ging vom knienden Toreador aus und nun wurde der Zug an seinen Schultern fester, sodass Alaric den Leichnam loslassen musste und stolpernd wieder auf die Füße kam. Sein Blick hing noch immer an Kimberlys blutleerem Körper. „Du darfst deinen Blick nicht auf die Vergangenheit richten, Alaric. Gerade diesen Moment musst du feiern, denn du hast dich von Atun-Ras Fessel befreit.“ Sein verständnisloser Blick traf den von Abu, der nun in dem Sessel Platz genommen hatte. Mit einer großzügigen Geste wies er auf die rechte Armlehne. „Komm her und hör mir gut zu.“

Und er erzählte ihm vom Abstreifen der Fesseln.
Vom einzigen Weg, den Göttern nicht in die Falle zu gehen.
Und von Seth, der all jene mit seiner Großzügigkeit belohnt, die willens sind, der Welt zu entfliehen und eins mit Nun zu werden ...
Quasim ibn Sabah al-Ghazi
Neugeborener/Clan der Jünger des Seth
 
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