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La dolce vitae [offen]


Re: La dolce vitae [offen]

Postby Sidonie Mirabeau » 23 Jun 2014, 10:52

Die üblichen Nebenprodukte der Menschheit, nahmen um ein Vielfaches zu und intensivierten sich, je weiter sich das merkwürdige Duo durch die dicht an dicht stehenden, Nachtschwärmer, ins Innere des dröhnenden Gebäudes vorarbeitete. Da roch es scharf nach Spirituosen, gemischt mit süßlichen, beinahe chemischen Düften, dazu der allgemeine Biernebel, der sich mit dem leicht abgestandenen Geruch von Zigaretten und dem herben Gemisch von stickigem Schweiß und Parfüms verschiedener Noten, zu einem unnachgiebigem warm-feuchten Miasma an Eindrücken vereinte. Da kam auch die rasselnde Ventilation nicht hinterher, deren träges Arbeiten, ohnehin im allgemeinen Lärm und den dröhnenden Bässen unterging. Trügerisches Licht das sich entweder matt gelb, aggressiv rot oder giftig grün durch die Finsternis kämpfte, verlieh der Szenerie eine bedrohlich-chaotische Atmosphäre.

Die ohnehin nur sporadisch kontrollierende Security am Eingang, bestehend aus zwei breitschultrigen Alt-Metallern mit beginnendem Haarsausfall und drei-Tage-Bart, schenkte den beiden ungleichen Szene-Gängern kaum Beachtung. Dafür ernteten Leopold und Sidonie, vom Rest der nachtschwarzen Versammlung, immer wieder leicht verwunderte, dann wieder belustigte Blicke oder ein verständnisloses Kopfschütteln. Ihr Outfit war vielleicht ein Stück weit daneben, seines passte irgendwie überhaupt nicht und dann war da natürlich noch der offensichtliche Altersunterschied, der die beiden trennte. Sidonie lässt die neugierigen Blicke völlig an sich abprallen; zieht Leopold mit drückenden, quetschenden und sich den Weg freischaufelnden Bewegungen hinter sich her, quer durch die lachende, schreiende, sich zuprostende, rauchig-qualmende, dampfende Menge bis vor an die Theke. Dort angekommen, zieht sie den gerade mit dem Rücken zu ihr stehenden Barkeeper, einen rote Kontaktlinsen tragenden Goth, am Ärmel und brüllt ihm, über den Lärm der Menge und den hart pochenden Schlägen der Base-drum hinweg, offenbar eine Bestellung zu. Anschließend wendet sie sich mit einem zufriedenen Grinsen, kurz einen Blick in die bebende Menge werfend, wieder Leopold zu. Ob der Lautstärke, neigt sie ihren Kopf nah an sein Ohr und muss dennoch recht laut sprechen damit er sie überhaupt verstehen kann. Ihr Atem riecht nach irgendetwas süßem, möglicherweise Kaugummi.

„Ich nehm nen Zombie. Vielleicht ein bisschen too much für den Anfang aber was solls. Was willst du? Oder soll ich dir was bestellen? Bier oder Cocktail? Ah, ich mach das schon. Surprise.“ Ein kurzes, vorfreudiges Kichern.

Mit einer erneuten Handbewegung winkt sie den Kellner erneut zu sich und brüllt ihm den Kopf seitlich geneigt, die Bestellung für Leopold ins Ohr. Dieser nickt bestätigend und wendet sich den aufgereihten Alkoholflaschen zu, die hinter ihm auf einer verspiegelten Wand, fein säuberlich sortiert, ihrer Bestimmung harren. Sidonie lehnt sich, die Arme auf die Theke stützend und einen Aschenbecher zur Seite schiebend, erneut zu Leopold.

„Was meinst du ob ich wen kenne? Kann gut sein das wir heut irgendwem begegnen den ich kenn - klar, ist durchaus möglich. Oder was meinst du?“ fragt sie, den Kopf anschließend leicht zum Takt der Musik wippend, nach. Der Sound scheint es ihr angetan zu haben.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Leopold von Schlüsselburg » 24 Jun 2014, 21:48

Der Malkavianer war sich - im Gegensatz zu Sidonie - der Blicke durchaus bewusst. Er stach heraus und das stak ihm wie ein Stachel im weichen Fleisch. Sein Blick ging öfter als im lieb sein konnte zu Boden oder an die Decke oder weg von diesen stachligen, haarigen, zerlumpten Schweißbeuteln. Hauptsache nicht mit ihnen umgehen müssen.
Er wünschte sich tatsächlich, und das schockierte ihn etwas, als er es feststellte, unsichtbar zu sein. Es wäre einfacher gewesen, diese neuen Zeiten zu studieren, wenn er kein Teil von ihnen gewesen wäre.

An der Bar schüttelte er einfach den Kopf und winkte ab. Sidonie würde schon verstehen. Oder sich wenigstens einem anderen Thema zuwenden, so sprunghaft wie er sie momentan einschätzte.
Leopold ließ den Blick durch den Saal schweifen, soweit man das eben konnte. Grüne Haare vor sich, rote Augen in seinem Rücken, überall schwarzes Leder und grauer Dunst.
Er drehte sich wieder dem Mädchen zu, den Blick an ihr herunter gleiten lassend, runzelte er die Stirn. Wie war er nur auf diese Idee...? Der süßliche Geruch ihres Atems wehte ihm um die Nase. Chemie, dachte er und meinte sogar einzelne Bestandteile herauszuriechen.

Während er noch überlegte, wie er möglichst unauffällig das kommende Getränk verschwinden lassen könnte, fragte er sie:
"Was ist das, ein Zombie?"
Etwas naiv vielleicht, so kam er sich jedenfalls vor. Aber daran könnte sie sich aufhängen.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Sidonie Mirabeau » 25 Jun 2014, 12:54

Bedauerlicherweise befand er sich ganz genau jetzt im Epizentrum dieser neumodernen Zeiten, die ihn mit ihren stacheligen, gestylten, gegelten und gefärbten Haaren, den dunkel geschminkten Gesichtern und mit ihren dutzenden, verschiedenen Geruchs- und Kleidungsvarianten, immer wieder mal irritiert und ab und an sogar fast spöttisch begutachteten. Die Blicke die einen für den Bruchteil einer Sekunde treffen, wenn man sich durch die wabernde Menge quetscht, konnte man ja noch ignorieren aber hier an der Theke stand man doch recht bewegungslos, ein Stück weit mehr im unerwünschten Rampenlicht.

Das Mädchen mit dem chaotisch verschlungenen Haarnest und den leuchtenden, hellen Augen, beobachtet ihn amüsiert, als er seine Blicke über den Saal schweifen lässt. Für ihn musste das ja irgendwie ein halber Kulturschock sein – sie fühlt sich offenbar gerade unglaublich wohl und brüllt ihm glücklich zu. „Geil oder? Ich hab doch gesagt bei der Anlage haben die nicht gespart - über alles anderen kann man ja sagen was man will aber der Sound ist klasse. Merkst du wie der Bass reingeht und das ohne abzuschmieren? Bei der Lautstärke ist das echt Wahnsinn.“

Ihre begeisterten Worte, werden kurzzeitig von einem kaum hörbaren Klackern unterbrochen, als der rotäugige Barkeeper die bestellten Getränke vor ihnen auf den Tresen stellt. Sidonie nickt kurz grinsend in Leopolds Richtung. „Hier wird gleich kassiert“, klärt sie ihn auf. „Ich nehme mal an du wirst die Dame einladen, wo du doch so ein Gentleman alter Schule bist hm?“ Gespielt frech, streckt sie ihm Zunge entgegen, bevor sie sein Glas, sachte mit den Fingerspitzen näher an ihn heran schiebt.

„Ein Zombie ist das hier." Sie hält ihm ihr eigenes Glas, in der sich eine gelb-orange-rote Flüssigkeit, gespickt mit Eiswürfeln befindet, auf halber Höhe entgegen. „Rum.. ne ganze Menge Rum, sowie Fruchtsäfte und Sirup. Schmeckt süß aber hat es in sich, deswegen meinte ich ja - für den Anfang vielleicht etwas zuviel. Du hast im Übrigen nen Cuba Libre.“

Sie nickt ihm aufmunternd zu und hält ihm ihr Glas noch näher hin, offenbar um mit ihm anzustoßen. „Mach nicht so ein Gesicht und relax. Worauf sollen wir anstoßen? Auf die Sinnlosigkeit des Seins? Deine nihilistischen Tendenzen? Oder einfach nur auf nen tollen Abend?“ Man merkt ihr an, dass sie sich recht mühelos in dieser Umgebung bewegt und vollauf von der gesamten Atmosphäre begeistert ist.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Leopold von Schlüsselburg » 25 Jun 2014, 15:16

"Wahnsinn", flüsterte er ihr nach und blickte durch die wogende Körpermasse. "Wahnsinn beschreibt es."
Da stand ein alter Mann im Anzug an der Bar irgendeines Etablissemengs, dessen Namen er nicht einmal mehr wusste. Umgeben von einer Rotte Leute, die nichts mit ihm anzufangen wussten und die er nicht verstand. Eigentlich wie jede Nacht.
Bei diesem Gedanken musste er lächeln, etwas unfreiwillig vielleicht. Alles eine Frage der Perspektive. Immerhin konnte von denen hier keiner ihm wirklich wehtun. Ohne sich dessen bewusst zu sein, rieb Leopold sich den linken Unterarm, während er sein Getränk betrachtete.

Ziemlich geistesabwesend griff er die linke Innentasche seines Jackets, fischte einen dieser bunten Scheine heraus und und warf ihn dem Kellner hin. Er gab sich gar nicht die Mühe so zu tun, als würde er seinen Wert kennen.
Auf den etwas verwirrten Blick des Menschen lehnte er sich näher zu dem Mann, damit der ihn in diesem Abyss verstünde.
"Sagen Sie Bescheid, wenn wir es vertrunken haben", brummte er ihm zu, warf einen bedeutungsvollen Blick zu dem Mädchen an seiner Seite und winkte ab, als er vom Barkeeper einen skeptischen Blick erntete.

Leopold griff nach seinem Glas mit dem Cuba Libre, kein Stück schlauer als eben noch.
"Hm", machte er und hielt es vor sein Gesicht. Sorgsam durchleuchteten seine braunen Augen die Flüssigkeit, das Eis um das sich der Alkohol lagerte, die feinen Schlieren wo verschiedene Teile des Getränks zusammenflossen.
"Darauf, wer am meisten von uns zwei verträgt", sagte er und spülte seinen Ekel vor menschlicher Nahrung hinunter. Er wollte das nicht trinken. Wie jeder hatte er es mal versucht, wie jeder hatte er es ziemlich zügig wieder von sich gegeben.
Der Geschmack von Asche lag ihm auf der Zunge, ganz ohne dass er dieses Zeug trank. Nein, sein Geschmack hatte sich zwangsweise geändert und das war etwas, das er gut akzeptieren konnte.
Der Malkavianer stieß mit Sidonie an. Sein Glas hob sich langsam an seine Lippen, während er sie über den Rand hinweg anblickte.
Dann runzelte er die Stirn, blickte an der hübschen aber etwas extravagant gekleideten Begleitung vorbei und direkt in die funkelnden Augen eines schwarz gekleideten Rockers, der Leopold scheinbar noch weniger als die anderen hier verstand.
Er senkte langsam das Glas und stupste Sidonie an.
"Ich bin vielleicht nicht dein Typ", sagte er und musste sich dazu nahe an ihr Ohr begeben. Unangenehm, für ihn jedenfalls, der er jetzt allzu nahe an ihren hübschen, schlanken Äderchen war. "Aber was ist mit dem Kerl da drüben? Er starrt und das nicht wegen mir."
Sie wollte Aufregung und er etwas Amüsement, kein Grund, sich nicht über ihre aufregenden Abenteuer zu amüsieren.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Sidonie Mirabeau » 25 Jun 2014, 17:07

Ihr breites Grinsen schwenkte für einen Augenblick in überraschte Verwunderung gepaart mit leichter Verunsicherung um, als Leopold dem Barkeeper, völlig unbeeindruckt und in Seelenruhe einen Schein zusteckte. Einen großen wohlgemerkt. Die Lichtverhältnisse ließen es schwerlich zu, den genauen Betrag zu erkennen aber es war… viel. Zu viel um ihrer Meinung nach noch in irgendeiner vernünftigen Relation zu stehen. Sie schüttelte nur ungläubig den Kopf und sah ihn mit breitem Grinsen, verwundert an. „Wow, danke aber… willst du hier echt deine ganze Rente rauswerfen?“ Mit wachen Augen fixierte sie den älteren Mann und lachte erneut lauter auf, als er sie hochoffiziell zu einem Wetttrinken herausforderte.

Sie war verabredet gewesen und hatte das Treffen platzen lassen, ja sogar den Anruf, auf den sie zuvor noch ungeduldig gewartet hatte, in sekundenschnelle abgewürgt. Weder kannte sie Leopold, noch durfte sie sich erlauben ihm zu vertrauen aber… ein kurzes Zögern, ein kurzes Stocken und Innehalten. Eine kleine Stimme in ihr, die sie sonst immer zurückhielt, die sie warnte, ihr ein ungutes Gefühl bescherte, ab und an gar eine Mahnung zur Vorsicht aussprach, wurde binnen Sekunden vom berauschenden Gefühl, einer rauschartigen Begeisterung zurückgedrängt und verschwand wieder in den Tiefen ihres Bewusstseins. Drauf geschissen! Ihr spontaner, nächtlicher Begleiter mochte ein merkwürdiger, grummeliger, alter Kauz sein - was nichts daran änderte das sie heute und hier, trotzdem Spaß haben würde.

Sidonie nickte herausfordernd und erhob anerkennend ihr Glas, beobachtete nun ihrerseits, wie er sich daran machte, die trübe Substanz in seinem Glas, scheinbar völlig ratlos zu ergründen. „Cuba Libre.. da ist auch Rum drin“, kommentierte sie seinen kritischen Blick lächelnd. „Und ich nehm deine Herausforderung an Leo, wobei du schon gewonnen hast. Noch zwei, drei mehr von denen hier und du kannst mich ohnehin wieder heim tragen - Cheers. Auf euer Merkwürden.“ Mit einer leicht akzentuierten Geste, stieß sie mit ihm an und führte anschließend, das Glas an ihren Mund. Kühl und fruchtig, mit einem leicht brennenden Nachgeschmack, nahm sie einen großzügigen Schluck und stellte das Glas, kurz das Gesicht verziehend, neben sich ab. „Puh.. den hat er ja wieder übelst stark gemixt. Lieber mal langsamer machen.“

Als er sich zu ihr herüberbeugte und sie auf den schwarz gekleideten Rocker aufmerksam machte, nahm ihr Gesicht einen leicht fragenden, irritierten und auch ein wenig beschämten Ausdruck an. Vorsichtig drehte sie den Kopf Richtung Tanzfläche und suchte nach dem vermeintlich starrenden Kerl. Als sie glaubte ihn gefunden zu haben, wendete sie sich wieder, belustigt grinsend Leopold zu. „Der Typ mit dem Nine-Inch-Nails Hoody? Hm… Glaubst du? Typen starren oft mal wenn der Tag lang ist….“

Für gewöhnlich würde sie nicht aufstehen, für gewöhnlich würde sie sitzen bleiben, selbst wenn sie vorsichtiges Interesse bekunden wollte aber heute… ja, heute Nacht war irgendwie alles anders als sonst. „Naja.. wenn der schon so starrt, kann man ja mal nen Blick riskieren oder? Passt du auf unsere Getränke auf? Es gibt hier ein paar Kranke, die mischen dir was in die Drinks - K.o.-Tropfen und noch Schlimmeres.“ Wäre sie mit ihrer gewöhnlichen Clique hier gewesen, hätte sie derartiges nicht erwähnen müssen aber in Leopolds Fall, musste man wohl vorsichtshalber auch die Basics noch mal erwähnen.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Leopold von Schlüsselburg » 25 Jun 2014, 18:23

Etwas unsicher, ob Sie ihm grade Invalidentum unterstellt hatte, sah der alte Kauz an sich herab. Nein, der Anzug war zwar altmodisch, aber teuer. Wahrscheinlich noch mit Hacksilber bezahlt, wenn man nach dem Schnitt ging.
Schließlich entschloss er sich wieder zu einem väterlichen Lächeln, so als prallte es von ihm ab. Letztlich tat es das auch. Irgendwessen Rente verspielte er hier schließlich. Nur wusste er wohl selber nicht mehr, wessen es eigentlich war.

Leopold nickte nur, als Sidonie ihr Getränk abstellte.
"Wir haben die ganze Nacht Zeit - keine Hektik", sagte er und belog sich damit nur selbst. Innerlich hatte er mitgezählt. Nicht die Sekunden und nicht alles, aber doch einige Minuten. Irgendwann würde der Rausch abflauen, den sie mit ihm durchlitt - da machte er sich nichts vor. Das war immer so, schon immer gewesen und würde es immer bleiben.
Dann sollte Sie besser von einem anderen Rausch aufgefangen werden oder sich zumindest wohlfühlen. Jedenfalls wenn der feine Herr Leopold von Schlüsselburg sich weiter die Arkana dieser...Abart von Kultur erläutern lassen wollte.
Selbstverständlich hätte der feine Herr nie zugegeben, dass diese Erkenntnisse nicht der eigentliche Grund seines Interesses an ihr waren, dass der eigentliche Grund seiner Annäherungsversuche - manipulativ und implulsiv wie sie waren - irgendetwas anderes als hehre und noble Wissenschaft gewesen wäre.
Chauvinistische Freude an hübschen, jungen Frauen hätte er noch zugegeben, womöglich. Es war nichts schlechtes daran ein Ästhetizist zu sein, fand er schließlich.
Und während er so alleine an der Bar stand, in der einen Hand ihr Glas, in der anderen seines, aus dem er bei jedem Rempler der schwarzen Rotte um ihn herum mehr als unbedingt nötig verschüttete, fand er durchaus die Menge würde ihm zustimmen.
Zumindest der Kerl würde es, mit dem Sidonie sich grade befasste. Immerhin hatte er sich nicht das hässlichste Mädchen ausgesucht und sie ganz sicher nicht wegen ihres überragenden Intellekts angestarrt.
Der Malkavianer fühlte sich jetzt auch etwas wohler. Er konnte zumindest so tun, als wären die anderen nicht da - das ständige Gehämmer in seinem Schädel, das Anfälle auslösende Licht in seinen Augen und der Übelkeit erregende Geruchscocktail halfen dabei - und in Ruhe seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Betrachtung.
Ein Hauch von Zufriedenheit breitete sich über sein Gesicht aus, während er dem tanzenden Mädchen zusah. Ja, Altherrenfreude über ein hübsches Stück Fleisch, das hätte er sich in diesem Moment eingestanden.
Niemals aber hätte Leopold von Schlüsselburg, selbst in dieser absurden Situation zugegeben, dass er Sklave seines Hungers war.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Sidonie Mirabeau » 25 Jun 2014, 21:59

Die einen sind Sklaven ihres Hungers, die anderen lassen sich zu sehr von ihren impulsiven Gefühlen leiten – was in Sidonies besonderem Fall auch einer Art Hunger gleichkam. Dem aktuell alles beherrschenden Hunger auf das pure, satte, energiegeladene Leben, den sie sich ironischerweise ohne es zu wissen, mit Leopold teilte. So gleich, so verschieden. Der Teufel selbst hätte keine größere Freude an diesem grotesken Bild haben können.

Sie zögerte kurz, so als wäre sie uneins ob sie Leopold so einfach alleine mit sich selbst, den Getränken und der für ihn so befremdlichen Menschenmenge lassen konnte. Schließlich obsiegt aber doch noch der quälende, überschäumende Drang nach Adrenalin und sie steuert auf die brodelnde, in rötliches Licht getauchte, Tanzfläche zu. Von seiner Position aus, hat Leopold einen guten Blick auf das merkwürdige, moderne Geschehen, auch wenn es nicht immer leicht ist, einzelne Personen auseinanderzuhalten – was wiederum ohne Weiteres, dem beinahe einheitlich getragenem Schwarz und den schummrigen Lichtverhältnissen zugeschrieben werden konnte. Gerade als die ersten Takte des nächsten Songs, den Raum mittels der satt-dröhnenden Boxen, in ein sich wiegendes Meer an Körpern verwandeln, geht ein begeistertes Raunen durch die Menge. Es wird dunkel und einen Augenblick später, flackern die grell leuchtenden, blitzartigen Lichter der Stroposkoplichter über die Köpfe der nächtlichen Besucher, verwandeln jede Bewegungen in surreal wirkende, zeitlupenartige, kontrastreiche Momentaufnahmen.

Auch Sidonie wiegt sich im Takt der schweren, harten Rhythmen. Ihren Körper beinahe ekstatisch im Rausch der elektronischen Notenfolge wiegend, die Hüften gleitend von einer unsichtbar fließenden Energie geführt, die Arme drehend über den Kopf haltend, wirkt sie gerade so, als würde sie jede einzelne Nuance, jedes noch so kleine Stück dieser aufgeladenen Atmosphäre in sich aufsaugen, sich vollständig darin verlieren, gar aufzulösen. Als ob es nur dieser Moment gewesen wäre auf den sie, seit sich mit Leopold vom Park hierher aufgemacht hatte, gewartet hätte. Die Lichter schießen eine schnelle, grelle Abfolge von Momentaufnahmen ihrer finalen Erlösung, als sie sich gänzlich der süßen Umarmung ihrer körperlichen Verausgabung hingibt. Für den Außenstehenden musste es so wirken, als wäre sie gerade abgehoben high on life oder eben nur high, von etwas dass gerade durch ihre Adern zirkulierte. Ein hübsches Stück Fleisch, zusammen in einer blitzenden, dampfenden Menge an kreischenden, tanzenden, wabernden Fleischstücken. So gesehen war er im Schlachthaus gelandet.

>>> http://www.youtube.com/watch?v=9eROTYeIyJg <<<

Den Rocker, auf den er Sidonie zuerst hingewiesen hatte kann er ebenfalls im Getümmel ausmachen und durch die Lichteffekte, wirkt es gar so, als würde dieser sich in einer schnellen Folge an Einzelbildern, tanzend näher an sie heranbewegen. Ob sie sich lediglich kühl berechnend, um seine Aufmerksamkeit buhlend, so bewegte oder aber einem verzweifelten, inneren Drang folgend, blieb offen. Schlussendlich verfehlte es aber nicht seine Wirkung. Als der DJ, scheinbar aus einer Laune heraus entschied, auch noch die roten Lasersucher, der bereits hochgeschaukelten Tanzwut hinzuzufügen, war der Tanz der beiden bereits enger, geworden. Lag es an ihr, lag es an ihm oder einfach nur daran das sie seinen Song spielten – man tanzte nicht mehr allein, sondern zu zweit.

Image

Nach einer gefühlten Ewigkeit, bestehend aus dumpfen Basedrum Schlägen und sich in Stakkatolicht bewegenden Körpern, verklingt der letzte musikalische Herzschlag und die Beleuchtung wurde, begleitet von teilweise enttäuschtem, teilweise glückseligem Johlen wieder reaktiviert. Nicht das es dadurch besonders hell wurde aber zumindest saß man nicht mehr in totaler Blitzlicht-Finsternis. Zur Freude einiger, bereits stark mitgenommener oder an der Grenze zur totalen Erschöpfung stehender Nachtschwärmer, folgte auf diese brachiale Musikgewalt, ein eher ambientartiges Stück mit düster getragenen Synthesizer Wellen. Etwas abseits der größeren, sich gerade etwas akklimatisierenden Menschenansammlung, steht oder besser lehnt Sidonie, den Kopf leicht gedreht, die Hände in den halblangen, dunklen Haaren ihres Tanzpartners vergraben. Sich wild und leidenschaftlich, mit geschlossenen Augen küssend, ihr Körper immer noch leicht aufgeladen vom Wogen der nächtlichen Klänge, zog sie ihn verheißungsvoll hinter sich her. Es dauerte nur kurze Augenblicke, dann war sie mit ihm irgendwo zwischen der schwarzen Menschentraube und aus Leopolds Blickfeld verschwunden.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Leopold von Schlüsselburg » 26 Jun 2014, 15:31

Das rote Licht brannte ihm in den empfindlichen Augen. Er konnte spüren, wie seine Netzhaut perforiert wurde und verstand Quasim in diesem Moment sehr gut. Er schloss die Augen für einen Moment, versuchte die Störungen und Irritationen auszuschließen.
Er konnte spüren, wie seine Verwirrung an ihren Ketten rasselte, wie ihn diese Umgebung aufregte und...aggressiver machte.
"Bald", flüsterte er. "Nicht jetzt, nicht hier."

Sein Glas war leer geworden mit der Zeit. Als Sidonie aus seinem Blickfeld verschwand, brach der Zauber, er hatte nichts mehr anzusehen.
Er drehte der Masse den Rücken zu und winkte den Barkeeper heran. Mit einem Kopfschütteln und einem leeren Glas gab er zur Auskunft, dass er ein neues Getränk wollte, dessen Namen er nicht kannte. Eine Überraschung war, wonach ihm der Sinn stand.
Überraschung, dachte er da, und betrachtete den verrückt gekleideten Arbeiter etwas eingehender. Ja, Überraschung war gut. Nüchtern, kühl musterte er ihn und machte mit der linken Hand - denn die rechte hielt ja noch Sidonies Glas - eine eindeutige Bewegung so als werfe er sich Bonbons in den Rachen.
Der Mann blinzelte mehrmals, öffnete halb den Mund und schien etwas fragen zu wollen. Er dachte an die Menge Geldes, die ihm jemand zugesteckt hatte, der nicht danach aussah als würde er es auch tatsächlich vertrinken.

Fünf Minuten später stand Leopold wie eben an der Theke, ein seltsames grellblau gefärbtes Gesöff, mit einem englischen Namen. Der Malkavianer hatte ihn sich diesmal gemerkt - swimming pool. Passend, fand er, denn das Zeug sah stark nach Chlor aus. Es roch aber ganz hübsch, nach Sommer, Adria und diesen niedlichen Kokosnussgläsern, die Wilde in der Südsee immer benutzten.
Der alte Herr hatte durchaus bemerkt, wie weit er Sidonie getrieben hatte. Seine Eifersucht hielt sich in Grenzen, aber auch seine Mitfreude für den Glücklichen, der zur richtigen Zeit am richtigen Fleck gestanden und von dem Mädchen benutzt wurde, um ihre aufgekratzte Psyche abzureagieren.
In der anderen Hand hielt er ihr Getränk, das er brav und wagemutig vor fremden Einflüssen geschützt hatte. Mit einer kleinen, steinigen Überraschung.
Er wartete, geduldig, auf ihre Rückkehr.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Sidonie Mirabeau » 26 Jun 2014, 17:09

Allzu lange, musste er nicht warten, dann wurde seine stoisch-ruhige Geduld auch belohnt. Es mochten zehn Minuten, höchstens fünfzehn vergangen sein als er eine, ihm mittlerweile wohlbekannte Gestalt auf der Tanzfläche ausmachen konnte. Ein hübsches Mädchen mit chaotischer Frisur und nicht ganz zur Umgebung passenden Accessoires, quetschte sich zwischen einem eng beieinander stehenden, viktorianisch gekleideten Pärchen hindurch und hielt mit etwas wackeligen Schritten auf ihn zu. Ihr Blick, das konnte man unverzüglich feststellen, hatte sich sichtlich verändert und spiegelte nun nicht mehr aufgedrehte, ekstatische Leidenschaft und brennendes Verlangen, sondern heillose Verwirrung wider. Die so lebhaft glänzenden Augen, welche ihn zuvor noch so interessiert und aufmerksam beobachtet hatten, wichen ihm nun nervös aus.

Den Kopf ungläubig schüttelnd und mit den Fingern kurzzeitig ihre Schläfen massierend, stützte sie sich neben ihm an der Theke auf und verzog das Gesicht, presste die Augenlider fest aneinander, so als wolle sie einen unliebsamen Gedanken verdrängen. Jetzt erst konnte man erkennen, dass ihre Frisur noch um ein gutes Stück zerzauster und auch ihre Kleidung noch ein wenig unordentlicher erschienen, als er sie in Erinnerung hatte.

„Sorry Leo.. ich… ich hab getanzt mit dem Typen und… irgendwie, ich weiß nicht. Hab mich irgendwie gehen lassen und dann…“, richtete sie, scheinbar immer noch nicht ganz bei sich, das Wort an ihn. Ihre Stimme klang etwas monoton, so als würde sie einen Monolog aufsagen, der eigentlich gar nicht für ihn bestimmt war. Ganz insgesamt machte sie augenscheinlich einen vollkommen verwirrten und verstörten Eindruck, so als konnte sie noch gar nicht fassen was gerade alles passiert war. Ein ratloser und flehender Blick, ganz so als ob sie sich von ihm Erklärung oder Absolution erhoffte ging in seine Richtung.

„Weißt du...“- setzte sie dann erneut unsicher an- „Ich steh ja echt auf Party und ich geh gern aus aber… irgendwie ist das heute alles anders. Anders als sonst. Ich hab meine Regeln, ich hab meine Grenzen, ich schaff mir einen Rahmen für das ganze, ich pass auf und bin vorsichtig und… geh nicht mit Fremden mit und… “ Sie schüttelt anstatt den Satz zu beenden, nur kaum merklich den Kopf, die Augen vor ihr in die Leere starrend. „Das ergibt… alles keinen Sinn, es ist so... merkwürdig, so falsch, so als ob ich voll auf Drogen wär irgendwie. Vielleicht… vielleicht sollt ich lieber heim gehen und ein bisschen schlafen… oder so.“ Kaum merklich zuckten ihre Schultern, dann sah sie ihn recht eingeschüchtert und vielleicht auch etwas misstrauisch an.
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Re: La dolce vitae [offen]

Postby Leopold von Schlüsselburg » 26 Jun 2014, 17:55

Im Kern war jedes Wesen elend.
Zum zweiten Mal in kurzer Zeit dachte Leopold an Quasim und fragte sich insgeheim, ob dies das ungesunde Anzeichen einer tieferliegenden Störung war.
Sidonie sah schon recht elend aus, wie sie da zurückschlich. Ein Hund mit eingekniffenem Schwanz. Seine buschigen Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, als sein Geist ganz ohne dass er es wollte sich ausmalte, wie sie...und er...womöglich war ihr genau in diesem Moment alle Lust entwichen, Scham hatte vielleicht bitter werden lassen, was ihr sonst...
Der Kainit schob diese Gedanken von sich. Sie hatte Recht - irgendetwas war anders. Er war doch sonst nicht so primitiv? Umgab er sich zu viel mit jungen Mädchen und regressierte langsam?

"Aber, aber", sagte der Malkavianer und schlüpfte aus der Reflexion mühelos in seine Rolle zurück. Leopold war ein Jäger, ein Manipulator - wie jeder andre auch. Alles weitere war Kür.
Er legte ihr einen Handschuh auf die Schulter, in der noch seine Hand steckte. Die stickige Atmosphäre, all die sich aneinanderreibenden Leiber und die Bewegung hatten die Raumtemperatur weit genug nach oben getrieben, dass der tote Körper eine angenehme Wärme besaß.
Obwohl er in ihren persönlichen Raum eindrang, benahm er sich sanft dabei. Kaum fordernd, kaum verlangend. Mehr Halt und eine Richtung gebend. Väterlich, wenn seine Stimme mit bedacht wurde, dieses warme, brummende Geräusch dicht an ihrem Ohr. Voller Mitgefühl.
Mitgefühl konnte Leopold gut lügen,Schopenhauer hatte ihn von der Notwendigkeit dieser Maske überzeugt.
"Das ist doch kein Grund, sich zu schämen. Du hast kein ganz persönliches Chaos entfesselt", nahm er ihre Worte von vorhin auf, träufelte sie wie hohnvollen Honig in ihr Ohr, "und ich kann nicht anders, als diesen Elan bewundern."
Ob Bewunderung aus seinen Worten sprach war nur schwer festzustellen. Ganz sicher war aber kein Vorwurf darin, keine moralische Verurteilung oder Verachtung. Es war die völlige Akzeptanz eines Verhaltens, das er bis zu seinem Ende studieren wollte.

Da seine rechte Hand, die eben noch sein Glas gehalten hatte, nun auf ihrer zarten Schulter lag, musste er er ihr Glas erst abstellen um mit der linken seinen eigenen Cocktail zu nehmen, dessen Farbe im Schimmerlicht noch merkwürdiger wurde. Er schob es zwischen sie, sodass sie seine Annäherung gar nicht als etwas der Art, die sie eben so verstört hatte, auffassen konnte. Gleichzeitig eine kleine Erinnerung, wie wenig sie bislang getrunken hatte.
Er wagte ein schelmisches Lächeln, ehe er den Strohhalm des mittlerweile halb leeren zweiten Getränks von dem er noch rein gar nichts heruntergewürgt hatte in den Mund nahm.
"Ich sagte es dir doch, ma chérie: Musik ist ein Laster. Sie entfesselt Dinge in uns."
Er nickte gewichtigig und strich ihr aufmunternd über den Rücken. Nichts war zerstört worden, was nicht heilen würde. Abgesehen von einem Stückchen von Sidonies Selbstachtung womöglich.
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