An diesem Freitag Abend stand er vornübergebeugt da und nahm das Ziel ins Visier.
Ein Auge war zusammengekniffen, während das andere die Spitze der Waffe ausrichtete, die er in beiden Händen hielt.
Vor seinem geistigen Auge entfaltete sich eine Reihe von Linien, der das getroffene Objekt folgen würde.
Obwohl es simpelste Physik war, war er aufgeregt. Würde er treffen, würde das seinen Sieg bedeuten, es würde den Gegner sofort ausschalten und ihn sicherlich demoralisieren.
Kurz bevor er schoss spürte er, wie sich seine Hand fester um das Holz des Griffes legte. Ein tiefes Einatmen, denn stieß der Arm nach vorne.
Der Queue traf die weiße Kugel direkt in der Mitte, kräftig genug, um sie erst gegen zwei Banden und dann gegen die schwarze Kugel prallen zu lassen. Aber nicht kräftig genug, um diese zu versenken. Zwei Zentimeter vor dem angepeilten Loch rollte sie aus und der Setit erhob sich unter wenig jugendfreiem Fluchen in seiner Heimatsprache vom Billardtisch.
Sein Gegner schlug ihm jovial auf die Schulter und kreidete die Spitze seines eigenen Queues an.
Seiner eigenen Waffe.
Mitten in der Pool & Pub Halle in Leipzig-Plagwitz.