Zur Vergabe der Geißel:
Was soll ich sagen, wenn ich im Vorfeld gewusst hätte, das von den vier möglichen Kandidaten zwei ein paar Wochen später aus der Chronik ausscheiden, weil sie keine Zeit mehr haben, hätte ich diese beiden ganz sicher aus der Gleichung genommen. Gefragt habe ich beide wie es mit Ihrer Zeit aussieht und beide hatten gemeint es würde schon irgendwie passen. Ich habe auch darauf aufmerksam gemacht das Zeit ein Faktor ist den man mitbringen sollte, wobei das meiner Meinung nach eigentlich auch gar nicht gesagt werden muss, sondern einer gewissen Logik entspricht.
Ich ging von vier Spielern aus die Zeit haben und das Amt wollen, für mich als SL und auch aus der Sicht des Prinzen waren alle mehr oder weniger „unbeschriebene“ Blätter, also gab es für mich so oder so keinen Grund mich in die Wahl in irgendeiner Form einzumischen und wollte auch ganz bewusst das diese Wahl einzig von Spielern und deren Charakteren bestimmt wird.
Zu fehlbesetzenden bzw. nicht erreichbaren Ämtern:
Es ist offensichtlich dass da auch von SL Seite nicht alles Ideal lief. Gerade was Aktivität des ein oder anderen NSCs anbelangt, sprich die SL einschließlich mir muss sich da ebenso an die eigene Nase fassen. Wir / mittlerweile nur noch Ich habe versucht die Lücken zu füllen die sich aufgetan haben. Vielleicht wäre es in dem einen oder anderen Fall besser gewesen früher zu reagieren, aber natürlich hatte ich innerhalb der SL auch auf eine andere Entwicklung gehofft, wie sie nun leider eingetreten ist.
Dennoch ist es nicht ganz richtig das Ämter für Spieler unerreichbar waren. Der Rat in dem immerhin drei Spielercharaktere vertreten waren, hatte durchaus Möglichkeiten Ämter zu vergeben [Geißel, Harpyie, Vorschlag eines Seneschalls], hatte die Möglichkeit Jagdreviere zu verteilen, die Anzahl von Blutsdienern zu vergrößern etc und jedes Ratsmitglied hatte das Recht auch eine Versammlung einzuberufen, was aber nur einmal genutzt wurde. Inaktivität von Ratsmitgliedern wäre für diese sicher nicht von Vorteil gewesen, letztendlich hätten jene die nicht Teilnehmen hätten können, wollen, einen Vertreter schicken müssen und so hätten sich die OT Probleme auch IT gelöst.
Wie Jakob jedoch auch völlig richtig erwähnt hat wird ein Amt aber nun auch nicht gerade verschenkt und wirklich aktiv darum bemüht haben sich leider nur wenige. Die einzigen Charaktere die wirklich auf das Amt der Geißel hingearbeitet haben waren Ashina und Rafael. Nüchtern betrachtet hat Ashina am meisten investiert, jedoch IT keine Lobby gefunden, die teilweise wichtiger ist als alles andere. OT mag das unfair erscheinen. IT ist das ein Teil Spiels.
Es ist aber auch nicht so als hätten es Spieler im laufenden Spiel nicht schon bewiesen dass man sich ein Amt erspielen kann.
Julia ist hier ein gutes, wie aber auch schlechtes Beispiel. Gut ist, das sie solange sie aktiv war sich die die Gunst von Balthasar erspielt hat. Die wurde nicht verschenkt. Sie hat Loyalität bewiesen. Sie hat gewisse Dinge getan die ganz gut waren. Deswegen hat der NSC auch in sie investiert und dennoch hat es fast 1 Jahr OT gedauert bis sie nun zum offiziellen Stellvertreter des Blutvogtes benannt wurde und damit auch die Chance erhalten hat, sich das Amt gänzlich zu verdienen. Je nachdem ob sie im Februar wieder kommt, wird das vielleicht auch geschehen. Schlecht ist, das ihre Krankheit und arbeitstechnische Situation kurz nach der Ernennung dazu geführt hat, das sie sich bis Ende Januar abgemeldet hat.
Das nächste Beispiel wäre Jean Carpenter, die sich auch den Rückhalt des Gangrel erspielt hat, aber viel wichtiger und ausschlaggebender den Rückhalt der damaligen Erstgebornen Signora Leta, welche ihr das Erstgeborenen Amt und in Absprache mit dem Prinzen auch das Hüteramt zur ihrer Vertretung bestimmt hat. Wir haben nach dem Ausscheiden Letas lediglich diese Entscheidung übernommen.
Ich glaube das keine der beiden auf den Ämter die sie derzeit ausführen, eine Fehlbesetzung darstellt.
Ansonsten besteht der Rat der Erstgeborenen jetzt komplett aus Spielern.
Meine persönliche Meinung: Weder das Prinzenamt noch das Seneschallamt sind Ämter die wirklich Spaß machen und auch nicht wirklich für Spieler geeignet sind und wenn man eines der Ämter halbwegs glaubhaft darstellen möchte, schränkt es das Spiel des Charakter ungemein ein (dennoch wäre ich bereit den Versuch einzugehen, wenn die Mehrheit der Spieler das anders sieht)
Der Blutvogt kann von einem Spieler geführt werden, der sollte aber tatsächlich sehr Konform mit der Ansicht der SL gehen, weil dieses Amt nach dem Prinzen und Seneschall das höchste und auch wichtigste innerhalb einer Domänenstruktur ist. Ebenfalls sollte der Hüter des Elysiums und eine Harpyie zumindest halbwegs konform mit den Gesellschaftlichen Ansichten und Wertigkeiten der SL übereinstimmen. Die 5 Ämter bilden im Grunde die Säulen der Gesellschaft. Sollten Vorbilder sein und den Rahmen stecken.
Natürlich sollte die Geißel das auch, dennoch muss sie in Gesellschaftlicher Hinsicht sicher kein Ass sein, weil die Prioritäten in diesem Amt, andere sind. Es sicher das Amt mit den wenigsten „Ansprüchen“ im gesellschaftlichen Sinne, solange die Geißel die Traditionen befolgt, die Etikette nicht mit Füssen tritt und in seinem tun gut ist (was natürlich auch nicht so einfach ist) reicht das aus.
Das Amt der Geißel ist wieder zu vergeben. Das Amt der Harypie ist ebenso unbesetzt.
Zu den NSCs / Erfolgen im Spiel
Wenn die Mehrheit der Spieler sich für den Versuch ohne aktive NSCs entschließt, gibt es nur dieses ein von mir beschriebene Szenario mit mir als SL. Warum? Ich habe ein gewisses Weltbild an dem ich nach wie vor halbwegs festhalten möchte. Wenn ich mich nun gänzlich davon löse, brauch ich keine SL mehr zu machen, denn das einzige was einer SL Freude und Motivation bereit ist das eigene Ansicht des Spiels durch Spieler mit Lebendig wird. In diesem Weltbild ist kein Platz für eine Domäne Leipzig, in der Neugeborene eine bedeutende Stadt wie dieses für sich beanspruchen und halten können. Wenn ihr solch ein Szenario wollt, spiel ich als Spieler gerne mit, aber werde das nicht leiten. Ich habe in meinem Kopf ein Szenario entwickelt, in dem ich mir das selbst schön reden kann, das ein Ahn sagt, Neugeborene, macht mal, ich halt meine Hand drüber und schau das niemand anders kommt und sich die Stadt unter den Nagel reißt. Das ist sicher nicht meine Idealvorstellung. Selbst die jetzige Umsetzung des Spiels ist im Grunde schon ein Flickenteppich von Kompromissen mit mir selbst.
Wenn ich Dinge lese, wie extrem spielerische Abstrafung, muss ich schmunzeln. In meinem Verständnis wurde noch kein einziger Spieler extrem abgestraft. Welcher Charakter wurde denn IT im laufenden Spiel zum Tode verurteilt? Zum Kind degradiert? Im Elysium öffentlich an den Pranger und das meine ich wörtlich, gestellt und präsentiert. Oder von einem SC öffentlich vor der ganzen Domäne wirklich abgestraft das sein Ruf danach irreparable beschädigt war? Rabea war die einzige, IT war das Konsequent, Ot war das mit der Spielerin abgesprochen, weil sie den Charakter niederlegen wollte, sonst hätte das Ganze zu einem anderen Szenario geführt. Das es soweit kam, war das Ergebnis der Handlungen eines SCs.
Ansonsten wurde Quasim und Ashina aus dem Elysium verbannt, erster von der Leta, zweite von Carpenter, an keiner dieser Dinge war eine SL beteiligt. Letzteres sorgte für einiges Spiel, ich habe das ganze Szenario für sehr gut und spielbelebend empfunden. Der letzte im Bunde war Nojus, der aus dem Rat des Prinzen verbannt wurde. Das war das einzige Mal, dass wir mit einem NSC jemanden abgestraft haben und uns innerhalb der SL einig waren, das er in unserem Verständnis damit noch gut wegekommen ist.
Ob das wirklich extrem ist? Nun in meinem Empfinden nicht. Würde ich es Stand heute wieder tun? Ja ganz sicher - warum? Ganz einfach weil es offensichtlich Früchte getragen hat. Der Clans Nosferatu hat meiner Meinung nach von dem Vorfall profitiert und ist gleichsam ein gutes Beispiel dafür, das selbst wenn man am Boden liegt, sich wieder hochkämpfen kann. Natürlich dauert das seine Zeit und es geht immer schneller nach unten wie nach oben.
Irgendwo in dem Grünen Regelwerk steht das ganz treffend. Es dauert lange sich einen guten Ruf zu erarbeiten, Macht anzusammeln und manchmal jedoch nur einen Augenblick um all das wieder zu verlieren. So stell ich mir die WoD auch vor. Es gibt kein ausgeglichenes Verhältnis von Aufstieg und Niedergang zumindest nicht in meiner Interpretation dieser Spielwelt.
Das mag OT unfair klingen, aber es ist einfach meine Ansicht. In der Regel gibt es für jeden Gewinner, einen Verlierer.
Buhmann der Domäne wird man auch nicht über Nacht. Eigeninitiative finde ich gut. Ob Dinge die man machen möchte klappen hängen jedoch nicht einfach davon ab das man sie anpackt, sondern von vielen Faktoren. Will man den Bürgermeister der Stadt zum Ghul machen ist das sicher schwerer als eine Krankenschwester. Und natürlich ist es so, wer hoch hinaus will, kann halt auch tief fallen. Wenn man bei risikoreichen Dingen erwischt wird, kann es halt auch mal weh tun. Erfolg hängt von vielen Dingen haben, und manchmal ist der eigene Misserfolg auch dem Erfolg des Mitspielers geschuldet.
Schwäche im Spiel:
Das sehe ich nicht anders wie der Jakob, es gibt für mich auch keinen Grund warum man Schwächen völlig ungezwungen aus dem Hut zaubern sollte? Warum? Jeder Charakter hat Schwächen, es gibt in Leipzig keinen Charakter der sie nicht hat, alleine schon aus dem Grund heraus das er von einem Menschen dargestellt wird und keiner - weder Spieler noch SL wird es jemals schaffen eine Figur darzustellen, die zu jedem Zeitpunkt, zu jedem Moment immer alles richtig macht.
Es gibt genügend Angriffspunkte. Jeder meiner NSCs z.b. hat Schwächen und natürlich werden jene versuchen diese zu maskieren. Es heißt schließlich auch nicht umsonst Vampire die Maskerade. Jeder versucht seine Schwächen hinter einer Maske zu verbergen. Ich bin als SC und als NSC immer bereit auf die Schwächen der Figur einzugehen, wenn sie aufgedeckt oder anspielt werden. Doch dazu muss man sich in meinem Verständnis der gegenüber auch eben eine gewisse Mühe machen und sich mit meiner Figur wirklich auseinandersetzen. Ich finde auch das macht den Reiz aus. Verschenken werde ich nichts, weil wenn ich das bei X mache, wäre es unfair es bei Y nicht zu tun. Gleiche Chance für alle. Aber natürlich muss man sich der Schwäche des eigenen Charakters überhaupt erst einmal bewusst sein, dazu braucht es eben auch wiederum eine gewisse Tiefe, wenn ich nicht weiß was meinen Charakter wichtig ist? Was für ihn ein rotes Tuch ist? Welche Werte ihm wichtig sind? Was nicht? Kann all das nicht funktionieren und in dem Fall sehe ich es wie Ashina, wenn der Spieler seinen Charakter nicht wirklich soweit kennt um die eignene Schwächen überhaupt erkennen zu können, ist das nicht schön und wenig spielfördernd. Vielleicht ist das auch noch mal eine Gelegenheit, noch einmal den eigenen Charakter nachzudenken, vielleicht noch einmal hinterfragt, sich noch einmal Gedanken macht, was ihn ausmacht, wie er tickt.
Wenn man den eigenen Charakter nicht fühlen kann, wird er nicht nur anderen sondern einem auch selbst schnell langweilig. Denk ich jedenfalls
So ich würde jetzt einfach mal folgendes Möglichkeiten zur Wahl stellen:
Szenario A:) Wir lassen es so wie es ist und machen einfach mal weiter bis zum 1 April.
offene Ämter wären da derzeit: Geißel und Harypie, Julia hat die Möglichkeit so sie wieder kommt das Amt des Blutvogts zu erspielen. Wenn nicht bleibts bei Balthasar was mich jedoch wenig glücklich machen würde.
Die NSCs bleiben, wobei ich mir da bei Zado noch Gedanken machen muss, weil eines ist richtig. Ein NSC der gar nicht angespielt werden kann und sonst keine wirklich Funktion hat, der bringt nichts. Ich würde in dem Fall noch mal mit der Andrea reden und dank kucken.
Ich würde mir überlegen in wie weit ich die Macht des Erstgeborenen Rates noch weiter stärken kann.
Szenario B:) In dem Fall würde dem Rat die Möglichkeit einräumt werden einen Prinzen zu bestimmen und Leipzig selbst zu verwalten, die einzige Bedingung wäre das er dem aktuellen Prinzen einen Treueid schwört. Die meisten Prinzlichen Edikte wären hinfällig bis auf ein paar kleine Ausnahmen, da müsste ich mir noch Gedanken machen. In der Theorie würde das Raum weiteres poltisches Spiel geben und ihr Spieler wärt in absoluter Eigenverantwortung das die Dinge "laufen".
Die NSCs [von Schwarzburg, Zado und von Richthofen] würden zu Hütern dieser Domäne werden und im aktiven Spiel nicht mehr dabei sein, aber auch nicht gänzlich verschwinden. Möglicherweise würde ich sie für Plots oder sonstige einmaligen Geschichten wieder mal ins Spiel bringen. Michail würde ich zurück nach Moskau schicken und nach Lust und Laune Leipzig besuchen lassen, wenn ich einfach mal Lust zum "spielen" habe, jedoch würde er keinerlei Einfluss mehr auf den Clan Brujah vor Ort haben und sich aus allen Belangen des Clans raushalten.
LG
Marcel