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[IT Neujahresempfang] Tot gesagte...


[IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Marcel » 23 Oct 2012, 12:47

Es war irgendwann kurz nach Mitternacht das sich die Türe ein weiteres Mal öffnete und zwei Männer die Räumlichkeiten betraten. Beide waren in dunkle, maßgeschneiderte Anzüge gehüllt, auch wenn die Machart sich deutlich von einander unterschied. Jener welcher voran ging war um die 50 hatte weißes, wenn auch schon schütteres kurzes Haar, winterblaue, kühle Augen, harte, kantige Gesichtszüge welche jedoch schon einige Furchen aufwiesen. Die Gestalt war um die 1,90 groß und hatte einen aufrechten, geraden Gang und trug eine Nickelbrille. Der Anzug mochte im Stile der 20iger gehalten sein und lag absolut akkurat auf dem schmalen, wenn auch nicht kraftlos wirkenden Körper auf. An der rechten Hand trug er einen Siegelring, dieses zeigte eine in Silber entwurzelte grüne Linde, an der ein goldbeschlagenes rotes Jagdhorn hing. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken das Schildbild. Eine Taschenuhr wie ein schwerer Gehstock dessen Griff der Reichsadler schmückte, rundete das Bild des Mannes mit der feinen, jedoch sehr fahlen Haut ab.

Der ein oder andere hatte dieses Gesicht vielleicht schon einmal gesehen? Vielleicht täuschte man sich aber auch?

Die Art wie ging hatte etwas Selbstverständliches an sich, ohne jede Eile doch sehr direkt trat er in die Richtung des Ratstisches und ignorierte dabei alles andere was ihm auf jenem Weg begegnete. Seine Schritte wurden von einem tockenden Geräusch begleitet, dumpf hallte es wieder.

Der etwa 35 Jährige Mann der sich etwa ein Schritt hinter ihm hielt, ging geradezu in dessen Schatten unter. Im Gegensatz zu der hochgewachsenen Gestalt jedoch behielt dieser, die Umgebung sehr genau im Blick.

Als der ältere etwa fünf Meter vor dem Ratstisch stand, betrachtete er die dort sitzenden. Eine leichte Verneigung folgte.

Er würde einen Moment warten bis man ihm das obligatorische Wort erteilte.


„Mein Name ist Alfred Freyberg, Neugeborener vom Clan der Könige und Nachfahre seiner hochverehrten Majestät Johann Adolf von Zezschwitz, Ancilla vom Clan der Könige, Herr der Domäne Leipzig“

Die Worte waren mit einer kalten Nüchternheit vorgetragen. Anzeichen von Unsicherheit suchte man vergebens.

Er schwieg einen kurzen Moment.


„Hiermit sei im Namen seiner hochverehrten Majestät, Adolf von Zezschwitz, Ancilla vom Clan der Könige, Herr der Domäne Leipzig, Kund getan - das ein jedes loyales, wie auch rechtschaffendes Mitglied der Gesellschaft der heiligen Camarilla welches die Domäne Leipzig als seine neue Heimat auserkoren hat und das Wort der Aufnahme bis zur heutigen Nacht noch nicht durch seine hochverehrte Majestät höchst selbst erhielt, dazu aufgefordert sei: sich bis zum 31. Mai 2005 im Schloss Delitzsch einzufinden und sich gemäß unserer heiligen Traditionen dem hochverehrten Prinzen der Domäne Leipzig vorzustellen.

Wer dieser Pflicht nicht nachkommt und sich gegen die heilige Traditionen versündigt in dem er sich nach der genannten Frist noch immer im Herrschaftsgebiet seiner hochverehrten Majestät aufhält, soll so lange dem Angesicht der Sonne überantwortet werden bis sein Körper zu Asche zerfällt.“


Eine kurze Pause folgte.

„Desweiteren hält seine Majestät am 31.Mai 2005 um die 23te Stunde im Schloss Delitzsch Hof, die Anwesenheit eines jeden Mitglieds der Domäne Leipzig ist obligat.“

Wieder folgte eine kurze Unterbrechung, ehe die nüchterne, kalte, befehlsgewohnte Stimme erneut erklang.

„Seine hochverehrte Majestät bestätigt bis auf weiteres folgende Amtswürden in seiner Rechtmäßigkeit:

Friederike Luise Wilhelmine Marianne Charlotte von Preußen, Ancilla vom Clan der Könige, in ihrer Funktion als Blutvogt der Domäne Leipzig.

Giana Louisa Iacoba-Leta, Ancilla vom Clan der Toreador, in ihrer Funktion als Harpyie der Domäne Leipzig.“


Kurz wanderten die starren, kalten Augen zwischen den beiden hin und her. Da war keine Regung. Keine Lebendigkeit, ehe er den Gangrel fokussierte.

„Balthasar von Schwarzburg, Ancilla vom Clan der Tiere, in seiner Funktion als Geissel der Domäne Leipzig…..“

Er unterbrauch sich einen kurzen Moment.

„….wenn er bereit ist hier und jetzt einen heiligen Treueid zu leisten welcher seine uneingeschränkte Loyalität, zu seiner hochverehrten Majestät Adolf von Zezschwitz, Ancilla vom Clan Könige, Herr der Domäne Leipzig, zum Ausdruck bringt.“

Kurz betrachtete er den Gangrel, dann wanderte der Blick zu der Malkavianerin und dann zu der Brujah.

„Alle anderen Ämter sind genauso hinfällig wie jegliche Verfügungen die „dieser“ Rat beschlossen hat.“

Damit schien der Ventrue zu einem Ende gekommen zu sein.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Rafael Markess » 23 Oct 2012, 15:58

Die Türe ging auf und Rafael blickte kurz hinüber zu den beiden Herren, deren Gesicht ihm Nichts sagte. Misstrauisch beäugte er die Fremden und erhob sich, als sie an ihm vorbei kamen. Höflich? Oder bloß Vorsicht? Er schob den Stuhl wieder an den Tisch und blieb anschließend an seiner Position stehen. Vielleicht, um besser hören zu können, was da vorne gesagt wurde.

Dann war die Überraschung groß und stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Dies war also des Prinzens Sohn mit einer Nachricht vom verschollenen Herrscher der Domäne. Dieser Auftritt war ein Schlag ins Gesicht für alles, was hier in den Jahren seit dem Verschwinden der letzten Domäne aus den Trümmern wieder aufgebaut wurde. Das Tier wurde unruhig.

Sein Blick fixierte Balthasar, als der Nachfahre des Prinzen schließlich auf das Amt der Geissel zu sprechen kam und dieses an Bedingungen knüpfte. Der Älteste seines Blutes hatte seinen Standpunkt gegenüber Loyalität bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen deutlich gemacht und dies war der Moment, um zu beweisen, dass Blut mehr wog als Versprechen und bloße Worte. Balthasar sagte, dass es nicht notwendig sei Einigkeit an diesem Abend zu zeigen, aber Situationen änderten sich manchmal und die Augen des Gangrel symbolisierten die Bereitschaft ihm zu folgen, egal, was nun passierte.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Sophia Hel » 23 Oct 2012, 21:43

Gerade noch hatte sie fast gelächelt über dieses Wort…Krise…fast darin ihren vielleicht nicht allzu zugänglichen Humor gefunden…hatte sich fast schon den Bildern der Krise der Ventrue hingegeben…mit zerwühltem Haar und geweiteten toten Augen…inmitten von Ausrufezeichen …doch…bevor die absurde Laune zwischen Zorn und Belustigung sich breit machen konnte…spürte sie es…in ihrem Rücken…an dem Wind, der erneut Einlass findet…an dem sich ausbreitenden Schweigen im Raum…

Ihr Kopf dreht sich langsam zu den Eintretenden und ihre Augen verfolgen durch die stete Nacht darin, den Weg der zwei…Fremden…die sich in diese Zusammenkunft verirrt haben…uneingeladen…vielleicht. Die Anhaltspunkte aufnehmend…das Wappen…die Nickelbrille…das Runde Gesicht…bekannt. Wie geht’s Frau und Tochter Bruno Erich Alfred Freyberg…

Langsam legt sie die Rechte auf die Tischplatte, fast in Zeitlupe…durch den Wiederstand der nur zäh fließenden Einheit der Zeit. Die Verbeugung nimmt sie wahr ohne weitere Reaktion…Alfred Freyberg…die Worte hört sie selbstverständlich, doch versteinert ist ihre heute ohnehin nicht sonderlich beweglich eingestellte Mine. Für einen Moment spürt sie das kalte Material ihres Kleides auf der Haut…der Silbrige Stoff…weiß und schwarz…nein…ein zuvorkommendes Grau…mit einer überlegenen Moral…mit einem unbeugsamen, fanatischen Geist…wenn das Leichentuch kälter ist als die Leiche, dann gibt es ein Problem.

Nachdem die Worte verklungen sind, der Sinn gesendet…hört sie sich leise lachen…fast perlend vergnügt…wenn die Stimme nicht zu dunkel wär um an den reinen Glanz von Perlen zu erinnern. Ihr Kopf schüttelt sich…Feuerzungen lecken über die nackte Haut der Schultern…kringeln sich…halten sich den wackelnden Bauch…hüpfen auf und ab….brennen.

„Sehr schön…“ sagt sie ruhig…so ruhig und tief tönend, wie ein Unheil, das seine Arme ausbreitet…komm…komm und mach mich Frei…ihre Augen tragen einen unbekannten Glanz…wie die Scheide eines Schwerts, das durch das matte Schwarz taucht, die Pupillen zerteilt und auf der Nacht darin schwimmt „…Alfred…ich will es dir nachsehen. Schließlich warst du einstmals Ministerpräsident…der Erste der NSDAP im Weimarer Reich, nicht wahr…da mag es nahe liegen, das du dich mit dem regierenden Rat der Domäne Leipzig und seiner unfraglichen Position sowie seines Machtanspruchs etwas…schwer tust. Wir sind nicht der Reichstag von 1933…wir müssen unsere Knie hier nur vor dem Anspruch an uns selbst beugen. Der werte Herr von Zezschwitz kann sich trotz seines Vornamens derzeit nicht in die Position des Führers reden und so er…bereit ist sein…Bunker zu verlassen, in die er anscheinend bei den Vorkommnissen gekrochen ist, die die gesamte ihm unterstellte Domäne und die ihm unterstellte Gesellschaft vernichteten…so steht es ihm von meiner Seite aus frei um eine Audienz beim regierenden Rat der Domäne Leipzig zu bitten.“

Schärfe schleicht durch die letzten Zeilen…ihr Blick gefüllt mit kleinen Splittern…das Schwert ist ertrunken in der Nacht und hat sich aufgelöst um in scharfkantigen Bruchstücken darauf zu treiben…bald auftauchend…bald einsinkend. Diese Augen, die den Neugeborenen ansehen…nur das…und doch viel mehr. Die Regung darin…verdeckt…dahinter das Sein…eingesperrt in Ketten und wer will schon in lichtlosem Feuer brennen…in unendlicher Nacht…und ewig.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Robin Monditi » 23 Oct 2012, 22:01

Robin folgte dem Schauspiel der beiden Ventrue mit sanfter, dezenter und angenehm aufmerksamer Art. Es lächelte noch immer, wirkte weder unsicher, noch überrascht, über die Gäste und vielleicht mochte das Gesicht ja im Kopf wirklich einer Person zugeordnet werden können.

Auch die Worte veränderten die aufrechte, aber nicht steife sondern tänzerisch, grazile Haltung des Rosenkindes nicht weiter. Nur als der Ventrue geendet hatte, wand es den Blick zum Ratstisch hinüber, ließ ihn langsam über die Erstgeborenen wandern, fast so, als würde es mehr sehen, als nur die äußere Hülle.

Dann legte es den Kopf leicht schief und blickte zurück zum Ventrueneugeborenen. Wirkte nachdenklicher als zuvor, aber noch immer hatte sich die Art, diese menschliche Form nicht verflüchtigt. Menschlichkeit in einer für Kainskinder wohl besonderen Form? Als Sophia mit Sprechen begann blickte Robin die ersten Momente weiter Alfred an, das Lachen der gelehrten schien es fast überhört oder nicht bemerkt zu haben.

Dann glitt der Blick zurück zum Tisch des Rates und fokussierte erst die Brujah, dann die Signora. Doch nicht abwartend oder sorgenvoll oder gar so als würde es auf eine spezielle Reaktion wartend, sondern so, als würden diese beiden und ihre Reaktionen etwas entscheiden.

Weitere Bewegungen gab es nicht. Als wäre es gewillt auch bei einem Sturm welcher Art auch immer hier sitzen zu bleiben. Ruhig, sanft und dabei irgendwie dezent.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Griehv » 23 Oct 2012, 23:22

Die eintretenden Erscheinungen brachten den Nosferatu auch trotz ihres recht eigenen Auftretens nicht aus seiner stillen versteinerten Position. Lediglich der Kopf neigte sich leicht in die Richtung der eintretenden, fokussierte diese und musterte sie interessiert. Offene Neugier die im Blick des sonst so langweilig wirkenden Verborgenen lag, wirkten diese zwei neuen Spielfiguren auf dem Schachbrett doch so... uneingepasst in dieser Szenerie.

Kurzweilig, nachdem der Alte und sein Begleiter ihren festen Stand vor dem Ratstisch gefunden hatten, wanderten die dunklen stechenden Pupillen über die weiteren anwesenden Mitglieder der Domäne - jegliche Reaktionen auf den eintreffenden Besuch einfangend. Die Blicke der anderen vermochten doch so viel mehr über den Fremden sagen als er es mit seinem eigenen Auftreten hätte zu Tage bringen können.

Erst die Ausführungen des Ventruen mochten ein leichtes Zucken der buschigen grauen Augenbraue der Maske als einzige Reaktion seinerseits zur Folge haben. Kurz nur dass Griehv zu Samuel blickte, ehe er sich wieder dem Ratstisch widmete. Während des ganzen Schauspiels vermochte man seitens des Graubarts nichts anderes bemerken als das, was man von einem Nosferatu in einer derartigen Situation erwartet hätte: Neutrale Zurückhaltung gepaart mit aufmerksamer Analyse. Nicht mehr und nicht weniger als das.
"Cause I'm on the outside and I'm looking in."
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Samuel Rosenbaum » 23 Oct 2012, 23:43

Als sich die Türen öffneten und der augenscheinlich überraschende Besuch eintrat, drehte sich Samuel ebenfalls, wie wohl die meisten zum Eingang hin, um diesen zu betrachten. Ruhig und zunächst scheinbar teilnamslos betrachtete der Nosferatu die Neuankömmlinge, wie sie ohne Aufhebens auf den Tisch des Rates zutraten. Sein Clanbruder mochte ein kurzes Stirnrunzeln auf seinen hässlichen Zügen erspähen, als er das Gesicht des Wortführers näher betrachtete.

Doch die auffälligste Reaktion mochte die Nennung des Namens sein. Fast sofot verschränkte er die Arme vor der Brust und die Züge seiner unmenschlichen Mimik verhärteten sich zu einem erschreckenden Ausdruck. Die schwarzen Augen bohrten sich förmlich in das Gesicht des Neugeborenen Ventrue.

Nur kurz blicke Samuel zu Griehv, als dieser ihn betrachtete und er bemerkte die Anspannung, die den Körper des Nosfeeratu erfasst hatte.
Wenn Sie einmal die Hässlichkeit der Menscheit gesehen haben, dann sollte Sie dieses Gesicht nicht mehr erschrecken...
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Aaron » 24 Oct 2012, 15:50

Türen öffnen sich, schließen sich, so selbstverständlich. Der Malkavianer sitzt (ganz artig, brav) an seinem Platz, als Sie eintreten. Den Rücken grade, aufgeschossen, sitzt und schaut, den Blick nun wandernd lassend, streifend, zu den Neugekommenen. Man mag den Augen zunächst noch diese menschliche Note abgewinnen können, als das großväterliche Gesicht ganz offenscheinend fragt, wer jetzt noch stören wollte. Voll leichter Überraschung zuerst, sieht er fast schon ein wenig... enttäuscht aus, so im zweiten Augenblick. So menschlich die Rührungen. Eine Hand, die sich seigt auf der Tischplatte bewegt. Ein Atemzug, sichtlich gemacht, als die Herren an ihm vorrüber treten...

verebbt... „Mein Name ist Alfred Freyberg, Neugeborener vom Clan der Könige und Nachfahre seiner hochverehrten Majestät Adolf von Zezschwitz, Ancilla vom Clan der Könige, Herr der Domäne Leipzig“... und bleibt verschwunden. Beobachten kann man, wie sich nach und nach das Monster aus dem Manne schält -- wahrlich kein großes Schauspiel, das zu.sehen-- es frisst sich aus den Poren hervor. Das Tote. Der Tote? Atmen, das verloren bleibt. Schmerzhaft? Darüber mag jeder sein eigenes Urteil abgeben, der die Erfahrung schon gemacht. Jenes Monster aus dem Innern.

Steht ein Mann an der Küste einer See. Sand, der unter Füßen reibt und knirscht. Knirschen auch in Weite auf dem Wasser, das nachtschwarz und unberührt vom Winde, der sich unbeirrt dem Lande zugewendet, Illusion von Stille produziert. Knirschen aus den Gängen eines Geistes, der sich nicht verwirrt, nicht mehr als üblich.

Die Augen blitzen jetzt, man mag an Wahnsinn glauben. Schwarz und unergründlich blickt der Andere hervor. Der Gebrochene, der sich nicht mehr schert um Regeln, Normen. Der, der spielt auf den Saiten des Verstandes, der sie reißen lässt mit Schmerzensschreien. Der blickt jetzt raus. Man mag dem Wahnsinn glauben, das Märchen seiner Existenz, wenn man in diese Augen schaut. Nur ein ganz klein wenig mag man glauben.
Das Neue ist nicht in dem, was gesagt wird, sondern im Ereignis seiner Wiederkehr. -- Foucault: Die Ordnung des Diskurses
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Balthasar von Schwarzburg » 24 Oct 2012, 20:59

Balthasar betrachtete den Auftritt des Ventrue und dessen Begleiters mit einem Hauch von katzenhafter Neugier, zumindest bis zu jenem Moment als dieser begann sich vorzustellen. Die Neugier wich einer gewissen Süffisanz welche in den dunklen, tierhaften Augen das jedoch kaum menschlich wirkte, nur kurz wanderte der Blick in die Richtung der Gastgeberin, ehe er den Neugeborenen wieder ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte und jener gerade begann die Rückkehr des „einstigen“ Prinzen zu verkünden. Die einzelnen Finger der rechten Hand tanzten einmal auf und ab während die schweren, verhornten und spitzzulaufenden Fingernägel durch die erste Schicht des Tisches drangen.

Als der Ventrue begann irgendwelche Ämter zu bestätigen betrachtete er jenen genauer und als er ich persönlich Ansprach zeichnete sich auf seinem Gesicht ein raubtierhaftes Lächeln ab, welches alles andere als einen angenehmen Charakter hatte.

Er ließ das gesagte den ein oder anderen Moment einfach nur im Raum stehen, wartete ab bis der Ventrue letztendlich zu einem Ende gekommen war. Der ein oder andere Gedanke löste sich und gerade als er sich anschickte das Wort zu erheben, mochte die Stimme der Brujah bereits die aufkommende Stille zereissen.

Kurz betrachtete er jene, doch für den Moment schien die Intention etwas zu sagen… gerade zu verschwunden.
And who are you, the proud lord said, that I must bow so low? Only a cat of a different coat, that's all the truth I know. In a coat of gold or a coat of red, a lion still has claws, And mine are long and sharp, my lord, as long and sharp as yours.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Marcel » 24 Oct 2012, 21:07

Der Ventrue verharrte in seiner aufrechten, geradezu starren Haltung nach dem er zu einem Ende gekommen war und schenkte dann jener seine gesamte Aufmerksamkeit welche sich dazu anschickte als erstes auf seine Worte einzugehen. Die Gesichtszüge des deutschen veränderten sich ob der gesprochenen Worte nicht, sie blieben hart und eisern. Auch die aufrechte Körperhaltung wurde keinerlei Veränderung unterzogen, fast mochte man meinen die Worte perlten an seiner Person ab, wie Wasser an massivem, glatten Gestein.

Als sie zu einem Ende gekommen war betrachtete er Sie ein wenig genauer.


„An ihrer Stelle würde ich meine kommenden Worte bedachter wählen, vergessen Sie nicht wo Sie sind, ansonsten könnte es schnell passieren das Sie sich wünschten, es wäre nur der Reichstag vor dem Sie sich für ihre Anmaßungen zu verantworten haben. Sie denunzieren mit ihrem dilettantischem wie auch impertinenten Verhalten nicht nur die Werte unserer Gesellschaft in aller Öffentlichkeit sondern auch ein angesehenen Prinzen und Ancilla, welcher aus einer höchstangesehenen Line seines Blutes und aus einem Adelsgeschlecht stammt, das in dieser Region schon zu Zeiten geherrscht hat in denen Personen wie die Ihre im Clan Brujah noch zu einer Minderheit gehörten.

Und abgesehen davon, einen jeden der mit Ihnen an diesem Tisch sitzt.

Sie stellen zu dem auf einer öffentlichen Bühne ein Recht in Frage welches von niemanden anderen als dem hochwohlgeborenen Moritz von Sachsen, Ahnherr vom Clan der Könige selbst, an seinen Nachfahren weiter gereicht wurde. Das Recht über diese, seine Stadt zu herrschen. Sie versagen einem rechtschaffenden Mitglied, der Camarilla wie der Gesellschaft dieses Landes, dessen Namen selbst darüber hinaus ein Begriff ist den ihm zu stehenden Respekt, Respekt welcher Ihm selbst von den einflussreichsten Prinzen in unmittelbarer Umgebung zugestanden wird.“


Die Worte waren ebenso nüchtern und emotionslos wie jene zuvor.

„Ich wage zu bezweifeln das der von Ihnen eingeschlagene Weg einer ist den nur ein einziger der hier Anwesenden mitgehen möchte.“

Damit schien er zu einem Ende gekommen zu sein.
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Re: [IT Neujahresempfang] Tot gesagte...

Postby Signora Leta » 25 Oct 2012, 07:52

Eine weitere Person, welche an diesem Abend Teil der Gesellschaft zu sein gedachte ... zu spät eingetroffen. Dies oder etwas anderes mochte der Grund dafür sein, dass der Ventrue recht bald die Aufmerksamkeit der schönen Italienerin erregte, nicht im allzu grossen Masse - zu Beginn nicht - doch dann, als er um das Wort bat, dieses erhielt und ergriff, nahm der Blick ihrer grün-grauen Augen etwas Forschendes an. Dezent zwar, dennoch befand sich Alfred für einige Momente gänzlich im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Dann, während er sprach ... ankündigte ... bestätigte ... wanderte ihr Blick weiter in Richtung des Tisches, welcher für die Brujah vorgesehen war. Eine Bewegung ihrer Augen, das Haupt an sich oder die Körperhaltung wollte sich nicht bewegen oder verändern. Sie musterte Michail ... für sich, kaum erkennbar für andere, zumal die Blicke doch ohnehin gerade alle auf dem sprechenden Ventrue lag. Etwas Nachdenkliches schien ihren Blick zu streifen ... und das versonnene Lächeln auf ihren Lippen gefror dort so wie es war für einen Augenblick nach dem anderen.
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