Eine schlichte Limousine fuhr einige Momente nach 23 Uhr vor dem Elysium vor. Begleitet von zwei Motoradfahrern, welche aber ein zwei Straßen vor dem Halt abbogen schlicht in der Nacht verschwanden.
Eine junge Frau, südeuropäischer Herkunft, verließ den Wagen zuerst, ein schlichtes mausgraues Kostüm am Körper, schlicht und doch, perfekt auf den Leib geschnitten. Nichts von der Stange, Maßarbeit und das musste bei dem weiblichen Körper wohl auch sein. Sie öffnete die hintere Tür und trat mit dieser einen Schritt zur Seite.
Robin verließ den Wagen. Das Rosenkind hatte am heutigen Abend die platinblonden langen Haare hochgesteckt. Große einzelne Locken und Wellen waren perfekt abgestimmt, umschlangen sich gegenseitig, hielten und fielen und doch berührten sie nicht die nackten weißen Schultern. Das blasse Gesicht war geschminkt, ein Rotton der fast ins Violette umschlug war auf den sinnlich vollen Lippen.
Die Augen umrankten vollaufgeblühte Kirschblüten, derer sich auch einige real an den Schläfen fanden. Selbst wenn es die Augen schloss, waren die Wimpern bemalt worden. Ein wirkliches Kunstwerk auf der Haut, nicht minder zerbrechlich wirkend, als die realen Blütenblätter am Haar. Ein aufmerksamer Beobachter konnte aber auf jeder Seite, zwischen den Blüten der Kirche eine einzelne Distelblüte erkennen.
Das Kleid war schwer und weiß, lies die Schultern frei und betonte die Brüste nur leicht, eher das Dekolleté. Der Rücken war zum großen Teil frei gelassen. Ließ so auch das Spiel der Muskeln erkennen, wenn es sich bewegte.
Ein Mantel, weißes Fell, lag derzeit noch über den Schultern und die Arme waren in weiße Spitzenhandschuhe gehüllt, bis zum Ellenbogen. Eine kleine schwarze Handtasche rundete das Gesamtbild ab Und doch, es schritt nicht direkt los zum Elysium, sondern wand sich mit diesem warmen, freundlich einladenden Lächeln dem Wagen zu. Schien dort auf jemanden zu warten.
Es wirkte heute weit mehr wie eine Frau als sonst und doch gab es Dinge, die dem Bild zuwider sprachen, die Schultermuskeln sahen eher männlich aus. Trainierte Arme, wie es nur wenige Frauen und doch, die Brüste waren echt und auch das weibliche Becken. Ebenso war die Androgynität aus dem Gesicht war nicht zu verbannen und zugleich war es weit davon entfernt wie eine Drag Queen zu wirken. Fremdartig, ja vielleicht auch wieder befremdlich, zugleich aber doch genau so wie man es kannte.