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04.01.2009
Chefarzt dreht durch!
dpd. In der Nacht auf den heutigen Donnerstag kam es zu einem Drama in der Leipziger Wilhelm-Wundt-Klinik. Der Klinikleiter und Chefarzt Jonathan von Engelmann hatte einem anonymen Tipp zufolge geplant, den gesamten Klinikkomplex in die Luft zu sprengen. Innerhalb weniger Minuten rückten Einsatzwagen des Spezialeinsatzkommandos, des Sprengmittelräumdienstes, einige Rettungs- und Löschfahrzeuge der örtlichen Feuerwehren sowie Streifenwagen der Polizei zur Klinik vor. Während mit der Evakuierung der Klinik begonnen wurde, schwärmten die Beamten des SEKs aus und stellten von Engelmann schließlich in seinem Büro. Jener eröffnete sofort das Feuer, woraufhin ein Beamter einen Streifschuss am Arm erlitt. In dem darauf folgenden Schusswechsel wurde der Klinikleiter von den Polizeibeamten tödlich getroffen und verstarb noch vor Ort. Die Polizei gab bekannt, dass nach der erfolgreichen Evakuierung im Büro von Engelmanns tatsächlich Plastiksprengstoff sichergestellt werden konnte, Bomben habe man aber trotz intensivster Suche unter Zuhilfenahme von Spürhunden nicht gefunden. Über ein Motiv sei der Polizei derzeit noch nichts bekannt, es sei aber möglich, dass finanzielle Probleme - das Gebäude war erst vor drei Jahren komplett saniert worden - zu diesem Unglück führten. Ersten Untersuchungen zufolge soll von Engelmann unter dem Einfluss von Drogen gestanden habe, dies könne aber erst durch eine Autopsie bestätigt werden. Die Fachwelt trauert nun um einen der größten Köpfe der modernen Psychotherapie. Für die am kommenden Samstag stattfindende Beerdigung haben sich zahlreiche Kollegen und Bewunderer aus der ganzen Welt angemeldet.