Im Museum selbst war noch reges und geschäftiges treiben. Es war kurz vor kurz vor Eins als Amalia wieder einmal das Podium betrat, sich das Rednerpult einrichtete und auf die Uhr sah. Genau in diesem Moment ertönte wieder die Wanduhr. Ein einzelner lauter Gong. Wie um zur Aufmerksamkeit zu läuten. Es war Ein Uhr in der Nacht und Amalia gab den Gästen kurz einen Moment ihre Gespräche zu beenden um ihre Aufmerksamkeit dann auf sie und das Podium zu richten. Amalia lächelte ihre Augen schienen immer noch zu funkeln, als sie mit höflicher und engelsgleicher Stimme sprach:
"Sehr geehrte Damen und Herren Gäste, es bekümmert mich ihnen leider schon das offizielle Ende der Veranstaltung anzukündigen zu müssen. Sind sind sie doch so zahlreich erschienen, um ausgelassene Konversation zu pflegen und vor allem sich künstlerisch berieseln zu lassen. Nun einige sind wohl auch wegen dem Büffet gekommen... Wie dem auch sei. Meine Wenigkeit freut sich über das Maß hinaus, dass sie so zahlreich erschienen sind. Ich kann mich hierbei nochmal bei ihnen verehrte Gäste, Trassanten und Professoren bedanken. Sie alle haben dazu beigetragen das dieser Abend zu einem, wie ich finde Erfolg geworden ist für uns alle. Einen ganz besonderen Dank möchte ich Herrn Albert Oppenheimer aussprechen der diesen Abend erst recht unvergesslich gemacht hat. Sogar dafür gesorgt hat das er sich unweigerlich in unser Gedächtnis gebrannt hat und so schnell bestimmt nicht vergessen wird. Wir können nur hoffen es ihm irgendwann mit gleich Münze vergelten zu können. Einen Applaus für Herrn Oppenheimer nochmals meine Damen und Herren Gäste. Auch einen großen Dank an das Chicago Symphonie Orchester das mit ihren Klängen unsere Sinne berauscht hat und an die Küche die ein hervorragendes Büffet für uns gezaubert hat. Nicht zuletzt wollen wir auch nicht Herrn Druick den Museumsdirektor vergessen der uns unter anderem die Ausstellung unter seinem Dach ermöglichte. Ich bitte sie hier nochmals um einen Applaus. Nun ich hoffe wir konnten ihnen am heutigen Abend den Tod in all seinen Facetten und Eindrücken etwas näher bringen so, dass sie heute Abend mit mehr Wissen nach Hause gehen. Aber auch mit einer gewissen Erleichterung. Der Erleichterung das "der Tod" an sich gar nicht so schlimm ist. Das was uns danach erwartet, etwas ist auf das man frohen Mutes blicken kann. Der Tod als Gewissheit? Die Ewigkeit danach? Freuen sie sich auf ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Lebens. Ich danke ihnen alle für ihr kommen und natürlich können sie in aller Ruhe ihren Rundgang fortführen oder ihre Konversation beenden. Wir schließen um drei Uhr am Morgen. Einen angenehmen weiteren Abend. Vielen dank."
Amalia hatte wohl immer noch diese Ausstrahlung. Sie vollführte einen formvollendeten Knicks und begab sich dann mit einem Lächeln langsam vom Podium. Den wohl einfallenden Applaus würdigte sie mit einem weiterem leichten Lächeln. Unten angekommen, ging sie durch die Menge und zog sich in das Büro des Kurators zurück um wohl einen Moment der Ruhe zu fassen und dem ganzen zu entkommen. Wie vereinbart wartete dort nun auch die Kellnerin die sich vorhin den kleinen Faux-Pas erlaubt hatte. Insgesamt war sie jedoch sehr zufrieden. Lediglich der Moment von Mr. Oppenheimer schien sie etwas zu wurmen. Dann mit engelsgleicher Stimme sprach sie gen der Kellnerin:
"Nun Liebes, wo waren wir? Ach ja richtig... Fehlerkorrektur..."