Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]


Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Amalia Winter » 11 Jul 2015, 10:45

Im Museum selbst war noch reges und geschäftiges treiben. Es war kurz vor kurz vor Eins als Amalia wieder einmal das Podium betrat, sich das Rednerpult einrichtete und auf die Uhr sah. Genau in diesem Moment ertönte wieder die Wanduhr. Ein einzelner lauter Gong. Wie um zur Aufmerksamkeit zu läuten. Es war Ein Uhr in der Nacht und Amalia gab den Gästen kurz einen Moment ihre Gespräche zu beenden um ihre Aufmerksamkeit dann auf sie und das Podium zu richten. Amalia lächelte ihre Augen schienen immer noch zu funkeln, als sie mit höflicher und engelsgleicher Stimme sprach:

"Sehr geehrte Damen und Herren Gäste, es bekümmert mich ihnen leider schon das offizielle Ende der Veranstaltung anzukündigen zu müssen. Sind sind sie doch so zahlreich erschienen, um ausgelassene Konversation zu pflegen und vor allem sich künstlerisch berieseln zu lassen. Nun einige sind wohl auch wegen dem Büffet gekommen... Wie dem auch sei. Meine Wenigkeit freut sich über das Maß hinaus, dass sie so zahlreich erschienen sind. Ich kann mich hierbei nochmal bei ihnen verehrte Gäste, Trassanten und Professoren bedanken. Sie alle haben dazu beigetragen das dieser Abend zu einem, wie ich finde Erfolg geworden ist für uns alle. Einen ganz besonderen Dank möchte ich Herrn Albert Oppenheimer aussprechen der diesen Abend erst recht unvergesslich gemacht hat. Sogar dafür gesorgt hat das er sich unweigerlich in unser Gedächtnis gebrannt hat und so schnell bestimmt nicht vergessen wird. Wir können nur hoffen es ihm irgendwann mit gleich Münze vergelten zu können. Einen Applaus für Herrn Oppenheimer nochmals meine Damen und Herren Gäste. Auch einen großen Dank an das Chicago Symphonie Orchester das mit ihren Klängen unsere Sinne berauscht hat und an die Küche die ein hervorragendes Büffet für uns gezaubert hat. Nicht zuletzt wollen wir auch nicht Herrn Druick den Museumsdirektor vergessen der uns unter anderem die Ausstellung unter seinem Dach ermöglichte. Ich bitte sie hier nochmals um einen Applaus. Nun ich hoffe wir konnten ihnen am heutigen Abend den Tod in all seinen Facetten und Eindrücken etwas näher bringen so, dass sie heute Abend mit mehr Wissen nach Hause gehen. Aber auch mit einer gewissen Erleichterung. Der Erleichterung das "der Tod" an sich gar nicht so schlimm ist. Das was uns danach erwartet, etwas ist auf das man frohen Mutes blicken kann. Der Tod als Gewissheit? Die Ewigkeit danach? Freuen sie sich auf ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Lebens. Ich danke ihnen alle für ihr kommen und natürlich können sie in aller Ruhe ihren Rundgang fortführen oder ihre Konversation beenden. Wir schließen um drei Uhr am Morgen. Einen angenehmen weiteren Abend. Vielen dank."

Amalia hatte wohl immer noch diese Ausstrahlung. Sie vollführte einen formvollendeten Knicks und begab sich dann mit einem Lächeln langsam vom Podium. Den wohl einfallenden Applaus würdigte sie mit einem weiterem leichten Lächeln. Unten angekommen, ging sie durch die Menge und zog sich in das Büro des Kurators zurück um wohl einen Moment der Ruhe zu fassen und dem ganzen zu entkommen. Wie vereinbart wartete dort nun auch die Kellnerin die sich vorhin den kleinen Faux-Pas erlaubt hatte. Insgesamt war sie jedoch sehr zufrieden. Lediglich der Moment von Mr. Oppenheimer schien sie etwas zu wurmen. Dann mit engelsgleicher Stimme sprach sie gen der Kellnerin:

"Nun Liebes, wo waren wir? Ach ja richtig... Fehlerkorrektur..."
"Ich will nicht leben, um Kunst zu imitieren. Ich will leben, um Kunst zu sein."
"Won't you come and dance with the beautiful death?"
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Katherine Summers » 11 Jul 2015, 14:43

Irgendwo in der versammelten und durch das durchdringende Schlagen der antiken Wanduhr, ihre Aufmerksamkeit erneut auf des Rednerpult richtenden Gästemenge, würde sich dann auch Katherine wieder rechtzeitig einfinden, um den abschließenden Worten der Gastgeberin zu lauschen. Abermals durchzog eine ehrfürchtige, beinahe andächtige Stille den Raum, als Miss Dampierre, die zuvor schon den kleinen künstlerischen Zwischenfall mit Oppenheimer so bravourös gemeistert hatte, ihre Abschlussansprache begann. Da war ein Lächeln auf Katherines makellosem Gesicht aber keines von dieser vormals so galant präsentierten, dezent-höflichen, damenhaft-passiven Natur. Zurückhaltend triumphierende Schadenfreude, mit einem leichten Einschlag von ‚ich-hatte-recht-und-du-hattest-unrecht’, wäre ihrem Ausdruck wohl noch am ehesten gerecht geworden. Ihre Hände klatschten begeistert wie von selbst, als man um einen großen Applaus für die Darbietung von Stokes/Oppenheimer bat und umso mehr noch, als das anschließende Versprechen gegeben wurde, sich entsprechend für den gelungenen Abend zu revanchieren. Ich hatte Recht – du hast dich geirrt und es hat beinahe ein paar fette Saftbeutel, das nutzlose Leben gekostet. Das Lächeln ätzte sich förmlich in diese hübsch geschminkten Lippen. Standing Ovations. Balsam für die Seele.

Die Küche als auch die Musiker, erhielten ebenfalls einen knappen Beifall. Die emsigen Haubenköche in der dampfenden Küche, hatten es sich verdient auch wenn Katherine während des ganzen Abends noch keinen einzigen Bissen gegessen und nicht einen Schluck getrunken hatte. Aber immerhin gab es elegant geformte Tortenmesser aus rostfreiem Edelstahl, das musste man würdigen. Schlussendlich wurde noch „Oswald Cobblepot“ alias Mr. Druick alias „der Pinguin“ honoriert, während Miss Dampierre die Angst vor dem Tod in einem Schlussplädoyer zu zerstreuen suchte. Es hatte etwas zutiefst ironisches, da sich hier ja im Grunde gleich mehrere Helferlein der allegorischen Figur mit Sense und Sanduhr, am Champagner und den köstlichen Häppchen gütig taten. So weit daneben, lag Oppenheimer mit seiner Darbietung in ihrer retrospektiven Wahrnehmung gar nicht: Das alles hier war eine verlogene Farce aber zumindest wäre sie in bereits zwei Stunden wieder vorüber. Im Anschluss hatte man ihr sogar noch heiß ersehnte Geschenke in Aussicht gestellt. Alles in allem, war der Abend also doch gar nicht so übel geworden.
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Baker » 11 Jul 2015, 23:58

An ihrer Seite der überaus erschöpft wirkende Mr. Baker, der zunächst der Rede Miss Dampierres aufmerksam gefolgt war, blickte in die ungefähre Richtung des Schädelexponats: Wenn es eine Bombe gegeben hätte, wäre sie bestimmt dort gewesen. Ein Schädel gefüllt mit C4 und gespickt mit Edelsteinen die sich bei einer Explosion als Schrappnelle in alle Richtungen verteilen wurden... rasiermesserscharf... ja so hätte er es gemacht. Noch dazu war der Schädel eine anonyme Spende gewesen...
Alles in Allem war der Abend aufreibend, aber auch aufschlussreich gewesen und immerhin die neue Bekanntschaft mit dem Blutigen Tod war verheißungsvoll.
Apropos verheißungsvoller Tod, mit Katherine würde noch einiges zu klären sein. Baker würde höflich und aufmerksam an ihrer Seite bleiben bis sie zu gehen gedachte
.
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Katherine Summers » 12 Jul 2015, 10:37

Sie wiederum würde sich, nachdem ihr ein knapper Blick aus den Augenwinkeln verriet, dass Baker den Rest des Abends wohl so schnell nicht mehr von ihrer Seite weichen würde, mit ein paar kurzen Schritten dem Schatten an ihrer Seite nähern. Dann legte sie wie völlig selbstverständlich, den Kopf an seine Schulter und kuschelte sich ein wenig an ihn. Er musste wohl oder übel, ein wenig als Stütze herhalten um ihr Halt zu geben. Nach außen musste es beinahe so wirken als wären sie ein Pärchen. Ihr war es offensichtlich egal, denn die heutige Veranstaltung hatte scheinbar auch an ihren Kräften gezehrt. Mit einem abwesenden Blick, der etwas in der Leere hinter dem Podium verschwand, fragte sie ihn dann nachdenklich mit gedämpfter Stimme.

„Wenn man dich vor die Wahl stellen würde Detective, wie würdest du dich entscheiden? Ist es besser in der Hölle zu herrschen oder im Himmel zu dienen?“

Es klang durchaus ernst gemeint, jedoch konnte man nur darüber spekulieren was sie wohl mit dieser Frage zum Ausdruck bringen wollte.
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Baker » 12 Jul 2015, 19:34

Was auch immer seine wahren Bewegründe sein mochten, zumindest vordergründig schien es ihm nichts auszumachen. Metaphysisch gesehen war es das was er schon immer getan hatte und in dem er gut war.
Dem geneigten Beobachter würden die beiden als ungleiches Paar ins Auge fallen, Yin und Yang, Licht und Schatten... Oder traf hier nicht eher Dunkelheit auf tiefste Finsternis? Wahrscheinlich würde Baker sich diese Frage nicht einmal selbst beantworten können...


"Eine interessante Frage. Sehr lange Zeit dachte ich meine Antwort darin gefunden zu haben zu dienen. Nun weiß ich, dass ich einem Teufel diente und das Fegefeuer in mir mich beherrschte. Jetzt denke ich nicht daran mir eine Wahl aufzwingen zu lassen. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, Himmel oder Hölle. Es gibt unendlich viele Grautöne und Mittelwege. Ich gehe meinen Weg."
Last edited by Baker on 13 Jul 2015, 08:09, edited 1 time in total.
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Katherine Summers » 12 Jul 2015, 20:39

An seiner Schulter, würde er lediglich die sachten, gedankenverlorenen Bewegungen eines Nickens spüren. Kurz darauf folgte ein leichtes Zittern, das ihren so wohlproportionierten Körper durchzog, als sie ein kurzes, verhaltenes Kichern unterdrückte.

„Ich hasse deine intelligenten, wohlüberlegten Kommentare mindestens genauso sehr, wie ich sie liebe. Vor allem wenn du mit irgendetwas recht hast. Dabei hätten wir es so schön haben können wir zwei….“ Sie stieß ihn leicht von der Seite in die Rippen.

„Warum müssen die guten Männer eigentlich immer schon vergeben oder von der anderen Seite sein hm?“ Ein breites Grinsen durchzog ihr mittlerweile etwas müde wirkendes Gesicht. Da war wieder der alte nicht totzukriegende, trockene Humor, den sie wohl jedem ohne Rücksicht auf Verluste, links und rechts um die Ohren zu klatschten pflegte. Nach einem tiefen, ganz offenkundig völlig unnötigen Atemzug, stieß sie einen leichten Seufzer aus und löste sich wieder von ihm; ließ ihre Schultern etwas kreisen wie um einer Verspannung entgegen zu wirken.

„Na dann, ich denke die Party ist gelaufen. Der eine oder andere wird sich sicher fragen, wo die kontrovers diskutierte Künstlerin abgeblieben ist aber niemand kann von einem grenzdebilen Blondchen mit dem IQ einer getrockneten Feige erwarten, bis drei Uhr auf diesen Absätzen herumzuspazieren. Wird Zeit für meine Geschenke, ich hoffe du hast ein Schleifchen draufgemacht.“ Damit sah sie ihn erwartungsvoll grinsend an und würde sich anschließend in Richtung Garderobe bewegen, wo man ihr auf Nachfrage ihr Handtäschchen und eine dünne Stoffjacke, passend zum Kleid aushändigen würde. Mit flinken Fingern, tippte sie noch eine knappe SMS dann würde sie sich ungefragt bei Baker unterhaken und das Arts Institute verlassen. „Gar nicht so schlecht für unser zweites Date. Das nächste Mal gehen wir Billard spielen oder stehst du mehr auf tränenreiche Schnulzen im Kino?"

[sollte sie jetzt niemand mehr ansprechen oder aufhalten, wäre Kat damit weg von der Veranstaltung]
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Baker » 13 Jul 2015, 08:47

Ihr trockener Witz zauberte doch tatsächlich ein leichtes Lächeln auf Bakers müde wirkendes Gesicht. Irgendwie traf beides auf ihn zu und auch wieder nichts davon: Er war frei und doch war ein Teil von ihm vergeben, würde es wohl immer sein mit jenem Teil seines Herzens der vor so vielen Jahren gestorben war. Was die andere Seite anging... wie er Kat gerade gesagt hatte ging er seinen eigenen Weg, die vormals fixen roten Linien und Seiten der Vergangenheit waren verschwommen, die Karten neu gemischt.

"Ganz meine Meinung, die Party ist vorbei." Er musterte sie gespielt spöttisch von Kopf bis Fuß und grinste zurück. "Oh, ich glaube ich mag die lässig sportliche Kat sowieso lieber als diese... Version."

Auf dem Weg zur Garderobe und weiter hinaus würde Baker ihr, ganz Gentleman, ihr in ihre Jacke helfen und Türen aufhalten. Ihr Unterhaken schien ihm nichts auszumachen.

"Oder vielleicht gehen wir mexikanisch Essen?" Fügte er völlig trocken hinzu.

[Falls Sie noch jemandem Begegnen sollten würde er sich verabschieden, ansonsten verlässt Baker zusammen mit Katherine die Ausstellung.]
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Re: Abschlußrede [Ende der Veranstaltung]

Postby Maldito Muerte » 13 Jul 2015, 10:14

Der alte Mann und sein Mädchen waren Katherine und Baker in Richtung der Anrede gefolgt und hatten sich dann dezent von jenen abgesetzt. So waren sie nun irgendwo in der Menge in ihrer eigenen kleinen Insel, spendeten den Applaus und waren wieder hier, in die kleinen Gespräche zwischendrin vertieft wenn Silia leise mit ihm sprach... und er darauf antwortete.
Die Veranstaltung als solche war sichtlich zu ihrer Zufriedenheit verlaufen, dem Beifall folgend würde Silia sogar noch ein paar Hände schütteln und sich von ihm lösen, wie ein Seidengeist durch die Personen schweben und an der einen oder anderen Stelle halt machen.
Maldito hingegen, bewegt sich gemächlich zum Schädel hin. Seinem persönlichen Lieblingsausstellungsstück.
Mit unendlich langsamen Schritten umkreist er das Ding und beäugt es von allen Seiten
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