Es war früher Abend und eine Wolke künstlerischen Treibens lag über dem Stadtteil Loop, in der Central von Chicago. Seit Wochen hingen Plakate überall in der Stadt aus, über eine Kunstausstellung mit der Thematik "Till death do us part". Dies waren die Buchstaben in leuchtenden Rot die die Überschrift gaben. Im Mittelteil stand "Eine künstlerische Verschmelzung des Lebens mit dem Tod, der Tod als Leben die Versuche einer unmöglichen Symbiose, mit anschließender Podiumsdiskussion." Im untersten Teil standen das Datum des heutigen Abends, sowie die Uhrzeit. Als Ort wurde das Chicago Institute of Art angegeben. Jeder der Rang und Namen hatte, würde wohl auf der Ausstellung erscheinen. Selbst jene die weniger bedeutend waren, würden sich sowas wohl nur schwer entgehen lassen. Ausstellungen waren heutzutage selten geworden, vor allem in dieser Größenordnung.
Das Art Institute of Chicago war an diesen Abend in helles Licht getaucht. Der riesige Glaspalast funkelte regelrecht bei der üppigen Beleuchtung. Am Einlass standen die Leute schon Schlange. Es gab zwei Eingänge, einer für Trassanten und VIP und einer für die restlichen Gäste. Die Karte für den Eintritt kostete 80 Dollar und würde laut Kurator für wohltätige Zwecke gespendet. Viele Leute die mit ihrer Begleitung kamen, waren stilvoll in Anzüge, Smokings und Abendkleider gekleidet. Genauso gab es aber auch Menschen die ganz normal in Jeanshose und Pullover oder T-shirt sowie Bluse gekleidet waren. Es schien wirklich von Mittelschicht bis Oberschicht über High Society alles vertreten zu sein.
Wer vom Einlass in den Salon trat, würde mit einen Glas Sekt empfangen werden und ihm einen angenehmen Abend gewünscht. Der Salon selbst war schon ordentlich mit Gästen aller Schichten gefüllt. Gleich dahinter begannen die Ausstellungsräume. Dort standen zum einen verschiedene Bilder über den Tod in verschiedenster Form. Zum einen wurde auf den Gemälden, Stillleben wie ein Totenschädel mit einem Wurm darin dargestellt. Oder ganz vulgär der Gevatter Tod, bis hin zu Darstellungen wie der Vampir der sein Opfer aussaugt und ihm neues Leben schenkt. Was nur ein paar der bild gewaltigen Gemälde waren. Dazu kam noch impressionistische und expressionistische Kunst, in allen möglichen Farben und Formen.
Die Räume dahinter waren gefüllt mit Skulpturen verschiedenster Art. Dort standen Skelette, Mahnmale vom Tod über verschiedene antike Schnitzereien und Abbildungen von Göttern des Todes mannigfaltiger Kulturen. Die beiden Meisterstücke der Ausstellung standen ganz hinten im Raum der Skulpturen und waren zusätzlich mit einem roten Samtgeländer, sowie Sicherheitsglas und Bewegungsmelder wie auch Drucksensoren geschützt. Auch zwei Wachmänner standen dort. Einer der Höhepunkte des Abends waren zwei echte menschliche Körper in einander verschlungen, konserviert wie als wenn er noch Leben würde, allerdings war die Haut geschält und so sah man Muskeln, Sehnen, Blutgefäße und Organe so wie Knochen freiliegend. Eine wahrlich groteske Anschaung des Tods. Unten an dem Stück war ein Schild in Gold eingelassen auf dem Stand: "Dieses Exponat wurde großzügig gestiftet von Miss Katherine Summers." Das andere Exponat war hinter einer Glasvitrine gesichert. Es war ein Totelschädel in Platin eingelassen, der komplett mit Brillanten besetzt war. Er musste ein Vermögen wert sein und stellte den Tod einem in ein ganz anderes Licht. Ein Schild war eingelassen auf dem Stand: "Eine Leihgabe eines namentlich nicht Bekannten Ausstellers."
In Mitten der ganzen Ausstellung, gab es einen riesigen runden Raum. In diesem standen runde Hochtische mit kleinen Aperitifs, sowie einer Tafel mit kalten Buffet. Hier waren alle Aussteller vertreten um Fragen der verschiedenen Gäste zu beantworten. Am Ende des Raums war ein kleines Podium aufgebaut, mit Rednerpult und Mikrofon an dem wohl die Diskussion des Abends stattfinden würde, an der sich verschiedenste Redner angekündigt hatten. In der Mitte des Raumes stand eine Gruppe von Personen die fleißig am Begrüßen und Hände schütteln waren. Es waren zwei Herren groß, muskulös gebaut in schwarzen Anzügen. Sie wirkten fast so wie Leibwächter und begleiteten die Gruppe überall hin. Ein weiterer Mann deutlich älter auch in Anzug mit Fliege gekleidet. Er wirkte relativ wichtig. Wohl der Kurator des Museums, Mister Douglas Druick. Außerdem zwei Damen eine Blondine in einem geschmackvollen, blauen Abendkleid die Haare aufwendig frisiert. Sicherlich eine der Trassanten des Museums, Katherine Summers. Eine andere Dame in einem roten Abendkleid, braune lange Haare zu einer Hochsteckfrisur frisiert. Die Veranstalterin der Ausstellung selbst, Regina Dampierre.
Nun der Abend hatte gerade erst angefangen und es strömten weiter unzählige Gäste in das Institute of Art. Ob die Ausstellung ein Erfolg wurde blieb noch abzuwarten, jedoch allein die Anzahl an interessierter Gäste versprach viel. Von außen konnte man schon hören wie klassische Musik im Hintergrund lief, um die Stimmung leicht zu heben. Man könnte meinen die halbe Stadt hatte sich eingefunden um dieses Ereignis zu feiern. Das Event sollte die ganze Nacht über andauern, bis in die frühen Morgenstunden. So würde der Abend beginnen und man durfte gespannt auf das Abendprogramm sein.