[Juli 2015] Die unstillbare Gier


[Juli 2015] Die unstillbare Gier

Postby Amalia Winter » 23 Jul 2015, 14:17

Es war späte Nacht in London. Zwei Personen waren in einem Raum. Eine junge Frau dunkelbraunes Haar smaragdgrüne Augen ein weißes Kleid im viktorianischen Stil. Sie war schlank und wirklich schön anzusehen. Aber Angst stand in ihre Augen geschrieben Angst und Hunger... Neben ihr saß eine ebenso nicht minder hübsche Frau schwarzes langes Haar ein grünes Kleid ebenso im viktorianischen Stil und rehbraune Augen. Sie sah die ängstliche Frau ernst an und flüsterte ihr Worte zu die wohl kaum mit der Stimme zu vernehmen waren.

Amalia hatte Angst sie wusste nicht was mit ihr geschah gestern noch war die Welt um sie herum normal nun hatte sich alles verändert. Sie mochte plötzliche Veränderungen eigentlich, doch diese war anders. Sie machte ihre Angst. Alles fühlte sich fremd an. Ihr Blick auf die Dinge. Ihre Wahrnehmung. Ja sogar ihr Körper war ihr völlig fremd in diesem Moment. So saß sie da in dieser großen viktorianischen Villa zusammen mit Regina und wartete. Aber auf was warteten sie eigentlich? Was war es wovon Regina die ganze Zeit sprach.

Eines war sicher sie verspürte ein Grollen in ihrer Magengegend. Etwas das sie davor so noch nicht kannte. Einen unbändigen Hunger... Natürlich hatte sie schon zuvor ab und an ein Hungergefühl wer der Arbeitstag mal wieder länger war aber dies war komplett anders sie fühlte sich verändert. Es war einfach nicht zu vergleichen mit dem was sie sonst fühlte. Sie fühlte sich gerade wirklich verloren in dieser Situation. Auch Regina die ihr dabei gut zusprach machte es nicht wirklich besser. Doch dann klopfte es an der Türe und es wurde herein gebeten...

Die Türe öffnete sich und ein Mann der offensichtlich nach Kleidung ein Diener war betrat den Raum begleitet von einem gut aussehenden, blonden Jüngling. Er wirkte verschüchtert und wurde etwas rot als er die beiden Damen auf dem Bett sitzen sah. Der Diener verbeugte sich und verließ dann denn Raum. Die Türe schloss er hinter sich. Regina lächelte den Jüngling an und bat ihn mit einer Handbewegung auf dem Sofa das mit rotem Samt bezogen war aus edlem Mahagoniholz war und mit goldenen Stickereien bedeckt. Der junge Mann tat wie ihm geheißen.

Regina stand auf und nahm Amalia an der Hand und zog sie nach oben. Sie ging mit ihr rüber zu dem Sofa auf dem der Jüngling saß und nahm links von rechts von ihm Platz. Amalia setzte sich links von ihm hin. Regina lächelte den jungen Mann immer noch an fragte ob er sich wohl fühle und meinte zu Amalia das dies heute ihre erste Lektion wäre. Amalia blickte Regina verständnislos an. Diese meinte dann das dieser Hunger den sie jetzt verspüren würde nicht aufhören würde bis er gestillt wurden würde. Und es gäbe nur einen Weg dazu...

Amalia sah zu Regina und schüttelte den Kopf sie verneinte und meinte das würde sie nie tun und das könnte sie dem Mann nicht antun. Dieser sah immer noch schüchtern und verständnislos drein. Regina meinte sie müsse, wenn sie ihren Verstand behalten wolle und nicht in Raserei fallen wolle. Amalia wehrte sich immer noch. Sie wollte das nicht tun. Sie hatte das alles nie gewollt. Sie wollte weinen aber es rinnte nicht eine einzige Träne an ihre Wange herunter. Sie sah zu dem jungen Mann und dann wieder zu Regina und verneinte nochmal.

Regina hatte wohl genug von dem Theater. Sie ritzte mit dem Fingernagel die Haut am Arm des Jünglings auf. Dieser erschrak und fragte sie empört was das solle. Ein dicker Tropfen Blut quoll aus dem Schnitt. Als es der Geruch Amalia in die Nase stieg veränderte sich ihr inneres. Sie wollte es auf einmal und das erschrak sie so sehr das sie versuchte aufzustehen und wegzugehen. Doch sie konnte nicht Regina hielt sie fest und lächelte sie an. Sagte ihr nochmal das sie keine Wahl hätte.

Amalia drehte sich weg und versuchte das unausweichliche zu vermeiden. Doch der Hunger in ihre war und wurde immer stärker. So drehte sie sich zu dem jungen Mann der immer noch total verständnislos drein sah. Erst als Amalia äußere sich veränderte. Die Haut blasser wurde ihre Augen kälter und raubtierhafter und ihre Lippen sich teilten und die blanken weißen Fangzähne entblößten, dämmerte es ihm was das alles hier sollte. Er bekam Angst und versuchte aufzustehen und zu fliehen Regina hielt ihn aber fest. Amalia sah ihn verzweifelt an und presste dann zwischen ihren Lippen ein einziges Wort hervor. So schicksalhaft und endgültig:

"Verzeih..."

Dann ging alles schnell Amalia stürzte sich förmlich in einer einziges fließenden Bewegung auf den jungen Mann und trieb ihm ihre Fänge in den Hals. Gierig begann sie zu saugen und als der erste Tropfen Vitae ihre Zunge benetzte war dies wie ein unglaubliches Glücksgefühl. Als gebe es im Moment nichts schöneres. Schluck um Schluck trank sie gierig. Bis Regina meinte sie solle aufhören. Doch Amalia dachte gar nicht daran es war zu süß zu erquickend. Bis sie auf einmal einen Ruck an ihren Kopf spürte und Regina sie von ihm riss. Der Jüngling hatte seine Augen fast geschlossen er war kurz davor dem Leben zu entschwinden.

Regina sah sie tadeln an und meinte nur das wir unsere Nahrung nicht töten. Dafür wären wir zu zivilisiert und das ich lerne müsse mich zu kontrollieren. Ich sah sie verständnislos an und meinte nur ich hätte immer noch diesen Durst dieses Hungergefühl. Regina sah sie fast mitleidig an als sie antwortete, dass Amalia dieses Gefühl nun fortan ihr ganzes untotes Leben haben würde mal stärker und mal schwacher aber sie es nie verlassen würde. Das sei eine der Bürden die ihrem untoten Leben auferlegt wurden. Sie sah immer noch auf den Mann. Er wirkte fast friedlich... Sie hingegen verzweifelt... Dieses Gefühl der unstillbaren Gier....
"Ich will nicht leben, um Kunst zu imitieren. Ich will leben, um Kunst zu sein."
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Amalia Winter
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