[Juni 2015] Sympathy for the Devil


[Juni 2015] Sympathy for the Devil

Postby Baker » 15 Jun 2015, 09:45

Sympathy for the Devil

Baltimore, kurz vor der Jahrtausendwende. Schnelle Schritte hallen zwischen den Containern am Hafen wider, es ist fast Mitternacht. Ethan rennt fast, er hat keine Ahnung ob er aufgeflogen ist, aber sein Instinkt sagt ihm dass sie hinter ihm her sind. Hinter ihm, ein leises Geräusch, aus den Eilen wird ein panisches Rennen. Alles woran er denken kann ist der Container, lichtdicht und schon morgen Nacht auf dem Seeweg nach Montreal. Im Elysium vor drei Tagen war noch alles in Ordnung gewesen, Prinz Garlotte hatte ihn nicht einmal wahrgenommen und die übrigen seines Clans hatten ihn wie üblich mit Verachtung gestraft. Nach all den Jahren wurde er immer noch wie ein Botenjunge behandelt, nur weil er zu Beginn seines Unlebens ein paar klitzekleine Fehltritte begangen hatte…diese Wichser.
Ethan stürzt, sein linkes Bein war an irgendetwas hängen geblieben. Er rappelt sich wieder auf, sein Hugo Boss Anzug hat nun einen hässlichen Riss, aber es gibt wichtigeres als Äußerlichkeiten in dieser Nacht. Zum Beispiel in den Container zu kommen. Seine Fluchtroute, darauf hatte er bestanden, bevor er auch nur anfing Informationen an Sofia, diese heiße Sabbat-Schnecke weiterzugeben. Sabbat, ja das war ihm wie eine gute Idee vorgekommen. Freiheit, keine Vorschriften durch irgendwelche alten Säcke, die nicht mal ein Handy richtig benutzen können und vor allem die Gelegenheit es diesen Ventrue-Wichsern, seinem ach so feinen Clan so richtig zu geben. Er hatte davon geträumt eines Nachts auf den noch schwelenden Leichnam Prinz Garlottes zu pissen…und nun brach alles zusammen.
Wieder verfängt sich sein Bein, irgendetwas hält ihn kurz fest, so dass es erneut stürzt und gegen einen Frachtcontainer prallt. Hinter ihm hallt eine sonore Stimme durch die Containergasse.


„Du hättest dabei bleiben sollen den Underdog zu mimen und Cheerleaderinnen zu vernaschen Ethan…aber dich mit dem Sabbat einzulassen...ts,ts,ts.“

Ethan zieht sich am Container hoch und dreht sich um. Dort steht ein Mann in dunklem Anzug, eine Shotgun in den Händen. Blake? Becker? Baker! Egal, der Typ hing immer im Dunstkreis dieses Alten rum, immer in den Randbereichen der kainitischen Gesellschaft. Er sah Baker direkt in die Augen, der seine Blick erwiderte.

„Baker du Wichser verpiss dich. Ich sagte VERZIEH DICH!“

Bakers Mundwinkel zuckt verächtlich, sein Finger betätigt den Abzug und eine Ladung Schrot zerschmettert Ethans linkes Knie. Er redet mit sanfter Stimme, während er auf den nun wieder am Boden Liegenden zugeht.

„Deine Tricks ziehen bei mir nicht Ethan. Weißt du das ist nichts persönliches, ich hatte eigentlich immer ein gewisses Maß an Sympathie für dich. Ich weiß wie das ist wenn man gemieden wird nur wegen des Blutes. Man kann sich seinen Erzeuger ja nicht aussuchen. Aber komm schon du hättest dir den Respekt verdienen können…oder dich den Anarchen anschließen können. Dich hätte doch auch keiner vermisst. Doch stattdessen lässt du dich mit dem Sabbat ein…und du weißt ja, wenn du dich mit dem Teufel einlässt…“

Ethan versucht sich zu erheben, sein Bein ist dafür allerdings noch nicht weit genug wiederhergestellt.

„Baker Mann, lass mich einfach abhauen ja?! Ich komme nie wieder, vom Sabbat halte ich mich fern…versprochen! Hey, erinner dich ich hab dich damals doch mitgenommen auf diese Studentenparty, war doch nen riesen Spaß Kumpel.“

Während er Ethan mustert wird Bakers Blick eisig, sein Stimme ist von kaltem Zorn erfüllt.

„Stimmt, während ich mit dieser bekifften Kulturwissenschaftlerin aus Europa abgehangen habe, bist du mit diesen beiden Cheerleaderinnen abgezogen. Die beiden hat man dann in einer Lagerhalle in Rosedale gefunden, übel zugerichtet und blutleer. Du und deine Sabbatfreunde hattet dort wohl eine kleine Privatparty. Ich war einer von denen die dort aufräumen mussten.“

Baker zögert einen kleinen Augenblick.

„Ich glaube es ist doch etwas persönliches!“

Dreimal hallen krachende Schüsse durch die Nacht, dann ist es vorbei.
"Power resides where men believe it resides. It's a trick, a shadow on the wall. And a very small man can cast a very large shadow."
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