[April 2016] Alte Bekannte?


[April 2016] Alte Bekannte?

Postby Oliver » 15 Apr 2016, 14:02

Ihre Laune ist schlecht, nicht nur wegen dem bevorstehenden Hexenkessel, in den sie sich heute Nacht noch begeben musst … Loop … nicht gerade das wo sie so wirklich Lust drauf hat. Nein, diese kleine Ratte von Jasper hat sich vor ein paar Nächten bei ihr gemeldet und um ein Treffen gebeten … dreckiger kleiner … naja. Er ist jedenfalls der Grund, warum sie nun auf den Weg zu einem abgelegenen Parkplatz in der Mittelschicht ist. Kaum dort angekommen, erkennt sie auch schon, dass der Rattengesichte, schmierige Drecksack bereits auf sie wartet. In seinem Dunstkreis wie immer die beiden Handlanger, die er mit seinem Blut dafür bezahlt auf ihn aufzupassen.

Das schwarze lichte Haar zurück gelegt, der Anzug wirkt zu groß für seine untersetzte, kaum 1,55 Meter große Gestalt und das dürre, Pockennarbige Gesicht sieht kränklich aus. Aber das breite Grinsen strotzt nur so vor Überheblichkeit. Sie stehen vor einem schwarzen Lincoln Continental Town Car. Und Jasper tut mal wieder alles um sein lächerliches Mafioso Image aufrecht zu erhalten. Seine beiden Begleiter tragen wie er schwarze Anzüge in die sie noch hineinwachsen müssen. Die Hosen hängen zu tief und auch wenn sie versuchen gefährlich auszusehen, mit ihren Kugelsicheren Westen unter ihren Hemden und den Schusswaffen in den Schulterholstern, wirken sie doch eher …

Elli parkt ihren schwarzen SUV direkt vor der dreier Gruppe und steigt aus dem Wagen. Nicht zufällig, sie hat den Radius so gewählt, dass die Scheinwerfer ihres Wagens kurz den Hintergrund der kleinen Gruppe einmal komplett ausleuchten. „Was willst du?“ knurrt sie ohne Umwege, noch beim Aussteigen und bevor sie die Fahrertür wieder geschlossen sowie die Distanz für ein Gespräch unter vier Augen überbrückt hat. „Ich habe den Baron von Chicago gesucht.“ Sagt Japser mit einem breiten Grinsen „Aber ich habe ihn nicht gefunden…“ führt er weiter fort „Also wo ist er?“ er hebt die Schultern und schaut sich übertrieben aufmerksam um, als würde der gesuchte dort auftauchen.

„Es gibt hier keinen Baron, oder Sucher oder sonst ein Amt.“ Antwortet Elli ruhig. Eine trügerische Ruhe, denn unter dieser dünnen Schicht, brodelt sie … das Rot pulsiert … „Ach?“ antwortet Jasper. „Fangen wir wieder so an wie in New York?“ New York? Jeder weiß, dass New York wieder in den Händen der Camarilla ist und Elli war in New York, hat dieses wohl nicht verhindern können? Jaspers Worte tropfen geradezu vor Gehässigkeit … Tropf Tropf … „Hat ja da schon gut geklappt…“ er grinst höhnisch zu einem seiner Begleiter. Ein Kahlköpfiger Typ, der eher dicklich als kräftig wirkt, der grinst ein fast zahnloses Grinsen zurück und will gerade zu einem bebenden Lachen ansetzen… als ihm das Gesicht explodiert …

Gut, der Reihe nach. Es ist ein Tropfen zu viel … jeder der Elli kennt, weiß um ihre scheinbar grenzenlose Geduld. Nein, eher weiß jeder von ihrem ausgeprägtes Aggressionsproblem … ernten was du sähst … mit einer routinierten und flüssigen Bewegung zieht sie die 9mm aus dem Schnellziehholster an ihrer Hüfte, unter ihrer Jacke und richtet diese auf die Visage von Dickerchen. Ein kurzes Krümmen des Fingers, ein kaum wahrnehmbarer Ruck durch die Hand, ein heller Lichtblitz, ein Knall und Dickerchens Kopf zerplatzt wie eine reife Melone. Bevor Don Jasper und sein noch verbliebendes schrumpeliges Ei darauf reagieren können hat sich Ellis linke Hand bereits um Jaspers Hals gelegt und seinen ganzen Körper ein paar Zentimeter über den Boden gehoben, während sich der Lauf der Waffe auf den zweiten Handlanger gerichtet hat.

Der Handlanger, eigentlich ein Afroamerikaner, der kräftiger und drahtiger als Dickerchen aussieht, wirkt nun ein wenig blass um die Nase. Aber durch das plötzliche Ableben seines Partners ist auch ihm das Lachen im Halse stecken geblieben. Jasper ist auch nicht mehr zum Lachen zu mute, er starrt Elli mit großen Augen an, während er mit seinen beiden Händen ihr Handgelenk festhält und mit seinen Füssen strampelt. „Teufel auch Elli…“ krächzt er „…lass mich runter.“ Elli hat ihre Beretta M9 noch immer auf den zweiten Guhl gerichtet und sie stellt ihren Kopf für einen Moment schräg, als sie ihm ein kaltes Lächeln schenkt. Das Lächeln eines kaltblütigen Killers. Ein weiteres Mal krümmt sich der Finger und ein zweiter Knall zerreißt die nächtliche Ruhe in diesem abgelegenen Gebiet. Auf dem kalten Asphalt breitet sich eine weitere Lache aus Blut, Hirnmasse und Knochenstückchen aus.

„Oh… Gott… Elli…“ Jasper keucht und windet sich wie ein Aal. Elli hingegen lässt die Waffe sinken und sieht Jasper direkt in die Augen. Sie hat absolut keine Mühe damit ihm an ihrem ausgestreckten Arm weiterhin über den Boden zu halten. Auch gleicht ihr Griff, dem eines unnachgiebigen Schraubstockes, der mit Leichtigkeit den dürren Hals des Rattengesichtigen Kerls zerdrücken könnte. „Lass mich runter Elli … verdammt noch mal.“ Kräht Jasper, doch Elli ist davon unberührt … sie fixiert seinen Blick, schaut ihn tief in die Augen und öffnet den schwarzen Abgrund …

Jaspers Gegenwehr wird immer stärker, nimmt verzweifelte Züge an, als er in das tiefe Rot des Abgrundes gezogen wird, er würde schreien, wenn sie ihm den Hals nicht so zudrücken würde. Schreien um Hilfe … dieses Rot … Blut … dunkles, fast schwarzes Rot … alles verzerrender Hass und Zorn… und er ist das Ziel. „Bitte…“ fleht er mit fiebsiger Stimme und seine Augen zittern, sein ganzer Körper zittert vor Angst … und als er so seine eigene jämmerliche Stimme hört, war er irgendwie froh bereits Untot zu sein, denn sonst hätte er sich jetzt ganz sicher nicht nur eingepisst.

„Du kannst doch nicht…“ Sie kann ihn nicht töten … nein kann sie nicht? Er weiß doch so viel, wurde geschickt um zu überprüfen, wie es voran geht. „Ich…“ presst er heraus. Doch Ellis Lippen bleiben stumm, einzig ihre Augen verschlingen Japser vollkommen und dieser versucht verzweifelt mit seinen Händen aus ihrem Griff zu kommen, tritt nach ihr, seine Finger graben sich tief in ihre ledernen Jacke, aber es gibt kein Entkommen … „Elli … bitte … hilf … Gott … oh mein Gott“ er schreit … ein gurgelnder Schrei, getragen von vollendeter und reinster Panik …
Listen to them. Children of the night. What musik they make.
- Bela Lugosi -
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