Chicagoer Loge - Michael+Sabbati, Elias(offen, gerne ;))

[Elias]

Ein kaltes, geringschätziges Lächeln kommentierte Michaels nochmaligen Versuch seine plump-körperliche Einschüchterungstaktik zu verstärken.

"Und Ihr Mangel an Form die Ihre." drangen als der Sabbatführer sich abwandte Elias Worte an sein Ohr, leise und kalt. Er selbst sah Michael nach, als sich dieser zu den seinen begab, räumte vorerst nicht das Feld, sondern sah sich in der Loge um. Die Möglichkeiten abwägend stand Elias dann noch einige Zeit dort, ließ seine Gedanken ebenso schweifen wie seine Aufmerksamkeit. Dann nickte er, mehr zu sich selbst als an irgendjemand bestimmten gerichtet und machte sich daran die Loge zu verlassen. Allem Anschein nach wollte er die restliche Pause nutzen.

[Zoja]

Nach wie vor stand das 'Ding', die Hände hinter dem Rücken verschränkt einfach nur da und tat sich mit besonders vehementen Schweigen hervor. Ihr monströses Antlitz, verharrte in gebannter Neugier und verfolgte gefesselt das verbale Geplänkel, das sich dem geneigten Zuschauer in der Chicagoer Loge darbot. Wären die näheren Umständen, als auch die Umgebung dieser Auseinandersetzung eine andere gewesen, man hätte durchaus davon ausgehen können, das vermutlich nur ein Wort des Sabbatführers gereicht hätte, selbst wenn das Alien derzeit scheinbar noch überhaupt keine Anstalten machte, sich in irgendeiner Form in das Gespräch einzubringen. Der Rudelführer wandte sich ab, der Blick in diesen unmenschlichen Augen würde für alle Anwesenden Bände sprechen; gerade auch für seinen Kontrahenten, der es ebenso vorzog die Szenerie nach einem kurzen Moment der inneren Einkehr, zu verlassen. Worte waren gefallen, Anfeindungen gesprochen aber im Grunde dürfte jedem der Beteiligten klar sein, das ein Fortführen dieser Kommunikation sinnfrei wäre. Es war alles gesagt und ebenso verschwiegen worden, was die Tragweite dieser öffentlichen 'Entscheidung' verdeutlichen konnte. Jetzt stellte sich nur noch die Frage der Konsequenzen. Aber das, würde in einer anderen Nacht, zu einem anderen Zeitpunkt Platz haben. Heute und hier, galt es sich den gesellschaftlichen Aktivitäten ihrer Art zu widmen, die selbst in der trügerischen Verkleidung eines antiken Arenakampfes, in Wahrheit doch nur eines waren: Raum für die verschiedensten Arten von unsterblicher Politik. Und Kunst natürlich; dieser wollte sie sich ja nach wie vor widmen.

Die großen Pupillen verfolgen den Abgang von Elias mit geradezu instinktiven Interesse. Wie eine außerweltliche Spinne, die eine schmackhafte Fliege an den Ausläufern ihrer fein gewobenen Fäden bemerkt. "Dieser hat respektablen Mut und eine todesverachtende Furchtlosigkeit, das muss ich ihm zugestehen. Allerdings scheint er seine idealistischen Forderungen nach Unabhängigkeit und die Konsequenzen seiner Drohungen, nicht ganz zu Ende gedacht zu haben. Er wähnt sich im Besitz von Druckmitteln zu sein. Ein recht kurzweiliges Vergnügen und eine nicht minder kurzweilige Narretei..." Ihr zweistimmiger Tonfall, wurde gegen Ende hin zu einem bedauernden Raunen. Die Kurzsichtigkeit der Jugend, so mochte man für sich daraus schließen. Apropos sehen; da waren ja nach wie vor die Statuen, welche ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit bedurften. "Verzeiht mir aber ich werde die verbleibene Zeit nutzen, um mich ganz und gar diesen fantastischen Exponaten zu widmen."

Das war offensichtlich ihr Stichwort und wie völlig selbstverständlich, folgte eine höflich-knappe Verbeugung, bevor sich das Wesen von der Chicagoer Loge entfernte, um getragenen Schrittes den Rundgang zu passieren, wo die Objekte ihrer ungezügelten Faszination, noch immer in erstarrter Agonie auf sie zu warten schienen.