Stechen...nicht schneiden.... [Solo]


Stechen...nicht schneiden.... [Solo]

Postby Marcel » 09 Oct 2015, 17:28

2008….

Es war eine dieser Nächte in mitten des Wahnsinns.... in einem dieser kleinen Einfamilienhäusern am Rande der Stadt. Von außen betrachtet ein schönes Gebäude mit einem kleinen beschaulichen Garten, in dem Blumen blühten, mit einer Schaukel, einem Obstbaum und einem hölzernen Zaun, einem kleinen Törchen. In der Einfahrt stand ein Ford Galaxy, Metallic Blau.

Love me tender, love me sweet
Never let me go
You have made my life complete
And I love you so


George, war 40. Ein Staatsdiener der in einer sozialen Einrichtung arbeitete, die sich um Kinder kümmerte die ihre Eltern im Krieg oder an Alice verloren hatten. Nachbarn würden den schlanken Mann mit dem freundlichen Gesicht und den kurzen Braunen Haaren, als außerordentlichen höflichen und hilfsbereiten Menschen mit einem großen Herzen beschreiben. Er war mit der zehn Jahre jüngeren Sarah verheiratet. Einer Kinderärztin. Eine Bildhübsche Frau deren einziger Makel es war selbst keine Kinder gebären zu können.

...so erzählte man sich es jedenfalls..

Nachbarn würden das Paar als glücklich und hoffungslos verliebtes Paar bezeichnen….die Art wie sie miteinander umgingen, wie er ihre Hand hielt, wie er sie ansah….

und viele Freunde hatten sie, fast jeden Abend hatten sie Besuch…


„Und schläft sie schon?“

Fragte Georg während er gelangweilt in seinem Essen herumstocherte, die am Fenster stehende hübsche Frau, welche mit leerem Blick hinaus in die Dunkelheit starrte. Eine einzelne stille Träne löste sich aus ihren Augen und schlich ebenso heimlich über ihre Wangen. Sie Antwortete nicht.

Love me tender, love me true
All my dreams fulfill
For my darlin', I love you
And I always will


George lächelte sich vor sich ihn nach dem er seine stille Frau für einen Moment gemustert hatte und schob die Ärmel seines Hemdes, welches durch die stattlich aussehende Weste in Form gehalten wurde, in aller Ruhe zurück.


„Mach dir keine Sorgen Darling….“

Sagte er in einem beruhigendem Ton der nicht zu seinem Blick passen wollte, schob den halbvollen Teller bei Seite…..

„heute Abend kommen keine Freunde vorbei um sich mit ihr zu Vergnügen….die letzten haben genug Geld da gelassen…“

Die Frau schloss die Augen während ihr Körper ganz leicht begann zu zittern…ansonsten stand sie wie angewurzelt einfach nur da, erwiderte noch immer nichts. George erhob sich ganz langsam von seinem Stuhl und trat dicht hinter sie…

„….jedoch…..habe ich auch Bedürfnisse….“

Er hauchte ihr ein Kuss auf den Nacken konnte den Lufthauch spüren..ihn riechen.….eine Berührung die das Zittern nur verstärkte. Ruckartig wandte sich die Frau um, hob die rechte Hand und wollte zuschlagen, mitten in das Gesicht, das sie aus einem Gemisch von Ekel und Hass anstarrte…

Love me tender, love me long
Take me to your heart
For it's there that I belong
And we'll never part


..doch bevor ihre Hand ihr Ziel erreichen konnte packte sie George am Unterarm, der von kleinen vielen Nadelstichen gezeichnet war…. schob sie ein Stück von sich weg und gab ihr einen kräftigen Tritt. Ja George konnte das richtig gut, hatte Übung darin. Und so schlug der Körper der Frau hart auf dem Boden auf. In einer fließenden Bewegung nahm er den griff bereiten Baseballschläger auf, ließ jenen einmal in einer lockeren Bewegung kreisen während er sich auf seine geliebte Frau zu bewegte. Ohne jede Eile und ohne jede Hektik.


„…und ich dachte es herrschten klare Verhältnisse….aber ich habe nichts gegen ein kleines Vorspiel…vor dem großen Finale mit unserer Schutzbedürftigen...…“

Der Mann lachte leise während Sarah sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte. Musik, sagte er einmal laut in den Raum hinein und dank modernster Technik mochte sein Wunsch auch sofort in Erfüllung gehen.

Er wartete in aller Ruhe ab bis seine Frau versuchte sich wieder aufzurappeln und wollte gerade zu schlagen, da spürte er einen kurzen brennenden Schmerz in seiner Rückengegend. Überrascht sah er sich um und betrachtete das kleine Mädchen das sich aus seinem Zimmer geschlichen hatte, mit dem kleinen Messer in seiner Hand, die ihn aus wild entschlossen Augen ansah. George lachte und gab auch ihr einen kräftigen Tritt, der das Mädchen von den Füssen holte und ihren Körper hart gegen den Küchenschrank in ihrem Rücken aufkommen ließ. Das Messer fiel zu Boden, wie auch sie....


„Woher hast du denn das Messer Schätzchen“

Fragte er mit lieblicher Stimme während seine Augen sie voller Vorfreude angrinsten. Sie kannte diesen Blick von ihm. Von anderen. Er erwartete keine Antwort. Die kleine hatte noch nie ein Wort gesprochen. Weder im Heim, noch hier. Die Ärzte hatten ein starkes Trauma festgestellt. Wahrscheinlich würde sie nie wieder ein Wort sprechen…

„Von meinem Freund….“

Kam die Antwort voller Trotz…und völlig überraschend. Überraschung die sich für einen Moment auch in dem Blick des Mannes wiederspiegelte. Doch so schnell sie kam, war sie wieder verschwunden. Er zuckte mit den Schultern.

„Ich steh darauf wenn sie schreien…“

Er wollte gerade noch einen weiteren Satz zum Besten geben, als er hörte das jemand ein Messer aus dem dafür vorgesehenen Block nahm. In einer fließenden Bewegung wandte er sich um und der Baseballschläger traf hart auf dem Kopf Sarahs auf, die gerade im Begriff war zuzustechen.

Wie ein nasser Sack fiel die Frau in sich zusammen…Blut begann sich über den Boden zu verteilen, strömte aus der tiefen Wunde gerade zu heraus..


„Vielleicht hätte dir dein Freund sagen sollen, das zustechen deutlich mehr bewirkt als zu schneiden…“

Erklärte er dem kleinen Mädchen das gerade dabei war auf allen vieren zu dem kleinen Messer zu kriechen das ein paar Meter von ihr entfernt lag.

„Er wird dich töten……“

Entgegnete sie ihm voller Trotz, aber auch voller Überzeugung und griff nach dem Messer und stand auf. Hob das kleine Messer vor sich, drohend in seine Richtung. George betrachtete sie einen Moment völlig amüsiert, betrachtete das Ende des Blutbeschmierten Baseballschlägers nur um sie dann wieder ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu rücken. Er nickte..

„Ich wollte schon immer hören wie du mich Daddy nennst Liebes. Aber vorher…“

Erneut schwang er den Baselballschläger…präzise wie ein Pitcher, mit der Gewandtheit …..Zentimeter um Zentimeter bewegte sich das Stück Holz auf das kleine Mädchen zu…ehe die Bewegung von dem ein auf den anderen Moment abrupt endete. Widerstand der aus dem nichts kam. Holz in einer Handfläche die davor nicht vorhanden war, Finger die sich um das blutige Ende des Schlägers schlangen…

Schraubstockartig...Kein vor kein zurück.


Love me tender, love me true
All my dreams fulfill
For my darlin', I love you
And I always will


Ein Mann im schwarzen Anzug aus dem Hause Lagerfeld, mit einer modernen, schicken, Designerbrille auf der Nase, der förmlich aus dem Nichts gekommen war... Mit einem amüsierten Grinsen auf dem Gesicht, mit einem Lächlen im Blick. George war überrascht. Zumindest einen Moment lang. Der Überraschung folgte Schmerz, als die linke geschlossene Hand des Unbekannten mitten in seinem Gesicht einschlug. Einmal. Zweimal. Dreimal.

Ansatzlose Schläge. Hart. Schnell. Mechanisch. Und der Umstand dass der Unbekannte einen Schlagring nutze, machte es vermutlich auch nicht besser...für George.... Sein Gesicht sah auf einmal nicht mehr so hübsch aus. Die Nase gebrochen. Die Augen angeschwollen. Drei vier Zähne die er ausspuckte nach dem er auf dem Boden lag und nach Luft rang.

Der Unbekannte ging nebem dem Häufchen Elend in die Hocke strich mit dem Finger über das blutige Gesichts und leckte ihn danach in aller Ruhe wieder sauber. Der Mann wollte irgendetwas sagen…doch die Finger des Brillenträgers legten sich auf seine Lippen....das kleine Mädchen stand mittlerweile über... George...und sah zu dem Mann im Anzug. Dieser betrachtete das Messer in ihrer Hand und schüttelte den Kopf ehe sein Blick zu dem großen Gegenstück wanderte das Sarah noch immer in der Hand hatte. Das Mädchen nickte ließ das kleine Schälmesser fallen und nahm der sterbenden das scharf geschliffen Tranchiermesser aus der Hand.


„Du hast ihn gehört. Stechen nicht Schneiden…“

Sagte der Mann, ehe er sich langsam erhob und sich in aller Ruhe eine Zigarette anstecke und dabei lächelnd zu sah wie das kleine Mädchen sich über den noch zuckenden Körper ihres Peinigers beugte. Und zustach. Einmal. Zweimal…dann immer und immer wieder…

Tränen liefen ihr über das Gesicht…. Schreie drangen durch das Haus....

…bis zu jenem Moment als sie die Hand des Unbekannten auf ihrer Schulter spürte.


„Es ist genug…Alice…“

Das Mädchen sah ihn einen Moment fragend an… ließ das Messer dann aber fallen und griff nach der ausgestreckten Hand des Mannes, der den Baseballschläger auf dem der Name "George" eingraviert war.... locker in der anderen hielt und über die Schulter gelegt hatte….und verließ mit diesem das Haus…

Love me tender, love me dear
Tell me you are mine
I'll be yours through all the years
Till the end of time


Ein einziges Mal sah sie noch zurück…und zuckte einmal als die erste Explosion erfolgte, sich ein kleiner Feuerball erhob…Fenster splitterten…Holz berstete..….bei der zweiten Erschütterung schon weniger…..und bei der dritten mochte man meinen ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht erkennen zu können…


„Stechen, nicht schneiden…“

Murmelte sie still in sich in hinein....

Stechen nicht schneiden.....


https://www.youtube.com/watch?v=nOBQ0R4x-O8
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