Der Humboldt Park.
Nicht weniger ein sogenannter Schmelztigel verschiedener Kulturen als die Vereinigten Staaten insgesamt. Man könnte sagen, hier spiegle sich das große Bild im Kleinen wider. Gangkriminialität, Drogenhandel und Schlägereien zwischen immigrierten Einwohnern, aber auch: Nachbarschaftsfeste, Schulbälle und Nationalbewusstsein. Im Westen des Stadtteils West Town gelegen schmiegte der Park sich genau in die Lücke zwischen Mittel- und Unterschicht und diente somit auch als Puffer. Zum Beispiel dieser Freitag-Nacht gegen 23:00 Uhr hatte eine Gruppe Jugendlicher einen Teil des gigantischen Gebiets für sich beansprucht. Jemand hatte ein Notebook dabei, ein anderer Bluetooth-Boxen. Die meisten hatten sich darauf beschränkt, Alkohol mitzubringen. Wie immer viel zu viel. Und schon bald wies ein markanter Geruch darauf hin, dass man auch jenseits des Alkoholskonsums wusste, sich "zu entspannen".
Fast ein Dutzend Jugendlicher, die lauthals gröhlten und Musik hörten gäben theoretisch zumindest jede Menge Anlass zur Unruhe.
Wenn die Welt nicht längst vor die Hunde gegangen wäre - und etwaige Kritiker mit sich gerissen hätte.