Nightmare [Humboldt Park - Slums; Fiona/Munir]


Re: Nightmare [Humboldt Park - Slums; Fiona/Munir]

Postby Munir Andara » 10 Aug 2016, 18:29

Diesmal ließ er sich keine Zeit mit seiner Antwort, sondern begann schnell damit, nachdem ihr ihre Fragen ausgegangen zu sein schienen, den Stift über das Papier tanzen zu lassen.

“Das mit den Kainiten“ gibt es schon etwas länger. Regeln, die dir unsere Art vorschreibt. Damit meine ich nicht unbedingt andere unserer Art, auch wenn es ab und an hilfreich sein kann, ihre Regeln nicht zu ignorieren. Insbesondere ist das wichtig, was dir deine neue Existenz vorschreibt. Einiges könntest du aus irgendwelchen Sagen vielleicht schon kennen, doch das meiste davon ist Schwachsinn. Du wirst allerdings deinen Alltag etwas umgestalten müssen. Auch deinen Schlafrythmus; du wirst nun nachts handeln, nachts leben. Und du solltest deinen Geschmack etwas anpassen. Hast du zufällig etwas zu essen bei dir?

Auf seine eigene Frage ging er nicht weiter ein, schenkte ihr nicht einmal einen fragenden Blick, sondern schrieb einfach weiter.

Das wirst du noch sehen. Erst einmal solltest du dir darüber keine weiteren Gedanken machen. Es geht ab jetzt erst einmal um dein Überleben- und deine Fähigkeit, das auch auf dich alleine gestellt auf die Reihe zu bekommen.
Du hast Recht mit deiner Vermutung.


Auch er erinnerte sich an Fiona, wie sie hinter dem Bartresen stand und die Gäste betrachtete, daran, wie sie arbeitete, bis spät in die Nacht.

Ich weiß. Ich fürchte allerdings, du wirst dich entweder auf unbestimmte Zeit krankmelden, dort kündigen oder deine Arbeitszeiten etwas umstellen müssen. Du könntest dort erst nach der Dämmerung anfangen zu arbeiten.
Was es heißt, ein Kainit zu sein? Das wirst du gleich herausfinden. Zumindest einen Teil davon. Hast du nun etwas zu essen dabei oder nicht?


In seinen Augen spiegelte sich Ungeduld wider.
So many and so various laws are giv’n;
So many laws argue so many sins
-John Milton, Paradise Lost
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Re: Nightmare [Humboldt Park - Slums; Fiona/Munir]

Postby Fiona Berdia » 20 Aug 2016, 23:39

Sie wollte die Botschaft aus Munirs Hand reissen, doch sie musste sich beherrschen. Sie glaubte nicht, dass es besonders überzeugend wirkte, wenn Sie sich selbst nicht kontrollieren konnte. Ihre Augen flogen über die Zeilen. Linie für Linie. Satz für Satz. Wort für Wort. Sie hatten sich also schonmal gesehen. Das sagte ihr zumindest, dass sie ihren Verstand nicht vollkommen verlor. Auch wenn diese ganze Situation hier sicherlich ein Grund dafür wäre.
Sie hatte was zu essen dabei. Zumindest hatte sie in Ihrem Rucksack noch einen Vorrat gehabt. Sie sah sich um. Ihr Rucksack war nicht auf ihrem Rücken. Dieser befand sich einige Meter entfernt von ihr, auf dem Boden, noch immer dort, an jenem Platz Sie aufgewacht war. «Ja… ich habe bisschen was in meinem Rucksack.» Sagte sie, ein wenig leise. Sie verstand nicht ganz. Hatte er vielleicht plötzlich Hunger. Was hatte das ganze mit dieser Situation zu tun?
«Ja, ich habe eh sehr flexible Schichten… Daher kann ich es mir auch leisten, teils mehrere Tage hier in den Slums zu sein.»
Sie ging zum Rucksack. «Hast du Hunger? Oder was willst du mit dem Essen?» Sie öffnete die obere Schnalle. Direkt zuoberst lag die ihre Pistole. Sie verwendete diese nicht gerne. Sie war laut und, nun, brachte Leute um. Sie wollte nie Leute umbringen. Ihr Ziel war es immer, aus brenzligen Situation herauszukommen, ohne eine Person zu töten.
Sie nahm die Pistole und steckte Sie unter ihrer Jacke in die Hose. So hatte Sie diese zumindest jetzt bei sich. Die Situation hier war definitiv nicht gewöhnlich und ein wenig mehr Bewaffnung konnte nie schaden. Unter der Pistole sah sie einige Sandwiches. Ihre Ration. «Ja, hier habe ich einige Sandwiches. Willst du eins?»
Neben dem Rucksack lag ihr Messer. Sie sah darauf. Sah das Blut. Getrocknetes Blut. Doch es roch so gut. Der Geschmack dieses Blutes. Sie sog den Geruch tief ein. Mit einer Hand griff sie zum Messer. Hob es langsam vor ihre Nase. Nochmals sog sie die Luft stark ein.
Plötzlich wurde ihr klar was sie da machte. Was war das. Was wollte sie mit Blut. Dieses Etwas, dieses Tier, brüllte in ihr auf, wollte dieses Blut. Mit einem Ruck liess sie das Messer fallen, welches zu Boden fiel. Ein leises Geräusch, als es mit dem Griff zuerst auf den Boden prallte.
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