Kaspar zog ein Augenbraue schmunzelnd in die Höhe und legte den Kopf leicht schief als er antwortete.
"Es ist nicht immer alles nur von Vorteil was man sich dort aneignet. So lernt man zum Beispiel beim Wiedereintritt in die 'zivile Gesellschaft', dass der gewohnte Befehlston und das Befolgen eben solcher Ketten keinesfalls eine solche Selbstverständlichhkeit in der Welt darstellt, wie es einen in der Truppe eingebläut wurde. Ein Umstand an den man sich erst wieder gewöhnen muss mit den Jahren..."
Er lächelte etwas müde, wohl auch im Ansatz amüsiert und doch merkte man ihm an, dass da ein ehrlicher Schleier von Betrübnis in seiner Äußerung lag. Eine die jedoch schnell wieder verflog. Er nippte von seinem Glas.
"Nun ich sehe das etwas anders. Ich habe gelernt mich der natürlichen Entwicklung der Dinge nicht entgegen zu setzen. Ganz im Gegenteil - ich bin ein kleiner Technik-Narr, jedenfalls meiner Altersklasse entsprechend würde ich behaupten. So gelingt es mir, mich am Fortschritt zu erfreuen anstatt den Gefügen hinterher zu trauern, die er ablöst."
Das Glas stellte der Alte im weißen Anzug ab und lehnte sich etwas auf dem Tisch auf, um Maldito einige Zentimeter näher zu kommen - nicht um ihm was zuzuflüstern, sondern viel mehr um etwas mehr Aufmerksamkeit beim Gegenüber auf sich zu ziehen.
"Jedoch der Knackpunkt, den Sie wie auch ein Großteil der zivilen Gesellschaft übersehen, lieber Freund, ist dass jenes in die Welt getragene Gewicht nur an der Oberfläche gleich erscheint. Vielmehr jedoch ist es ein weit kleineres und das birgt Gefahr.
Drohnen ziehen Eigenblutfluss mit sich, den Verlust von Angehörigen oder die Erschütterung emotionaler Bindungen - den biologischen Tod. Es nimmt einem Krieg all dass, was ihm seinen Schrecken verleiht. Dies ist eine Entwicklung, die mir weit mehr Sorgen bereitet als die Würde, die dabei auf der Strecke bleibt."
Die Sorge konnte man auch in seiner Mimik deutlich ablesen. Sie schien aufrichtig. Dann lehnte sich Kaspar wieder zurück.