Bookman´s Corner [offen]


Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Ashina » 23 Mar 2016, 12:08

Leicht heben sich ihre Augenbrauen an und dann bewegen sich erneut ihre Lippen, formen Worte, die im eigenen Takt funktionieren.
"Ist es das? Wenn es denn Teil unserer Natur ist, ist es dann tatsächlich der freie Wille? Können Gezeiten, die Formen, Strukturieren, Lehren und Belehren rein durch den freien Willen bezwungen werden? Kann die mögliche eigene Natur bezwungen werden?"
Sie hebt leicht eine Hand an, nur etwas und bleibt mit den Blick weiter bei ihm.
"Ich weiß nicht. Gibt es dafür Beispiele? Beispiele dagegen gibt es tatsächlich genug will ich meinen. Und....nicht zu vergessen, gibt es sicherlich auch viele Beispiele dafür, das Gedanken dieser Art nicht weiter sind als das unreife Gerede der Jugend."
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Elias » 24 Mar 2016, 10:36

"Ich glaube daran. Natürlich ist die Möglichkeit des Scheiterns gegeben und nur weil viele es nicht schaffen, sind diese Beispiele kein Gegenbeweis." Elias hob und senkte die Schultern, er wusste es ntürlich nicht, aber ohne Hoffnung...was blieb ihnen dann noch?
"Vielleicht stimmt es ja auch und diese Gedanken sind die der Jugend, mag sogar sein dass sie unreif sind und wir mit dem Alter weiser werden... oder emotional verkümmern. Wenn wir uns allerdings bereits in der Jugend mit diesen Themen auseinandersetzen, sind wir bestimmt besser auf die Veränderungen vorbereitet die das Alter mit sich bringen mag."
Oder auch nicht. alles eine Frage der Perspektive, wie so oft. Sein ruht weiter auf ihr, während er spricht und auch wenn Elias den Worten Luises lauscht.
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Ashina » 05 Apr 2016, 13:43

"Glauben, Utopien, Ideale, Ziele....Hoffnung. Ich stimme dir zu. All das ist das unreife Gerede der Jugend und all das ist das was bewegt. Das Sein um uns herum verändert sich und ohne dies wahr zu nehmen, sich mit ihr zusammen zu bewegen, wird es nicht gehen. Vielleicht kommt es deswegen auf eine Mischung an. Auf die richtige Mischung zwischen Erfahrung, Wissen, Dogmen und Hoffnung. Und genau da...muss ein jeder von uns versuchen sich zu definieren. Doch..." leicht lächelt sie wieder und richtet ihren Blick auf ihn "...das ist nicht so einfach. Nicht nur, weil eben diese Definition zu finden schwer ist, sondern, weil der uns inne wohnende....Antrieb....Gier, Hunger, Kampf...nach Macht, nach Mehr, etwas ist, das unsere Haut aus macht, oder nicht?"
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Elias » 07 Apr 2016, 08:56

"Gut gesagt und so ziemlich genau getroffen. Ich stimme vorbehaltlos zu... einzig, dass Streben nach Macht, in welcher Form auch immer, halte ich nicht für einen uns innewohnenden Antrieb. Eher für eine früher oder später eintretende Notwendigkeit, vielleicht zurückzuführen auf den Überlebensinstinkt. Wir streben nach Macht um nicht unter der Anderer zu leiden oder zu vergehen, selbst wenn wir aus unserem Wesen heraus gar kein Interesse an Macht hätten." Wohlgemerkt er sprach recht allgemein, nicht von sich selbst. Spitzfindigkeiten, aber auf solche kam es wohl an in derart philosophischen Gesprächen.
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Ashina » 07 Apr 2016, 13:58

Aus dem Schmunzeln auf ihren Lippen wird ein deutliches Lächeln, als sie erneut leicht den Kopf schüttelt. Für einen Moment nimmt sie den Blick von ihm und betrachtet den Laden, den Raum voller Bücher...voller Lehren und Geschichten.
"Das glaube ich nicht." sagt sie dann und eine Endgültigkeit ist in der Betonung zu schmecken.

"Wie auch immer du Notwendigkeiten definieren magst, so habe ich noch keinen getroffen, der zufrieden wäre mit dem was es hat oder erreicht haben mag. Es wäre gut, tröstlich sogar daran glauben zu können, das es diesen Zustand geben kann, geben mag...doch gibt es ihn nicht. Unersättlichkeit, Gier...das Verlangen nach mehr ist der stärkste Antrieb, den wir besitzen und ich bin mir dessen sicher...hätten wir dies nicht, gäbe es uns nicht mehr. Sogar im Zustand vollkommener Sattheit kann ein passender Geruch uns bewegen mehr zu verlangen. Das ist etwas, das wir nicht leugnen sollten."

Sie hebt leicht die Linke an und zuckt dazu mit der Schulter, richtet dabei ihren Blick wieder auf ihn, in seine Augen "Die Frage ist, welchen Weg nimmst du um damit um zu gehen."
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Elias » 07 Apr 2016, 17:50

"Auch wieder wahr."Kommentiert Elias mit schiefem Lächeln ihre Aussage. Danach verstummt er, scheint abzuwägen wie ihre Frage, oder ist es eher eine Aussage, gemeint sein könnte.

"Fragst du danach wie ich damit umgehe, welchen Weg ich beschreite? Oder ist die Frage eher genereller, allgemeiner Natur? Allgemeine Konzepte oder meine persönliche Sichtweise?"

Wobei sich natürlich die Frage auftun würde was Elias überhaupt offenbaren würde. Andererseits schien er solchen Gesprächsthemen durchaus aufgeschlossen zu sein.
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Ashina » 18 Apr 2016, 12:19

Sie legt den Kopf etwas schief und betrachtet ihn nach seinen vielen Fragen auf ihre Frage und lächelt dann etwas mehr, doch mag das Lächeln nicht bis zu den Augen durchkommen, nicht die Dunkelheit darin unterbrechen.

"Du.." sagt sie dann leise ohne dieses in Ruhe eingelassene Lächeln zu verlieren "...Elias Martin...der sich den Koran nimmt um Arabisch zu lernen, der der Meinung ist, dass wohl gewählte Worte das Innerste zu berühren vermögen, der sein Leben als einen Baum malt, dessen Wurzeln in der Nacht verstorben sind, der trotzdem zu verstehen versucht wie er Anteil an diesem hat, der seinen Spiegel verlor und doch sich spiegeln lässt und vom freien Willen spricht, von eigenen Entscheidungen, von Emotion und Veränderung. Elias, Elija, Ilyas...ein Name mit vielerlei Klang."

Langsam fließen die Worte von ihren Lippen, umständlich und doch in dieser ungebrochenen Melodie von aufblühen und abfallen, etwas langgezogen die Endungen, Zeit...jetzt in diesem Moment das Gefühl vom fehlen jeglicher Eile, Dringlichkeit oder Zwang.

"Ich frage dich nach deinem Weg um das was du an Ideal hast zu erhalten."
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Elias » 19 Apr 2016, 00:27

"Sehr poetisch Luise, wirklich." Elias nickt ihr anerkennend zu ob der Schönheit der Worte.

"Mein Weg... meine Ideale...hm..." Er zögert, verliert für einen Moment das Lächeln. Was wenn...? Andererseits kann ein wenig Offenheit wohl nicht schaden, zumindest nicht dem Gespräch. "Die wenigen meiner Ideale, die meinen Tod überdauert haben sind unverrückbar mit meinem Sein verbunden. Der Weg mein Selbst vor den Widrigkeiten unserer Existenz zu schützen? Nun wann immer mir es möglich ist, bei den seltenen Gelegenheiten wenn meine Verpflichtungen und meine Feinde es zulassen, widme ich mich dem Nachhall meiner menschlichen Existenz. Jede kleine Geste, jeder Funke menschlicher Emotion, ist mir Schild und Schutz gegen die Bestie die uns allen innewohnt."

Das Lächeln war völlig verblasst vor großer Ernsthaftigkeit. Keine große Wahrheit die Elias hier offenbarte, doch in Zusammenhang gesetzt mit dem was sie sonst von ihm wusste, bildete sich vielleicht ein Bild von ihm. Was aber war mit ihr? Ein fragender Ausdruck trat in Elias grüne Augen.

"Meine Neugier ist geweckt, welcher Weg ist der Ihre Luise?"
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Ashina » 19 Apr 2016, 13:27

"Oh danke.." sagt sie und schmunzelt dann wieder ob seiner ersten Worte um dann die Hand zu heben und das Buch, das sie darin gehalten hat auf zu schlagen. Geübt und kaum suchend findet sie die Stelle, die Zeilen, so sicher, als sei ihr jeder Buchstabe darin hundertfach bekannt.

Sie deutet auf ein Gedicht, der aus vier Strophen besteht. Jeder der Strophen hat vier Verse und in diesen Versen, so mag er vielleicht erkennen, ist die Überschrift, mehrfach vertreten. Eine Sprache, die er wahrscheinlich nicht beherrscht, die er vielleicht zuordnen kann, wohl eher nicht.

"Diese Zeilen sind nicht zu übersetzen..." sagt sie ruhig "...wie so oft verliert sich das Bild und diese Zeilen sind mit einer unglaublichen Fülle von Bildern aufgeladene Worte. Ihre Zusammensetzung ist penibel und empfindlich und trägt dabei eine einfache, reine Wärme in sich, eine urtümliche Kraft und Schönheit. Auf diese Art wird heute nicht mehr gedacht. Die Zeile die sich hier wiederholt, die Kernaussage, wenn man so will, bedeutet...Möge umkehren, möge weichen wer will, ich kehre nicht um, ich lasse nicht ab, von meinem Weg."

Sie schließt das Buch und schaut ihn an, betrachtet eine Weile sein Gesicht, forscht vielleicht etwas in seinen Zügen, bevor sie weiter redet.

"Mein Weg ist verzweigt, voller Umwege würde man sagen. Abkürzungen liegen mir genauso wenig wie Geraden. Ich folge oft Kreisen um ein Ziel zu erreichen, denn manchmal muss man die Vergangenheit verstehen...nicht mehr, nicht weniger. Ich versuche dem Vergessen entgegen zu wirken...mich nicht zu vergessen...was ich war, was ich bin wahr zu nehmen und zu steuern, was ich sein werde. Nicht gut, noch schlecht, weder schön, noch hässlich spielt dabei eine Rolle. Allein der Gedanke, über mich selbst zu bestimmen ist mein Antrieb...und sei es nur ein Trug. Möge umkehren wer will, ich lasse nicht ab von meinem Weg."
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Re: Bookman´s Corner [offen]

Postby Elias » 20 Apr 2016, 19:18

Elias Lächeln gewinnt an Kraft, an Wärme, die nicht unbedingt ihr zu gelten scheint. Eher den Worten oder einem Gedanken den diese anregen.

"Der Weg eines jeden der ihn auf diese Weise beschreitet wird kein leichter sein. Verschlungene, komplexe, täuschend verworrene Pfade zu beschreiten mag sich durch die schlichte Notwendigkeit unserer Existenz ergeben. Jene die gerade Wege bevorzugen überleben meist nicht unter den Unsrigen...
Erneut senkte sich der Blick der grünen Augen in die Luises, wissend um die Gefahr...

"Doch Selbstbestimmung, wirklich Herr seiner Selbst zu sein, ist entweder sehr einfach oder sehr schwierig, je nach Betrachtungsweise. Meiner Sichtweise nach ist es eigentlich einfach und dennoch schwer. Letztlich treffen wir doch auch selbstbestimmt die Entscheidung diese abzugeben. Zugegeben, es gibt einige wenige Möglichkeiten, dass einem der Wille anderer aufgezwungen wird, ohne dass wir uns widersetzen könnten. Aber meist hat man eine Wahl, selbst wenn sie den Tod bedeutet."
Sein Blick glitt in die Ferne und die Gedanken des scheinbar jungen Mannes trugen ihn wohl zu einer Entscheidung in Vergangenheit oder Zukunft. In diesem Moment weilten sie zumindest nicht im Jetzt.
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