Ihre Lippen teilten sich als sie bereits zu einer Antwort ansetzen wollte, schließlich schien sie es sich aber doch noch anders zu überlegen und bedachte ihn mit einem zurückhaltenden Lächeln. Offenbar war da mehr, worüber sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewillt scheint sprechen zu wollen. "Folter ist so ein düsteres Wort, wie wäre es mit..." Sie überlegte für einen Augenblick. "Mitleidenschaft? Rhethorische Spitzfindigkeiten ich weiß aber ja... natürlich meine ich in erster Linie Dinge, die mein Bewusstsein derart verändern oder eben in Mitleidenschaft ziehen, dass ich davon bleibende Schäden davontrage. Das schließt Folter und auch Vergewaltigung mit ein. Also an mir selbst natürlich..." Andere waren ihr da wohl eher egal oder spielten höchstens eine untergeordnete Rolle in ihrer 'Adventure-Planung'. "In der Kurzfassung: Ich will da in einem Stück hinein und auch in einem Stück wieder hinaus. Was die da drin untereinander machen, soll mich jetzt weniger stören oder in irgendeiner Weise irritieren. Vielleicht schreibe ich ja im Nachhinein darüber. Eine Art Erfahrungsbericht womöglich, mal sehen." Ihre Schultern hoben sich ein Stück weit, während sie den Weg in Richtung Eisbahn, gemeinsam mit ihm fortsetze.
"Du wärst der erste, der das sehen will", stimmte sie dann in sein Grinsen mit ein und drehte sich zeitgleich einmal gespielt aufreizend um die eigene Achse, damit er sich ein Bild von dem machen konnte von... nun, von dem was er da glaubte an ihr zu erkennen. "Gewalt um der Gewalt Willen, war noch nie so meine Sache, von demher fällt eine zünftige Straßenkeilerei für mich wohl flach." Die hübsche Frau zwinkerte ihm neckisch zu. "Obwohl ich natürlich im gleichen Atemzug zugeben muss, manchmal sehr große Lust auf ein wenig Aggression zu verspüren, um all diesen widerlichen Frust und meine innere Anspannung loszuwerden. Du kennst das sicher. Manchmal hat man so Tage, da könnte man dem einen oder anderen schon den Kopf abreißen." Er tat das dann vermutlich auch, sie ihren eigenen Angaben nach, dann wohl vermutlich nicht.
"Ich werde nicht kämpfen wenn ich nicht muss oder ein Ziel dahinter sehe aber wenn du das gerne sehen willst... mach mir ein Angebot und zwar ein äußerst verlockendes. Geld oder Aktien habe ich genug, schöne Autos interessieren mich nicht und Kunstwerke bestaune ich in der Galerie. Falls du irgendwann wirklich den dringenden Wunsch verspürst nun... dabei zu sein, dann musst du dir was wirklich Einmaliges überlegen." Vermutlich müsste es sich bei ihren 'Kampfkünsten' oder worauf immer sie da anspielte, ebenfalls um etwas sehr Spezielles oder in irgendeiner Form Beeindruckendes handeln. Vielleicht band sie ihm aber auch einfach nur einen Bären auf. Mit der Schuhspitze, kickte sie ein tennisballgroßes Stück Schnee und beförderte es mit Schwung, einen halben Meter über das gefrorene Eis. Ja, sie hatte irgendwie einen ziemlich ausgeprägten Spieltrieb. Es trennte das Pärchen nur noch ein knappes Stück, dann wären sie bereits wieder an ihrem Ausgangspunkt angekommen und hätten den eisigen Park somit umrundet. Die Musik als auch die Geräuschkulisse der mit verstreuten Menschen gefüllten Eisbahn, hatten allmählich wieder zugenommen.
"Also direkt hassen eher nicht aber ich habe doch Grund zur Annahme, dass man mir Schlechtes will ja; durchaus. Lieber wäre es wenn sie mich fürchten würden aber... das kommt später." Mit einem aufmunternden Lächeln, das ihre kurzweilige Nachdenklichkeit und Besorgnis zu überdecken suchte, klopfte sie ihm auf die Schulter. "Dafür habe ich momentan dich eingeplant. Wer sollte schon Angst vor jemandem wie mir haben hm? Mit dir als protektiver Faktor, mag mir das vielleicht etwas leichter gelingen." Erneut vergruben sich ihre Hände in den dicken Jackentaschen und ihr Blick ging für einen kurzen, nachdenklichen Moment, in Richtung des sternenklaren Nachthimmels. "Genausowenig wie du derzeit Grund hast mich zu hassen, habe ich keinerlei Veranlassung dir in den Rücken zu fallen. Sag mir deine Spielregeln und wir werden uns gewiss einig werden. Und wenn es dir nicht um Geld geht - gut, dann lass uns diese Nacht einfach gemeinsam erleben, uns näher kennenlernen und herausfinden, in welche Richtung wir uns noch bewegen können und wollen. Jeder der mich näher kennt, dürfte dir sicher bestätigen, dass man mit mir eine erschreckende Menge Spaß haben kann. Soviel Spaß, dass die Uralten sich im Grab umdrehen würden." Ihr breites Grinsen, wollte bei diesen Worten gar nicht mehr aus ihrem Gesicht weichen, als ihr Blick knapp zur Tasse gelenkt und im Anschluss wieder auf ihn gerichtet wurde. Er grinst, sie grinst. Humor brachte die Leute zusammen und erfüllte jede noch so ernste Konversation mit erfrischender Leichtig- und Lebendigkeit. Alles andere war doch ohnehin bereits tot. Ihre grünen Augen wandern noch einmal leicht über seine Erscheinung, dann nickt sie versonnen.
"Oh ich kann mir durchaus vorstellen, das du da deine ganz eigene Art hast ordentlich... anzustoßen." Ein Zwinkern bestätigte seinen Verdacht: Eine erneute, etwas freche Zweideutigkeit ihrerseits. Das ließ sie sich einfach nicht nehmen. Ihr Kopf nickte sachte zu seinen Worten bevor sich die Schultern anhoben und ein egalitärer Ausdruck auf ihrem Gesicht erschien. "Was immer wir uns ansehen oder gedenken zu tun, ich bin überzeugt davon dass du weißt was sehens- und erlebniswert ist. Dahingehend genießt du bereits mein vollstes Vertrauen." Mittlerweile war man wieder am Rande der Eisbahn angelangt, wo noch immer ein paar Teenager und mittlerweile doch der eine oder andere Erwachsene, mehr oder weniger grazil seine Runden drehte. Mittels der satten Soundanlage, legte sich ein poppiger Klangteppich über die Atmosphäre. Kein Underground, sondern eher moderne Radiomusik. Die Art von Songs, die tagtäglich im Auto laufen wenn man zu faul war den Sender zu wechseln. Clara drehte sich zu ihm um und lächelte erneut.
"Gut, treffen wir uns also nach Beendigung der Arenakämpfe, am Eingang zu deiner Welt." Ihr Blick fiel kurz auf die filigrane und recht luxuriös wirkende Armbanduhr an ihrem Handgelenk. "Noch irgendwelche Wünsche bezüglich meines Outfits? Jetzt hast du noch die letzte Gelegenheit dazu. Soll es die Krankenschwester werden? Lack und Leder oder doch eher das Cowgirl? Ansonsten wird es eine Überraschung, wenn du Überraschungen magst." Sie sah ihn lange und eindringlich an, ganz so als würde sie noch auf etwas warten. Schlussendlich fügte sie grinsend hinzu: "Das wäre jetzt der Moment, wo wir uns entweder leidenschaftlich küssen oder du mich um meine Telefonnummer bittest. So machen wir das in meiner Welt. Was darfs sein?"