by Marcel » 03 Jul 2016, 11:44
Die Stille die sich zwischen ihnen begann auszubreiten mochte den augenscheinlich jungen Mann nicht stören, zumindest wenn man dem Anschein glauben schenken wollte, welches das geschaffene Bildnis seiner selbst nach außen hin vermittelte. Als ihr Blick sich auf Wanderschaft begab mochte folgte der seinem ihren nicht, aber für einen einzigen Lidschlag war da vielleicht der stumme Impuls es doch zu tun. Es war nur ein kurzes Zucken der Pupillen zur Seite hin, welches aufgrund der Einschränkungen der eigenen Anatomie sein natürliches Ende fand, während der Körper im gesamten keinerlei Bewegung erfuhr, wie es vielleicht natürlich gewesen wäre?
Ob ihm die Worte, welche die aufgekommene Stille versterben ließ in irgendeiner Form überraschten war schwer zu deuten, denn weder der Ausdruck der grünen Augen noch der seines Gesichts veränderte sich in maßgeblicher Form. Einzig ein schwaches, kaum vernehmbares Nicken folgte ihren Worten als erste Reaktion hin.
Dann lächelte er schwach…
„Strikte Regeln….“
Nahm er ihre Worte auf, ließ sie ein wenig hin und schwenken wie einen besonderen Wein um ihn ein wenig Atmen, wirken zu lassen.
„Mir wurde nie das Privileg zu Teil in einer für mich befriedigenden Art und Weise über die Geschichte meiner eignen Blutslinie aufgeklärt zu werden. Hingegen hat mein Erzeuger niemals damit gegeizt mir deutlich zu machen, welche Pflichten ich Gegenüber dieser mein Eigen nenne, welche Regeln ich zu befolgen habe, gerade auch bezüglich der Wahl eines möglichen Nachfahrens.
Ich hatte tatsächlich jemanden gefunden der all meine Launen überstanden hatte und in dem ich vermeinte etwas erkannt zu haben, das ich damals unbedingt bewahren wollte…
Da mein Verhältnis zu meinem Erzeuger wie bereits und damit auch zu meiner Blutslinie im gesamten nicht unbedingt das Beste war und ist, hatte ich in einem Anflug von noch jugendlicher Naivität versucht das ganze vor ihm Geheim zu halten.
Ich hatte sie eine Zeit lang in der Neuen Welt bei Anarchen untergebracht und dafür Sorge getragen das sie letztendlich ihren Weg zurück in die Camarilla fand und von jemanden aufgenommen wurde, der mir näher stand als er es vermutlich wollte und das ein oder ander Schuldig war.
Kurz vor ihrer Freisprechung verschwanden beide Spurlos.
Ich erhielt fünfzig Jahre später, auf den Tag genau, als ich mich dazu entschlossen hatte ihr die Unsterblichkeit zu schenken, ein Schmuckstück das ich ihr vermacht hatte und in dem ihre letzten Momente jetzt für immer und ewig erhalten sein werden…
Seit dem habe ich von Gedanken Abstand gehalten……auch wenn ich nie aufgehört habe zu suchen...“
Erklärte er nüchtern und recht offen, vielleicht zu offen und vielleicht war es einfach nur eine Geschichte, aber möglicherweise lag in dieser auch ein Funken Wahrheit? Oder bediente er sich dieser einfach nur ganz bewusst, einfach weil man sie nicht erwartete? erwarten..aktzeptieren würde?
„Aber nun… unter den veränderten Umständen….vielleicht ist es eine gute Zeit herauszufinden ob sich der ein oder andere unsichtbaren Faden an dem ich hänge von ganz alleine gelöst hat…“