Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]


Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 30 Jun 2016, 15:13

Es schien nicht, als ob sie irgendeinen Anstoß an seinen Worten nahm. Wenn es etwas provozieren sollte, hatte es offensichtlich nicht ausgereicht – oder sie war schlicht geübt genug darin, das nicht zu zeigen. Auch darüber konnte man selbst nur mutmaßen. Denn ihre Mimik erhielt sich in der selben Art wie auch schon zuvor.

Jetzt wo der abschätzende Hauch auch bereits verflogen war, wirkte es gar ein wenig monoton, ihr Ausdruck. Genau wie die Stimme.

„Ich müsste mich an dieser Stelle nur wiederholen. Und das liegt mir nicht besonders.“ eine nüchterne Feststellung, die ihm nur noch einmal dargelegt werden musste bis erneut ein Ende ihrerseits eingeleitet schien. Weder schien sie die Thematik noch einmal aufgreifen noch ein anderes anschneiden zu wollen. Vielleicht verwandelte sich die Konversation doch mehr in eine einseitig verlagerte? Oder war da noch immer etwas, auf das sie wartete? Spekulationen.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 01 Jul 2016, 10:27

Für einen Moment zeichnete sich amüsierter Schimmer in den Fenstern seiner Seele ab als er ihre Antwort vernommen hatte. Ob der Auslöser jedoch diese an sich oder ein anderer Umstand der Auslöser sein wollte, mochte wie so vieles eine Frage der ganz eigenen Interpretation darstellen. Der ein oder andere Gedanke löste sich und hinterließ einen kaum vernehmbaren, gerade zu schemenhaften Ausdruck in den grünen Augen zurück.

„Ich fürchte ich habe meine Frage ein wenig missverständlich zum Ausdruck gebracht…“

Erklang die Stimme welche weiterhin von diesem spielerischen Ton dominiert war.

„Meine Frage zielte nicht auf sie im speziellen sondern der „Gattung“ Mensch an sich ab. Mich würde interessieren welche Bedeutung sie für dich noch haben. Wie sehr du dich von dem das der ein oder andere ganz oberflächlich betrachtet als „Menschlichkeit“ bezeichnet entfernt oder gar ganz gelöst hast… “

Die Klangfarbe veränderte sich nicht. Die Art und Weise wie er sie betrachtete auch nicht. So den Toreador die tendenzielle Entwicklung des Gesprächs stören mochte, so schien er zumindest ganz gut darin das zu verschleiern. Auch waren da keine Anzeichen das er sich irgendwelche Gedanken bezüglich möglicher Erwartungen anderer machte. Aber auch das würde ganz gut in das gezeichnete Bild des selbstverliebten Toreador passen…oder etwa nicht?

....anderseits...

Und so verharrte er in der gleichen Unbekümmert als auch Selbstverständlichkeit mit welcher er in der heutigen Nacht durch die Tore des Gebäudes trat vor seiner Gegenüber…

Zumindest wenn man dem gezeichneten Bildnis traute, welches man dort zu sehen bekam..
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 01 Jul 2016, 11:09

Offensichtlich hatte sie keine Geheimnisse, zumindest war es auch hier, dass sie eine Position einzunehmen schien. Wenn auch erst abermals nach einem weiteren Moment der Stille, gepaart mit einem Anflug eines Lächelns. Letzteres blieb jedoch leer in seiner Aussage. Wie nur allzu häufig.
Ihr Fokus galt dabei weiterhin nur ihm, ganz gleich, was auch immer sich hinter ihnen abspielen wollte. Es war absolut unbedeutend. Auch wenn man hier und da sicherlich noch einmal Erwähnung in den Gesprächen finden sollte.

Und bevor die dunkel gefärbten Lippen eine verbale Antwort hinterlassen konnten, winkelte sie ihren linken Arm an. Was gleichzeitig bedeutete, dass die Verschränkung der Finger ein Ende fand. Letzteres war dafür dienlich diese nun freigelegten mit ihrem Stoff über das knochige Armband zu fahren, das dort oberhalb des Kleides auflag. Demonstrativ.


„Die beste Antwort, die ich darauf geben kann. Schließlich gibt es keine allgemein feststehende Messlatte für den Wert von Menschen. Meine Beschreibung dessen mag sich von deiner eigenen Interpretation abheben.“ ihre Gelenke sanken wieder auf die Lehne zurück.

„Sie sind nützlich und notwendig. Aber ich würde nicht zögern, entsprechende Individuen zu eliminieren, wenn es in meinen Augen sein müsste.“ und man wollte es erneut nicht an etwas bestimmten festmachen wollen, aber ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte sich irgendwohin verlagert. Auf einem Punkt in seinem Gesicht? Hatte es sich intensiviert? War da noch immer eine unausgesprochene Frage? Der Moment, auf den sie wartete?

Dann sprach sie weiter und es verlor sich.


„Kläre mich über deine Wertetabelle auf, vielleicht ergibt sich ja ein Bild, auf dem sich unsere Sichtweisen vergleichen lassen.“
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 01 Jul 2016, 23:41

Der Toreador lehnte sich ein Stück während er seiner Gegenüber in aller Ruhe betrachtete. Die Fingerspitzen der linken Hand wanderten während dessen spielerisch über das Haupt des Leoparden, welcher die Berührungen stoisch über sich ergehen ließ. Nur kurz wanderte der Blick von ihrer Person in die Richtung des Schmuckstückes als…
Ein kaum vernehmbaren nicken, welches so spartanisch in seiner Ausprägung war, mochte dem Anflug eines nachdenklichen Ausdrucks in den Fenstern seiner Seele folgen, welcher nicht wenig flüchtiger war in seiner Lebensdauer, als die Bewegung für sich beansprucht hatte. Begleitet wurde jenes von dem Anflug eines tonlosen Lächelns, das sich jedoch nicht in den Augen wiederfinden wollte während er den Ausführungen der Untoten mit unveränderter Aufmerksamkeit folgte.

Nach dem seine Gegenüber zu einem Ende gekommen war hoben sich die Mundwinkel erneut leicht an..


„Zumindest mögen deine Ausführungen ein wenig farbenfroher sein, als die Geschichte der Notwendigkeit, welche man sich so gern erzählt. Auch wenn ich zugeben muss das ich mich dieser auch immer wieder sehr gerne bediene…“


Er lächelte sachte..


„….Die Menschen in den zivilisierten Teilen der Welt erachte ich in den meisten aller Fällen für verweichlicht, schwach, dumm, oberflächlich… uninteressant, ...und völlig wertlos. Dressierte geistlose Kreaturen….ohne Willen…ohne Vision…. Eine große Masse, einer Viehherde gleich…“

Sagte er mit einem spielerischen…und dennoch gelangweilten Unterton.

„Langweilig….. und das aller schlimmste finde ich, das die Anzahl der Einfallspinsel aus unseren Reihen zuzunehmen scheint sich aus dieser großen grauen Masse zu bedienen.....Und diese einfach nicht aussterben wollen….“


Ein gespieltes Seufzen hätte gut zu dem Ausdruck seiner Augen gepasst….doch blieb es aus.


„….ich denke diese Stadt…. ……“


Das Lächeln gewann ein wenig an Kraft…und er beendete den Satz nicht, aber das mochte vermutlich auch kaum nötig sein.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 02 Jul 2016, 00:26

Dieses Mal bemühte sie sich nicht irgendeine Form von Mienenspiel miteinfließen zu lassen vermutlich war es die Sache nicht wert, oder schlicht nicht notwendig. Ebenso wenig, wie einen Hehl aus der Thematik zu machen. Auch wenn das Ergebnis möglicherweise vergleichsmäßig langweilig ausfiel.

„So wie du es beschreibst, möchte man doch meinen, es tangiert dich noch zu sehr. All diese verachtenden Worte für solch unbedeutende Kreaturen.“
es klang genauso nüchtern an wie zuvor, wenn auch ein wenig weicher und damit beiläufiger.

„Meine Wahrnehmung selektiert dahingehend automatisch. Es ist wie mit Eintagsfliegen. Man nimmt sie vielleicht kurz war, aber interessiert sich dann nicht weiter für sie. Solange bis sie den Fehler begehen einen zu nerven. Dann bedarf es jedoch nur eines kurzen Schlags und auch diese Sache hat sich erledigt. Mehr ist es nicht.“
da war nichts zynisches und ihre Augen blieben ebenso stumm, wie der Rest ihres Körpers. Tatsächlich erklang es mehr, wie eine simple, logische Abfolge von Dingen.

„Ich muss jedoch gestehen, manchmal überkommt mich ein Anflug von Erheiterung. Vielleicht aus schierer Langeweile geboren. Vielleicht aus Wahnsinn. Wer vermag das schon zu sagen. Aber ab und an gibt es einen ...Glückspilz, so dumm – um es mit deinen Worten auszudrücken – er auch sein mag. Es mich amüsiert ihn ein wenig zu beobachten, wie diese Fliege dem Wind, den ich ihr zufächere, erliegt. Solange bis ich keine Lust mehr hab.“ und gerade als letzte Silbe gefallen war, brach sie den Blickkontakt, um ihre Aufmerksamkeit flüchtig in die Masse zu lenken. Vielleicht hier auch demonstrativ. Oder vielleicht um sich über etwas zu vergewissern?
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 02 Jul 2016, 13:39

In den Fenstern seiner Seele zeichnete sich ein zu tiefest amüsierter Schimmer auf als ihn die ersten Worte erreichten, auf dem Gesicht spiegelte sich dieses wieder auch wenn jenem auch noch einen Funken von Belustigung beiwohnte. Ob jene ihr oder sich selbst galt war vermutlich eine Frage der ganz eigenen Interpretation, auch wenn zweites wahrscheinlicher erscheinen wollte. Zumindest auf den ersten Blick. All jene hielt nicht sehr lange an und die wusch sich mit den kommenden Worten auch wieder aus seinen Zügen, als auch aus seinem Blick.

„Verschwendung von Potential….tangiert mich tatsächlich. Und zumindest hege ich einen letzten Funken Hoffnung dass die veränderten Lebensumstände das ein oder andere Ändern werden. Zumindest nehmen die Orte zu, in welchen ihre Bewohner gerade dazu gezwungen werden sich auf die wirklichen wichtigen Dinge zu fokussieren wenn sie überleben möchten.

In denen eine Natürliche Auslese Nacht für Nacht getroffen wird…..

Und wer weiß vielleicht finde ich dort jemanden, der mich davon überzeugt ihm nicht Flügel herausreißen, wenn die erste anfängliche Neugier verschwunden ist…“


Sagte er mit einem amüsierten Klang in der Stimme und betrachtete sie dann wieder einen Tick genauer, mit vielleicht einem weiteren Funken von Neugier..

„Hast du jemals mit dem Gedanken gespielt einen der ihren zu deinem Nachfahren zu machen? Gab es jemals jemanden der über den Status einen kurzweiligen Unterhaltungswert hinaus kam..“

Endete er dann…
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 02 Jul 2016, 14:00

Es wollte nicht ganz sicher sein, ob sie sein Amüsement überhaupt wahrgenommen hatte, denn dieses Mal war nur ein knapper Blick von der Seite zu ihm gewandert. Dann lag er wieder auf den Menschen an den Spieltischen und den Gruppen daneben, vielleicht auch nur auf einem undefinierten Punkt dazwischen. Sie selbst hatte dabei keine weitere Erheiterung gefunden, ganz gleich welcher Seite diese zustehen sollte. Viel mehr erhielt sich die Mimik aus Leere. Als wäre das die Wahrheit dahinter. Jene, welche sie nicht zu verbergen ersuchte.

Eine längere Pause, in welcher das Schweigen zwischen ihnen sich mehr und mehr ausbreiten konnte, folgte auf seine Worte und seine Frage hin. Aber wohl nicht, weil sie die Antwort darauf nicht wusste? Vielleicht fehlten noch die richtigen Worte.

Dann trennten sich die Lippen voneinander, ganz leicht, nur den schmalen Spalt, nur um doch weiter zu schweigen. Vermutlich auf Grund des Umstandes, dass sie ihn noch immer nicht wieder in den Fokus zurück gerückt hatte und dieses nun nachholen musste? Denn erste nachdem sich ihr Haupt wieder in seine Richtung wendete, begann sie die Erwiderung. In der selben Tonlage.


„Nein.“ es war kurz und knapp. Und als fände sie das selbst, fügte sie auch nach einem nächsten Moment noch etwas hinzu.

„Meine Blutlinie hat strikte Regeln, was das Erschaffen von Nachfahren anbelangt. Und ich gedenke jene zu erhalten.“
eine schlichte Aussage an Information.

„Du hingegen...?“
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 03 Jul 2016, 11:44

Die Stille die sich zwischen ihnen begann auszubreiten mochte den augenscheinlich jungen Mann nicht stören, zumindest wenn man dem Anschein glauben schenken wollte, welches das geschaffene Bildnis seiner selbst nach außen hin vermittelte. Als ihr Blick sich auf Wanderschaft begab mochte folgte der seinem ihren nicht, aber für einen einzigen Lidschlag war da vielleicht der stumme Impuls es doch zu tun. Es war nur ein kurzes Zucken der Pupillen zur Seite hin, welches aufgrund der Einschränkungen der eigenen Anatomie sein natürliches Ende fand, während der Körper im gesamten keinerlei Bewegung erfuhr, wie es vielleicht natürlich gewesen wäre?

Ob ihm die Worte, welche die aufgekommene Stille versterben ließ in irgendeiner Form überraschten war schwer zu deuten, denn weder der Ausdruck der grünen Augen noch der seines Gesichts veränderte sich in maßgeblicher Form. Einzig ein schwaches, kaum vernehmbares Nicken folgte ihren Worten als erste Reaktion hin.
Dann lächelte er schwach…


„Strikte Regeln….“

Nahm er ihre Worte auf, ließ sie ein wenig hin und schwenken wie einen besonderen Wein um ihn ein wenig Atmen, wirken zu lassen.

„Mir wurde nie das Privileg zu Teil in einer für mich befriedigenden Art und Weise über die Geschichte meiner eignen Blutslinie aufgeklärt zu werden. Hingegen hat mein Erzeuger niemals damit gegeizt mir deutlich zu machen, welche Pflichten ich Gegenüber dieser mein Eigen nenne, welche Regeln ich zu befolgen habe, gerade auch bezüglich der Wahl eines möglichen Nachfahrens.

Ich hatte tatsächlich jemanden gefunden der all meine Launen überstanden hatte und in dem ich vermeinte etwas erkannt zu haben, das ich damals unbedingt bewahren wollte…

Da mein Verhältnis zu meinem Erzeuger wie bereits und damit auch zu meiner Blutslinie im gesamten nicht unbedingt das Beste war und ist, hatte ich in einem Anflug von noch jugendlicher Naivität versucht das ganze vor ihm Geheim zu halten.

Ich hatte sie eine Zeit lang in der Neuen Welt bei Anarchen untergebracht und dafür Sorge getragen das sie letztendlich ihren Weg zurück in die Camarilla fand und von jemanden aufgenommen wurde, der mir näher stand als er es vermutlich wollte und das ein oder ander Schuldig war.

Kurz vor ihrer Freisprechung verschwanden beide Spurlos.

Ich erhielt fünfzig Jahre später, auf den Tag genau, als ich mich dazu entschlossen hatte ihr die Unsterblichkeit zu schenken, ein Schmuckstück das ich ihr vermacht hatte und in dem ihre letzten Momente jetzt für immer und ewig erhalten sein werden…

Seit dem habe ich von Gedanken Abstand gehalten……auch wenn ich nie aufgehört habe zu suchen...“


Erklärte er nüchtern und recht offen, vielleicht zu offen und vielleicht war es einfach nur eine Geschichte, aber möglicherweise lag in dieser auch ein Funken Wahrheit? Oder bediente er sich dieser einfach nur ganz bewusst, einfach weil man sie nicht erwartete? erwarten..aktzeptieren würde?

„Aber nun… unter den veränderten Umständen….vielleicht ist es eine gute Zeit herauszufinden ob sich der ein oder andere unsichtbaren Faden an dem ich hänge von ganz alleine gelöst hat…“
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 03 Jul 2016, 12:11

Dieses Mal wendete sie ihre Aufmerksamkeit nicht noch einmal ab, vielleicht weil die Erzählung interessant genug war – ganz gleich ob sie nun der Wahrheit entsprach oder nicht. Vielleicht aber auch nur, weil es höflich war. Andererseits...

„Ich bin sicher, dass meine Person die Geschichte ihrer Blutlinie auch nicht bis ins Detail zu wissen vermag. Aber gewisse Umstände sind unweigerlich notwendig, um zu verstehen, weshalb es bedeutend ist an diesen ...Regeln oder Traditionen festzuhalten. Der ein oder andere mag es als altmodisch, gar überholt betrachten. Als ein Relikt anderer Zeiten. Ich gestehe, dass ich diesen Punkt mehr als einmal erreicht habe. Und es hat lange gedauert, bis ich es verstanden habe. Aber das ist der Prozess. Und solange meine Überzeugung anhält...“ als sei es erneut nur die logische Konsequenz der Dinge.

„Wie bedauerlich, dass es niemand potentiellen zu geben scheint. Ich wäre ebenso neugierig.“ wie automatisch legte sich ihre behandschuhte Rechte auf das knochige Armband und verdeckte es vollständig. In der Gestik mehr unterbewusst als bewusst? Vielleicht auch nur eine vertraute Form der Veränderung der Sitzhaltung, denn sie lehnte sich ein Stück mehr seitlich gegen das Polster. Als wäre das Gespräch doch entspannter? Vielleicht vermochte sie so besser erzählen zu können.

Dabei mochte man annehmen, sie glaubte ihm das Gesagte nicht. Oder sie nahm schlicht keinen Anteil daran. Denn weder Mitgefühl noch Hohn zeigten sich. Aber das hatte er wohl auch nicht erwartet. Vielleicht war das der Grund.


„Manchmal erschwert man es sich jedoch auch nur selbst. Wenn du über diesen Punkt bereits hinaus bist. So viele Jahre vergangen sind, dann stumpfen die Emotionen dahinter ab. Die Bedeutsamkeit schwächt ab. Möglicherweise – wärest du heute auf diese Person gestoßen, die es soweit geschafft hat – wäre deine Wahrnehmung zu ihr ganz anders gewesen. Und vielleicht hättest du es nie in Erwägung gezogen.“ sie hob minimal und einseitig die Schulter.

„Aber Spekulationen...“ sie beendete es nicht. Warum auch.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 05 Jul 2016, 17:17

Der Toreador schien sich nach wie vor nicht an dem gezeichneten Bild seiner Gegenüber zu stören. Ganz gleich ob sie ihn betrachtete oder an ihm vorbei sah. Es schien so weit man sehen konnte, keinen Unterschied zu machen.

Er ließ das gesagte einen Moment im Raum stehen ehe er seine Stimme seinerseits bemühte.


„Solange man die eignen Überzeugungen stets in Frage stellst, bleibt einem zumindest die Möglichkeit für Veränderung und vielleicht auch eine Chance einer anderen Art der weniger vorbestimmten Selbstverwirklichung. Aber ich kann die Verlockung des einen oder anderen sehr gut nachvollziehen die mit einer vorgegebenen, geordneten Struktur einhergehen. Sie bietet einen Rahmen und Stabilität für das eigene Ich….eine gewisse Sicherheit solange man die Regeln befolgt und je länger man ein Teil davon ist und das Verständnis für das gespielte Spiel wächst auch die Optionen davon in einer gewissen Art und Weise zu profitieren. Doch länger man das Spiel spielt, je größer wird die Gefahr das man ein Teil davon wird und irgendwann nicht mehr als nur ein weiteres gut funktionierendes Rädchen ist das die Maschenerie am Laufen hält…

Wem das genügt….“


Antwortete er nüchtern. Die Stimme selbst war in einen Wertneutralen Ton gehalten, welche zumindest keinen direkten Bezug zu seinem Gesprächspartner herstellen wollte. Eine Form von Neutralität die sich auch in den Fenstern seiner Seele wiederfand.

Einzig bei den abschließenden Worten mochte man in den grünen Augen einen sachten Anflug des amüsierten ausmachen können.


„Es mag sehr Wahrscheinlich sein das ich es in den heutigen Nächten nicht mehr in Betracht ziehen würde diese Person zu meinem Erben zu machen, auch wenn es doch eher dem gewachsenen Anspruch denn das fehlen möglicher Emotionen geschuldet wäre.

Aber so wie ich mich mit der Zeit weiterentwickelt habe, hätte auch sie die Möglichkeit gehabt mit der Zeit weiter zu wachsen und ihren Horizont zu erweitern.

Und so wird ein Hauch von Wehmut bleiben. Es wie eine Geschichte die einen vielversprechenden Anfang genommen hat und dann mitten drin abrupt beendet wird.

Alles das verbleiben mag ist ein schaler Beigeschmack. Das Gefühl Zeit verschwendet zu haben und das Bedürfnis dem Schreiberling beide Hände zu zerstrümmen, ihm die Stimme zu nehmen...um ihm jede Möglichkeit zu nehmen, ein weitere in irgendeiner Form in die Welt hinauszutragen.....“


Endete er dann mit seinem sachten Lächeln auf dem Gesicht, das sich auch in seinen Augen wiederfand.
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