Lucia, die gerade begonnen hatte das nächste Glas an ihre Lippen zu legen, zeigte dieses Mal keine nennenswerte Reaktion auf eben jene Gestik. Diese weitere Berührung war tatsächlich, wie etwas schon vertrautes, nichts ungewöhnliches mehr. Es störte sie offensichtlich nicht. Wobei man vielleicht auch nicht sicher sein wollte, inwieweit sie überhaupt darauf geachtet hatte? Ihr Blick ging flüchtig über den Rand des Getränkes hinweg in die Runde, die sich hier so eifrig versammelt haben mochte, nur um dann wohl dabei den eigenen Gedanken zu erliegen. Weder eine Bewegung noch Worte sollten ihrerseits die jetzige Situation beanspruchen. Sie blieb, wie sie war. Ganz selbstverständlich. Ob sie dabei auch in der Ferne die Rothaarige miteinbezogen hatte, das blieb jedoch fraglich. Trotz der offensichtlichen Verbindung die der Jungwirkende mit jener haben mochte. Ganz so, als konnte sie jene in dem abgelegenen Radius nicht in die eigene Wahrnehmung aufnehmen.
Dabei war es, dass sich beide Damen auf ihre eigene Weise ähnelten. Denn auch Caecilia bewegte sich nicht von der Stelle – zwar mit deutlich weniger Lebendigkeit dahinter – aber in der Reaktion wohl ähnlich. Nichts war da, dass zeigte, diese Flut hätte sie mitgerissen, untergetaucht oder gar ertrinken lassen. Wie ein Fels in der Brandung. Unerschüttert. Ganz gleich wie hart auch die nächste Woge gegen sie prallen sollte, mochte auch diese nur zerschellen. Zumindest, wenn man etwas wie eine Regung erwartete. Begünstigt sah sich dies auch noch immer durch die makellosen Züge, durch all die Ebenmäßigkeit dahinter und die Stille in den Augen. Vielleicht wartete sie. Auf die Dunkelheit. In der Dunkelheit. Nahm was kam. Und alles was endete. Als wäre das Ende nur ein weiterer Anfang.
Für Jonathan war da noch das leise Flüstern, wie ein Echo, geprägt von den selben Worten, in der selben Sprache. Wiederholend wie in unterschiedlichen Reichweiten. Solange bis sie in der Tiefe seiner Erinnerung verloren gingen und nicht mehr als eben die selbe Stille zurückließen.