Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]


Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 17 Feb 2016, 11:36

Der schwere Teppich dämpfte seine Schritte, als er sich vorbei an den zahlreich aufgestellten Tischen und Stühlen hinüber zur östlichen Wand der Lounge machte. Das Stimmengewirr, das Klackern von Würfeln, das Klirren von Gläsern, man hörte seinen Namen. Man grüßte ihn hier und da. Es roch nach Zigarren und Brandy. Und mit all den Kronleuchtern und alten Wandverzierungen, mit seinem hellen Anzug aus den 30ern, da mochte man sich gern in eine andere Zeit versetzt sehen. Hier war es friedlich, nahezu utopisch fröhlich. Die Menschen waren ausgelassen, verprassten ihr Geld, aßen und tranken. Genossen die gediegene Musik. Die Roulettekugel sprang in die 35.

Nur einzelne Details waren es, die verrieten, wie die Wahrheit dahinter aussah. Die herum streunenden Kellner trugen Knöpfe im Ohr und eine elektronische Anzeigetafel nahe der Pokerrunde verkündete gerade den Gewinn bzw. den Verlust von läppischen $20 000 an. Und auch er war gebranntmarkt. Denn unter seinem Arm trug er ein dünnes, elektronisches Gerät, das beim zweiten Blick als Tablet offenbart werden wollte. Die Zeit hatte alles eingeholt. Vor allem aber ließ sie nichts anderes mehr zu. Ohne die Moderne mit all der Technik, wie hätten sie sich abschotten können. Von der faulenden Saat.

Am Zielort angekommen, bedachte er ihre hochgewachsene Erscheinung, wie sie dort so ungerührt stand, als hatte sie ihn gar nicht wahrgenommen. Als nahm sie nichts um sich herum war. Sein Blick aus den dunklen Augen wanderte einmal an ihr herab und wieder herauf. Wie immer trug sie schwarz. Hochgeschlossenes Schwarz und das Haar wand sich einmal geflochten um den eigenen Kopf herum. Hier in dem warmen Licht mit einem bräunlicheren Schimmer hinter all dem Rot. Das Haupt leicht nach hinten gelegt, bedachte sie die Fresken an der Decke. In ihrer behandschuhten Linken hielt sie ein gefülltes Weinglas und am gleichseitigen Arm den eigenwilligen Schmuck. Dieses Armband, das sich wie eine Skeletthand um ihr Gelenk schlang, als wäre es dafür geschaffen worden.

Er lächelte leicht, bevor er auf sich aufmerksam machte. Ein leichtes Räuspern, aber mehr auch nicht. Der Höflichkeitsabstand behielt sich bei, bis ihre Mimik sich nach einem längeren Moment ihm zudrehte. Und dabei war es wie immer, dass er kurz innehielt. Um sie zu studieren. Ihren Züge. Die Ebenmäßigkeit darin. Als sei sie irdisches Wesen. Dann grüßte er sie. Nicht auf Englisch, um ihr gleich ein Kompliment auszusprechen. Zumindest mochte man das glauben, wenn man der Sprache nicht mächtig war. Seine Augen erzählten dafür genug. Gleichzeitig nahm er die dargebotene Hand und deutete einen Kuss auf den Stoff an. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich in zwei Sessel abseits des Geschehens niederließen.

Seine Finger zogen über das Display hinweg, zeigten den schweren Siegelring an seiner Rechten, während das kränkliche Licht Bilder vorbei ziehen ließ. Zu jedem hatte er anscheinend etwas zu berichten, zumindest redete er deutlich mehr als sie. Ob sie jedoch besonders davon angetan sein wollte, das blieb wohl offen. Denn nichts in ihrer Mimik kommentierte das Gesehene mit irgendeiner Wertung. Da waren nur der nahezu farblose Fokus, der betrachtete. Hier und da hob sie ihr Glas ein wenig an, jedoch nur um den Inhalt ein wenig hin und her zu schwenken. Als sei es ein Accessoire, dessen man sich eben bediente.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 21 Feb 2016, 16:48

Es war mitten am Abend das Toreador sich seinen Weg in das Innere der Halle bahnte. Begleitet wurde er wie in den letzten Nächten des Öfteren von dem der schwarzen weißen Großkatze, welche er auch in der heutigen Nacht an einer Kette mich sich führte. In der rechten hielt er seinen Gehstock der im Einklang seiner Schritte, ein tockendes Geräusch erzeugte.

Er war in einen maßgeschneiderten Anzug im Stile der 20iger gehüllt, kreiert von unsterblicher Hand, einzigartig in seiner Machart. Geschaffen aus edlem und vermutlich sehr kostspieligem Zwirn. Tiefes, sattes Schwarz dominierte das Kleidungstück, selbst Hemd mochte keine Ausnahme bilden. Einzig die tiefe der Schwärze bot einen Ansatz von Kontrast. Die pechschwarze Krawatte wurde von der Weste in Schach gehalten, an welcher eine silberne Taschenuhr zu erkennen war. Ein ebenso dunkel gehaltener Trilby auf seinem Haupt und schwarz – weiße „Budapester“ an seinen Füßen rundeten das Bild des Mannes ab.

Sein Weg führte ihn, nach dem er sich einen ersten Eindruck über die Szenerie verschafft hatte, an einen der Pokertische. Ein etwas älterer Herr mit etwas größeren Geheimratsecken, in einem feinen Zwirn gehüllt, mit leichtem Bauchansatz und hochroter Stirn, welcher gerade ein Pechsträhne sein eigen nannte mochte seinen Platz, nach einem kurzen Blickkontakt zu dem augenscheinlich jungen Mann, bereitwillig zur Verfügung stellen. Und das obwohl jener gerade noch vollmundig verkündet hatte, all seinen Verlust wieder zu gewinnen.

Aber so waren die Menschen nun mal.

Schwankend.

In aller Selbstverständlichkeit nahm der junge Mann den freigewordenen Platz ein und ließ seinen Blick über die versammelten wandern. Da waren zum einen Mrs Huntington. Eine Frau der Blüte ihrer Zeit sich einmal wunderschön war und selbst jetzt im hohen Alter sich etwas dieser Schönheit bewahren konnte, auf ganz natürliche Weise wie schien... Sie hatte wache, kluge, blaue Augen. Ihre grauen Haare hatte sie zu einem Dutt geformt. Das Gesicht war dezent geschminkt. Eine Perlenkette umspielte den Hals. Ihren schlanken Körper hatte sie ein hochgeschlossenes Kleid gehüllt, welches man irgendwo zwischen die 20 und 30 von seiner Machart her einordnen würde. Ein wenig dezenter Schmuck hier und da rundete das Bild der wohlhabenden Frau ab. Sie strahlte es war ruhiges, in sich gekehrtes aus, das manche ganz schlicht als die Gelassenheit des Alters beschreiben würden. Vor ihr lagen einige Chips und stand ein Glas Sekt. Allen Anschein hatte sie bislang ganz gut gespielt.

Zum anderen war da das Gegenstück Melissa Astrid Sundberg. Die Tochter des Schwedischen Industriellen Alfred Sundberg, welcher vor zwei Jahren an Krebs verstarb und des einstigen Topmodels, Sofia Olsson welche nur wenige Jahre nach der Geburt ihres ersten und einzigen Kindes an einer Überdosis Kokain dem Leben abtrünnig wurde. Sie war 22. Blond. Hochgewachsen. Überdurchschnitt hübsch. Makellose Haut. Wurde als die neue Claudia Schiffer in der Presse gefeiert und galt als neue Muse Lagerfelds. Jedoch gab es da auch ein paar Gerüchte, die weniger schön waren. Von Alkoholismus, über Drogenmissbrauch und einem überschwänglichen Sexleben sprachen. Sie trug wie nicht anders zu erwarten irgendetwas von Lagerfeld, im Stille der 30iger. Ein weißes Kleid . Passenden Schmuck und Accessoires wie die Federboa, die sich um ihre Schultern schlängelte.... fast schon überladen, aber eben nur fast.. Sie rauchte eine Zigarette welche an einem schwarzen Halter befestigt war und sie „Damenhafter“ erscheinen lassen wollte wie sie vermutlich war. Sie wirkte im Gegensatz zu der älteren Dame, eher dynamisch, fast schon ein wenig hibbelig, so als fiele es ihr schwer still sitzen zu bleiben. Sie redete viel und hatte scheinbar das Bedürfnis vieles zu kommentieren. Vor ihr stand ein Glas Wasser und nur noch wenige Chips. Aber sie schien es wenig zu stören, wenn sie verlor.

Der letzte im Bunde war Christian di Stefano. Mitte 30. Er sah ein wenig aus wie Al Capone in seinen besten Zeiten, nicht nur äußerlich sondern auch vom Kleidungstil her. Er war vielleicht ein wenig rundlicher. Die Haare waren ebenfalls zurück gewichen doch diesen Makel hatte er mit seinem Hut ganz gut kaschieren können. Er gehörte zu der Sorte Mensch die immer und alles gewinnen wollte. Es ging nicht einmal ums Geld, es ging ums Prinzip und das in allen Dingen. Verlieren war keine Option. Niemals. Es gefiel im offenkundig nicht das der Toreador Teil der Runde wurde, was vielleicht auch daran lag, wie er das junge Blonde Ding immer wieder mit verstohlenen Blicken betrachtet hatte. Man musste vermutlich kein Prophet um seine Absichten deuten zu können. Gedanklich presste er ihr Gesicht schon länger in weisse Bettlacken, während er es ihr so richtig besorgte und fragte. Who s your Daddy?

Er war eindeutig auf der Gewinnerstraße. Vor ihm stapelten sich die Chips und stand ein Glas Whiskey.

Und dann war da einfach noch Rick. Der Kartengeber. Brille. 25. Dürr. Im dunkeln Haar Pomade. Seitenscheitel. Unscheinbar auf den ersten Blick. Gestriegelt und Gebügelt. Aalglatt und einzig auf seine Aufgabe fokussiert.

Es dauerte nicht lange dass die Karten gegeben wurden und das Spiel seinen Anfang nahm.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 21 Feb 2016, 18:05

Trotz der Dekadenz, sollte es dennoch sein, dass der Toreador die Aufmerksamkeit bereits alleinig durch sein Mitbringsel auf sich zog. Hier und da tuschelten Gruppen hinter vorgehaltener Hand und auch am Eingang hatte es erst eine deutliche Tendenz der Abneigung gegeben. Als sei sein Haustier nicht erwünscht. Aber mit ein wenig Überzeugungsarbeit und den richtigen Worten sollte das Blatt sich schon gewendet haben.

Eine aus der vorderen Gruppierung, nicht unweit zu dem Pokertisch selbst, löste sich aus ihren Banden und trat – nach einigen flüchtig gewechselten Worten mit zwei optisch älteren Personen – hinüber zu der illustren Runde. Sie trug ein knappes Kleid in Silber, keine Ärmel, dafür aber mit einem festen Stehkragen. Ihr Haar war zu einem radikalen Bob gekürzt und umrahmte mit dem geraden Pony in starkem Kontrast von heller Haut zu schwarzen Strähnen ihr Gesicht. Sie roch nach Chanel und trug helle Brillianten am linken Gelenk, wie aus reiner Selbstverständlichkeit heraus, angepasst an ihre Gesellschaft.

Sie trat in eine spielerischen Gang an Christian vorbei, demonstrativ und mit einem Zeigefinger an der Stuhllehne, einen Schritt weiter, näher in Richtung des Toreador. Sie bewahrte noch eine gewisse Form der höflichen Distanz, vielleicht aus Respekt zu ihm oder doch eher seinem Tier. Dennoch besah sie ihn aus den Augenwinkeln, bevor ihr Fokus auf die Tischmitte fiel. Als sei sie gänzlich interessiert an dem Spiel, machte sie eine demonstrativ nachdenkliche Miene und öffnete ihre Handtasche, die von der Größe her auch eher ein Portemonnaie hätte sein können.

Sie kannten sich sicherlich, schließlich war sie das einzige Kind von Francesco Borelli, und damit von Beruf Tochter. Lucia. Abgesehen davon, dass bei genauerer Betrachtung der vorherrschenden Allianzen hier doch sehr viele italienisch stammige Personen vertreten waren. Und da die persönlichen Beziehungen doch besonders stark ausgeprägt waren. Deshalb wollte wohl auch niemand verwundert sein, oder irritiert über die Situation an sich.

Auch nicht, als das Spiel seinen Lauf nahm und der augenscheinlich Jungwirkende vermutlich vollkommen unnötig, aber dennoch mit einem provozierendem Lächeln einen Stapel Chips für umsonst..? bekam. Denn die Schwarzhaarige platzierte diesen direkt vor ihm. Wortlos.

Im Hintergrund hatte sich die Rothaarige weiterhin kaum geregt und auch sonst keinen großen Anteil an dem Ganzen der Gesellschaft genommen. Anscheinend interessierte sie das Gerede und Geflüstere hier und da nicht und so blieb es offen, ob sie die Anwesenheit Jonathans wahrgenommen hatte oder nicht. Dafür aber zeigte sich nach einigen Minuten eine Reaktion auf etwas, das Alfonso ihr zeigte. Sich vorbeugend, trennten sich ihre Lippen voneinander und Worte fielen. Eine Erwiderung und der vermeintlich Ältere beugte sich ihr mehr entgegen, wie Menschen es taten, wenn sie etwas besser zeigen wollten.

Niemand hier zweifelte den Dialog der beiden an. Die meisten kannten Alfonso als exzentrischen Privatkunstsammler, vorwiegend spezialisiert auf sakrale Antiquitäten, der zwar im Austausch darüber einen kennerischen Blick behielt, aber ansonsten ein schlechter Verlierer war. Und dass er in seiner Eigenheit sich nun einmal den Rotschopf erwählt hatte, das passte in das Gesamtbild. Deshalb mochte es den meisten so natürlich vorkommen. Wo sie doch so zu ihm passte. Beide gehörten irgendwo dazu und doch schlossen sie sich selbst aus. Sie bewegten sich innerhalb der Reihen gekonnt und dennoch wie als sei es ihnen gleichgültig. Ein Teil dieser Gruppe und doch auch nicht.

Caecilia nahm ihm das Tablet ab und dafür auch ihren Rotwein auf einem der runden Beistelltische abgestellt, um sich nun ein Stück in der Sitzhaltung aufzurichten. Weitere Worte wurden gesprochen. Es schien ein langer Abend zu werden, an dem es keinen Platz für anderes gab...?
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 22 Feb 2016, 19:01

Gursel schien die Abneigung welchem man seinem Mitbringsel am Eingang entgegen brachte nicht sonderlich zu stören oder gar zu verärgern. Vermutlich überraschte es ihn nicht einmal, möglicherwiese lag darin sogar eine gewisse Form von Berechnung zu Grunde. Ein Image musste schließlich gehegt und gepflegt werden. Und wen man die eigenen Grenzen stetig erweitern wollte, blieb einem letztendlich nichts übrig, als andere zu übertreten.

Ob er die andere Untote bemerkt hatte, welche sich dort ebenfalls aufhielt war schwer zu deuten. In ihre Richtung hatte er zumindest nicht gesehen. Andererseits war es schwer vorstellbar dass seine Anwesenheit in der heutigen Nacht einzig der Fügung des Schicksals beizumessen war. Gursel hatte sich in aller Ruhe auf der Sitzgelegenheit niedergelassen. Der Gehstock zu seiner Rechten, der Kopf der Großkatze zu seiner Linken. Diese hatte sich auf den Hinterbeinen niedergelassen und sah sich immer wieder um während die Ohren aufgerichtet waren, hin und wieder ihre Ausrichtung veränderten.

Der Blick des augenscheinlich jungen Mannes wanderte in aller Ruhe über die Anwesenden, haftete nur einen Lidschlag auf jener „Unbekannten“ welche dort hinter Christian auftauchte, auch wenn er sich dem Eindruck welchen er vermittelte für diese nicht sonderlich zu interessieren schien. Erst als jene ohne jede Worte den Stapel Chips vor seiner Person platzierte betrachtete er diese für einen Moment genauer und schenkte ihr ein charmantes Lächeln.


„Wie großzügig. Und wem habe ich diese Aufmerksamkeit zu verdanken meine Liebe?“

Fragte mit spielerischer Neugier in der Stimme, so als habe er keine Ahnung. Das Lächeln umspielte die einzelnen Silben, fand sich auch in den grünen Augen wieder, in welchem jedoch ein Funken des amüsierten mitschwang.

Di Stefano verfolgte das Bühnenstück mit gespielter Lockerheit auf dem Gesicht und dennoch wenn man in der Lage war etwas hinter die Fassade zu sehen, mochte man dort hinter dem amüsierten, lockeren Ausdruck der sich auch auf seinem Gesicht wiederfand ein Ansatz von leichter Verärgerung ausmachen. Was würde wohl dafür geben fünf Minuten mit dem Jungspund in einer Seitenstraße zu stehen. Und sich einmal von Mann zu…..nun ja was auch immer…zu unterhalten.

Etwas das nicht besser wurde als Mrs Huntington ihr Sektglas nach dem sie einen Schluck genommen und wieder abgestellt hatte ihren Blick von der hübschen Blonden zu Gursel wandern ließ, welche zwischen diesem und die Stefano saß...


„Wissen sie….sie beide würden ganz sicher ein hübsches Paar abgeben. Finden Sie nicht auch…Christian…“

Sagte sie völlig unerwartet während sie ihre Karten, welche sie mittlerweile erhalten hatte etwas genauer betrachtete nur um dann den angesprochenen abschließend mit einem lächelnden Blick zu bedenken, der etwas herzliches sein eignen nannte, zumindest…oberflächlich betrachtet.

Di Stefano schwieg und zündete sich während dessen eine Zigarre an und betrachtete die ältere Dame für einen Moment mit einem angestrengten Lächeln und rang sich zumindest noch ein Nicken ab.

Melissa hingegen lächelte so wie sie es immer tat wenn sie sich ein wenig Zeit erkaufen wollte. Es war ein makelloses Lächeln, tausendfach einstudiert und sie von ihrer besten Seite zeigte. Eines das einem einen gewissen Einblick auf ihre perfekten, weißen Zähne gewährte.


„Ach Mrs Huntington jetzt machen Sie mich aber verlegen…ich bin mir jedoch ganz sicher das mein Management... ganz entzückt von der Idee wäre. Was halten Sie denn von der Idee Mr Gursel. Wollen Sie ihrem Junggesellen Dasein nicht das ein oder andere Jahr entfliehen?“

Sprach sie ganz locker daher und betrachtete den Toreador mit ihrem strahlenden Lächeln…
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 22 Feb 2016, 19:58

Alle Augen am Tisch ruhten auf den vermeintlichen Jungspund, vermutlich gar noch einige mehr, zumindest hin und wieder mal. Auch wenn die Gruppen um sie herum sich immer mal wieder neu formierten, wanderte der ein oder andere Blick von der Seite herüber. Einige sprachen lauter als andere. Es schien doch kein kultureller Aspekt zu sein, wo man doch den Südländern immer ein gewisses Temperament zusprechen wollte – da gab es hier dazu doch zu viele Kontroversen. Ob er jedoch das Hauptthema dabei bleiben sollte, das blieb offen. Womöglich war es doch die Situation an sich.

Die Bobträgerin hingegen klickte ihre Handtasche in einer schnöden Beiläufigkeit wieder zu und schenkte dem Toreador ein offeneres, aber dafür nicht weniger spielerisches Lächeln. Und ohne gleich seine Frage zu beantworten, griff sie noch ein Glas Champagner von einem der vorbei gehenden Kellner auf. Ganz ungewollt war es dabei, dass sie ihm einen weiteren Schritt näher gekommen war und nun mit einem Lidschlag über den Rand ihres Getränkes ihn wieder direkt ansah. Einen prickelnden Schluck nehmend, hinterließ sie dann ihre roten Lippen an der angesetzten Stelle.


„Lucia.“ gab sie ihm dann wieder. Und obwohl da kein Akzent in der Tonlage mitschwang, klang ihr Name in der Betonung eindeutig seinem Ursprung zugehörig. Außerdem fand sich in der leicht heiser-dunklen Stimmfarbe eine auffordernde Note. Als hatte sie ihm etwas angeboten, dass Worte nicht formulieren konnten. „Schauen wir doch mal, wie du dich schlagen wirst...“ auch das erschien offener, als man wissen konnte? Doch ohne nähere Ausführung trank sie nur einen weiteren Schluck von ihrem Sprudelwein und ließ ihren Fokus über den Einsatz und die anderen Teilnehmer der Runde wandern.

Anscheinend war es ihre Aufgabe, nur hier zu stehen und zu warten, oder zu gucken. Denn so stützte sich schon ihre Hand wie beiläufig am Rand des Sitzplatzes des Dunkelhaarigen ab.

Im Abseits hingegen hatte sich ebenfalls einer der Kellner zu den Aussetzigen begeben, um dort ein weiteres Glas Wein abzustellen, nur dieses Mal nicht für die Dame. Dafür aber hatte er sich zu letzteren gewandt und einige, wenige Worte gewechselt, bevor er sich wieder entfernte. Alfonso nahm das Gespräch zu zweit jedoch kurz darauf wieder auf, um dann den gegorene Traubensaft gaumentechnisch zu testen

Währenddessen scrollte oder zoomte er für Caecilia, als wäre sie nicht in der Lage dazu oder aber weil er noch mehr eifriges dazu zu sagen hatte – obwohl oder gerade weil es in ihrem Schoß lag. Doch irgendetwas in ihrer Haltung oder doch der stillen Mimik sollte von einem abschließenden Charakter zeugen. Etwas, als sei sie innerlich bereits aufgestanden und hatte den Ort verlassen. Als hielten nur unsichtbare Bande sie noch davon ab. Vielleicht aber mochte man das auch nur daraus schließen, dass sie nun wieder eine steifere, etwas distanziertere Haltung angenommen hatte. Und gleichzeitig ihre Augen noch immer schwiegen.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 26 Feb 2016, 21:11

Gursel nahm die Frage der hübschen Dame mit einem amüsierten Ausdruck in Augen zur Kenntnis, das sich auch auf seinem Gesicht wiederfand. Der Blick wandelte sich in etwas Abschätzendes als er die Fragestellerin für einen Moment ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte. Er strich sich mit der freien Hand einmal nachdenklich über das Kinn.

„Lassen Sie mich noch ein wenig darüber nachdenken meine Liebe. Vielleicht greifen wir das Thema zu einer späteren Stunde noch einmal auf…“

Sagte er mit einem spielerischen Klang in der Stimme und rückte wieder die Runde im gesamten in sein Blickfeld.

„Solange diese Konversation nicht mit der Frage beginnt ob wie zu mir oder zu dir gehen, gerne…“

Erwiderte die Blonde mit einem kessen Lächeln auf dem Gesicht während sie ihre Karten mit einem abschätzenden Blick in Augenschein nahm. Mrs. Huntington lächelte amüsiert und nahm ein Schluck von ihrem Sekt. Betrachtete einen Moment nachdenklich ihre Karten, schob ein paar Chips mit der freien Hand vor sich um zu signalisieren das sie erhöhte...und meinte dann ganz unvermittelt.

„Als würde Sie nein sagen…wenn er Sie fragen würde…“

Stellte sie Staubtrocken fest. Und Melissa lächelte erneut. Ein wenig verwegen vielleicht? Di Stefanos Stirn legten sich leicht in Falten, nur um dann mit der Engländerin mitzugehen. Für einen Moment sah er zu Lucia als jene Wort erhob und ebenfalls begann um den Jungspund herum zu scharwenzeln. Der Gesichtsausdruck der sich für einen Moment auf sein Gesicht legte hatte es als wollte er etwas sagen. „Ist nicht dein Scheiß ernst!“ …..

„Lucia“

Wiederholte der augenscheinlich junge Mann den Namen in einer Art und Weise, als würde er ihn hin und her schwenken, wie ein Glas Rotwein. Ihn abwiegen. Schmecken. Er betrachtete sie während dessen nicht und schob in aller Ruhe ein paar Chips vor sich welche dem Gegenwert der bisher gebrachten Einsätze entsprach.

Seine linke klopfte Schwach zweimal auf die Lehne des markanten Sessels auf welchem er Platz genommen hatte. Eine Stumme Aufforderung. Nicht mehr.


„Ich schätze in der heutigen Nacht sind unsere Schicksale untrennlich miteinander verknüpft…“

Löste sich seine Stimme mit einem spielerischen Lächeln auf dem Gesicht. Erneut sah er sie nicht an. Irgendetwas in seiner Stimme klang nach einem undefinierbaren Versprechen…
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 27 Feb 2016, 18:07

Da war nur ein leichtes Lächeln in den Mundwinkeln der Bobträgerin zu erahnen, spitz und ein wenig amüsiert, obwohl es zu einem undefinierten Zeitpunkt in Erscheinung getreten war. Was auch immer also der Auslöser gewesen sein sollte, er blieb für sich und ihr ganz persönlicher Anlass der Freude.

So schwenkte sie noch einmal ihr Glas mit dessen Inhalt hin und her, bedachte die Karten auf dem Tisch, um mit einer gekonnten Leichtigkeit eine halbe Drehung um den Stuhl herum zu tun und sich auf dessen Lehne niederzulassen. Ein Bein höher gehalten als das andere, war letzteres wohl dafür dienlich, einen festen Stand zu behalten. Dabei sah sie hinüber zu di Stefano und dann zu den beiden Hennen, bevor ihr Blick in die Ferne schweifte. Ganz so als interessiere sie das ganze Gehabe nur bedingt. Genauso wie all das Geld, das hier in Form der runden Plastikchips herum geschoben wurde.

Nur ihr Name holte sie zurück, zurück aus ihrer Welt, den eigenen Gedanken. Holte sie zurück zu ihm, in das Jetzt. An den Tisch. Für die meisten hier nicht ersichtlich, war es doch eben jenes eine Wort gewesen, dass ihr Haupt minimal ein wenig der Brust entgegen brachte. Als musste ein neuer Blickwinkel eingenommen werden. Eine neuere Betrachtung, von was auch immer. Bevor sich ihr Lächeln intensivierte und sich der Kopf gänzlich zu dem augenscheinlich jungen Mann drehte. Soweit es eben notwendig war, um seine Züge in Augenschein zu nehmen.


Sich ein Stück vorbeugend, soweit bis ihre roten Lippen dicht an seinem Ohr hielten und er ihren warmen Atem spüren konnte, und nach außenhin weiter nur der Eindruck geprägt wurde, den hier alle hatten. Da flüsterte sie keck. „Das wusste ich bereits in dem Moment, als du diesen Raum betreten hast.“ etwas in ihrer Stimme griff ebenfalls diese spielerische Nuance auf, sodass der ein oder andere sicher denken mochte, warum sie sich nicht gleich ein Zimmer nahmen. Und dennoch...auch das war nichts, was sie stören oder gar abhalten würde. Alles an ihr schien, als wäre das Leben eine Leichtigkeit. Ein Spiel, an dem sie eben teilnahm.

Im Abseits hatte sich dabei nicht viel verändert. Der Wein wurde ein wenig dezimiert, zumindest von Alfonsos Seite und das Tablet hat einen Moment der Ruhe gefunden. Zumindest leuchtete das kränkliche Licht nicht mehr von unten auf das bleiche Gesicht der Rothaarigen. Da fielen nur weitere Worte.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 02 Mar 2016, 10:42

Der Blick di Stefanos Blick verdunkelte sich für einen Moment als die junge Frau der stummen Aufforderung folgte. Nur schwerlich konnte er sich ein Kopfschütteln verkneifen. Die Finger seiner linken Hand tippten unruhig auf und ab. So als musste er sich irgendwie beschäftigen um überschüssige Energie zumindest ansatzweise wieder abzubauen. Wie lange er heißblütige die Ruhe jedoch noch bewahren mochte stand vermutlich auf einem anderen Blatt.

Der Kartengeber schien das ganze drum herum zwar zur Kenntnis zu nehmen, blendete das aber, zumindest hatte es den Anschein, völlig aus. Sein Fokus lag auf seiner Aufgabe, auf den Karten. Auf dem Spiel, so als gäbe es nichts wichtigeres in dieser, in seiner Welt.

In einer routinierten Handbewegung wandte er die vierte Karte um. Und so reihte sich der Kreuz König, Herz 4, Karo 8 und Kreuz As hinzu.

Melissas Lächeln hatte sich intensiviert als Lucia sich auf der Lehne niedergelassen hatte, da war ein amüsierter Schatten der sich dort in den Fenstern ihrer Seele wiederfand, aber auch irgendeine vielleicht befremdlich wirkende Selbstzufriedenheit.

Sie betrachtete noch einmal ihre Karten, ein wenig abschätzend, ehe sie wieder ein paar Chips vor sich platzierte um den Einsatz weiter nach oben zu treiben.

Di Stefano winkte ab.


„Ich bin raus….“

Kommentierte er mit leicht genervten Unterton….

Huntington nickte sachte.

„Ja das sind sie…. offenkundig“

Stellte sie wieder völlig nüchtern fest und dennoch war da eine gewisse Doppeldeutigkeit, die an die Stefano nicht so gänzlich vorbei gehen wollte. Sie betrachtete ihre Karten nicht und platzierte ein paar Chips vor sich und ging „mit“.

Gursel nahm die geflüsterten Worte mit einem smarten Lächeln auf. Es passte gut zu seiner jugendlichen Erscheinung. Was immer sie auch gesagt hatte, es schien ihm zu gefallen, zumindest wenn man dem Bild vertraute welches dort gezeichnet wurde. Seine freie Hand strich sachte über ihren Oberschenkel, nur der Anflug einer Berührung.

„Das Schicksal….nimmt nichts, was es nicht gegeben hat….nicht wahr Liebes…?“

Erwiderte er nach einem Moment mit unverändertem Klang in der Stimme….bediente sich für einen Moment des italienischen und betrachtete di Stefano mit einem lächelnden Blick, in dem jedoch nur ein Funken von Spott als auch Herausforderung mitschwang. Nur ein Lidschlag lang.

Auch Gursel ging mit.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Caecilia » 04 Mar 2016, 20:15

Ein sachtes Schmunzeln haftete noch immer in ihren Mundwinkeln an, als konnte dieses von nichts und niemanden getrübt werden – ganz im Gegenteil. Es intensivierte sich noch einmal, als di Stefano eine solche Steilvorlage lieferte, welche auch gleich genutzt wurde. Dennoch hielt sie sich zurück, weder ging sie selbst darauf ein noch schien sie viel davon zu halten, Worte zu verschwenden. Ebenso wenig wie das Getränk nicht verschwendet werden durfte. Denn so entnahm sie dem Glas noch einen weiteren Schluck und bedachte die weiteren Chips auf dem Spieltisch mit der ausgeprägten Nebensächlichkeit. Vermutlich war es für sie eben nicht mehr. Ein Stück Plastik. Ganz gleich, für wie viel Geld es stehen mochte.

Die folgende Berührung, so flüchtig sie auch sein wollte, ging natürlich nicht spurlos an der Bobträgerin vorüber. Für niemanden ersichtlich, aber zumindest für den Toreador deutlich, zeigte sich, dass da kurz der ganze Körper innegehalten hatte. Alles an ihr hatte für den Bruchteil einer Sekunde die Luft angehalten. Als hatte sie vergessen zu atmen. Sie sah ihn dabei nicht an und auch sonst gab sie keinen Anlass dazu zu glauben, es sei ihr unangenehm. Und um das zu verdeutlichen, legte sie die eigene Hand wie selbstverständlich und doch in einer Beiläufigkeit auf seine Finger ab. Die Tasche musste dabei einen Platz auf ihrem Schoß gefunden haben.

Und der Druck auf jene Gestik, der verfestigte sich, als das Italienische über seine Lippen floss. Als sei es nichts. Ganz natürlich. Vielleicht hatte es sie irritiert oder zumindest überrascht, dass eine derartige Berührung es verdeutlichen musste. Vielleicht aber war es auch nur ein Grund mehr Zuneigung auszudrücken.


„Wie wahr.“ bestätigte sie es ruhig, vielleicht mit einer etwas trockeneren Nuance als zuvor, verlor dabei jedoch nicht den spielerischen Unterton. Der ein oder andere mochte es gar als sarkastisch einzustufen wollen. Dennoch wählte sie dafür nicht die romanische Sprache, sondern blieb bei dem schlichten Englisch.
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Re: Palmer House Hilton Hotel [Loop][offen]

Postby Marcel » 07 Mar 2016, 17:20


Auf dem Gesicht des Toreadors zeichnete sich der Anflug eines Lächelns ab, als er die seichten Veränderungen unter seinen Fingerspitzen wahrnahm. Überrascht schien er jedoch nicht. Ganz im Gegenteil, fast mochte man meinen er hörte für einen Moment genauer zu, als würde er auf die Frage einer Antwort warten, die da irgendwo im Raum stand. Nicht offen ausgesprochen und dennoch vorhanden? Aber manchmal da mochte der Eindruck einem einen Streich spielen, gerade dann wenn man gewisse Erwartete, mehr instinktiv als….

Das Lächeln intensivierte sich für einen Moment als er ihre Stimme vernahm, nur einen einzigen Lidschlag lang während sein Blick auf dem Herz König haften blieb, welche der Croupier fachmännisch ungewandt hatte.


„Ich gehe davon aus, dass du mir einen jeden meiner Wünsche erfüllen wirst….“


Es klang spielerisch, er klang vielleicht auch nach außen hin wie eine Frage….doch war es keine. Wenn man hinter die Fassade blicken mochte, die Schale mühevoll entfernte in welche die Worte gehüllt waren und einen nüchternen Blick auf den Kern warf, handelte es sich nicht mehr als um eine schlichte Feststellung, hinter der sich noch etwas verbergen wollte, das jedoch schwer zu deuten war. Ein Anflug…von…

Huntington ließ ihren Blick während dessen über die verbleibenden beiden Mitspieler wandern und lächelte während sie 5 der übergroßen Senfgelben Chips vor sich schob. Melissa haderte mit sich, sie betrachtete ihre Karten noch einmal nachdenklich…


„Ach scheiß drauf….“


Sagte sie mit einem gleichgültigen Lächeln auf dem Gesicht und ging mit….

Der Blick des augenscheinlich jungen Mannes wanderte mit einem Hauch des gelangweilten zwischen den beiden Damen hin und her, ehe er in aller Ruhe einen Stapel nach dem anderen vor sich aufbaute und jene dann hinter die „schwarze“ Grenze schob….


„All in….“

Kleidete er offensichtliches mit einem gut gelaunten Lächeln auf dem Gesicht noch einmal in Worte…
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