Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (offen)


Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Amalia Winter » 02 Dec 2015, 16:21

Es schien als hätte Amalia zusehends Freude an diesem Gespräch und vor allem in welche Richtung es sich entwickelte. Das war zum einem dem zunehmenden Lächeln zu entnehmen, zum anderen hatten ihre Augen auch einen seltsamen Glanz. Nicht unangenehm, sondern eher wie als wenn man in den Spiegel der Seele sah. Nur war dort nichts zu sehen, als die tiefen abgründe der Unendlichkeit gepaart mit einem smaragdgrünen Farbton. Nur allzu leicht konnte man sich in diesen Augen verlieren. Sie lauschte Clara und ihren Worten das sie sich nicht zu entschuldigen hatte, es war als wollte sie den Mund gerade zum wiedersprechen öffnen, doch da war nichts. Nur ein lautlosen zustimmendes Nicken. Nicht zuletzt der abwehrend gehobenen Hand Claras zu verschulden. Mit freundlich, warmer Stimme antwortete sie:

"Nun genug davon fürs erste. Widmen wir uns lieber euren durchaus interessanten Thesen die ihr für die von uns alle so geliebte Camarilla aufgestellt habt."

Kein Funken Hohn in ihrer Stimme. Nur eine winzige Pause bevor sie hinzufügte:

"Nun ich stimme ihnen in gewissen Maße zu. Natürlich wird eine gewisse Ordnung und Struktur benötigt und ja auch Regeln. So wie Pflichten und Rechte sind wichtig. Dennoch habe ich das Gefühl das selbst den Altehrwürdigen die Kontrolle des Systems aus den Händen geglitten ist. Was nun folgt ist Schadensbegrenzung. Wie wir beide wissen liegt es nicht in der Natur der Obrigkeit die Kontrolle zu verlieren. Gerüchteweise geht das sogar soweit das der Clan Ventrue sogar seine eigenen aufstrebenden Politiker die frischen Wind in das ganze bringen könnten, von ihren eigenen Mentoren und Ahnen vernichtet werden aus Angst sie könnten diese eines Tages übertrumpfen oder gar ablösen. Sind wir doch ehrlich in diesem System geht es um Macht und Kontrolle. Der Einzelne hat nur so viel davon, wie ein jeder von ihnen gerade zu bereitwillig ist ihm zu zugestehen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch ich bin eine absolute Beführworterin der Camarilla. Was ich nicht zuletzt meiner ehrwürdigen Erzeugerin zu verdanken habe. Dennoch bin ich der Meinung es würde dieser alt eingesessenen Struktur ein wenig frischen Wind nicht gerade schaden. Das hab ich natürlich nie laut gesagt. Und wenn mich jemand darauf ansprechen sollte, so würde ich dies natürlich leugnen. Dennoch finde ich das es unserer Camarilla und ja unserer, unser aller ein jeden Kainit der sich als Mitglied sieht, nich nur den oberen 100. Unserer Camarilla würde es bestimmt gut tun einige Positionen ganz und gar "neu zu besetzen"."

Der letzte Satz war mehr ein Flüstern als eine volle Stimme. Dabei hatte sie sich auch leicht zu Clara gebeugt. So das die Worte wirklich fast einem Hauch im Wind glichen. Ein kleines Funkeln in ihren smaragdgrünen Augen. Ein Lächeln auf ihren rubinroten Lippen. Wo möglich alles nur die Träumereien einiger weniger. Niemand würde wohl als ersten Gedanken einen Putsch im Sinn haben. Nein dafür war Amalia gar zu liebreizend. Es war gar so als wäre sie eins der liebreizensten Geschöpfe in diesem großen Park. Nicht den Hauch einer Vermutung würde darauf deuten, was in ihrem Inneren lauerte. Sie war einfach nur die höfliche Dame die ein Pläuschen mit einer anderen Dame führte. Die Mundwinkel zogen sich noch ein Stück weiter nach oben, als sie mit bezaubernder Stimme gen Clara antwortete:

"Findest du? Nun ich komme nicht umhin zu sagen, dass es mich auch durchaus erheitert eine nahe Verwandte kennen zu lernen. Wer kann schon sagen wieviel unseres kostbaren Vitaes wir wirklich in der Blutlinie teilen. Obschon finde ich es durchaus interessant wie klein Chicago auf einmal wirkt. Es scheint mir fast so als wäre diese Stadt die einzige Zufluchtsstätte unserer Art derzeit. Es ist fast verwunderlich wieviele man in den jüngsten Nächten unserer eigenen antrifft. Gut ich muss zugeben nicht immer ist es solch ein Vergnügen wie bei euch werte Clara. Aber ich bin wirklich froh das die Anzahl der Rosen zusehends wächst."

Wieder war es an Amalia Clara zu lauschen. Als sie auf die Begegnung ihrer irdischen Eltern zu sprechen kam und dem ganz und gar ungeplantern Zwischenfalls, errötete Amalia leicht an den Wangen. Trotz allem schenkte Amalia ihr die volle Aufmerksamkeit. Als sie auf die Kunst des Schreibens zu sprechen kam war es wie als wenn ein flüchtiger Blick sich in Richtung von Claras Händen fand. Natürlich sie hatte schon einen ganzen Moment überlegt wo wohl ihr Talent lag das ihr die Pforten in die Hallen der Dichter, Künstler und Philosophen öffnete... Als sie dann von Gehenna und der Seuche berichtete und das sie eben erlerntes gerade versuchte zu festigen nahm sie zumindest für den Moment an das Clara noch nicht allzu reich an Jahren war. Ein weiteres Lächeln. Dann antwortete sie mit einer nachdenklichen Stimme:

"Ja... so haben wir doch alle unsere Geschichten die uns in diese Stadt getrieben haben nicht?"

Mehr eine rethorische Frage. Kurz darauf fügte sie hinzu:

"Ihr habt etwas über euch erzählt, so finde ich es nur gerecht das ihr auch eine Kleinigkeit von meiner Wenigkeit erfahrt."

Wieder dieses charmante Lächeln ehe sie fortsetzte:

"Meine Reise begann in einer kleinen Grafschaft in Artois in Burgund im Herzen Frankreichs. Ich bin geboren als Regina Amalia Katherina Dampierre. Comtess de Artois... Ich war die letzte Tochter einer austerbenden Blutlinie des Adelsgeschlecht der Dampierres. Nun sagen wir die damaligen Bürger der Städte waren nicht ganz zufrieden mit der Obrigkeit der Gesellschaft. So geschah es das Frankreich revoltierte. Vielleicht habt ihr schon mal davon gehört. Die Franzöische Revolution? Nun jedenfalls verloren viele Aristokraten damals den Kopf auf der Guillotine. So auch mein Vater meine Mutter und meine beiden Brüder. Mir gelang damals die Flucht über Calais der Küste Frankreichs nach Dover in England und von dort nach London. Eine kinderlose Kaufmannsfamilie mit dem Namen Winter nahm sich damals meiner an. So erlernte ich das Handwerk einer Händlerin. Rückblickend betrachtet ein gutes Handwerk. Irgendwann adoptierte mich diese Famile und so nahm ich den Namen Winter an und behielt als Vornamen den Namen Amalia um mich meiner Herkunft zu erinnern. Nun ich übernahm mit dem Tod meines damaligen Ziehvaters die Geschäfte als Amalia Winter. Neben dem Handel mit Gewürzen und Mineralien, kam später dann der Handel mit Kunstgegenständen hinzu. Irgendwann um diese Zeit traff ich auch meine Erzeugerin. Aber dies ist eine andere Geschichte. Jedenfalls brachte ich es zu nicht unansehnlichem Vermögen mit meinen Auktionshäusern für Kunst die nach und nach sich über den Globus verteilten. Dann kam Gehenna und ich floh abermals nach Chicago der damals einzig sicheren Stadt für unser eins lies ich mir sagen. Dort baute ich eines meiner Auktionshäuser für Kunst wieder auf und bin seit jeher hier wieder ansässig und im Kunsthandel tätig."

Sie lächelte als sie endete und beobachtete Claras Blick genau. Sie wollte sie keinenfalls langweilen mit den Details ihrer unspektakulären Vergangenheit. So fügte sie lächelnd hinzu.

"Aber genug von mir bevor ich euch langweile. Sagt schreibt ihr noch?"

Wieder lagen die klaren Augen von Amalia prüfend auf Clara.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Clara de Vries » 03 Dec 2015, 11:00

Clara wirkte mehr als interessiert, als die Ausführungen der Toreador neben ihr, eine beinahe Bestätigung dessen zu sein schienen, worüber sie in der kurzen Zeit ihrer Existenz, bereits eifrig gegrübelt, abgewogen und diskutiert hatte. Sie alle kannten die Camarilla, sie alle hatten in diesem System ‚funktioniert‘ oder gezwungenermaßen darin funktionieren ‚müssen‘ aber zumindest Miss de Vries, hatte diese langsam dahinmahlenden Bürokratiemühlen als einengend und ineffektiv erlebt. Was sie beschrieben hatte, würde sich auf einer Bittschrift, mit etwas überspitz gespickten Aussagen, einem Pamphlet oder aber als Einstieg zu einer Abschlussarbeit auf der Universität ganz gut machen. Die Schere zwischen Theorie und Praxis, war diesbezüglich aber immer schon weit auseinandergegangen. Wie viele idealistische Brujah mit felsenfesten Überzeugungen, hatte sie schon mit Donnerhall ihre Meinung verkünden gehört, wie oft den Worten eines zum Intellektualisieren neigenden Tremere gelauscht. Nun, gerade letztere waren da ja immer besonders vorsichtig gewesen und allein diese Vorsicht, zeigte woran das System ihrer Überzeugung nach scheiterte. Selbst der genannte Brujah, würde im Anschluss nur wieder seine Traumvorstellung mit anderen in einer verrauchten Kneipe teilen, die eigentliche Wirkung, auf die all diese auf verschiedene Arten vorgetragenen Verbesserungs- oder Veränderungswünsche abzielten, stieß stets auf taube Ohren. Schall und Rauch, bestenfalls eine zeitweilige Beschäftigung für die ‚Kinder‘ die es ja ‚nicht besser wussten‘. Woran es im Kern dann immer wieder zum Scheitern verurteilt war, hatte Amalia gerade ausgesprochen: Trank man einmal von diesem Kelch der Macht und Kontrolle, gab es wohl kein Zurück mehr. Zu verführerisch der Duft, zu einlullend der Geschmack. Das Gefühl der schier grenzenlosen Macht und Kontrolle, war eine Droge denen die meisten ihrer Art erlagen. Falls ihr gemeinsam geteilter Fluch tatsächlich Gott gegeben war und die Ausübung von Macht eine Prüfung, hatten die Blutsauger der Nacht schon seit Anbeginn ihrer Existenz kläglich versagt.

Die hübsche Miss Winter neben ihr, hatte sich gerade bei ihren letzten Überlegungen etwas näher zu Clara gebeugt; wagte es scheinbar wohl kaum ihre Ansichten, Wünsche und Bedenken allzu laut kundzutun. Selbst wenn die großen, bekannten Sekten dem Anschein nach zerschlagen waren und ihre Existenzberechtigung verloren hatten, konnte man fast den Eindruck gewinnen, sie fürchtete sich davor am Ende nicht vielleicht doch noch den Argwohn ihrer Höhergestellten heraufzubeschwören. Als wären alle Überwachungsdrohnen der Stadt und alle Sicherheitskräfte, erwartungsgemäß nur Schergen der kainitischen Obrigkeit. Selbst noch der langsam dahinziehende Fluss zu ihren Füßen, hatte möglicherweise Ohren. Clara wirkte nachdenklich und ein Stück weit betrübt, als sie ihrer Gesprächspartnerin langsam nickend zustimmen musste.

„Das ist es was ich meine. Selbst jemand wie du, ist schon so sehr darauf getrimmt nach außen hin einem System zu entsprechen das im Grunde keine Abweichung zulässt. Natürlich wird einem ab und an ein kontrollierter Raum gegeben um Unmut kundzutun aber das bleibt ein kontrollierbares, überschaubares Umfeld in das man jederzeit korrigierend eingreifen kann. Veränderung ist dadurch nicht möglich. Wie eine kleine Auszeit für die Kinder, die dann kurz aufs Zimmer geschickt werden um sich abzureagieren, damit sie im Anschluss geläutert und folgsam zu ihren Eltern zurücktrotten können.“ Ihr Seufzen wurde tief und eindrücklich, als käme darin ihre gesamte Schwermut zum Ausdruck.

„Und überall wird man überwacht und überprüft, bewertet und ermahnt. Und wenn das nicht greift, schicken sie einen kleinen Trupp von körperlich überlegenen Handlangern in dicken Ledermäntel, die mit der Aufgabe der ‚Sicherheit‘ und ‚Friedenserhaltung‘ betraut wurden. Weißt du woran mich das manchmal erinnert hat?“ Sie pausierte kurz und sah Amalia mit finsterem Blick an. „An die Nationalsozialisten.“ Das formulierte sie unverhohlen so und ließ ihre bedrohlich-kühl artikulierte Ansprache, mit einer wohlplatzierten Pause wirken. Die Camarilla hatte für sie demnach Ähnlichkeit mit einer politischen und später polit-ideologischen Vereinigung, aus Massenmördern und blind-gehorsamen Speichelleckern, die sklavisch einer eisernen Doktrin von Erhöhung des ‚eigenen‘ und folglich Abwertung des ‚anderen‘ folgten. Da war eigenständiges Denken auch als besonders gefährlich und ‚volkszersetzend und die nationale Erhebung hemmend‘ betitelt worden.

„Vielleicht sollten wir dazu übergehen, Gehenna und die Seuche nicht nur als persönliche Last und Katastrophe einzuordnen, sondern die Geschehnisse zugleich als Chance für die Zukunft anzusehen. Wenn wir es richtig anstellen, können wir aus unseren Fehlern lernen und eine neue Struktur erschaffen, von der tatsächlich alle profitieren würden. Ich weiß das klingt über alle Maßen idealistisches aber wann wenn nicht jetzt, haben wir noch einmal die Möglichkeit dazu?“

Als sie geendet hatte, brauchte es scheinbar noch einige Minuten, bis sie auch gedanklich wieder von der Thematik ablassen konnte, um sich wieder sympathisch lächelnd Amalia zuzuwenden. Das Wohlwollen, das man ihr entgegengebracht hatte beruhte offenkundig auf Gegenseitigkeit und so lauschte sie interessiert den Erzählungen Amalias, welche die eigene Lebensgeschichte widergaben. Hin und wieder machte sie große Augen, als die hübsche Dame an ihrer Seite ausführte von adeliger Herkunft zu sein und noch die Französische Revolution miterlebt zu haben. Für jemanden ihres Alters, hörte sich das wie ein kleiner geschichtlicher Abriss an, den jemand in getragenem Tonfall, aus einem entsprechenden Buch vortrug. Mit dem bedeutsamen Unterschied, das Amalia wirklich in dieser turbulenten Zeit gelebt hatte. Schwer fassbar für jemanden wie Clara aber nicht minder spannend. Eindrückliche Bilder formten sich in ihrem Geiste, als sie erwähnte als Einzige ihrer Familie den Hinrichtungen entgangen zu sein, indem sie die Flucht nach England antrat. Irgendwie hörten sich diese Geschehnisse in Claras Ohren an, wie die Berichte der Protagonistin eines historischen Romans. Sie nickte, wirkte ab und an betroffen und zeigte sich beinahe schon ein wenig erleichtert, als Amalia erwähnte, mittlerweile hauptsächlich im Kunsthandel tätig zu sein. Dass die so faszinierende Lady Winter damit wohl auch ein kleines Vermögen verdient hatte und diesem Schluss zufolge, auch nach wie vor gute Umsätze erzielen mochte, sah sie einfach als gegeben an. Von jemanden wie ihr, hätte man nichts anderes erwarten können und wenn man ihre Lebensgeschichte im Detail betrachtete, wollte man ihr diesen Reichtum auch gerne zugestehen. Geld gab Sicherheit aber es machte nicht glücklich.

Vehement den Kopf schüttelnd, negierte Clara die an sie gerichtete Frage. „Meine Güte Amalia, ich bin keineswegs gelangweilt, ganz im Gegenteil. Deine Geschichte ist unglaublich fesselnd und spannend. All diese Erlebnisse und Erfahrungen, über einen Zeitraum der mehr als ein ganzes Menschenleben umfasst. All die Eindrücke die du gesammelt hast, die industrielle Revolution, Motoren, Glühbirnen, Kanalsysteme, Straßenbau, politische Umstürze und Kriege. Du warst selbst dabei und hast in diese Zeiten durchlebt. Historiker würden ihr letztes Hemd dafür geben, deine Geschichte zu hören.“ Anschließend nickte sie eifrig und wirkte beinahe aufgeregt.

„Ja, ich schreibe immer noch. Natürlich verwende ich aus gegebenen Anlass in erster Linie Pseudonyme aber meine Bücher verkaufen sich nach wie vor. Im gutsortierten Buchhandel, kann man immer wieder einige meiner neuesten Schöpfungen ergattern.“ Sie handelte das Thema ihrer eigenen Schaffenskraft, recht zügig ab was vielleicht daran liegen mochte, dass sie es allem Anschein nicht zu sehr in den Vordergrund spielen mochte. Gerade in diesem Moment, war ihr aber eine in ihren Augen großartige Idee gekommen, die sie unverzüglich ansprechen musste. Ihre leuchtenden, grünen Augen hefteten sich auf Amalia und die schiere Begeisterung sprach aus ihrem Blick. Die Muse hatte sie wohl gerade geküsst.

„Was würdest du davon halten, wenn ich deine Lebensgeschichte in etwas adaptierter Form in einen Roman verwandeln würde? Du wärst die Heldin, deiner ganz persönlichen Buchreihe. Ich kann den Titel schon förmlich vor mir sehen: ‚500 Jahre Winter‘ – die Verlage werden es lieben!“
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Amalia Winter » 03 Dec 2015, 16:42

Amalia sah eine Weile nachdenklich drein, als sie Clara lauschte. Ihre Meinungen von der Struktur der Camarilla schienen nicht so weit auseinander zu liegen. Natürlich könnten andere nun wieder einwerfen, das wir verdorbenes Gedankengut äußerten. Wahrscheinlich würde an anderer Stelle oder zumindest früher, wenn solche Worte in den falschen Ohren landeten, dementsprechend Leute mit einem Pflock auf sie warten. Dennoch wirkte es fast so als versuche Clara sie zu beeinflussen. Nicht das sie nicht selbst zumindest sich auch schon einige Gedanken zur Umstrukturierung gemacht hatte. Trotzdessen wirkte es fast so als wenn... Nun im selben Moment verwarf sie jedoch diesen Gedanken. Und natürlich konnte man nie sicher sein wer lauscht. Eben in diesem Moment. Selbst unter ihnen beiden. Wer wusste schon ob der eine von ihnen beiden kein Spitzel war und einfach nur Ausschau nach jenen hält, die nicht ganz so im Regime gefestigt waren. Nur um sie dann mit entsprechenden "Umerziehungsmaßnahmen" vertraut zu machen. Überall konnten Verräter lauern, nicht nur in der Camarilla. Wer wusste heutzutage schon noch ob er nicht mit einem ehemaligen Sabbati oder gar einem Anarchen verkehrte. Es hatte sich einiges geändert und eine gewisse Vorsicht war vielleicht nicht unbedingt das schlechteste. Dann sah sie auf und sprach mit verwunderter Stimme gen Clara:

"Was meinst du damit, jemand wie ich? Nun wenn wir ehrlich sind ist eine Veränderung wahrscheinlich eh nur ein Tagtraum. Selbst jetzt schon reorgarnisiert sich die Camarilla wieder. Wir wurden sogar schon von einem Archonten zurechtgewiesen was so lange dauern würde, die Camarilla Struktur hier wieder durchzusetzen. Und falls wir uns nicht sputen würden nun ja... Wie ihr seht ziehen die Alten schon längst wieder ihre Fäden. Aus Angst die Kontrolle zu verlieren. Ich denke also das wir gar keine Wahl haben... Wir beugen uns dem System oder wir werden gebeugt."

Ein freudloses Lächeln zierte Amalias Gesicht. Als Clara das ganze mit den Nationalsozialisten verglich. Wie recht sie doch hatte. Dennoch was blieb ihnen schon anderes übrig als sich zu fügen und zu gehorchen. Gerade mir selbst sollte das bewusst sein mit solch einer Erzeugerin. Da hat man keine große Wahl. Man pariert oder nun ja... Man trägt die Konsequenzen. Als Clara allerdings vorschlug die Seuche als Chance für die Zukunft zu betrachten, holte sie für einen Moment wieder etwas ein. Für einen winzigen Moment verzog Amalia das Gesicht. Also war sie nur eine Belastung... Etwas das den Fortschritt aufhielt... Musste aussortiert werden... Nein das wollte sie nicht glauben... so war sie nicht... Diese Seuche hatte sie nicht verdient... Dann wachte sie aus ihren Gedanken auf und sah wieder zu Clara als sie mit warmer, freundlicher Stimme antwortete:

"Nun ich gebe dir ja vollkommend recht. Aber ich bezweifel das wir selbst jetzt eine wirkliche Chance haben. Nicht das ich es nicht versuchen würde. Aber das Risiko... "

Sie endete abrupt. Es schien hoffnungslos etwas an diesem System zu ändern. Zumindest wenn diese Veränderung nicht von oben angeregt wurde. Dann sah sie wieder zu Clara. Sie lauschte wie diese über Zeiten und Ereignisse schwärmte, die Amalia miterlebt hatte. Sie fand das nicht sonderlich besonders. Jedoch sah sie mit einem Mal fast wehmütig drein. Es schien fast so als würde sie von einer gewissen Sehnsucht gepackt. Die Sehnsucht nach diesen alten Zeiten. Nein sie fühlte sich überhaupt nicht wohl in dieser Moderne. Nicht das sie sich nicht hätte anpassen können oder gar wollen. Nein es war einfach..., nun ihr gefiel die Zeit damals einfach besser. Das Leben war einfacher und nicht so kompliziert. Das digitale Zeitalter von heute. Sie konnte ihm nichts abgewinnen. Sie fühlte sich einfach nicht wohl. Noch zu alledem ganz und gar alleine... Ihre Stimme antwortete ihr freundlich:

"Nun ich finde es schön, wenn du dich nach wie vor für die Schreiberei begeistern kannst. Denn gerade das macht uns doch aus, oder nicht? Das wir uns nach all dieser Zeit immer noch für etwas begeistern können."

Dann hielt sie kurz inne als Clara mit ihrer Idee herausplatzte. Zuerst sah sie Clara verwundert an. Dann zweifelnd. Am Schluß schien sie fast etwas verstimmt. So auch als sie Clara mit zurückhaltender und leicht sauer aufstoßenen Stimme antwortete:

"Zum einen began die französische Revulotion 1789 das heißt 500 Jahre wären schon mal ziemlich unpassend. Zum anderen, bekomme ich gerade das unweigerliche Gefühl das du dich über mich lustig machst und dich dabei ganz köstlich amüsierst. Wenn dem so ist wäre das wirklich sehr schade für unsere weiter führenden Beziehungen..."

Enttäuschung lag in dem Blick von Amalia. Und noch etwas, etwas undefinierbares in ihren smaragdgrünen Augen. Ein Funkeln. Sie schien sichtlich verstimmt. Zumindest hatte sie es als Spott aufgefasst, so wäre es zumindest damals in ihrer Gesellschaftsform gedeutet wurden. Natürlich konnte das ganze einfach auch das flippige, Gehabe dieser jungen Frau sein. Die einfach zu übereifrig in ihren Ideen ist und vielleicht etwas vorschnell gesprochen hat. Amalia sah Clara jedenfalls aufmerksam an. Abwartend wie sie auf diesen Vorwurf der unter Umständen einfach Missverständnis war, reagieren würde.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Clara de Vries » 08 Dec 2015, 22:10

Tatsächlich hätte Clara eine fantastische Spionin und Agitatorin abgegeben. Sie war jung, klug und gebildet, konnte zuhören und scheute sich auch nicht davor, unangenehme Themen direkt anzusprechen. Wie eine ehemalige Sabbati sah sie zwar nicht wirklich aus aber vielleicht hätte sie eine ganz passable Anarchin abgegeben? Auf der anderen Seite: Waren alle Camarillamitglieder sofort ‚kriminelle Aufwiegler‘ und ‚schändliche Verräter‘, wenn sie ihren Unmut bezüglich der eigenen Sekte, gelegentlich ein wenig Ausdruck verliehen? Nun, das kam wohl ganz darauf an in wessen Gesellschaft man solche Gedanken laut äußerte, wie Amalia so präzise erkannt hatte. Wo immer die Treue der jungen Miss de Vries wohl auch in Wahrheit liegen mochte, eines konnte mit felsenfester Gewissheit festgehalten werden: Sie besaß einen nahezu entzückenden Idealismus, der vermutlich im Rahmen einer Präsentation zum Thema ‚Organisationsstruktur‘ großen Anklang gefunden hätte. Bedauerlicherweise beinhaltete die zu reorganisierende Struktur ein paar uralte Blutsauger, die dann in der Praxis nur sehr schwer davon zu überzeugen waren, alles worum es in Wahrheit bei all den schönen Worten und edel gemeinten Absichten ging, aufzugeben: Umfassende Macht und unnachgiebige Kontrolle. Gut möglich, dass Clara ihr im Nachhinein ihren ‚Gestapo‘ Ausweis zeigen würde, um sie der Gerichtsbarkeit eines Archonten zuzuführen. Anklagepunkte gäbe es mittlerweile zuhauf. Genauso wäre es aber auch möglich, dass die junge Rose einfach nur frustriert und enttäuscht von einem System war, das ihr eigentlich hätte helfen und sie unterstützen sollen, stattdessen aber nur den Status Quo aufrecht erhielt. Ihren eigenen Worten wurde, das konnte man ihren enttäuschten Aussagen entnehmen, niemals besonders viel Gewicht beigemessen.

„Versteh mich nicht falsch“, schickte Clara klärend voraus und hob beschwichtigend beide Hände. „Was ich im Grunde sagen wollte war, dass jemand wie du in unserer Sekte immerhin noch mehr zu bewirken vermag, als meine Wenigkeit. Das liegt alleine schon, wenn ich es so direkt formulieren darf, am Alter. Du bist eine über zweihundert Jahre alte Toreador und wie ich dir ja nicht erzählen muss, spielt unser Alter für den Status und die Anerkennung, den Respekt und ein Stück weit wohl auch die Glaubwürdigkeit, die man uns entgegenbringt sehr wohl eine Rolle. Ich denke das kommt mit der Erfahrung, die einer so langen Existenz zugesprochen wird.“ Es war nicht zuletzt ein kleines Stück Hoffnung, das da so unverkennbar in ihren Erklärungen mitschwang. Die Hoffnung in Amalia jemanden gefunden zu haben, der die Notwendigkeit und Vorteile einer strukturellen Anpassung ihrer Sekte, gerade unter Berücksichtigung der jüngsten Ereignisse, ebenfalls erkannt und sich genau wie sie selbst, mit der Thematik einer Reorganisation zumindest im Ansatz auseinander gesetzt hatte. Noch dazu jemanden, dem man aufgrund seiner lange währenden Existenz, einen erhöhten Einfluss auf die nächtliche Politik ihrer Art unterstellte. Zumindest hatte es den Anschein, als wäre die leicht niedergeschlagen wirkende Rose davon ausgegangen. Bedauerlicherweise schien die alteingesessene Führungsriege aber nach wie vor penibel darauf zu achten, dass solche ‚kontraproduktiven‘ Überlegungen, bereits im Keim erstickt wurden und ihr anschließendes Seufzen, hörte sich gar resignierend an. So viele Ideale, so viele Ideen und dennoch kaum Aussicht auf Erfolg. Irgendwo gab es scheinbar immer einen noch größeren Fisch.

„Ein Archont?“ Clara schluckte bitter und wirkte nun zusehends etwas verloren neben Amalia. „Dann sind die Alten tatsächlich schon wieder im Begriff ihre Klauen mit unnachgiebiger Härte um die Stadt zu schließen. Das Risiko, das wir dadurch geneigt wären einzugehen wäre… recht hoch.“ Und es schien sich in diesem knappen Moment auch für Clara, die unleugbare Erkenntnis anzubahnen, dass dieser Einsatz kaum lohnen würde. Denn ‚hoch‘ war noch bei weitem kein Ausdruck, welcher der Realität an denkbaren Gefahren eines solchen Unterfangens gerecht geworden wäre. Schweigend richtete sie den Blick, ein wenig betroffen wirkend, wieder in Richtung ihrer Gesprächspartnerin. „Ich will unser System keinesfalls zerstören oder untergraben, das lag niemals in meiner Absicht. Aber vielleicht sollten wir beide einfach dafür Sorge tragen, dass wir im Zuge der erneuten Herrschaftsübernahme der Camarilla, einen adäquaten Platz für uns finden, der es uns zudem ermöglicht, über alle zukünftigen Entwicklungen in dieser Stadt ein Stück weit mitbestimmen zu können.“ Ihr abschließendes Lächeln, wirkte zwar freundlich zugewandt aber auch eine Spur gequält. Nein, ganz so hatte sie sich das wohl nicht vorgestellt aber in Zeiten wie diesen, musste man immer wieder Kompromisse eingehen. Von heute auf morgen, war kein wie immer geartetes System zu revolutionieren. Vor allem nicht von außen.

Ihre nach wie vor anhaltende Begeisterung bezüglich ihrer kreativen Eingebung eines Romans, der das Unleben der Toreador zum Thema hatte, wurde sichtlich durch Amalias spürbaren Argwohn gedämpft. Zunächst blieb das strahlende Lächeln in ihrem hübschen Gesicht erhalten, wich jedoch mehr und mehr einer irritierten Unsicherheit, als Clara sich allmählich dieses Umstandes gewahr wurde. Beschwichtigend hob sie eine Hand und wirkte gar ein wenig verwundert. Offensichtlich hatte sie Amalia keineswegs verärgern wollen und schien geradezu bestürzt darüber, dass nunmehr genau dies geschehen sein sollte. „Es tut mir leid wenn der Eindruck entstanden sein sollte, ich würde mich über dich lustig machen. Das ist keineswegs der Fall, ganz im Gegenteil. Es ist nur so, dass ich wie gesagt Romane schreibe und dein Unleben für eine wirklich erzählenswerte Geschichte halte. Eine Art historischer Roman, für den die meisten Autoren monatelang recherchieren müssen. Du hingegen hast diese ganze Zeit erlebt, du weißt wie sie sich anfühlt, wie die Häuser ausgesehen haben, wie die Leute sich gaben, du bist eine Zeitzeugin mehrerer geschichtlicher Großereignisse. Würde ich eine Geschichte über dich schreiben, müsste ich keine Experten zu jener Zeit befragen oder große Bibliotheken durchforsten denn du bist die Expertin. Niemand könnte mir genauer und ausführlicher, in sämtlicher Detailverliebtheit davon berichten als du Amalia. Und wie ich schon zutreffend erwähnte: Für diese Möglichkeit würden Autoren als auch sterbliche Historiker ihr letztes Hemd geben. Es gibt keinen Menschen, der über 200 Jahre Zeitgeschichte aus eigenen Erfahrungen berichten kann.“ Sie bemühte sich um ein entschuldigendes Lächeln.

„Und ich weiß das 500 Jahre vielleicht ein wenig großzügig bemessen sind aber die Verlage wollen zumeist einen ausdrucksstarken Titel vorgelegt bekommen. Große und vor allem runde Zahlen machen sich da erfahrungsgemäß ganz gut fürchte ich. Mir war schon klar, dass die Zeitspanne deiner Existenz damit inakkurat wiedergegeben wäre aber ich hatte niemals die Absicht dich zu verspotten oder mich über dich zu amüsieren. Falls du dies so aufgefasst haben solltest, dann tut es mir ehrlich leid und ich möchte mich bei dir entschuldigen.“ Ihre Worte wirkten klar und wahrheitsgemäß, ganz so als läge ihr tatsächlich viel daran, dieses offensichtliche Missverständnis aus dem Weg zu räumen.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Amalia Winter » 10 Dec 2015, 15:46

Jung, klug und gebildet? Nun diesbezüglich konnte Amalia zumindest vorerst nicht wiedersprechen. Ja sie hätte wohl eine ausgezeichnete Spionion abgegeben, doch war da etwas da zu sehr hervor stach als das Amalia das wirklich glaubte. Jugendlicher Übermut und Tatendrang. Zwei Dinge die völlig untypisch für eine Spionin wären. Vielleicht passten sie noch zu einer Sabbati oder einer Anarchin aber auch daran zweifelte Amalia zumindest im ersten Moment. So schien es jedenfalls. Doch da war noch mehr. Clara hatte Leidenschaft. Sie schien ernsthaft an das zu glauben das sie "predigte". Es schien ein Feuer in ihr zu brennen das nach mehr gierte. Nun waren wir nicht alle einmal so? Oder sind wir es nicht noch? Normalerweise machte ihr es nichts aus andere zu enttäuschen, ihre Hoffnungen zu zerstören und in Rauch aufzulösen. Aber bei Clara schien doch etwas anderes zu sein... Sie hatte ihr zugehört und ernsthaftes Interesse gezeigt. Amalia würde doch nicht etwa so etwas wie ein Gewissen entwickeln? Nein wie albern, völliger Unsinn. Und doch... Mit ihrer warmen Stimme antwortete sie Clara freundlich:

"Es scheint als hättest du hast den Punkt getroffen... Alter geht einher mit Status und Ansehen. Aber wie "verdient" man sich diesen Status und das Ansehen? Nun... lass dir gesagt sein... nicht in dem man gegen das System und ihre Obrigkeit arbeitet..."

Ein freudlosen Seufzen entrinnt Amalias Kehle bevor sie hinzufügt:

"Nein es ist sinnlos... es wird sich nie etwas ändern... Ein Versuch wäre schon vor dem beginnen zum scheitern verurteilt. Und doch... ist es nicht bemerkenswert wie immer wieder der Wunsch in uns aufkeimt, uns gerade diesem System das uns schützen sollte, zu wiedersetzen versuchen. Natürlich haben wir alle den Wunsch einmal aus dem Schatten unseres Erzeugers heraus zu treten, doch wie viele schaffen das wirklich? Es wäre alles nur ein flüchtiger Traum der uns nur all zu bald auf den Boden der harten Tatsachen zurückholt... Nein, nein... es ist schon gut so wie es ist..."

Ihre Stimme klang seltsam traurig und resignierend. Amalia sah Clara merkwürdig an. Es schien fast so als wollte sie durch die fleischliche Hülle hindurchsehen und einen Platz erreichen wo eigentlich die Seele sein sollte aber nur ein dunkler, kalter Ort zu sein schien. Amalia lauschte Clara aufmerksam. Obschon ihre Gedanken gleichzeitig darum kreisten wie gefährlich es war, so offen über solche Thematiken zu sprechen. Jene Leute die Macht besassen, waren nicht dorthin gekommen ohne ihre Ohren in alle Richtungen ausgestreckt zu haben. Amalia ertappte sich bei einem fast paranoiden Blick hinter sich. Doch dann wieder in alter, ruhevoller Haltung gen Clara blickend. Mit funkelnden Augen sah sie diese an bevor sie mit nachdenklicher Stimme antwortete:

"So, so und wo wäre dieser adäquate Platz den ihr für euch so erhofft und noch wichtiger, welche Rolle habt ihr mir in eurem kleinen Schachspiel zur Macht zugedacht? Vielleicht nur der eines Bauers? Geopfert auf dem Weg zum König? Oder gar dem eines Läufers? Wichtig im Spiel aber dennoch genau so bereitwillig hingebbar im Zuge eurer neuen Machtergreifung? Oder sollte es doch eher die der Dame sein, grazil über das Spiebrett ziehend, einer Mentorin gleichbedeutend und wichtiger, beinahe als der König selbst?"

Ein weiteres, kurzes Schmunzeln. Es war nicht so das Amalia nicht gar eine gewisse Affektivität für Clara empfand, doch mit dem Vertrauen war das so eine Sache. Vor allem in gar so ganz neuen Bekanntschaften wie eben diese. Dennoch schien sie sich ein wenig zumindest von der Begeisterung und Effekthascherei anstecken zu lassen. Erst kurze Zeit später sah sie fast schon eingeschnappt drein, als sie dachte Clara wollte sie diffamieren. Nur langsam wurden bei den Erklärungsversuchen von Clara ausgehend, ihre Gesichtszüge wieder etwas weicher. Ja sie hatte viel erlebt, vieles davon waren Momente die man nur einmal im Leben hat und dann nie wieder geschenkt bekommt. Sie sah sich aktuell noch nicht in einem Buch. Auch wenn sie natürlich den damit verbundenen Prestige reizte. Nun wahrscheinlicher war natürlich das damit eher Clara glänzte. Dennoch ein Gedanke der immer reizvoller auf sie wirkte. Dann wieder mit freundlich, warmer Stimme antwortete sie:

"Nun sagen wir ich werde es mir überlegen ja?"

Ein kleines Lächeln bevor sie hinzufügte:

"Möchtest du mir nicht ein wenig von dir erählen? Vielleicht sollten wir bevor du ein Buch über mich schreibst, damit beginnen uns besser kennen zu lernen. Denn wie ich finde... gibt es nichts wichtigeres als Vertrauen. Vor allem bei so etwas intimen wie Gedanken und Erfahrungen aus der Seele und Gefühlswelt von jemanden, die du in einem Buch verewigen möchtest."

Ein weiteres aufrichtig gemeintes Lächeln, bevor sie mit großen, glänzenden, smaragdgrünen Augen in jene von Clara sah.
"Ich will nicht leben, um Kunst zu imitieren. Ich will leben, um Kunst zu sein."
"Won't you come and dance with the beautiful death?"
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Clara de Vries » 10 Dec 2015, 22:44

Amalias Worte hatten gesessen, allerdings nicht so wie sich das die junge Frau neben ihr auf der Parkbank erwartet oder gar erhofft hatte. Offenkundig hatte sie auch während ihres gesamten bisherigen Gespräches, zunehmend damit gerechnet, eine vertraute Seele in Miss Dampierre zu entdecken, der die Fehler und Makel ihrer gemeinsamen Sekte nicht entgangen waren und die ebenfalls bereits erste theoretische Überlegungen zu einer Neustrukturierung angestellt hatte. Nun, Theorie und Praxis waren ja bekanntlich zwei völlig verschiedene Dinge und nur in den wenigsten Fällen, ließ sich ersteres so einfach in letztgenanntes umsetzen. Hinsichtlich der aktuellen Thematik, mochte das wohl einfach der Tatsache geschuldet sein, dass Amalia zum einen selbst ein gewisses Alter vorzuweisen hatte und zum anderen, die Camarilla bereits mit hochrangingen Vertretern der alten hierarchischen Strukturen, Druck auf einen guten Teil der nächtlichen ‚Belegschaft‘ Chicagos ausgeübt hatte. Ein unbeugsamer Druck dem, wie sie bereits beide ernüchtert festgestellt hatten, unmöglich so ohne weiteres standzuhalten war. Die altehrwürdige und erfahrene Miss Dampierre, tat also gut daran diesen eindringlichen Forderungen nachzukommen, stellte doch ihre leicht erhabene Position als Ahnin, einen möglicherweise beträchtlichen Zuwachs an Macht und Einfluss in diesem alsbald rehabilitierten System dar. Gemäß dem Fall, sie spielte nach den vorgegeben Regeln. Und das tat sie scheinbar. Ihrer Stimme, Gestik und Mimik nach zu urteilen zwar mit einem Hauch von resignierender Wehmut aber dennoch.

In Clara hingegen, brannte scheinbar die unbändige Energie und der ungebremste Tatendrang, welche der vor Ideen nur so sprühenden ‚Jugend‘ ja so gerne nachgesagt wurden. Ihr kurzzeitiges Aufbäumen gegen alte Strukturen und eiengende Hierarchien, wurde aber nunmehr jäh von den Worten ihrer Gesprächspartnerin unterbunden. Vielleicht war auch gerade Amalia der Grund dafür, denn wer wollte ausgerechnet jemanden wie ihr, die Erfahrung von Jahrhunderten je absprechen können? Wenn die hübsche Toreador über einen so reichhaltigen Fundus aus persönlichen Erfahrungen mit der Camarilla und den Zahnrädern der Macht verfügte, lag es wohl nahe das bei allen Überlegungen und Erwägungen, ein Stück Weisheit in den gemahnenden Ausführungen verborgen war. Es mochte nicht der Weisheit letzter Schluss sein aber es führte zumindest dazu, dass Clara ein wenig geknickt und beinahe eingeschüchtert wirkte. Möglicherweise hatte sie aber auch einfach nur Angst davor, demnächst von einem Archonten Besuch zu erhalten, der ihr die Bedeutung der Sekte noch einmal mit besonderem Nachdruck zu erklären gedachte.

Ihrem Blick ein wenig nachdenklich ausweichend, richtete sie ihre Aufmerksamkeit dennoch für einen knappen Moment lang über die eigene Schulter, wie um Amalias Besorgnis zu bestätigen. Man hatte wohl den gleichen Gedanken oder eine ähnliche Befürchtung. Die unmittelbare Umgebung ihres nächtlichen Gesprächs, ließ jedoch keinerlei Rückschlüsse auf eine direkte oder indirekte Gefahr für sie beide zu, was sichtlich beruhigend wirkte. Paranoia. Irgendwann erwischte es scheinbar wohl oder übel jeden. Und dieser durchdringende, vereinnahmende Blick der Frau neben ihr, der wohl darauf abzielte bis in die tiefsten Tiefen ihrer verfluchten Seele einzutauchen, stellte sich ebenfalls als kein besonders wirksamer, protektiver Faktor diesbezüglich heraus. Sie bemühte sich dennoch um ein freundliches Lächeln und zuckte nur knapp und fast schon etwas entschuldigend, mit den Schultern. Das mit der Seele war ja immer so eine Sache.

„Es fällt mir nicht leicht aber ich glaube ich muss dir zustimmen. Ein System oder seine eigene Position darin, verbessert man nicht dadurch indem man es untergräbt oder torpediert. Selbst wenn es sonst keine großen Auswirkungen auf die Gesamtstruktur hätte, so wäre es doch immerhin eine Entwicklung die Uneinigkeit und Isolation fördern würde und dies wiederum, wäre eine nicht zu unterschätzende Schwäche, die unsere Feinde ausnutzen könnten.“Ihre Augenbrauen zogen sich kurzweilig zusammen, bevor sie abermals bekräftigend nickte. „Um ein Mitspracherecht zu bekommen, muss man es sich verdienen.“ Es wirkte gerade so, als hätte Amalia wie eine Art Mentorin und Lehrmeisterin zu ihr gesprochen und diese vielsagende Feststellung, wäre nunmehr die Quintessenz ihrer gemeinsamen Unterrichtsstunde gewesen. Auf ihre vermeintliche Machtergreifung angesprochen, schenkte sie ihr nur ein breites Lächeln und schüttelte erneut ihren Kopf.

„Unlängst habe ich einen fantastischen Dialog gehört, der von einer sehr einprägsamen, fiktiven Figur gesprochen wurde: ‚Wenn du das Spiel der Throne spielst, gewinnst du oder du stirbst.‘ Ein sehr passendes Zitat, das mein eigentliches Problem mit der Macht, sehr gut widerspiegelt. Gemäß dem Fall ich würde Schach spielen, müsste ich um zu gewinnen, alles einsetzen. Mein eigenes Unleben mit eingeschlossen und dazu bin ich nicht bereit. Das ist auch mit der Grund, warum du keine Schachfigur in meinem angeblichen Plan zur Machtübernahme bist: Ich bin keine Spielerin, eher eine stille Beobachterin. Das liegt wohl auch daran, dass ich miserabel spiele.“ Ihr Kopf legte sich leicht schief und sie zwinkerte Amalia verschwörerisch zu. „Allerdings bin ich ganz gut darin den einen oder anderen Ratschlag zu erteilen oder auf Basis von verschiedensten Informationen, indirekt in das Spielgeschehen einzugreifen. Und wenn ich davon überzeugt bin, dass jemand bestimmtes die Partie gewinnen sollte, kann ich ganz schön hartnäckig sein.“
Ihre Augen fixierten ihre Gesprächspartnerin und suchten akribisch nach etwas Undefinierbarem, etwas Verborgenen das sich da wohl versteckt halten mochte. Was sie dort zu finden hoffte, blieb jedoch selbst nach einigen Momenten der genaueren Inspizierung ein Rätsel. Schlussendlich nickte sie, wie als wenn sie einen Entschluss gefasst hätte. „Falls du gedenkst zu spielen, dann würde ich dir sogar eine partnerschaftliche Kooperation anbieten. Du hättest das Zeug zum Prinzen und es gibt kaum etwas, das gegen dich spricht. Du kennst das System, du kennst die Camarilla. Du hast dich mehrfach bewiesen und um unsere Sekte verdient gemacht, zudem verfügst du über genügend Status, Alter und Prestige, um deine Position nach deiner Ernennung auch halten zu können…“ Sie lächelte. „… wenn du genug Unterstützung an deiner Seite hast, um deinem Thron einen sicheren Stand zu verleihen. Niemand kann gänzlich alleine herrschen, denn dein Arm reicht nur soweit, wie die loyalen Mitglieder deiner Domäne dich in deiner Regentschaft akzeptieren und unterstützen.“

Merklich erleichtert darüber, dass es ihr offensichtlich gelungen war das Missverständnis rund um Miss Dampierre als zukünftige Romanfigur und Heldin ihrer eigenen, verschriftlichten Lebensgeschichte restlos aufzuklären, verlagerte Clara ein wenige ihre Sitzposition und nickte verständnisvoll.

„Selbstverständlich. Es bleibt natürlich ganz und gar deine eigene Entscheidung und wir haben, falls du dich doch noch dazu entschließen solltest, alle Zeit der Welt für dieses Projekt. Man könnte fast meinen, eine Ewigkeit.“ Clara grinste schelmisch. „Und sicher noch einmal eine Ewigkeit, alleine bis wir den Roman in Druck geben können. Zweihundert Jahre lassen sich leider nicht in wenigen Tagen zu Papier bringen, nicht wenn man deine Geschichte in all ihrer Detailpracht und Authentizität sinnvoll erfassen möchte. Von Spannungsbögen, Handlungssträngen und dem persönlichen Geschmack rede ich noch gar nicht – es wäre sehr viel Arbeit aber sie wäre es wert. Abschließend möchte ich nur noch einmal sagen, dass ich mich äußerst geehrt fühlen würde, über dich schreiben zu dürfen.“

Als sie dazu aufgefordert wurde, doch noch ein wenig mehr über sich preiszugeben und ihr ein wenig mehr von sich zu erzählen, stahl sich abermals ein freundliches Lächeln in ihr Gesicht.

„Was Vertrauen angeht, gebe ich dir ein weiteres Mal Recht. Was genau möchtest du denn wissen? Oh, und bitte sag nicht ‚alles‘. Alles ist ein wenig zu allumfassend und weitläufig.“ Ein weiteres Mal, wanderten ihre Schultern, vielleicht erneut eine Spur entschuldigend, knapp nach oben. Ihr Lächeln blieb.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Amalia Winter » 11 Dec 2015, 18:16

Auf der einen Seite waren Amalias Worte natürlich genauso gemeint. Eine junge aufstrebende Rose aufzuwecken und sie an das zu erinnern worauf es ankam. Natürlich hatte Amalia auch einmal davon geträumt etwas in der Camarilla ändern zu können, etwas zu bewegen aber ihr wurde leider nur allzu schnell bewusst oder eben bewusst gemacht, dass dies nicht passieren würde. Es war nun mal so das nur die Alten eine Rolle spielten, sie es waren die wirklich die Macht besaßen etwas zu ändern und sollte man einmal vielleicht an dieser Position angekommen sein, in der man wirklich hätte etwas bewegen können ist es einem entweder des Alters wegen zu mühseelig oder man möchte auf keinen Fall das was man sich erarbeitet hatte, aufgrund einen einfältigen Traums wieder aufs Spiel zu setzen.

Sie schien für einen Moment in Gedanken zu schwelgen und dachte darüber nach das sie einmal genauso war. Auch das sie leider genauso schnell erkennen musste, dass ihre Erzeugerin für derlei Gedankengut nichts übrig hatte und dies ihr auch auf unmissverständliche Weiße klar machte. Es war für einen Moment fast so als blicke sie mitleidig auf Clara hinab, wohl bewusst ob der Zerstörung ihrer Träume und Ambitionen. Fast zärtlich legte Amalia ihre Hand auf Claras Schultern. Für einen Moment schien Amalias Blick wieder in weite Ferne gerückt zu sein. Ihre Gedanken schienen um etwas zu kreisen das lange zurück lag. Erst eine gefühlte Ewigkeit später schien sie sich wieder zu regen und legte einen gar mitfühlenden Gesichtsausdruck auf als sie Clara ansah. Ihre Stimme hingegen frei von jeglicher Emotion neutral aber gefühlskalt gen Clara antwortend:

"Versteh mich nicht falsch, ich hatte die selben Ambitionen und Träume wie du einst. Nur musste ich auf die harte Tour erfahren das ein Kampf dafür aussichtslos ist. Genau das wollte ich dir gerne ersparen. Alles was wir hoffen können ist demütig für die Obrigkeit zu arbeiten, um dann eines Tages auf ein Stück des Kuchens zu hoffen. Aber gleichzeitig wieder zu fürchten das eben erarbeitete Lorbeeren jemand anderes gegen dich aufstacheln der dann wieder deinen Fall wünscht... Das was ich dir mitgeben kann ist... Auch wenn wir uns die Camarilla nennen, glaube ja nicht du findest dort Verbündete. Ganz im Gegenteil deine eigene Sekte ist dir mehr Feind als Freund und denke daran vertraue niemandem. Nicht mal mir oder gerade nicht mir... Ich könnte dir gerade Lächelnd und freundlichschaftlich einen Rat geben und am nächsten Abend zu sehen wie du für dein Fehlverhalten unweiglich bestraft wirst... Nein Clara so traurig es ist... Verbündete... Freunde? Nichts was sich in den heutigen Nächten einfach finden lässt... Ich konnte nicht mal meiner eigenen Erzeugerin trauen... Aber glaub mir sie stellte sicher das sie mir vertrauen konnte..."

Ein freudloses kaltes Lachen entstieg ihrer Kehle und erfüllte die Nacht. Bevor sie hinzufügte.

"Der einzigen der ich je Vertraute war meine erwählte Gefährtin... Und das groteske and ungeheuerliche daran ist. Das sie eine Tzimisce und dem Sabbat angehörig war... Der verschworene Feind..."

Für einen Moment war es so als ob sie sich gerade erst diesen Geständnisses bewusst wurde. Einen Bruchteil einer Sekunde änderte sich der Blick in ihren Augen in etwas Raubtierhaftes und wurde schwarz. Wie als wenn sie für einen Moment überlegte Clara ob dieser sensiblen Information wegen, Clara besser gleich die Kehle rauszureissen. Erst langsam wurde ihr Blick wieder freundlicher und das warme Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück. Wer genauer hinsah konnte vielleicht sogar merken wie sich ihre Finger langsam wieder entkrampften, wie als wenn sie als Klauen bereit waren zu töten... Als Clara dann von ihrer ihr zugedachten Rolle als stillen Beobachterin redete, wie sie über Unterstützer ihrer Sache und sie als Prinzen vorschlag. Es war etwas seltsames in Amalias Blick als Clara sie fixierte. Nicht etwas wie die Gier nach Macht sondern Verwunderung. So antwortete sie mit warmer aber nachdenklicher Stimme:

"Es ist schon recht verwunderlich in den heutigen Nächten... Wusstet du das du nicht die erste bist die mich trotz dessen das es völlig unangebracht ist mich für das Amt des Prinzen vorschlägt? Noch dazu das ich diese Ehre niemals wirklich für mich wollte... Und doch scheint der Aufschrei nach Ordnung, Form und Strukturen... Einer Hand die diese ducrchsetzt, ergo ein Prinz immer lauter... Ein ganz und gar seltsames Spiel das das Schicksal hier zu weben scheint..."

Es war wieder so das Amalia für einen Moment in Gedanken zu verfallen schien. Schlussendlich sah sie aber wieder zu Clara. Sie hatte das eine Bein über das andere geschlagen, strich eine Strähne ihres langen, braunen Haars aus ihrem Gesicht und setzte einen gekonnten Wimpernaufschlag an. Sie lauschte Claras Gedankengängen und Worten über sie in einem Buch. Natürlich war es sehr verlockend für sie in einem Buch verewigt zu werden. Doch auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Auch war ihr bewusst, das so ein Buch ntürlich nicht in wenigen Tagen geschrieben sei und eben auch seine Zeit brauchte um zu gedeihen und zu wachsen. Ein weiteres Mal war es an ihr aufzublicken als Clara über Vertrauen sprach und was sie denn wissen möchte. So antworte Amalia abermals mit zauberhafter Stimme:

"Wie warst du... damals... als dein Herz noch schlug und was brachte dich auf deinen jetzigen Weg... Warum hat man dich für den Kuss auserkoren und wie und warum ist es geschehen...."

Ein unverkennbares Leuchten war in Amalias Augen zu vernehmen, als sie aufmerksam Clara ansah und mit einem Lächeln ermutigte, zu beginnen.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Clara de Vries » 12 Dec 2015, 01:38

Clara indessen wich nicht zurück, als ihr Amalias kalte Hand auf die Schulter gelegt wurde. Es war lediglich ein Zeichen der ehrlichen Anteilnahme und des Verständnisses ihrerseits. Zumindest wurde diese Geste so interpretiert und fand auch nur kurz darauf, schon wieder in einem hoffnungsvollen Lächeln und sinnierenden Nicken Ausdruck. Alle waren einmal ‚jung‘ und idealistisch gewesen, alle machten Fehler und jene die übrig geblieben waren, hatten genug daraus gelernt um die restliche Zeit ihres Unlebens in relativer Sicherheit zu überdauern. Ja, es steckte ein Funken Wahrheit in der Vorstellung, man müsse sich seinen Platz verdienen, denn selbst das Alter war hart und mühselig erkämpft. Nichts fiel einem so ohne weiteres in den Schoß. Um so lange schon auf Erden wandeln zu können und nach wie vor zu existieren, bedurfte eines umfassenden Repertoires verschiedener Kenntnisse, Fähigkeiten, Talente und nicht zuletzt auch raffinierter Schläue sowie präzisem Kalkül. Es galt diese Form der Existenz, in jeder sich darbietenden Art und Weise, möglichst gut zu meistern. Wer das geschafft hatte erhob sich über die Massen und war auf dem besten Wege, ein mindestens genauso großes Monster zu werden wie eben jene, über die man zuvor noch selbst nur im Flüsterton zu sprechen wagte.

Ruhig abwartend betrachtete Clara eingehend ihre neu gewonnene Mentorin, die ihr in neutralem Tonfall genau jenes erworbene Wissen weiterzugeben versuchte, das sie selbst sich wohl in ihrer zweihundertjährigen Existenz bitter erarbeiten hatte müssen. Menschliche Lebensspannen wirkten im Vergleich dazu beinahe lächerlich unbedeutend, kaum mehr als eine kleine Notiz am Rande des Universums. So oder so ähnlich, mochte wohl ebenfalls der unerfahrenen Clara de Vries zumute sein, als sie angestrengt überlegend, die Worte der attraktiven Dame neben ihr in sich aufnahm, um daraus zu wichtigen Erkenntnissen für sich selbst zu gelangen. Sie nickte einsichtig.

„Ich glaube ich weiß schon was du mir sagen willst.“ Sie bemühte sich ebenfalls um ein eher freudloses Lächeln, in welchem aber dennoch eine Spur Hoffnung auszumachen war. Amalias Hand auf ihrer Schulter, war ihr demnach wohl wahrhaftig eine willkommene Stütze. Seelenverwandtschaft hatte sie sich erhofft, nun zumindest war es gut zu wissen, dass es jemanden vom Format einer Miss Dampierre, bei all den Diskussionen um Macht, Prestige und Einfluss, im Grunde ganz ähnlich ergangen war. Das erzeugte nicht zuletzt eine gewisse Verbundenheit die Sympathie hervorrief. Ja, Amalia Winter war ihr sympathisch auch wenn ihre Worte sie wieder recht nüchtern auf den nackten Boden der Tatsachen zurückgeholt hatten. „Und ich danke dir für deine gut gemeinten Ratschläge, die ich auch so gut es mir gelingen mag, beherzigen will. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich von deiner jahrzehntelangen Erfahrung nur profitieren und an deinen persönlichen Einsichten in unser Dasein, wachsen kann. Das ist auch mit ein Grund, warum ich mir dich gut als neuer Prinz von Chicago vorstellen kann. Du erfüllst meines Erachtens nach alle Anforderungen und Kriterien zur Auswahl für diese Position.“ Die hübsche Frau, deren Augen Amalias so ähnlich waren, klang dabei weder ironisch oder sarkastisch sondern geradewohl so, als wäre Amalia für diesen Moment tatsächlich eine Art Lehrerin für Clara, die ihr Wissen an die nächste Generation weitergab. Und gerade weil die junge Rose das Spiel nicht spielen wollte oder aber miserabel spielte, waren diese wohlwollenden Warnungen und Erklärungen von unschätzbarem Wert für sie. Man musste das Spiel nicht zwangsweise spielen aber man tat dennoch gut daran, mit den Regeln vertraut zu sein.

Was immer sich in Amalias Augen bei der Frage des Vertrauens und der Erwähnung ihrer ehemaligen Gefährtin widerspiegeln mochte, entweder bemerkte Clara es einfach nicht oder sie versuchte es äußerst gekonnt zu ignorieren. Selbst das leichte Verkrampfen der zuvor noch so sachten Hand auf ihrer Schulter, welche ihr womöglich im nächsten, unerwartetem Augenblick, mit Leichtigkeit das tote Herz aus dem Brustkorb hätte reißen können, entzog sich gänzlich ihrer Wahrnehmung. Womöglich war sie sich in diesem doch auch recht intimen Moment der Zweisamkeit mit Amalia, keiner wirklichen Gefahr bewusst. So nickte sie auch nur kurz bekräftigend und ließ ihre Augen langsam hin zur dunklen Oberfläche des Flusses vor ihnen wandern, auf denen sich nach wie vor das Licht der Sterne brach. „Liebe kennt keine Grenzen. Sie macht weder halt vor Geschlecht, Alter, Nationalität oder irgendwelchen Sektenzugehörigkeiten. Liebe ist bedingungslos und unaufhaltsam. Für manche ein Fluch für andere ein Segen aber sie wird genau wie wir ewig bestehen. Insofern ist sie wohl tatsächlich die stärkste Kraft dieses Universums. Und falls wir tatsächlich von Gott verflucht sind, so hat er uns doch die Möglichkeit zu lieben und geliebt zu werden gelassen.“ Mit einem aufmunternden Lächeln, sah sie ihr Gegenüber wieder an.

„Ich gebe zu das deine Liebe zu einer Frau, die dem erklärten Feind angehörte und dazu noch eine Unholdin war, etwas ungewöhnlich sein mag und andere dich womöglich dafür verurteilen mögen. Dennoch hast du geliebt. Hast Liebe erfahren und gegeben. Wie viele von uns können das schon von sich behaupten? Und wie oft geschieht so etwas Reines und Unverfälschtes? Alle belächeln einen dafür und tun diese Gefühle mit einem überlegenen Wink ihrer Hand, lapidar ab. Was für eine Schwäche, was für eine Narretei.“ Clara legte den Kopf leicht schief. „Und wenn sie dann nachts einsam und verlassen in ihren Zufluchten sitzen und misstrauisch aus dem Fenster sehen, dann gräbt sich ein unaufhaltsamer Schmerz und eine tiefsitzende Einsamkeit in ihre Herzen, die sie innerlich zerfrisst und an ihnen nagt, bis sie vollkommen leer sind und nur noch Abscheu und ablehnende Bitterkeit übrig ist. Das sind die Geburtsstunden der Monster unter uns. Also freue dich, dass du zu Liebe fähig bist, denn das ist, was dich von ihnen unterscheidet.“ Nur kurz darauf zuckte sie knapp mit ihren Schultern und vollführte eine leicht entschuldigende Geste, als Amalia das merkwürdige Zusammenspiel des Schicksals, hinsichtlich ihrer Kandidatur als nächster Prinz der Stadt überdachte.

„Du könntest die Tatsache, dass ich nicht die Einzige bin die eine mögliche Kandidatur Amalia Winters als nächster Prinz der Stadt befürwortet, als eindeutiges Indiz dafür ansehen, dass man dein Potential augenscheinlich erkannt hat und dir offenbar durchaus die Kompetenz zuspricht, dieses Amt auch mit all den damit einhergehenden Rechten und Pflichten zufriedenstellend bekleiden zu können. Zwei Stimmen hast du bereits und der Weg stünde dir offen aber die Entscheidung dazu kann dir niemand abnehmen.“ Dann lachte Clara kurz auf, so als ob Amalia mit ihren Worten geradewegs den Nagel auf den Kopf getroffen hätte.

„Natürlich wird der Ruf nach einer stabilisierenden Ordnung immer lauter. Stell dir einen Staat vor, dessen Regierung vom einen auf den anderen Tag nicht mehr existiert. Es gibt keine Strukturen oder sozialen Normen mehr und die Gesellschaft, muss erst von sich aus wieder zu sich selbst finden. Eine ungeahnte Freiheit. Doch Freiheit macht immer Angst. An wen wende ich mich? Was ist erlaubt? Wo finde ich einen Ansprechpartner? Hilfe? Unterstützung? Wer sorgt für Sicherheit? Und jetzt übertrage dieses Szenario auf eine unsterbliche Sekte, die schon seit mehreren hundert Jahren existiert. Unsere Art giert nach Führung an der sie sich reiben kann, Kontrolle die einen Rahmen schafft und schlussendlich in einer Bewertung mündet, mit der sich jeder einzelne in dieser Welt verorten kann. Wir gieren nach Bewertung, denn sie hilft uns, uns voneinander abzugrenzen. Das ist für unsere eigene Identität sehr wichtig. Der ungeplante Organismus, ist eine Frage die das Leben stellt und der Tod beantwortet. Wir sind eine andere Frage, mit einer anderen Antwort. Und die Antwort auf diese verunsichernde Freiheit, ist stabiler Halt den ein Prinz wie Amalia Winter geben könnte.“

Offenbar hatte sie sich ein wenig in diesem Thema verloren und allein an der Wahl ihrer Worte, wurde noch immer ihr unverkennbarer Idealismus und zu guten Teilen wohl auch eine tiefe Verbundenheit zur Philosophie bemerkbar. Sie strahlte richtig und musste sich erst einen Moment lang sammeln, bevor sie nach einigem Nachdenken zu einer Antwort auf Amalias Fragen ansetzen konnte.

„Was kann ich dir über mich erzählen? Ich bin, wie ich ja bereits erwähnte ein mehr oder weniger glücklicher Zufall, einer Auslandsreise meines Vaters gewesen. Er war in einem amerikanischen Verlag beschäftigt und hat meine Mutter in den Niederlanden kennengelernt. Sie arbeitete dort als Assistentin eines Professors an der Universität, bekam später dann auch einen Dozentenposten angeboten. Grundsätzlich ging es mir nicht wirklich schlecht und ich hatte, wenn man es genau nimmt ein recht angenehmes Leben. Natürlich könnte ich mich jetzt als das verkannte Genie verkaufen aber in Wahrheit war ich recht guter Durchschnitt, wenngleich ich auch schon immer einen besonderen Hang zum Tagträumen und Lesen hatte. Das wurde, wie du dir sicher vorstellen kannst, von meiner Mutter auch nur noch weiter gefördert. Das Lesen von Büchern selbstverständlich, das mit dem Tagträumen… naja.“ Sie grinste leicht verlegen.

„Irgendwie war schon damals klar, dass ich eine akademische Laufbahn einschlagen würde und ich habe im Grunde mein gesamtes Leben mit Lesen und Schreiben verbracht. Damals waren das natürlich Seminararbeiten und dergleichen aber ich merkte früh, dass mir das Recherchieren und Nachforschen Spaß machte. Auch mein Vater fand Gefallen daran, kam er doch aus dem Verlagswesen. Es half mir leider nur nicht dabei ihn öfter zu sehen, denn auch wenn zwischen den gelegentlichen Streits meiner Eltern, ab und an die Option einer Arbeitstätigkeit in Europa im Raum stand, hatte er sich am Ende doch entschlossen in den Staaten zu bleiben. Entsprechend selten war unser Kontakt, worunter ich viele Jahre schrecklich gelitten habe. Daran änderten auch die knappen Besuche in den Hauptferien nicht viel, als ich mich bereits für Publizistik eingeschrieben hatte. Irgendwann entschied ich mich dann für ein Auslandssemester in Spanien, wo ich ziemlich heftige und vielfach wechselnde, sehr unglückliche Beziehungen hinter mich brachte um auf dem kleinen Bettchen meiner Dreier-WG meinen ersten ‚Roman‘ zu schreiben. Das war kurz nach… Isabel.“ Der Blick in ihren Augen sprach Bände und das Lächeln in ihrem Gesicht machte deutlich, dass sie sich noch sehr lebhaft an diese turbulente Zeit erinnern konnte.

„Es ging darum um ein junges Mädchen, das ihren Vater im Krieg verloren hatte und sich an die Front durchkämpfte um ihn zu suchen. Wahrscheinlich habe ich einfach meine eigene Problematik darin aufgearbeitet. Jedenfalls zeigte ich es eines Tages meinem Vater, der sehr begeistert davon war und mein noch gänzlich unvollendetes Werk, einigen wichtigen Leuten präsentierte. Er hat glaube ich die Doppeldeutigkeit dahinter nie ganz verstanden, brachte es aber fertig, das Interesse einiger Verlage auf mich zu lenken. Denen gefiel meine Geschichte aber es war nicht gerade das, was sie augenblicklich gesucht hatten. Also versuchte ich etwas Neues, das dem aktuellen Zeitgeist mehr entsprach und siehe da: Mein erstes Buch, das sich für ein Erstlingswerk gar nicht mal schlecht verkaufte. Meine Eltern waren beide ziemlich stolz auf mich, wobei Mutter stets betonte, dass ich mein Studium trotzdem nicht vernachlässigen sollte. Selbstredend hat Clara nicht auf sie gehört, sie wusste ja immer alles besser. Ich habe mich also aufs Schreiben konzentriert und meine Ausbildung fast völlig liegen lassen, erst später schaffte ich zwischen all den Terminen und Verabredungen, Lesungen und Diskussion noch gerade so einen Abschluss. In Amsterdam wurde dann mein Erzeuger auf mich aufmerksam in den ich mich offen gestanden auch recht rasch verliebte. Damals hatte ich ja noch gar keine Ahnung von dem was noch geschehen sollte oder wer dieser mysteriöse Bewunderer in Wirklichkeit war. Er gewann mein Vertrauen und ich zeigte ihm meine allererste Geschichte. Er war ganz hin und weg, meinte es wäre ein Verbrechen dieses Buch unvollendet zu lassen. Bedauerlicherweise befand ich mich aber gerade an der Arbeit zu einem gänzlich anderen Werk und hatte Termine von Verlagsseite einzuhalten, was er ja gar nicht so ohne weiteres hinnehmen konnte. Da half es auch nicht anzuführen, dass ich gerade eine kleine Schreibblockade hätte und bis nächsten Donnerstag mal gute dreißig Seiten des Manuskripts fertig bekommen müsste.“ Ihr Blick glitt etwas träge zu Boden und vielleicht mochte es auch nur eine rein optische Täuschung sein aber fast schien es so, als würde das Grün darin ein wenig an Glanz und Intensität eingebüßt haben.

„An einem kühlen Abend im November, hat er mich dann schick ausgeführt, alle Rechnungen übernommen und sogar meinen Lieblingsfilm ausgeliehen. Wir hatten etwas holprigen Sex und ich erinnere mich noch heute an seine Worte: ‚Es wird Zeit, dass sie ihren Vater endlich findet.‘ Dann schenkte er mir den Kuss und ich starb. Zuerst hatte ich ein saftiges Steak mit Beilage, ein Glas teuren Rotwein, danach ungeschützten Sex und schlussendlich war ich tot. Eigentlich der perfekte Anfang für eine wirklich schräge Geschichte findest du nicht?“ Sie lächelte etwas versonnen und hob dann, wie um ihre eigenen Worte zu relativieren knapp die Schultern an.

„Viel mehr gibt es nicht zu berichten fürchte ich. Ich ging zusammen mit ihm zurück in mein Heimatland, wo ich mit seiner Hilfe meinen eigenen Tod inszenierte und irgendwann mal sogar meinen eigenen Grabstein besuchte. Ich hätte mir zwar etwas Poetischeres gewünscht, als zu ertrinken aber immerhin klappte unsere kleine Farce ganz gut. Meinen Status als Autorin, musste ich mir natürlich wieder erneut aufbauen aber nicht zuletzt auch aufgrund der Möglichkeiten, die mir nun zusätzlich zur Verfügung standen, hatte ich es innerhalb von ein paar Jahren wieder geschafft mir einen soliden Ruf unter den Kritikern zu erarbeiten. Der Begriff ‚Ghostwriter‘ bekommt dadurch irgendwie eine ganz neue Bedeutung. Ich verbrachte einige Jahre in der Obhut meines Erzeugers, der mich so gut es ging mit den Besonderheiten unserer Existenz, als auch unserer Strukturen vertraut machte, bevor die ersten Unruhen Gehennas an die Ufer Philadelphias brandeten und zum krönenden Abschluss, Alice an die Tür klopfte. Zwischenzeitlich hatte ich nämlich auch begonnen auf Englisch zu schreiben und mich in die Staaten zurückgezogen. Naja, und nachdem es dort nicht mehr besonders sicher oder angenehm war, habe ich all meine Sachen gepackt und bin nach Chicago gegangen um mir dort eine neue Existenz aufzubauen. Meinen Erzeuger hatten zuvor schon die ersten Aufstände und Brandanschläge dahingerafft. Das letzte Mal als ich ihn sah, lief er wie von Sinnen in seine Bibliothek um die Originalausgabe einer Gutenbergbibel zu retten. Angeblich wäre diese von Generation zu Generation weitergereicht worden. Mit der ist er dann wohl auch im Flammenmeer versunken.“ Sie schien kurz nachzugrübeln und schüttelte dann sachte den Kopf.

„Ich glaube viel mehr fällt mir nicht mehr ein.“

Mit einem Mal schnippte sie dann aber trotzdem noch einmal mit dem Finger, so als ob ihr gerade doch noch etwas eingefallen wäre. „Ich vermisse Eiscreme…“, sagte sie etwas kleinlaut. Und es lag eine so dermaßen schreckliche Traurigkeit und Wehmut in diesen Worten, dass einem schnell klar werden würde, dass dieser Satz im Grunde stellvertretend für sämtliche, schmerzliche Verluste stand, die sie je hatte erleiden müssen.
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Amalia Winter » 12 Dec 2015, 15:10

Nur langsam nahm sie die Hand von Claras Schulter. Anteilnahme? Ja doch in gewisser Weiße. Es war nicht mal ihre Absicht schulmeisterisch zu wirken. Es war einfach nur ein freundlicher Rat. Es lag ihr völlig fern eine beinahe Fremde belehren zu wollen. Lediglich ein wohl gemeinter Rat bevor das Sanktionskommando eines Archonten vor ihrer Tür stehen würde. Es wirkte auch nicht so als wollte Amalia sich sonderlich mit ihren erworbenen Wissen in den Vordergrund stellen, nein es war viel mehr so das sie ihr junges Ich in Clara zu sehen schien und einfach wie als wenn man mit seinen ZUkunftsich in die Vergangenheit reist und auf sein früheres Ich trifft ein paar wohlgemeinte Ratschläge zu vergeben was man besser machen sollte. Dann fügte sie mit warmer aber freudloser Stimme hinzu:

"Nun vielleicht magst du Recht haben mit den Anforderungen, dennoch weiß ich nicht ob ich gewillt bin mich einiger weniger ihrer Eifersucht auszusetzen. So ein Amt bringt große Verantwortung mit sich. Und es gibt sicherlich genug andere die wie Harpyien über mir Kreisen nur darauf wartend das ich einen Fehltritt mache um mir dann noch den entsprechenden Stoß zu geben um gänzlich von Balkon zu stürzen... Aber in dessen ist es vielleicht auch noch etwas früh um bereits an einen neuen Prinzen zu denken... Die wenigen die sich gerade organisieren müssen erstmal ihre eigenen Differenzen untereinander über den Haufen werden um sich dem größeren Ganzen zu widmen."

sie sah Clara lange an als sie über Liebe, Fluch und Segen und die Kräfte des Universums redete. Nun vielleicht wäre es sogar ausgesprochen grausam sollten wir wirklich von Gott verflucht sein das wir auch noch Lieben können. Denn Leid zu bringen und Leid am eigenen Körper zu erfahren der Tausendmal stärer fühlt als ein menschliches Wesen... Man könnte dabei auf dem Gedanken kommen das Gott sich das ganze zu seinem eigenen kleines persönlichem Spiel machte und über einen jeden von uns seine ganz eigene Wette abschließt. Nun zumindest durften einige an ihrem eigenen Leib erfahren wie es ist wenn man jemanden verliert der einem die Welt bedeutet. Und die Welt ein verdammt großes Loch von Leid ist ohne eben jene Liebe die man sich erhofft. Kopfschüttelt sah sie zu Clara und antwortete schon fast sarkastisch:

"Nein ich glaube viel mehr das Gott ein fießes, kleines Kind mit einem Brennglas ist... Das uns armen, kleinen Ameisen bei jedweder Gelegenheit versucht die zerbrechlichen Fühler zu verbrennen."

Ein kurzes resignierendes Seufzen bevor sie mit gefühlsgeschwängerte Stimme hinzufügte:

"Vielleicht wäre es im nachhinein betrachtet besser gewesen ihr bei unserer ersten Begegnung das Herz aus der Brust zu reissen... So wie es sich unter Feinden gehört... und nicht sich ineinander zu verlieben und an diesem maternden Schmerz zu zerbrechen."

Wieder sah sie auf als Clara erneut das Thema über ihre Kandidatur als Prinzen ansprach. Ein zynisches Lächeln als sie antwortete:

"Um genau zu sein habe ich sogar mehr als zwei Stimmen... Ich mache mir auch ehrlich gesagt weniger Gedanken über die Beführworter als die Gegner. Dazu kommt... ihr haltet mich alle für die richtige aber habt ihr schon mal überlegt was mit jenen passieren die von Macht korrumpiert werden... Was wäre ich wohl für ein Prinz? Ja vielleicht wäre ich zuerst gütig und gerecht. Ich würde meinen Pflichten nachkommen und das Recht der Gesellschaft der Camarilla sprechen und ausüben. Ich wäre eine schöne Königin... bis... Die Gier kommt und man immer mehr will vor allem mehr macht... Gerechtigkeit würde Zu Selbstsucht und Unrecht führen. Grausam und Kalt würde ich sein... Gefürchtet und Geliebt zugleich... Nein, ich weiß nicht ob ich die richtige dafür wäre... zumindest noch nicht..."

Wieder erkannte Amalia das Wunschdenken der vermeintlichen Jugend. Aufmerksam lauschte sie Clara die über sich und ihre Familiengeschichte erzählte. Hin und wieder an einen stellen verzog sie das Gesicht oder lächelte. Auch ein Schmunzeln rang sich ab und an ihren Lippen ab. Es war eine Geschichte die gar nicht so unüblich war. Natürlich konnte man nicht behaupten das sie anderen glich nein sicher hatte sie ihren ganz eigenen Charme und so wie sie ihre Lebensgeschichte erzählte merkte man ihr auch an das sie die wirklich noch einmal durchlebte. Ihr Kuss hingegen klang dagegen fast schon wie der abklatsch eines billigen Groschenromans. Trist und vorbestimmt nicht im mindestens mit dem leuchtenden Farbspiel ihres Lebens zu vergleichen. Als Clara endete nickte Amalia schweigend bevor sie mit warmer, freundlicher Stimme hinzufügte:

"Es tut mir leid um deinen Erzeuger... Ich mag deine Geschichte. Möchtest du denn etwas von mir erfahren?"

Sie lächelte. Ein aufrichtiges, ehrliches Lächeln. nur um dann verwundert drein zu blicken. Zögerlich erhob sich erneut ihre Stimme:

"Hmm Eiscreme... wie schmeckt das?"

Die Frage klang ernst gemeint wie als wenn sie noch nie Eis gekostet hätte oder aber es so lange zurück lang das sie sich nicht erinnern konnte. Trotzdem verkannte sie nicht den Unterton von Traurigkeit und Wehmut in Claras Stimme und warf ihr einen mitleidigen Blick zu, wie als wenn sie sagen wollte, das ist erst der Anfang einer Reise voller Trauer und Wehmut.
"Ich will nicht leben, um Kunst zu imitieren. Ich will leben, um Kunst zu sein."
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Re: Walk at Night [NN/Milton Olive Park] Clara de Vries (off

Postby Clara de Vries » 15 Dec 2015, 14:57

Für den Bruchteil einer Sekunde, wirkte Clara gar etwas verwundert, als ihr Amalia zu verstehen gab, das ihr der Geschmack von Eiscreme völlig unvertraut war. Aber bereits einen Moment später, zeichnete sich ein unweigerliches Verstehen in ihrem Gesicht ab, das von einem sachten Lächeln begleitet wurde. Natürlich war jemand wie Miss Dampierre, noch niemals in den Genuss gekommen diverse ‚moderne‘ kulinarische Kreationen zu verkosten. Dafür war sie bedauerlicherweise wohl schon zu lange tot. Jedoch mochte ihr das vielleicht sogar zum Vorteil gereichen, denn etwas das man gar nicht kannte, konnte man folglich auch nur schwer vermissen. Allein die Unmöglichkeit diese Erfahrung jemals nachholen zu können, hinterließ dennoch einen dezent bitteren Nachgeschmack. Ganz im Gegenteil zu Eiscreme, die schmeckte nämlich…

„Süß“, führte die Toreador beinahe sehnsuchtsvoll aus. „Es handelt sich um ein ziemlich weit verbreitetes Dessert, das je nach Zusammenstellung Milch, Zucker, Sahne und allerlei andere Zutaten beinhaltet. Die Creme wird aufgeschlagen oder gerührt und danach gefroren – daher auch der Name: Eiscreme." Sie lachte kurz verhalten und schüttelte den Kopf, jetzt unterhielt sie sich tatsächlich mit einer Ahnin über Speiseeis. Und wahrscheinlich waren es auch gerade diese kleinen Feinheiten und Erfahrungen, die irgendwann begannen die Jugend vom hohen Alter zu trennen. Man konnte einen kurzen Abriss darüber geben, um was es sich bei Eiscreme technisch gesprochen handelte. Die Möglichkeit jedoch, etwas so simples wie Eis tatsächlich einmal selbst zu probieren blieb einem verwehrt, wollte man nicht das Risiko eingehen, eine längere Zeit über der Toilettenschüssel zu hängen. Was hatte man eigentlich wirklich durch den Untod gewonnen und wieviel hatte man im Gegenzug verloren? Vielleicht sollte sie dazu übergehen, demnächst eine Pro und Contra Liste zu entwerfen, auf der Eiscreme ganz sicher ein dicker, negativer Eintrag werden würde. „Das Schöne daran ist, dass Eiscreme oft mit verschiedensten Früchten wie Erdbeere, Apfel, Bananen, Himbeere, Mango aber auch Vanille, Schokolade oder feinen Aromen versetzt wird. Teilweise verwendet man noch natürliche Zutaten, immer mehr werden diese aber durch chemische Produkte ersetzt. Das macht die moderne Massenproduktion, die sich mittlerweile hunderte Eisvariationen erdacht hat und in riesigen Mengen an diverse Lebensmittelgeschäfte verkauft. Aber wenn man Glück hat, findet man auch heute noch die eine oder andere Eisdiele, die selbstgemachtes Eis verkauft. Mittlerweile muss man sagen, dass die Herstellung von gutem, handgemachtem Eis beinahe schon eine Kunst für sich ist. Nur wenige betreiben noch den Aufwand, der dazu nötig wäre.“

Offenbar schweiften ihre Gedanken ein wenig in die eigene, sterbliche Vergangenheit ab, die bei der Vorstellung von Eis ganz eigene, nostalgische Erinnerungen wachriefen. Ein heißer Sommer, wärmender Sonnenschein, Schweiß auf der Haut und dann noch ein Eisbecher im Schatten eines hochgewachsenen Baumes im Park. Vorzugsweise mit dem aktuellen Schwarm. Nein, das Unleben war manchmal schon wirklich ein Fluch. Jetzt war alles, nicht nur bedingt durch die Jahreszeit, zumeist recht… kalt. Wie ein Eis im Hochsommer. Welche Ironie. Clara schüttelte diese unwillkommenen Ablenkungen mit einem leichten Seufzen von sich ab, um sich anschließend wieder Amalia zuzuwenden. Ihr Blick, in welchem eine unerschütterliche Überzeugung lag, ruhte eindringlich auf Miss Dampierre. Wenn sie auch in gewissen Teilbereichen dieser Existenz, noch nicht sehr erfahren wirken mochte und wohl auch in Zukunft, nur durch den einen oder anderen Fehler lernen würde, von gewissen Dingen schien sie sich nach wie vor nicht abbringen zu lassen.

„Zum lieben Gott kann ich dir nichts sagen, weil ich mittlerweile nicht mehr die Ansicht vertrete, er hätte irgendeinen Einfluss auf mein Leben. Wenn es ihn aber tatsächlich, in der religiösen Vorstellung die im Allgemeinen nach christlicher Tradition vertreten wird, geben sollte, dann hat er recht schlampig gearbeitet. Ein paar Insekten, sterbliche als auch unsterbliche, krabbeln nach wie vor über diesen gigantischen Ameisenhaufen. Und manchmal sitzen sie sogar gemeinsam auf einer Parkbank und schwärmen von Eiscreme.“ Ein kleines Zwinkern ihrer grünen Augen, das nicht nur Wohlwollen, sondern auch ein Stück weit Hoffnung ausdrücken sollte. Sie beide waren nach wie vor hier. Immer noch. Anschließend war es scheinbar nun an ihr, Amalia behutsam und einfühlsam eine Hand auf die Schulter zu legen bevor sie mit etwas gedämpfter Stimme fortfuhr.

„Und im Nachhinein sind wir immer klüger, weiser und erfahrener als zuvor aber niemand wird allwissend geboren, gezeugt oder in diese Existenz geholt. Solange in dir selbst noch etwas Lebendiges ist, sei es Liebe, Zuneigung, Leidenschaft aber auch Hass, Schmerz und Missgunst, solange wirst du nicht ganz und gar tot sein. Wenn all diese Dinge noch in dir sind, dann ist es nur dein Körper der gestorben ist, also verdamme diese Erfahrungen nicht sondern bewerte sie als wichtige Bestandteile deiner Persönlichkeit, die dich vom eigentlichen Tode trennen. Erst wenn du das verlierst, kannst du dich guten Gewissens zurück in den Sarg legen.“ Sie nickte erneut und schenkte der Dame neben sich ein aufmunterndes Lächeln. Nein, Clara de Vries war weit davon entfernt, sich der unendlichen Lethargie und repetitiven Eintönigkeit ihrer unsterblichen Existenz hinzugeben. Noch war da so vieles, das sie sich wünschte und erhoffte, soviel Pläne und Möglichkeiten, die sich als strahlendes Leuchten in ihren grünen Augen widerspiegelten. Sie gab sich selbst nicht auf, genauso wenig wie die Option, Amalia Winter als nächsten Prinz der Stadt in Erwägung zu ziehen.

„Du hast gewiss viele Neider und Nebenbuhler, Konkurrenten die unweigerlich gegen dich vorgehen werden und nur darauf warten, dass du dir einen unverzeihlichen Fehltritt leistest. Aber denen geht es nur um trügerische Macht und Kontrolle, vielleicht noch ein Stück weit um die Befriedigung des eigenen Egos. Solange deine Beweggründe das Amt ausüben zu wollen, von der Bereitschaft und dem Willen getragen werden, unserer Gesellschaft zu Diensten zu sein und damit etwas Gutes zu bewirken, für alle anderen nämlich, nicht nur zum Selbstzweck und rein egoistischen Motiven, solange wirst du ihnen immer überlegen sein.“ Clara sah sie fest und ohne jegliche Unsicherheit an.

„Man merkt das weißt du? Man merkt es, wenn jemand nur versucht sich selbst zu profilieren und seine eigenen Größenideen verwirklicht sehen will. Aber das ist im Grunde nicht das, was diese Stadt braucht. Das hat sie bereits gehabt und es bahnt sich eine trostlose Zukunft an, in der sich das gleiche unsägliche Spiel wiederholen wird. Du hast deine Trauer, deinen Schmerz und deine Liebe. Du verstehst, was unsere Art wirklich braucht und welche Anforderungen, sie an eine Führungsperson stellt, denn du hast es selbst erlebt: Du weißt was du von der Camarilla wolltest, wie sie hätte funktionieren können und wo man zum Wohle aller, hätte anders reagieren und verfahren können. Eine Denunzierung weniger, eine Exekution weniger. Ein wenig mehr miteinander statt gegeneinander, mit einem Prinzen der als stabilisierendes Organ, positiv auf diese Strukturen einwirkt. Wenn du dich dieser Verantwortung nicht stellst und ja, ich gebe zu diese Verantwortung ist enorm und mit zahlreichen, unvermeidlichen Risiken verschiedenster Art und Weise verbunden, dann bekommen wir genau wieder das vorgesetzt, was niemand haben will. Im Grunde deines Herzens, auch du nicht. Und was deine Feinde betrifft…“ Sie lächelte verschwörerisch.

„Ich bin niemand der einfach nur seine Stimme abgibt und sich dann entspannt zurücklehnt. Wenn ich an etwas glaube, bin ich auch bereit dazu, mit allem was ich aufbringen kann dafür einzustehen. Du magst Feinde und Kontrahenten haben aber du hast auch Freunde und Unterstützer. Ich gebe dir nicht nur meine Vorzugsstimme, sondern ich tue auch etwas dafür, weil ich dich als Prinz sehen will. Weil ich das Gefühl habe, du könntest den Unterschied ausmachen. Und selbst wenn es dafür noch zu früh sein sollte, weil unsere Art, wie es ihr nun mal gemein ist, sich zuerst in persönlichen und egoistischen Differenzen aneinander reiben muss, um eine vorläufige soziale Ordnung herauszubilden, so wird sich meiner Meinung nach erst zeigen, wer wen vom Balkon stürzt.“ Sie lehnte sich ein wenig auf der Parkbank zurück und ließ die Hand wieder von Amalias Schulter sinken, um dann in weiterer Folge, der Innentasche ihrer Jacke eine Zigarette zu entnehmen. Offenbar hatte sie dort ein ganzes Päckchen versteckt. Wortlos ließ sie die Flamme eines silbernen Feuerzeuges aufblitzen; wich etwas vor der Helligkeit der aufleuchtenden Glut zurück und nahm dann einen tiefen Zug. Kleine Rauchwölkchen kräuselten sich langsam in die Schwärze des nächtlichen Himmels.

„Die Gier ist das Verderben allen Lebens, sterblich wie unsterblich und ich gebe zu, das sich jeder dieser Versuchung, zumindest einmal in seiner Existenz, stellen wird müssen. Gerade in Positionen, die leichte Macht und Einfluss versprechen kommt dieses dunkle Verlangen gehäuft vor. Ich behaupte auch nicht, dass du diesen Einflüsterungen niemals erliegen wirst, das wäre eine simple Realitätsverleugnung aber dein Umgang ist ein anderer. Du bist dir dieser Möglichkeit bewusst, fürchtest und respektierst sie. Das allein ist schon viel wert. Und falls du dich diesen lockenden Einladungen nicht mehr entziehen kannst, so bleibt dir doch die Gewissheit dass es einen oder mehrere gibt, die dich stets daran erinnern werden, warum du diesen Weg gewählt hast. Ich werde da sein und auf dich Acht geben, wir passen aufeinander auf.“ Ein kurzes Tippen an ihrer Zigarette, ließ abgebrannten Tabak auf den karg bewachsenen Boden vor ihnen herabsinken, bevor Clara diese erneut an ihre Lippen setze um sich den Nikotingenuss hinzugeben.

„Danke“, meinte sie dann etwas unsicher. Offensichtlich bezog es sich auf ihre Lebensgeschichte, die mittzuteilen, ihr zwar nicht besondere Anstrengungen abverlangte, jedoch auch ein gutes Stück Intimität und Vertrauen widerspiegelte, das so frei zu schenken, stets ein gewisses Restrisiko in sich barg. Das war ein weiterer, trauriger Punkt auf der Contra Liste –die Sache mit dem Vertrauen. Mit den Fingern der anderen Hand, schnippte sie ein Stück Asche von ihrer Jean und verzog ihre Lippen erneut zu einem Lächeln. „Er war ein wenig exzentrisch und die etwas ruppige Art meines Kusses, hätte auch nicht sein müssen aber wie oft wird man tatsächlich nach einer Meinung diesbezüglich gefragt? Wo immer er jetzt ist, ich hoffe er hat seinen Frieden gefunden.“ Dann wanderte ihr etwas müde wirkender Blick hin zu Amalia. Müde wohl nicht deshalb, weil sie sich nicht für deren Erzählungen interessierte, sondern wohl einfach aufgrund der Tatsache, das an diesem Abend bereist mehrere, sehr aufwühlende und komplexe Themen behandelt wurden. Psychisch anstrengend und nicht minder intim.

„Wer waren die wichtigsten Personen in deinem sterblichen Leben? Was hat sie ausgezeichnet und warum waren sie so wichtig für dich? Haben sie dich in irgendeiner Form nachhaltig geprägt?“ Zeitepochen und der daraus entsprungene Zeitgeist, mochten ja schon auch ihren Einfluss auf die Entwicklung eines Menschen haben aber noch wichtiger waren die erfahrenen Beziehungen. Zumindest wenn es nach Clara ging.
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Clara de Vries
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