Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)


Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 19 Nov 2015, 11:49

Am Rande der Slums zur Mittelschicht, gibt es viele dieser Läden. Läden denen eine düstere Atmosphäre anhaftet oder zumindest eine angedichtet wird und viele machen instinktiv lieber einen Bogen drum herum. Zu den meisten dieser Läden gehört der Geruch von Benzin und gequälten Gummi genauso, wie der von Whisky und schweren Tabak. Und in der heutigen Zeit auch nicht selten der von Blut und Gewalt. Läden, dessen Namen wenig einladend klingen und zumeist mit Schädeln, Flammen oder anderen Teilen verziert sind. Läden an denen man eigentlich lieber schnell mit gesenktem Blick vorbei läuft, wenn man sich in die Nähe verirrt hat. Läden vor denen meist Motorräder, in den unterschiedlichsten Formen und Farben zu finden sind.

Diese Bar befindet sich im Stadtteil East Garfield Park nahe der Mauer zur Near West Side. Über den Eingang hängt der Name der Bar „Cellar Door To Hell“, geschrieben in blutiger Schrift und schimmernd im leuchtend roten Neonlicht. Die Eingangstür ist schwarz und nur an den Stellen abgegriffen die die Besucher nutzen um die Tür auf und zuzustoßen. Dunkles Graffiti ziert die Wände rechts und links vom Eingang. Schon draußen kann man den scheppernden Sound der Jukebox vernehmen.

High tops and a velvet dress, her skin's a cold caress
Shotgun with a loaded friend, she's running on empty again
Mainline with a glitter twist, she wants the life she missed
Dark eyes and a cocaine drip, she bites down...

Die Luft ist vom Tabak geschwängert und zum schneiden Dick. Zur rechten der Eingangstür stehen zwei Billardtische, an denen vier Männer in schwarzer schwerer Motorradlederkluft das Spiel mit den Kugeln spielen. Bärte zieren ihre Gesichter, mal lang mal kurz. Wie auch bei allen anderen Besuchern dieser Bar. Sie ist gut gefüllt und am Eingang stehen zwei bewaffnete Kuttenträger, die auf die Motorräder aufpassen. Aber ansonsten niemanden aussperren. Die Klientel ist vorwiegend Männlich, lange Haare oder gar keine Haare. Viele Tattoos oder noch mehr Tattoos. Muskulös und groß oder breit und groß sind sie. Die Frauen die sich hier aufhalten sind meist jung und gehören fast alle zu den Bikern. Zwei der Damen sind hier angestellt und lassen die anzüglichen Sprüche und das grapschen nach ihren Hintern über sich ergehen.

Bierflaschen werden ausgegeben und sogar der harte Stoff wird aus der Flasche in die Gläser gefüllt. Fast jeder hier hat Tabak, ob nun zum rauchen oder zum kauen. Neuankömmlinge werden mit kaum mehr als grimmigen Blicken bedacht. Zur linken des Einganges finden sich ein paar einzelne Tische und eine Dartscheibe. Der Boden ist aus schweren Holzdielen und klebrig. Auch wurden die Wände mit dunklem Holz verkleidet. Die Decke wird von schweren Holzbalken gehalten und zwei riesige Deckenventilatoren versuchen den Qualm zu vertreiben, scheitern aber kläglich. Hinter den Billardtischen gibt es etwas abgeteilt noch zwei weitere Tische und genau gegenüber vom Eingang befindet sich die lange Bar, davor die Barhocker. Überall hängen Lederjacken und liegen Motorradhelme der Fahrer.

But I don't want to be, I don't want to be the one
Nice curves and a vicious smile, she's always in denial
Fly high and you won't get touched, she's never asked
for much
Once more for old times sake, it may just be too late
Ten years to get it right, she wants to change


Hinter den Billardtischen befinden sich noch zwei Tische, mit jeweils vier Stühlen. Der hintere ist die dunkelste Ecke in der eh schon bedrückenden Bar. An diesem Tisch sitzt eine augenscheinlich junge Frau, mit blondem Haar und einer zu einem leichten Irokesen gestylten Frisur. Vor ihr steht ein Aschenbecher, in der langsam eine Zigarette vor sich hin qualmt. Eine Flasche Tequila mit samt eines Glases steht ebenfalls auf dem Tisch. Sie kippelt mit dem Stuhl, die Rückenlehne an der Wand. Einen der schwarzen schweren Stiefel, im Cowboylook, an der Tischkante, der andere auf dem Boden. Darüber eine verwaschene Jeanshose und eine schwarze schwere Motorradlederjacke. Der Reisverschluss ist offen und darunter trägt sie einen schwarzen weiten Kapuzen-Pullover. Um ihren Hals hängt die silberne Kette mit dem Kreuz. An der Hüfte hängt ein schwarzes Kampfmesser in einem Holster. Ihr Gesicht ist dunkel Geschminkt. Die anderen hier, scheinen sich an ihrer Anwesenheit nicht zu stören... oder sie meiden die junge Frau einfach.

But I don't want to be, I don't want to be the one
I will never be, I will never be the one
Don't bring her down
Don't bring her down, down, down
Don't bring her down
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Spook » 19 Nov 2015, 23:36

Es war kein Zufall, dass er hier vobei ging, an der Kellertür der Hölle. Seine Leute hatten ihm nicht genug erzählen können, hatten es mehr beiläufig erwähnt, aber immerhin genug, um von der nächtlichen Routinewanderung ein paar Häuserblocks abzuweichen.

Als er das erste Mal der finsteren Bar näherte, entzog er sich der Wahrnehmung seiner Umgebung, bevor er vor der Türe stehen blieb, auf der anderen Straßenseite. Von dort betrachte er seinerseits sehr aufmerksam mit verschränkten Armen die Motorräder, zählte sie, betrachtete die beiden Türsteher und verzog nicht ganz glücklich den Mund, als hätte er eine Meinung zu Bikern, die er gerade wohlweislich für sich behielt. Wie seine Schritte und seine generelle Anwesenheit.

Seine Schritte, die ihn näher zur Tür führten, jeder davon bedacht gesetzt. Er wartete geduldig, schräg versetzt zu den Aufpassern und betrachtete zusammen mit ihnen den nächsten, der die Hölle durch die Kellertür betreten wollte. Diesem....schloss er sich dann einfach an.

Seine Schritte wurden nicht weniger vorsichtig hinter der Tür, wo die raucherfüllte Luft zum Schneiden war. Er blieb kurz neben der Tür stehen, sah sich um, ließ den Blick über die bärtigen Kuttenträger und die anwesenden jungen Frauen gleiten und seine Nasenflügel zuckten unwillkürlich unter dem schwarzen Stoff, der sie verbarg. Sobald sich ein Weg zwischen den Menschen öffnete, ging er vorsichtig in Richtung der Bar, blieb neben dieser stehen, an einer Stelle, an der es nicht auffiel, wenn dort...niemand war....und wandte sich dann wieder um, um die versammelten Biker von der anderen Seite zu betrachten. Ihre Gesichter. Lauschte einige Momente ihren Geschichten. Suchte nach etwas, das nicht zu dem passte, was er an Bikergangs schon mehr als zur Genüge gesehen hatte. Etwas, das etwas aus dem Rahmen fiel.

Darum blieb sein Blick, als er sich umwandte, an der jungen Frau in der dunklen Ecke unweigerlich etwas länger hängen. Ihre Art, dort zu sitzen unterschied sie auffällig von den anderen Frauen in diesem Laden, genauso wie die Art, wie man nicht mit ihr umging. Leicht legte er den Kopf schief, als würde ihr Anblick so mehr über sie offenbaren...oder er zumindest der Dunkelheit, in der sie saß, ein paar Details mehr abringen können. Dann...nachdem er mehrere lange Momente nur beobachtet hatte, wandte er sich wieder von ihr ab und machte sich daran, die Bar genauso ungesehen zu verlassen, wie er sie betreten hatte.

In der Absicht, beim zweiten Auftritt etwas sichtbarer zu sein.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 20 Nov 2015, 15:57

Vierzehn Motorräder sind es und um das Klischee abzurunden nur ein Typ Motorrad. Chopper. Alle Maschinen sind weder neu noch sauber, aber sie scheinen gut instandgehalten zu werden. Alle tragen sie schwarze Farbe auf ihrem Blechkleid und weisen deutliche Gebrauchsspuren auf. Die Biker zu den Motorrädern sind leicht zu erkennen, alle tragen kein offensichtliches Emblem auf ihren Kutten oder irgendein anderes Abzeichen. Vielleicht sind es Nomads … also Nomaden. Die Truppe scheint gerade erst angekommen zu sein. Gerufen oder aus freien Stücken ist nicht zu sagen. Vielleicht sind sie nur auf der Durchreise. Wer weiß das schon. Sie tragen alle Schusswaffen, meist in Holstern, Schrotflinten, Messer und/oder Knüppel sind auch zu sehen. Aber Grundsätzlich nichts, was in den Slums verwunderlich ist. Gewalt ist hier an der Tagesordnung, fressen oder gefressen werden. Aber auch andere sind in der Bar. Raue Gesellen, die hier öfters verkehren. Aber keiner der Anwesenden macht den Eindruck als würden sie sich gleich gegenseitig zerfleischen wollen. Es wird sogar gefachsimpelt … über Motorräder natürlich … Die Frau in der Ecke macht nichts weiter, als entspannt dazusitzen, auch ihre Kleidung weißt keinerlei Abzeichen auf. Ab und an nimmt sie einen Zug von der Zigarette oder kippt einen Tequila hinunter. Sie wirkt irgendwie anteilnahmslos, obwohl sie jeden Neuankömmling genau betrachtet. Und so mag es ihm vielleicht auch so vorkommen, dass sie ihn direkt anschaut, obwohl er verdunkelt die Bar betritt … Einbildung?
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Spook » 26 Nov 2015, 10:44

Einbildung...? Der direkte Blick zu ihm war noch ein Grund, sie genauer in Augenschein zu nehmen, aber da sie ihn nicht weiter beachtete, obwohl er sie musterte, musste es wohl...tatsächlich Einbildung gewesen sein. Oder? Als er sie einen Tequilla kippen sah, schüttelte er den Kopf, als sei das der Beweis dafür, dass es Einbildung gewesen sein musste. Also ging er wieder, sobald jemand die Türe öffnete und er unauffällig anschließen konnte und verschwand draußen um die nächste Ecke.

Repeat.

Diesmal mit dem menschlichem Gesicht unter der anderen Maske, der aus Stoff. Er näherte sich der Bar diesmal mit fast schlendernden Schritten, die Sohlen der alten Kampfstiefel schleiften ein bisschen über den Boden, als wären sie zu schwer. Oder als hätte er es wirklich nicht eilig und wäre in Gedanken wo anders. Die Motorräder wurden im Vorbeigehen flüchtig gemustert, als hätte er sie noch nie gesehen bevor er zu den Türstehern sah und die Hände vorsichthalber halb hob, die leeren, behandschuhten Handflächen nach außen, zu ihnen. Er tat das so locker, als wäre es gleichzeitig als Winken zu verstehen, aber auch als Hinweis, dass er trotz Vermummung durch die schwarz-verwaschene Sturmhaube nicht vorhatte irgendjemanden zu überfallen. Da war zwar eine Pistole im Halfter unter dem schwarzen, abgerissenen Parka, über dem Hoodie, aber er trug keine direkt einsatzbereite, sichtbare Waffe. Man musste ja kein Missverständnis provozieren und dieses wäre seiner Meinung nach ziemlich wahrscheinlich gewesen. Auch wenn ein Ein-Mann-Überfallkommando schon einigen Größenwahn erfordert hätte. Aber Wahnsinn war hier draußen ja nun keine Seltenheit, sondern eher die Regel.

Mit dem nächsten Schritt hob er die rechte Hand langsam weiter zur Sturmhaube und zupfte am Saum, als wollte er sie schon abnehmen, ohne es zu tun. Vielleicht war das auch eine Form von...an die Hutkrempe tippen. Ohne Hut.

"Hey...", nickte er dann den beiden Männern vor der Tür zu, so ruhig und locker, wie er eben gegangen war. Und so wie er klang, schien er zu lächeln: "Ich wohne hier in der Gegend und wollte mal Hallo sagen." Dabei hatte er offenbar keinen Kuchen dabei. "Ich bin Jack Rabbit.", stellte er sich vor und sah von einem Türsteher zum anderen, wohl mit der ungestellten Frage nach den Namen. Er hob die rechte Hand und machte Anstalten, sie einem von beiden zu reichen.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 26 Nov 2015, 12:55

Es sind gefährliche Zeiten und wenn da eine Gestalt auf einen zu schlendert, die ihr Gesicht unter einer Sturmhaube versteckt. Kommen einen viele Gedanken, Spinner, Verbrecher, Schläger … Terrorist? Aber wenige Gedankengänge tragen etwas Sympathisches über die vermummte Person mit sich. Und so mag es ihn vielleicht nicht verwundern, dass die beiden Typen vor der Bar ihn nicht mit einem freundlichen Lächeln begrüßen, sondern mit den Läufen ihrer Schrotflinten. Die eine ist eine handelsübliche Pumpaktion und die andere eine Doppelläufige, mit Klappmechanismus zum Nachladen, beide sind jedoch abgesägt, um sie leichter verstauen zu können. Bei einer solchen Begrüßung sollte man lieber in einem angemessenen Abstand stehen bleiben, denn jeder weitere Schritt, könnte ein nervöses Zucken im Finger am Abzug auslösen.

Bei seinem ersten Besuch, wirkten beide, etwas Müde und abgespannt. Sie sind nicht die üblichen Rausschmeißer der Bar. Normalerweise übernehmen das der Wirt und ein kräftiger und dicklicher weißer mit Glatze. Sie gehören zu den Bikern. Jetzt jedoch sind sie hochgradig wachsam und in ihren Augen funkelt es leicht. Man kann ihnen ansehen, dass sie keine Sekunde zögern würden den Fremden umzunieten und an einem anderen Ort, hätten sie es vielleicht schon längst getan. Vielleicht sogar schon, wenn er auf der anderen Straßenseite seinen Müll rausgebracht hätte. Aber heute, haben sie entweder ihren gnädigen Tag, oder haben einfach keine Lust auf Ärger. Beide tragen halbautomatische Pistolen in Schulterholstern unter ihren Jacken und der mit der Pumpaktion hat sogar noch ein Messer an seinem Gürtel. Sie lassen Spook jedoch reden und während der mit der Doppelläufigen, ein nervöses Augenzucken bekommt und es für einen Moment so ausschaut als würde er dem Karnickel am liebsten das Fell über die Ohren ziehen, senkt der andere seine Pumpaktion ein wenig.

Sie befindet sich noch immer auf Spook gerichtet, aber wenn er jetzt abdrücken würde, würde es kein Loch in dessen Brust reißen, sondern lediglich die Kniescheiben wegfetzen. Er spuckt etwas bräunlichen Rotz aus und lässt seine Kieferknochen, beim Kauen auf dem Tabak hervortreten. Er mustert den vermummten vor sich einen Augenblick, bevor er dann antwortet, etwas Spucke hängt noch in seinem Bart und seine Zähne haben eine bräunlich gelbe Verfärbung. „Wir sind nicht von hier.“ Sagt er dann mit rauchiger Stimme. „Wenn du Freunde suchst musst du reingehen.“ Sein Blick verändert sich für einen Augenblick, als dieser stumm anfügt: Aber wenn du Ärger willst, dann kannst du ihn auch hier haben …
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Spook » 26 Nov 2015, 13:53

Die Hände blieben vorsichtshalber gehoben, um Löcher in der Brust oder fehlende Knie zu vermeiden. Eine davon bewegte sich dann langsam und ruhig zu seinem Gesicht, um dann die Maske nach vorne runterzuziehen. Wobei er dabei offensichtlich darauf achtete, dass die Kapuze blieb, wo sie war und auch darauf, dass man von hinten, von der anderen Straßenseite, von seinem Gesicht nicht all zuviel sehen konnte. Oder einfach darauf, dass niemand außer den beiden Männern direkt vor ihm davon viel zu sehen bekamen.

Ohne die Maske fiel ihm jetzt schwarzes Haar in die eine Hälfte des Gesichts - wenn man darauf achtete, nicht ganz so wirr, wie es hätte sein können. Aber andererseits war es dunkel und der Schatten der Kapuze konnte es auch anders erscheinen lassen. Das nicht verdeckte graue Auge blickte fragend zwischen den Bikern hin und her, dann nickte er: "Ok...danke..." Er schien schon weiter fragen zu wollen, biss sich dann aber auf die Unterlippe und verzichtete wohl aus dem einen oder anderen Grund darauf, sondern öffnete die Tür, um dieses Mal sichtbar in der Bar zu verschwinden.

Da er darauf gefasst war, schob er die Kapuze in den Nacken, als er eintrat, und sah sehr direkt in die dunkle Ecke, in der die Tequillatrinkerin saß. Oder zumindest eben gesessen hatte. Ein, zwei Augenblicke lang, in denen er mit der anderen Hand die Maske in die Jackentasche stopfte.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 26 Nov 2015, 16:08

Der Sprecher spuckt noch einmal auf den Boden, eine durchaus abwertende Geste, wenn sich da nicht wieder die Hälfte des ausgespuckten Tabaksaftes in seinem Bart verfangen würde. Die beiden lassen ihre Waffen sinken, aber verfolgen den Nosferatu bis er im Inneren der Bar verschwunden ist. Dann lehnen sie sich wieder an die Wand. Ein klein wenig kann man in ihren Gesichtern Enttäuschung erahnen. Schließlich steigt drinnen die Party und sie müssen hier draußen rumstehen … das ehemals vermummte Karnickel auszustopfen, hätte zumindest etwas Abwechslung gebracht.
Im Inneren hat sich nichts verändert. Die Biker sind wie gesagt leicht von den anderen Besuchern zu unterscheiden. Und für den Augenblick scheint, trotz Alkohol, Drogen und vorhandenen Waffen, eine entspannte Atmosphäre zu herrschen.

Die offenbar junge Frau sitzt noch immer an dem Tisch und kippt einen Tequila nach dem nächsten, wenn die Flasche neu war, so hat sie bereits die Hälfte von dem Zeug intus. Die Zigarette wurde durch einen Zigarillo ersetzt und ab und zu werfen die Männer ihr den einen oder anderen Blick zu, denn sie ist zwar nicht so hübsch wie ein Model, aber dennoch ansehnlich. Ihre Aufmerksamkeit haftet sich sofort die eintretende Person und sie Mustert ihn eindringlich und kurz nur, zuckt es um ihre Mundwinkel. Wohlwollend könnte man das als Versuch eines Lächelns interpretieren. Das leere Schnapsglas wird neben die Flasche abgestellt und sie zieht genüsslich an dem gedrehten Tabak. Ein Ritual ohne Eile, den neuen Besucher hingegen entlässt sie nicht aus ihrer Aufmerksamkeit …
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Spook » 26 Nov 2015, 23:27

Der Blick des neuen Besuchers haftete noch einen weiteren Moment auf ihrem. Er zog nur einen Hauch fragend die Brauen hoch, bevor seine Mundwinkel sich auch zu einem Lächeln verzogen. Dann setzte er sich wieder in Bewegung, ließ den Blick dabei aber nochmals flüchtig über die anderen Gäste gleiten, während er mit zumindest scheinbar ruhigen Schritten zur Bar ging. Die Biker und die Einheimischen. Die Blicke der Männer, die ab und zu der Frau in der Ecke galten. Ruhig für jemanden, der nicht sichtbar bewaffnet war und schmaler als der Durchschnittsbesucher dieser finsteren Bar.

Er ließ sich ein Glas Jack Daniels geben, bezahlte und sah ebenfalls wieder schräg in die dunkle Ecke, um sich immer noch beobachtet zu finden. Ohne weitere Verzögerung verließ er die Bar wieder um sich mitsamt dem Glas, das er zwischen seinen Fingern drehte, auf den Weg dorthin zu machen.

Spook war keineswegs begeistert, die Männer damit alle in seinem Rücken zu haben, aber abgesehen davon, dass er die Schultern etwas zurückzog, gab es nichts, was darauf schließen ließ. Stattdessen bogen sich seine Mundwinkel wieder zu einem Lächeln, einer mehr als der andere. Die kleinen, silbernen Ringe in den Wangen schoben sich dabei minimal zusammen. Die Frage, die eben an der Tür kurz über seine Miene gehuscht war, war jetzt deutlicher in seinem Blick zu lesen. Allerdings sah sie nicht unverwandt an, sein Blick sprang schnell und ein bisschen zu aufmerksam über den Rest der Ecke, suchte nach Hintertüren, Türen zu Toiletten, Fenstern...Notausgängen. Nur für den Fall.

Dann blieb er auf Höhe ihres Tisches stehen, lehnte sich gegen die Wand, und schwenkte das Glas leicht in der Hand, so dass man das leise Klacken der Eiswürfel gegeneinander fast hören konnte, wenn die Musik aus der Jukebox das nicht übertönt hätte. Er schien aber weder der Musik noch dem Inhalt des Glases wirkliche Beachtung zu schenken:

"Die scheinen alle Angst vor dir zu haben,...?", fragte er mit einer rauhen, etwas heiseren Stimme. Es war eigentlich eher eine Feststellung als eine echte Frage - obwohl da eine Frage mitschwang, die gar nicht ausdrücklich gestellt wurde. Zumindest noch nicht. Er selbst sah nur mit einer gewissen Neugier zu ihr...als würde ihn das tatsächlich wundern. Angst schien er gerade keine zu haben.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 27 Nov 2015, 10:38

Er macht keinen Ärger und das scheint den Männern hier zu genügen. Neben der Bar befindet sich die einzige weitere Tür, außer dem Ein- und Ausgang. Brandbestimmungen, Fluchtwege und Notfallpläne? Vielleicht erinnert man sich daran, aus einer längst vergangenen Zeit. Hier konnte man froh sein, wenn der klebrige Holzfussboden schmutzig genug ist, damit kein Feuer zum Holz vordringen kann … oder das die Drinks mit so viel Wasser gepanscht sind, dass man damit Problemlos ein Feuer löschen könnte. Die andere Tür befindet sich neben der Bar und sofern man hindurchtritt kommt man in einen fast 2 Meter schmalen und 5 Meter langen Flur. Linker Hand befinden sich zwei Türen die zu den Toiletten führen. Rechts eine Tür an der „Office“ und am Ende tatsächlich eine Tür über der „Exit“ steht. Die ist allerdings mit einer dicken Eisenkette verschlossen und somit als Notausgang nicht wirklich geeignet. Ein Brandschutzbeauftragter, hätte hier wahrlich seine Freude.

Da niemand weiteres hereinkommt, kann sie sich gänzlich auf den Neuankömmling konzentrieren. Interessiert beobachtet sie seine Schritte, wie er das Glas Whisky kauft, seine Körperhaltung als er sich die Männer in seinem Rücken bewusst wird. Sie versucht nicht ihre Blicke zu verbergen, ungeniert offensichtlich betrachtet sie ihn. Als er vor ihr zum Stehen kommt und sich an die Wand lehnt, wendet sich nur kurz ihren Blick ab und greift nach der Flasche, um das Schnapsglas erneut zu füllen. Dann erhebt sie sich in einer fließenden Bewegung. Athletisch und kraftvoll, ist der Körper unter dieser vielen Kleidung, er hat Teile davon bereits gesehen … beim Basketballspiel …

Sie kommt ihm nah, sofern er es zulässt. Fast schon eine intime Nähe. Ihre Lippen an seinem Ohr. Wenn er zurückzuckt, würde sie trotzdem zu ihm sprechen, so oder so kann er ihren vom Alkohol und Tabak geschwängerten Duft wahrnehmen. „Und dabei bist du es, vor dem sie sich fürchten sollten…“ flüstert sie ihm zu. Eine Frage, eine Feststellung? Es liegt in der eigenen Interpretation. Sie zieht sich wieder etwas zurück, um ihn genauer zu betrachten. Sie grinst leicht, eine Mischung aus Wissen und Gefahr. Kurz stößt sie mit ihrem Schnapsglas gegen sein Whiskyglas, bevor sie den Tequila mit einem großen Schluck runterkippt. „Zu Schade, dass die Eiswürfel einfach schmelzen und den Whisky verwässern werden mein toter Freund.“ Ihre Worte sind weiterhin nur so laut gesprochen, dass ausschließlich er sie hören kann.

Dann löst sie sich von ihm und kehrt an ihren Platz zurück, das Schnapsglas stellt sie neben die Flasche und setzt sich hin. Es folgt eine einladende Geste und ein sachtes Nicken, welches diese unterstreicht. Sie fordert ihn auf sich zu ihr zu setzen. Die ganze Zeit, entlässt sie ihn nicht aus ihrem Blick. Auch nicht, als sie der Routine eines Rauchers folgt. Den Tabak an die Lippen führen, den Rauch tief in sich einatmen, für eine Sekunde die Wärme in den Lungen behalten, bevor diese wieder über die Lippen hinaus gleitet …
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Spook » 28 Nov 2015, 01:02

Der Impuls zurückzuzucken war da, aber alles, was davon nach außen drang, war ein Zusammzucken der Brauen, das Zucken der Wangenmuskulatur, der Lider, die sich verengten, als der Blick ihr in den Augenwinkel folgte, soweit es ging, ohne den Kopf zu drehen. Andererseits machte er auch keine Anstalten, ihr irgendwie näher zu kommen, als sie ihm kam. Noch näher. Um so cool zu sein, musste man wohl schon wirklich kalt und tot sein, oder?

Auf die Aussage, oder Frage sagte er zunächst nichts, zog nur die Brauen hoch. Vielleicht war er doch mehr damit beschäftigt, dass sie ihm ins Ohr flüsterte, als was sie flüsterte? Er beobachtete sehr genau, wie sie ihren Tequilla kippte, als wollte er herausfinden, wo der Trick war und ob das ein Trick war.

Nachdem sie zum Tisch gegangen war, glitt sein Blick unter den längeren Strähnen unauffällig zu den Einheimischen und den Bikern, die sich so fern von dieser Ecke gehalten hatten. Einen Moment später stieß er sich von der Wand ab, um ihr zu ihrem Tisch zu folgen, einen Stuhl mit der freien Hand so zu drehen, dass er mit dem Rücken zur Wand saß und er, wie sie, die Tür sehen konnte, wenn er wollte. Das Whiskyglas wurde auf den Tisch gestellt und über den Tisch geschoben. Zu ihr.

"Stimmt, wäre eine Schande, wirklich." Dann zog er die Hand wieder zurück, lehnte er sich zurück, den Kopf gegen die Wand, und betrachtete sie sehr aufmerksam von der Seite. Der schwarz verhüllten Zeigefinger der rechten Hand tippte gegen die halb leere Tequillaflasche: "Gibt es einen bestimmten Anlass, sich zu betrinken?" Es war nicht ganz klar, ob er einen erfreulichen Grund annahm oder einen unerfreulichen. Es war aber sicher nicht die einzige Frage, die sich ihm stellte. Aber vorerst die einzige, die er aussprach.
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