Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)


Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Rafael » 18 Jan 2016, 21:17

Bis die drei Schläger außer Sicht sind, schweigt Rafael. Was dies mit dem Anderen anrichtet, scheint ihm gleichgültig zu sein. Als sie verschwunden sind, nimmt er den Finger vom Abzug und tritt einen Schritt zurück.

"Ich sehe davon ab, deine Eingeweide auf der Straße zu verteilen, weil ich denke, dass du nützlich sein kannst. Willst du nützlich sein oder möchtest du gleich - verschwinden?"

Er verbreitet eine Nonchalance, als wäre es das Natürlichste auf der Welt, sich gegenseitig zu bedrohen und danach mit einer Waffe in der Hand herum zu wedeln. Irgendwie wirkt er im Moment in keinster Weise bedrohlich, aber damit irgendwie gefährlicher als vorher. So, als wäre die Waffe nur ein grobes Werkzeug für eine unmittelbare Arbeit.

"Natürlich ist da noch die Frage, was wir den anderen erzählen sollen, was hier geschehen ist. Wie heißt ihr beide eigentlich?"

Bei dieser Frage werden ausdrücklich beide durch Hinwendung angesprochen, so, als betrachte Rafael sie als gleichwertig in diesem Gespräch.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 19 Jan 2016, 11:05

Was für eine Frage … Scheiß auf nützlich sein … natürlich wollen die beiden gerade ansetzen, um sich auch aus dem Staub zu machen, als Rafael nach ihren Namen fragt. Und so halten beide in ihrer Bewegung inne und lassen ihre Schultern sinken. Der Rädelsführer blickt wieder zu Rafael, versucht ihm aber nicht ins Gesicht zu sehen. Für einen Außenstehenden mag es den Anschein haben, als würde der Bubi gerade einen mächtigen Anschiss kassieren und deswegen verschämt nach unten wegsehen. „Ich bin Lucas und das ist David.“ Sagt er dann und deutet auf seinen Kumpel … der offenbar auch eigentlich lieber ganz woanders wäre …
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Rafael » 20 Jan 2016, 22:38

"Offensichtlich wollt Ihr weg. Na gut. Lucas, einen schönen Abend noch, wenn wir uns wiedersehen, schaffen wir das vielleicht in einer freundlicheren Atmosphäre.

David, hättest du noch einen Augenblick Zeit? Du kannst ihm danach auch seine Waffe wieder bringen."


Nachdem er den einen Ganger verabschiedet hat, wendet er sich demonstrativ dem zweiten zu. Besagte Waffe hängt locker am langen Arm und sieht nur noch wie ein Stück Metall aus, nicht mehr wie eine todesbringende Mechanik.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 21 Jan 2016, 10:16

Lucas geht ein paar Schritte nur um dann stehen zu bleiben und zu David zu sehen. Einen kurzen Augenblick zögert er, bevor er langsam weitergeht … seine Art wie er sich bewegt lässt keine Zweifel, dass es ihn nicht behagt seinen Freund zurück zulassen. Aber noch weniger behagt ihn die Nähe zu dem Fremden.

David bleibt stehen und hebt seinen Kopf leicht. Jetzt, ohne das Tuch vor Mund und Nase und ohne die Schatten der Cappi, vom nahen, kann Rafael unter dem Dreck ein Gesicht erkennen, was vielleicht schon Zuviel gesehen hat. Zuviel von allem. Krieg, Leid, Hunger, Schmerz. David ist kaum mehr als 17 Jahre alt und unter dem Dreck findet sich eine Ansammlung ausgeprägter Pubertätsakne.

Davids Augen huschen über die Gestalt von Rafael, aber er vermeidet es ihm ins Gesicht zu sehen. Er ist merklich hin und her gerissen …Angst und Furcht gegen Faszination und Neugier … er tritt verlegen von einem Fuß auf den nächsten… Es verfestigt das Bild eines Mannes, der zwei Teenager zur Räson ruft…
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Rafael » 21 Jan 2016, 19:36

"David, erklär' mir doch kurz, was deine Aufgabe vorhin war. Du standest nahe bei Lucas, warst sein Unterstützer, oder?"

Rafael spricht überraschend sanft. Nicht freundschaftlich, nicht verführerisch; er schafft es, seine Stimme zu einer Lage zu formen, die einem Beichtvater zur Ehre gereichen würde. Sonor, beruhigend, väterlich, aber weder einengend noch mit dieser Beflissenheit überanstrengter Sozialarbeiter.
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 22 Jan 2016, 11:27

Er nickt … aber sagen tut er nichts, seine Kehle wirkt zugeschnürt. Als würde dieses Nicken, Rafaels Annahme bestätigen. Er hat Lucas unterstützt. Davids Verhalten ändert sich nicht, verlegen tritt er von einem Fuß auf den anderen. Erinnert an einen Schüler, der zum Rektor gerufen wurde, weil er den Unterricht gestört hat oder jüngere Schüler um ihr Pausengeld erleichtern wollte. Aber dies hier ist kein Schulgebäude einer friedlichen Vorstadt und David wohl auch kein Kind aus behütetem Elternhaus. Dies hier sind die Slums und das Überleben in ihnen eine harte Schule. Aber es scheint so als hätte Rafael diese harte Schale des Möchtegern Gangers umgangen und die verletzliche Seite des Jungen gefunden … im Grunde sind sie alle Menschen, mit ihren Träumen, Wünschen, dem Herzschlag, den Leben …
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Rafael » 22 Jan 2016, 18:40

"Hmm, nein. Ich denke, ich werde diese Pistole behalten. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass jetzt, wo keine Bedrohung herrscht, nur mehr meine Stimme zu hören ist. Aber manchmal irrt man sich eben."

Er zuckt deutlich genug mit den Schultern, dass sich der ganze Mantel bewegt. Es ist langsam, mehr ein Heben, bedächtig, bedeutsam.

"David, überlege dir, ob du dein Geld nicht vielleicht anders beschaffen möchtest. Der nächste große Fisch wird die Hälfte von euch sofort erschießen und die andere Hälfte in seine Dienste drücken. Macht euch lieber anderweitig nützlich. Wenn ihr Arbeit wollt, findet ihr schon jemanden, der euch nimmt, aber versucht es nicht alleine."

Mit einer Handbewegung gibt er ihm zu verstehen, dass er seinem Freund folgen kann.

Er würde ihnen hinterhersehn, wie sie sich verdrücken, das Glas Moonshine aufnehmen, welches er so sorgsam deponiert hat und mit Esteban ins Auto steigen. Für die nächsten zwei Blöcke wären sie beide wachsamer als gewöhnlich, aber dann würden sie sich entspannen. Ihr Gespräch - wird das Auto nicht verlassen...
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Re: Cellar Door [Slum: East Garfield Park] (Offen)

Postby Oliver » 25 Jan 2016, 13:30

David nickt nur und rennt dann, so schnell ihn seine Füße tragen, um die nächste Häuserecke. Seine Gedanken rasen noch immer, Furcht umklammert seinen Geist. Seine Schritte tragen in weit in die dunkle Gasse hinein ohne langsamer zu werden. Sein Blick geht hektisch nach rechts und links in die Dunkelheit, er sucht seine Freunde. Wagt es aber nicht zurück zu sehen, aus Angst er könnte Rafael erblicken. Er springt über Müll, Unrat und allerlei Schrott. Sein Herz rast und sein Atem geht schwer. Er hört noch das Auto, aber die Dunkelheit hat ihn schon gänzlich umschlungen. Dann bleibt er auf einmal wie erstarrt stehen, als er die nächste kleine Gasse passiert und schaut mit aufgerissen Augen hinein.

Lucas und die anderen drei knien vor einer Gruppe dunkel gekleideter Männer. Die Gesichter der Männer sind weiß bemalt … er kennt diese Gruppe … El cráneo ... die Totenschädel... "¡¡¡ese!!! ¿qué pasa?“ Erklingt es auch gleich, als einer der Männer ihn erblickt. Ein kleiner Kerl mit einem Ratten ähnlichen Gesicht und einem schwarzen Irokesen Haarschnitt, sein Gesicht ist mit einem Totenkopf geschminkt. Er dreht sich zu David um und geht ein paar Schritte auf ihn zu.

David taumelt zwei Schritte zurück und greift in seinen Hoodie, dort wo er schon die ganze Zeit die alte Tec 9 versteckt hatte … doch er schafft es nicht mal die Waffe ganz aus seinem Hosenbund zu ziehen, als bereits zwei bellende Schüsse die Stille der Gasse zerreißen. Die Kugeln treffen Davids Brust und seine Beine verlieren die Kraft und er sackt tödlich getroffen zusammen.

Der totenschädelgesichtige Irokese zuckt bei den Schüssen kurz zusammen und dreht sich dann wieder zu der Gruppe um. Lucas steigen die Tränen in die Augen, als er Davids Leblosen Körper sieht und hält sich seine gebrochene Nase. Der Schütze, lässt die verchromte 9 Millimeter sinken und stellt sich vor Lucas. Es ist ein großer Kerl mit Kahlem Kopf. Der Totenschädel ist bei ihm nicht einfach nur mit Farbe aufgemalt, er ist mit einer Nadel und Tinte unter die Haut getrieben worden. Er trägt einen schwarzen Nadelstreifen Anzug über einem weißen Muskelshirt und schwere Goldketten hängen um seinen Hals.

„So Amigo …“ beginnt er mit einer grollenden Stimme „Und jetzt, erzählst du mir alles …“
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