Wenn man das Rot bei einem zwei Meter großen Hünen, mit kahlen Schädel und Muskelpaketen auf den Muskelpaketen gesehen hätte, könnte man durchaus eingeschüchtert werden. Man braucht ja nur an die starken Emotionen zu denken, die Wut, Zorn oder Raserei auslösen können. Und die daraus resultierenden impulsiven und aggressiven Reaktionen, können durch so einen zwei Meter Muskelprotz schon wahrhaft unschön werden. Wie er dann vor dir steht, sich aufgebaut hat, die Adern an seinen Muskeln hervortreten und sein Nasenflügeln bei jedem schnaubenden Atemzug beben. Aber bei mir? Bei mir wäre es vielleicht sogar putzig anzuschauen, wenn ich anfange mit den Füßen zu stampfen und mit den Händen zu zappeln, wie als wenn man die Geduld verliert, weil der Faden zum dritten Mal am Nadelöhr vorbei geschlüpft ist. Wobei wer ist sich da schon sicher, wozu ich in leidenschaftlicher Rage fähig bin. Miau?
Nun ja, zumindest bin ich als Ganzes noch immer sehr zurückhaltend, das schüchterne Lächeln zieren unverändert meine Lippen und meine Augen wandern zwischen Mister Baker und seinem Gesprächspartner hin und her. Erst als Mister Baker wieder das Wort ergreift und an mich richtet, sogar aufsteht um mir Platz zu machen, kommt etwas Bewegung in meinen Körper. Ich hebe nur leicht meine Hände, in einer freundlich ausschlagenden Geste. „Nein Danke.“ Sage ich dann auf die Frage hin, ob ich mich setzen und etwas trinken wollen würde. „Ich… ich wollte sie nicht unterbrechen.“ Füge ich hinzu. „Ich wollte nur eine Schachtel Zigaretten kaufen.“ Wieder dieses freundliche aber zaghafte Lächeln.
Ich nicke dann ganz leicht. „Ja, habe ich.“ Antworte ich, im angenehmen Tonfall, auf seine Nachfrage hin. „Es fühlt sich nicht mehr nach Urlaub an, wenn ich in meine Wohnung komme.“ Wie das halt so ist, wenn man umzieht und die ersten Nächte in den neuen Räumen schläft, nachts die Toilette nicht findet und man das Gefühl hat irgendjemand räumt ständig die Küche um. Meine Augen wandern zwischen Baker und dem Mann neben ihm hin und her, als wolle ich auch ihn immer mit einbeziehen und nicht ausschließen. Was bei dem von Mister Baker gewählten Thema nicht so einfach ist. „Mit der Metro kenne ich mich immer noch nicht aus, ich fahre ja jetzt immer Taxi.“ Füge ich mit einem schiefen Lächeln an und scheitere wieder einmal gnadenlos daran witzig zu sein …