Greystone – Elysian [rumble in the...] offen

[Baker]

Nachdenklich rieb sich Baker über seien Dreitagebart, den versonnenen Blick weiterhin auf die Fremde gerichtet.

"Vielleicht..." Zweifel waren deutlich in seiner Stimme zu hören, war es Zufall oder nicht? Dann blickte er den "deutschen" an.

" Und Sie?" Was genau er meinte blieb offen, ziemlich interpretierbar aber velleicht lag das auch in seiner Absicht.

[Adam Krieg]

Schweigend und in ungerührter Haltung nahm der Mann die Worte zur Kenntnis und ließ sie einen langen Moment einfach nur im Raum stehen. Sein Blick wanderte während dessen in aller Ruhe über das sich bietende Bild, blieb an der einen oder anderen Gestalt haften…

„Aber nicht doch….“

Löste er die Stimme mit einem amüsierten Ausdruck in der Stimme.

„….ich fühle mich bestens Unterhalten und mein Abend ist weit davon entfernt gerettet werden zu müssen.“

Die Mundwinkel hoben sich ein wenig an während er den zweitens Satz formulierte, die amüsierte Note seiner Stimme fand sich auch in den Fenstern seiner Seele wieder.

„…Was hält Sie davon ab es zu versuchen?“

Fragte er dann doch sehr direkt nach, auch wenn er seinen Gegenüber nach wie vor nicht ansah und seinen Blick weiter gerade aus gerichtet hielt. Die Art wie er es sagte mochte den ein oder anderen vielleicht den Eindruck gewinnen lassen das…

…aber vielleicht täuschte man sich auch?

[Baker]

Das Schweigen dehnte sich ein wenig aus, als er auf sein Glas blickte und den kreisenden Bewegungen des Bourbon folgte.

"Eigentlich nichts Bestimmtes..."

Dann wanderte sein Blick über den neben ihm Sitzenden zurück zu der Frau.

"... und doch sagt mir eine innere Stimme den Abend lieber ruhig angehen zu lassen."

Schön, dass der Fremde sich amüsierte, aber langsam wurde Baker etwas misstrauisch. Die scheinbar zufälligen Begegnungen häuften sich...

[Amber White]

Ich stehe einfach nur so da und lasse meinen Blick schweifen. Etwas abseits, am Rand habe ich mir einen kleinen Platz gesucht. Die linke Hand umfasst das rechte Handgelenk vor meinem Körper. Und wie ich so dastehe ist es auch kein Wunder, dass ich angesprochen werde, aber nicht so, wie man es eigentlich als Frau in solch einer Location erwartet. Er, der mir aufgeregt winkt und mir entgegen kommt, ist kleiner als ich. Trägt eine dieser lächerlichen Hosen die gerade so in Mode sind. Slim-fit der besonderen Sorte, ganz eng anliegender Stoff, aber der Hintern hängt auf halb acht. Dazu hat seine Hose die Musterung eines Leoparden. Sein haarloser und gut trainierter Oberkörper wird von einem hippen gelben T-Shirt mit irgendeinem angesagten Designer als Aufdruck nur im Ansatz verborgen. Ein auf gehauchtes Cap in derselben knall gelben Farbe. Auf gehaucht auch nur, damit seine kunstvoll zurecht gestylte Gelfrisur auch ja keinen Schaden erleidet. Ich denke dank drei Wettertaft aus der Tonne, sollte selbst ein Hurrikane dieser Frisur keinen Schaden verursachen. Dazu weiß gelbe Schuhe, mit Glitzersteinen besetzt …

„Schätzchen…“ beginnt er und wirkt etwas außer Atem. Sein Gesicht wird von einem sauber getrimmten drei Tage Bart eingerahmt, seine Brauen sind gezupft und er trägt Ohrstecker aus Platin in seinen Ohren. An seinem linken Handgelenk hängt eine genauso klobige wie teure Uhr. „Schätzchen…“ wiederholt er sich, als hätte ich ihn nicht beim ersten Mal schon gehört und zieht meine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gesicht. „Bitte noch zwei dieser riesigen Flaschen Champagner für mich und meine Freunde.“ Sagt er und strahlt mich dabei mit einem Lächeln an, was seine perfekten weißen Zähne präsentiert. „Ich… ähm… ich arbeite hier nicht.“ Antworte ich ihm mit einem leicht verwirrten Ausdruck im Gesicht. Er mustert mich von oben bis unten und fängt dann an zu lachen. Es ist ein schrilles und hohes Lachen, wirkt auf mich eher gekünstelt als alles andere. „Raoul.“ Ruft er und dreht sich dabei um, winkt einen seiner Freunde zu sich.

Raoul kommt auch gleich angesaust. Ähnlicher Typ, nur etwas größer und ohne Bart und Cap, dafür mit einem wirren Lockenkopf. Hose und Shirt sind recht identisch geschnitten nur zieht Raoul eine Pink weiße Farbkombination vor. Im Grunde ist das ganze ja nichts schlimmes, soll ja jeder tragen was er will. Auch Raoul hat gezupfte Augenbrauen und dazu so lange Wimpern, die jede Frau neidisch machen würden. Ein glattrasiertes Gesicht und seine Haut scheint so weich und rein. Er mustert mich aufmerksam und sein Blick wandert zwischen mir und seinem Freund hin und her. Dieser wischt sich theatralisch eine Träne aus dem Gesicht. „Die Kleine Arbeitet hier gar nicht.“ Berichtet er von seiner Entdeckung und japst dabei nach Luft, bevor er wieder zu lachen anfängt. „Die graue Maus kleidet sich freiwillig so.“ Raoul atmet tief ein und hält sich eine Hand vor den Mund, mit perfekt manikürten Nägeln. Ein langestoßendes „Neiiiin.“ Entfährt ihm, bevor er auch zu lachen anfängt.

Raoul steht so, dass er mein Gesicht für die Männer an der Bar verdeckt, aber dennoch dürften sie mitbekommen wie sich meine Fäuste ballen und mein Körper sich etwas versteift. Es scheint als würde ich gleich eine Faust in fremde Gesichter parken wollen. Raoul bemerkt wohl meinen Blick, den roten Schleier der Wut, der in ihm aufblitzt und lächelt entschuldigend. Dabei entblößt er ebenso strahlend weiße Zähne wie sein Freund. „Entschuldige Liebchen.“ Säuselt er und packt seinen Freund an der Schulter. „Du bist hübsch, etwas mehr Farbe in deinem Leben würde dir gut tun.“ Er lächelt noch immer und zieht seinen nach Luft ringenden und sich Tränen aus dem Gesicht wischenden Freund mit sich. Ich bleibe zurück und starre den beiden einfach nur hinterher … Jetzt dürfte sich Baker sicher sein, dass es sich um die selbe junge Frau handelt

[Adam Krieg]

Der „deutsche“ nahm einen Schluck von seinem Getränk während er den Worten des Fremden lauschte. Das amüsierte schien nicht aus seinem Blick weichen zu wollen und zeichnete sich in sachten Zügen auch auf seinem Gesicht ab. Bei den letzten Worten veränderte er die Haltung seines Kopfes ein wenig und musterte zum ersten Mal doch recht offen jene, welche sein „Nachbar“ schon etwas länger nicht aus dem Fokus seiner Aufmerksamkeit entlassen wollte.

Das amüsierte in den Stahlblauen Augen gewann Kraft…

„Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen….Sie hatten es schon einmal bei ihr versucht……“

So wie er es sagte hatte er es etwas widersprüchliches an sich, denn es klang zum einen irgendwie amüsiert, aber zum anderen war da etwas von einer nüchternen Feststellung zwischen den einzelnen Silben verborgen, dem eine Form von Überzeugung zu Grunde lag…..die….

„…..und sie hat Sie gnadenlos abserviert…“

Beendete er den Satz nach einer kurzen Pause.

„…Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg….Ich finde Sie sollten eher auf Sophokles hören, als auf die innere Stimme des Zweifels….denn lässt man sich erst einmal von dieser beherrschen, was bleibt einem dann noch?…und gerade in einer Zeit wieder dieser sollte man nicht verschwenderisch mit einem Gut umgehen von dem keiner mit Sicherheit sagen wie lange es noch existiert... “

Das Lächeln gewann ein wenig an Kraft…fast schon eine herausfordernde Note….aber ansehen, tat er seinen Nachbarn noch immer nicht…

[Amber White]

Etwas mehr Farbe in meinem Leben würde mir gut tun, blöde Idioten! Wenn man mich so anschaut, dann kann man ja richtig Angst bekommen … also wenn man sich vor kleinen Fäustchen und geworfenen Wattebäuschen fürchtet. Dennoch bin ich nicht wirklich lange wütend, denn das schüchterne Lächeln und meine zurückhaltende Art kehren rasch wieder zurück. Ich beschließe für mich die Bemerkung der beiden Männer einfach mal mitzunehmen. Vielleicht brauche ich tatsächlich etwas mehr Farbe in meinem Leben. Und während ich so meinen Gedanken nachhänge, bewege ich mich in Richtung der Bar. Und zwar ziemlich genau auf Mister Baker und seinen Gesprächspartner zu. Nicht eilig sondern ganz normal halt. Vielleicht wirkt es wie ein Kampf gegen die anderen Besucher. Denn die eilen an mir vorbei, ignorieren mich, übersehen mich. Ab und an werde ich angestoßen und ab und an, bekomme ich sogar eine Entschuldigung entgegengemurmelt, welches ich mit einem einfachen und freundlichen Lächeln quittiere.

Es dauert seine Zeit, bis ich mich zur Bar durch gekämpft habe und quasi direkt vor Mister Baker und seinem Gesprächspartner zum Stehen komme. Erst als sich keine andere Person mehr zwischen uns befindet, erkenne ich sein Gesicht. Der erstaunte Ausdruck in meinen Augen wird von einem stummen „Oh“ begleitet, nur um sich kurz darauf in ein „Verdammt, ich war unaufmerksam“ zu wandeln. Allerdings passiert das Ganze in zwei kurzen Wimperschlägen, was einem auch durchaus entgehen kann, wenn man nicht so genau hinsieht. Denn jetzt ist meine Ausstrahlung auch schon wieder in sich gekehrt. Und ich entsende ein dezentes und höfliches Lächeln in Richtung der beiden Herren. Immerhin bin ich offenbar unbewusst in einem unaufdringlichen Abstand stehen geblieben und nicht tollpatschig in ihr bestehendes Gespräch gestolpert.

[Baker]

An seinen Nachbarn gewandt richtete Baker seine Worte mit einem leisen Lächeln, das man schon fast heraushören konnte:

"Sie liegen sowas von daneben... und sagte Sophokles nicht auch, dass es nie Klugheit zeigt über seine Kräfte zu gehen?"

Als die junge Dame sich durch die Menge kämpft und schlussendlich vor den beiden steht, sieht Baker ihr entgegen, mustert vor allem ihre neue Frisur.

"Guten Abend, die Welt ist anscheinend ein Dorf wie man so sagt, Miss...? Steht ihnen gut die neue Farbe."

Tonfall und Stimmlage liessen nicht darauf schliessen das hinter dem Kompliment mehr stecken würde als höfliche Aufmerksamkeit und der Einstieg ins Gespräch. Vielmehr würde ein einfühlsamer Zuhörer vielleicht etwas väterliches in Bakers Tonfall finden, wie jemand der ein Mädchen vor sich sieht, aber auf Frauen steht... Und vielleicht schon selbst Kinder in dem Alter hat.

[Amber White]

„Schönen guten Abend Mister Baker.“ Meine Stimme klingt ruhig und freundlich, gerade laut genug, dass beide mich problemlos verstehen dürften. Danach folgt ein knappes begrüßendes Nicken in Richtung seines Gesprächspartners, gefolgt von einem weiteren „Guten Abend.“ an den Herren neben Mister Baker. Meine Körperhaltung ist schüchtern. Etwas hoch- und vorgezogene Schultern. Leicht gesenkter Blick, meine Hände vor meinem Körper. Die linke Hand umschließt das rechte Handgelenk, als wüsste ich sonst nicht wohin mit ihnen. In sich gekehrt, kann man meine Erscheinung wohl als Ganzes am besten beschreiben. Eine graue Maus.

Die Farbe steht ihnen… etwas mehr Farbe in deinem Leben würde dir gut tun… „Wie bitte?“ frage ich Mister Baker etwas irritiert. Und unter dem Schleier des verständnislosen Blickes, befinden sich rote Schatten. Es ist die Wut, die wieder für einen Wimpernschlag, unter der Oberfläche auftaucht. Wohl eher ein Wütchen, wenn man meine Erscheinung und das unsichere Lächeln bedenkt. Erahnen kann man sie auch nur so lange, bis ich mich erinnere, dass meine Haare schwarz und nicht mehr blond sind und er wohl darauf anspielt. „Achso … danke sehr.“ Mehr sage ich erst mal nicht. Smalltalk hat ja so seine Tücken und eigentlich, will ich ja auch gar nicht stören … eher so ein freundliches Hallo, wenn man jemanden kennt, anstatt ihn zu ignorieren und einfach weiterzugehen.

[Baker]

Da ist es wieder dieses schüchtern-freundliche Naturell, das ihn vor dem Museum so fasziniert und aus seinen düsteren Gedanken gerissen hatte. Gerade deshalb fiel ihm die kurze Störung in diesem Gesamtbild umso mehr auf, war das Wut gewesen... oder doch etwas ganz anderes? Wenn man sich so sehr daran gewöhnt hatte, in einer Welt des falschen Lächelns und verborgenen Messer zu wandeln, wie konnte man dann noch gänzlich ohne Misstrauen und Zynismus sein? Da war die Freundlichkeit der jungen Frau erfrischend gewesen, und doch... die neue Haarfarbe, die vermeintliche Wut unter der Oberfläche... vielleicht war ja etwas dran, dass Chicago die Leute "auffraß".

"Möchten Sie sich setzen, vielleicht etwas trinken?" Da die restlichen Plätze an der Bar belegt waren erhob Baker sich und bot ihr seinen an, ganz wie es die Höflichkeit gebot.

"Haben Sie sich gut eingelebt? Ich hatte damals den Eindruck sie wären etwas orientierungslos gewesen."

[Adam Krieg]

Mit einem Anflug von Langeweile im Blick nahm der „deutsche“ die Antwort des Fremden auf. Ob es an jener lag oder einfach daran das er dem nichts mehr entgegen zu setzen hatte, das er auf jegliche Erwiderung verzichtete, war vermutlich eine Frage der ganz eigenen Interpretation. Die „graue“ Maus nahm er zur Kenntnis, zumindest gezwungenermaßen als sie sich förmlich in sein Blickfeld drängte. Er nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas welches er noch immer in Händen hielt und verfolgte das kommende hin und her aus der Rolle des stillen Beobachters. Die „Unaufmerksamkeit“ der „grauen“ Maus bezüglich der mehr oder weniger direkten Frage seines „Nachbarn“ hinterließ für einen Lidschlag einen amüsierten Schatten in den stahlblauen Augen, doch so schnell jener zum Leben erwacht war, war jener wieder verstorben. Ein kaum vernehmbares nicken war die einzige Erwiderung des formellen Grußes zu der sich der Adam hinreißen ließ. Ansonsten schien er derzeit keinerlei Interesse seine schweigsame Haltung aufzugeben.

Warum auch immer…