Ich bemerke wohl das kurze Flackern von Enttäuschung in Amalias Blick, denn ich ziehe Nachdenklich meine Brauen für einen Wimpernschlag zusammen. Doch so schnell wie die Enttäuschung der Neugier wieder Platz macht, genauso schnell glätten sich meine Gesichtszüge wieder. Vielleicht mache auch ich mir den einen oder anderen Gedanken. Ich nicke ihr leicht zu und lächle sie dabei verlegen an. Ob ich ihr wirklich aufgefallen wäre … wer weiß, vielleicht wenn ich sie genauso unbewusst penetrant angestarrt hätte wie in der Pianobar eben … meine Gesichtsfarbe gewinnt wieder etwas an roter Farbe. „Es ist Nichts …“
Fange ich dann an, nur um wieder inne zu halten „Ich … ähm…“ ich suche die richtigen Worte und es dauert einen kleinen Augenblick, bis ich das was ich sagen wollte auch wirklich als einen Satz rausbekomme „Entschuldige bitte, es war unhöflich von mir dich so sitzen zu lassen.“ Eine Entschuldigung ist keine Frage. Aber vielleicht habe ich nicht vor in ein Fettnäpfchen zu treten und manchmal ist es besser Dinge … herunterzuschlucken … als sie einfach in die Welt hinaus zu plaudern. Hey, lange nicht gesehen, ich sehe du bist schwanger, herzlichen Glückwunsch!! … ich bin nicht schwanger … Stille
Die Leute, die an uns vorüber ziehen, haften mit ihren Blicken eher bei Amalia als bei mir. Ich gehe förmlich neben ihrem Glanz unter. Bewundern, gaffen, vielleicht wagt der ein oder andere sogar einen Spruch, in der Hoffnung, sie reagiert darauf. Wir kommen an einer weiteren Kreuzung an. Und ich schaue nach rechts und nach links. Ein orientierungsloser Ausdruck erscheint auf meinem Gesicht. „Hast du eine Ahnung wo wir sind?“ Frage ich sie, wir sind noch nicht wirklich weit gegangen, aber ich habe gerade offenbar keine Ahnung mehr wo wir sind … auf der Suche nach dem Ausgang in der Telefonzelle verlaufen … Gut, Chicago ist keine Telefonzelle … aber …