Howl at the moon (offen)


Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amber White » 26 Jun 2015, 15:36

Ich lasse sie reden, unterbreche sie nicht, so wie ich es das ganze Gespräch lang schon nicht getan habe. Ich höre einfach aufmerksam und ab und an nicke ich leicht. Eine höfliche aber kaum wahrnehmbare Geste, die lediglich signalisiert, dass ich ihren Worten folge. Als Sie sich entschuldigt, schüttle ich nur leicht meinen Kopf, als Verneinung ob ich ihre Ausführungen als Prahlerei aufgefasst habe. Dann kommt sie wieder auf Mister Baker zu sprechen und ich verziehe mein Gesicht leicht, ein irritierter Ausdruck entsteht, in der sonst so zurückhaltenden Mimik. „Nein.“ Weise ich ein Interesse an Mister Baker entschieden, vielleicht ein Tick zu entschieden, zurück. „Er ist mir dann doch etwas zu alt.“ Um meine Mundwinkel zuckt es leicht und verleiht meinem Lächeln einen verschmitzten Touch.

Der kurze Anflug meines Minenspiels schwindet aber sofort wieder und kehrt in die verschlossene Ausgangslage zurück. „Ich bin…“ kurz halte ich inne um mich dann zu korrigieren. „war Studentin.“ Ich komme somit auf ihre vorausgegangene Frage zurück. „Naja, eigentlich bin ich es noch, aber durch den Crash ist es ja gerade etwas chaotisch und somit kompliziert.“ Erkläre ich dann und scheine kurz zu überlegen, wohl ob sie das Fach wirklich interessiert und entscheide mich dann dafür es zu sagen „BWL - Dienstleistungsmanagement.“ Der Studiengang passt zumindest vom Klang zu meiner Person. „Im Nebenfach Französisch, wegen der Sprache.“ Was wohl die perfekte Aussprache ihres Namens begründet.

Kurz nur lasse ich das Gesagte zwischen uns stehen, bevor ich fortfahre
„Deine berufliche Beschäftigung klingt wirklich sehr Eindrucksvoll und ist bestimmt auch sehr interessant. Die vielen verschiedenen Kunstobjekte. Das Zusammenbringen von Verkäufern und Käufern.“ Es klingt irgendwie anerkennend, wie ich das so sage. „Das entschädigt gewiss für die stressige Zeit.“ Füge ich lächelnd hinzu während meine Augen von ihrem Blick gefesselt bleiben und sich keinen Millimeter bewegen. „Ist die Kunst auch dein Hobby?“ Frage ich, manche haben ja das Glück ihr Hobby zum Beruf zu machen.
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amalia Winter » 26 Jun 2015, 17:33

Amalia lächelt weiterhin und lauscht Ambers Ausführungen. Auf ihr Kommentar das ihr Baker zu alt wäre musste ich erneut schmunzeln. Auch das sie meine Angaben nicht als Prahlerei abtat war ein Punkt für sie. Erst als sie dann auf ihr Studium zu sprechen kam und die damit verbundenen mageren, späteren Berufschancen werde ich hellhörig. Ich mustere sie erneut. Dann antworte ich ihr mit freundlicher Stimme:

"Oh das mit deinem Studium tut mir leid. Nun ich weiß nicht ob du es beenden kannst oder nicht oder gar wie deine Chancen später stehen. Aber wie es der Zufall will suche ich derzeit eine stellvertretende Geschäftsführung. Es hätte mit Kunst zu tun und ich weiß nicht ob dir das liegen würde oder du dich dem gewachsen siehst. Aber du wärst abgesichert... Nicht zu erwähnen das wenn du in einem solchen Unternehmen stellvertretende Geschäftsführerin bist dir alle Wege offen stehen.... Tut mir leid das klingt alles so unmoralisch... Ich dachte nur nun es wirkte das du dir ein wenig unsicher über deine Zukunft bist und ich wollte eben helfen... Vergiss was ich gesagt habe ja? Ich wollte dir nichts aufdrängen..."

Amalia sah sie dabei mit strahlenden Augen an. Auch wenn sie gerade nicht genau wusste warum sie Amber dies lukrative Angebot machte sie schien wohl irgendetwas in ihr zu sehen. Dann als Amber auf ihren Beruf als Hobby zu sprechen kam fügte sie hinzu:

"Na ja ich male nicht oder sowas. Wie schon gesagt spiele ich recht gut Violine und ich zähle zu einer angesehen Kunstkritikerin und richte deshalb auch oft neben den Auktionen Kunstveranstaltungen aus. Aber das hast du vielleicht ja schon aus aktuellem Anlass mitbekommen. Mein Alttag ist recht vielseitig und auch wenn er anstrengend ist, so möchte ich auf keinen Fall die Kunst missen. Im Gegenteil ich versuche immer wieder Künstler zu helfen sich selbst zu finden und diese zu fördern. Aber wie gesagt ich wollte dich auf keinen Fall mit diesem Angebot überfallen, du kannst es dir ja überlegen."

Sie sah dabei Amber mit einem verschmitzten Ausdruck an. Sie mochte sie ihre zurückhaltende Art erinnerte sie an jemanden den sie vor langer Zeit einmal kannte. Dann sprach sie wieder mit heiterer Stimme gen Amber gewandt:

"Und du was ist mit dir, hast du Hobbys? Gibt es schon einen Mann in deinem Leben? Deine Eltern müssen bestimmt stolz auf dich sein. Lebst du auch hier in Chicago?"

Sie redete wie ein Wasserfall ihre strahlenden, smaragdgrünen Augen ruhten immer noch auf Ambers Gesicht.
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amber White » 29 Jun 2015, 11:19

Ich höre ihr zu und der Ausdruck in meinem Gesicht wirkt ein wenig irritiert als sie mir eine Stelle anbietet. Eine natürliche Reaktion, wer erwartet auch von einer frischen Bekanntschaft, die man gerade mal 30 Minuten kennt, in einer Pianobar ein Jobangebot zu erhalten. Dazu noch als stellvertretende Geschäftsführerin. Es dauert einen kleinen Moment, bis ich die Irritation abgeschüttelt habe und reagiere diesen Mal direkt in den Pausen, die sie mir hoffentlich lässt. „Danke, das ist sehr freundlich von dir und ein wirklich verlockendes Angebot.“ Sage ich dann und ihr Angebot ist mir offenbar wirklich unangenehm. „Aber ich komme schon zurecht.“ Und damit ist es dann wohl auch vom Tisch. Alles andere würde ja auch etwas komisch erscheinen…

Sie redet auch sofort weiter und überschüttet mich mit Fragen, scheint interessiert an meiner Person, mit ihrem verschmitzten Ausdruck und den strahlenden Augen, nur um Stille als Antwort zu erfahren. Mein Gesicht wird etwas ernster, etwas blasser. Es ist diese Art von Stille, vor der man noch fröhlich geplaudert hat, nur um dann scheinbar mit beiden Beinen voran in ein Fettnäpfchen zu springen. Man merkt es erst nach ein paar Augenblicken, an der Veränderung seines Gesprächspartners und es gibt keinen Zurück, denn gesagt ist gesagt und so ein Fettnapf ist verdammt klebrig.

Ich wende meinen Blick für genau diese Augenblicke, in dem die Stille zwischen uns erdrückend scheint, von ihr ab. Streiche mit ihm nicht ziellos umher, sondern fixiere die Tischplatte zwischen uns. Kein Fettnäpfchen … getroffen … sondern eine richtige Pfütze … Die Stille wächst immer weiter, greift nach uns, erstickt das Lächeln auf meinen Lippen. Doch dann hebe ich meinen Kopf wieder, sehe sie mit meinen blauen Augen direkt an, bevor meine klare und weiterhin freundliche Stimme entscheidet die Stille zu durchbrechen
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amalia Winter » 29 Jun 2015, 13:54

Amalia sieht Amber immer noch unverändert an. Immer noch ihre strahlenden Augen und dieses bezaubernde Lächeln. Auch als sie das Jobangebot höflich ablehnte, lächelte diese nur. Nun wahrscheinlich war es ihr einfach unangenehm aber zumindest würde sie nun wissen das es eine Stelle gebe falls sie selbst nicht zurecht kommen würde. Damit war das Thema für sie auch erst einmal vom Tisch. Erst als sie dann auf einmal blass im Gesicht wurde und ihr Gesicht sogar abwendete, wirkte Amalia verwundert. Als sie dann meinte das ihre Eltern Tod waren antwortete Amalia dann höflich ohne Lächeln in Gesicht zu Amber gewandt:

"Nun das tut mir leid. Das ist tragisch aber sterben müssen wir alle nun einmal, nicht? Darf ich Fragen was passiert ist?"

Würde es für Amber vielleicht taktlos und gefühlskalt rüber kommen so war das für Amalia das normalste der Welt. Sie hatte den Tod eben als festen Bestandteil des Lebens akzeptiert. Es war für sie etwas unvermeidbares und somit dachte sie nicht im Traum daran das es andere verletzten könnte. Dies war auch hier gar nicht ihre Absicht gewesen. Es war einfach nur ihre von Natur aus gegebene Neugierde. Erst am Schluss als sie sich an etwas zu erinnern schien, begann ihr Gesichtsausdruck sich zu verändern. Mitleid zu zeigen und sie fügte mit weicher, zarter fast liebevoller Stimme hinzu:

"Verzeih, ich wollte dich nicht verletzen, falls ich das getan habe. Ich hmm sagen wir ich hab einfach schon viel gesehen und gelernt manche Gegebenheiten zu akzeptieren. Das macht es für dich natürlich nicht umso weniger Schlimm und wer bin ich denn dir die Trauer absprechen zu wollen. Also wenn du nicht darüber reden möchtest ist das Ok für mich. Jedoch habe ich gelernt das reden manchmal hilft..."

Sie würde vorerst kein weiteres Wort sagen. Die Stille würde alles andere übernehmen. Sie war in ein Fettnäpfchen getreten und würde versuchen es wieder gut zu machen. Sie nahm ihre geschmeidige Hand und würde sie wie in einer zärtlichen, liebevollen Geste auf die Hand von Amber legen sofern diese sie lassen würde. Ihre Augen strahlten Hoffnung aus, während ihr Gesicht immer noch einen bemitleidenden Blick hatte.
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amber White » 29 Jun 2015, 14:49

Nein, das Lächeln kehrt nicht wieder zurück. Der Ausdruck auf meinem Gesicht ist eher … leer … keine Trauer, keine Freunde, keine Schüchternheit. Ich ziehe meine Hände zurück, entgehe somit ihrem Versuch ihre Hand auf die meine zu legen. Meine Lippen öffnen sich … „Warum?“ … ist das einzige was ich sage. Meine Stimmlage bleibt dabei unverändert. Warum was? Warum tut es ihr leid? Warum müssen wir alle sterben? Warum will sie Wissen was passiert ist? Einfach warum … es dauert einen langen Augenblick, in den ich sie einfach nur aus meinen hellblauen Augen anschaue.

Ich greife nach meiner Handtasche und meiner Schachtel Zigaretten. Ein Blinzeln folgt und das Lächeln kehrt zaghaft auf meine Lippen zurück- Es wirkt wie der schüchterne Versuch der Sonne, den Regen zu vertreiben.
„Es hat mich gefreut deine Bekanntschaft zu machen Regina.“ Beginne ich dann, nur um in einer fließenden Bewegung aufzustehen. „Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Geschäft.“ Und während ich so vor ihr stehe, sehe ich von oben auf sie herab … aufgrund der Tatsache, dass ich stehe und sie sitzt natürlich.

„Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend.“ Das Lächeln gewinnt noch etwas mehr an Wärme und die schüchterne Reserviertheit, die meiner Person so eigen ist, hat ihren Platz wieder eingenommen. Meine Hände halten meine Handtasche und die Zigaretten vor meinem Bauch. Ein sachtes Nicken folgt und dann wende ich mich ab, warte nicht darauf, ob sie meine Worte erwidert sondern begebe mich einfach in Richtung Ausgang und lasse sie … sitzen …
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amalia Winter » 29 Jun 2015, 15:38

Amalia blickt Amber immer noch an. Kein Lächeln mehr ein leerer Gesichtsausdruck nichts was da wieder kam. Aber auch keine Emotion oder wie sie es zumindest erwartet hätte, diese verschüchternde Art. Sie saß einfach nur für den Moment still da. Dann öffneten sich ihre Lippen und diese eine Wort ebnete sich seinen Weg nach draußen. Amalia bekam jedoch gar nicht die Chance zu antworten. In einer einzigen fließenden Bewegung stand Amber auf verabschiedete sich und war auch schon weg. Das einzige was Amalias Lippen in diesem Moment verließ war ein seufzen:

"Hach..."

Dann setzte sich etwas in ihrem Kopf in Bewegung. Sie wurde sitzen gelassen. Höflich aber bestimmt sitzen gelassen. Das hätte sie an dieser Stelle kaum erwartet. Nun wenn man es genau betrachtete, hatte sie selbst schuld. Sie war diejenige die so gefühlskalt nachdem sie ein ein Fettnäpfchen trat, weiter darin herumrührte. Trotzdem nagte das an ihr und zwar sehr. Noch bevor sie einen weiteren Gedanken machen konnte, war sie bereits auf ihren Füßen. Sie legte das Geld für ihren und Ambers Drink auf den Tisch wie auch ein unverschämt großzügiges Trinkgeld. Dann folgte sie mit schnellen Schritten Amber zum Ausgang. Sie würde sie wohl erst draußen erwischen nur um ihr dann nachzurufen.

"Amber warte bitte..."

Ihr war nicht mal richtig bewusst warum sie ihr nachlief. Oder doch? Was hatte sie in Amber gesehen das unterbewusst nach ihr verlangte. Würde sie Amber einholen so würde sie neben ihr einher laufen und dabei würde man ihre Absätze deutlich in der Nacht klackern hören. Sie blickte Amber nicht direkt an. Im Gegenteil man könnte meinen sie sah in den Himmel und beobachtete die Sterne oder die Nacht. Trotz dessen stolperte sie nicht. Se ging sicheren Schrittes neben Amber und ihre Stimme antwortete in leicht melancholischem Unterton:

"Warum was? Warum es mir leid tut? Warum ich es akzeptiere das alle sterben müssen? Warum ich dir nachlaufe? Warum du lebst?" Was beschäftigt dich?"

Sie blickte sie immer noch nicht an. Lief einfach nur neben ihr her.
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amber White » 29 Jun 2015, 16:30

Ich mache einen kurzen Halt bei der Garderobe. Der Weg hinaus ist so viel freier als der Weg hinein. Nicht mehr lange und die Bar würde ihre Türen für heute Nacht schließen. Eine Stunde vielleicht noch, aber die Stimmung ist gut, es treibt niemanden hinaus, außer mich. Und so trete ich an die frische Luft, halte kurz inne und Atme tief ein. Ein schwarzes, leichtes Tuch hat seinen Weg um meine Schultern gefunden und ich ziehe es etwas zusammen. Ein kurzer Blick auf das Mobiltelefon, welches sofort wieder in der Handtasche verschwindet. Ich schaue mich kurz um, um dann die Straße in Richtung Süden entlang zu gehen. Ich setze einen Schritt nach dem anderen. Nicht eilig, fast schlendernd möchte man meinen.

Ich höre sie, wie sie nach mir ruft und vielleicht bemerkt sie, dass ich noch ein weniger langsamer werde, bis sie zu mir aufgeschlossen hat. Sie spricht und geht neben mir. Ein weiches Lächeln erscheint auf meinen Lippen und ich bedenke sie mit einem Seitenblick. „Darum.“ Sage ich … für einen kurzen Moment ist sie weg … die Schüchternheit und ich wirke so offen und klar, ein wenig frech … darum … es kann so einfach sein. Ich schaue wieder nach vorne, auf den Weg, den wir beiden nun zusammen gehen. Ich lasse meinen Blick nicht schweifen, Zielgerichtet könnte man meinen. Meine Schüchternheit ist wieder da, geht zwischen uns, weil sie zu mir gehört.

Ich habe meine Schritte den ihren angepasst, im Takt gehen wir nun und ich lasse zu, dass die Stille den Raum zwischen uns für sich beansprucht, nur unterbrochen vom Takt der Absätze unserer Schuhe. Bis ich wieder die Worte an sie richte.
„War deine Kunstaustellung den ein Erfolg?“ frage ich sie. Mein Tonfall ist unverändert freundlich und klar, nur die Lautstärke hat sich der jetzigen Umgebung angepasst. Das was vorher geschehen ist scheine ich auszublenden, zumindest gehe ich nicht weiter darauf ein …
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amalia Winter » 29 Jun 2015, 17:23

Ihre Schritte waren noch immer deutlich auf dem Kopfsteinpflaster zu hören. Sie ging weiter neben Amber her. Ihr Blick wirkte neugierig. Erst als Amber, Amalia diesen Seitenblick zuwarf trafen sich ihre Blicke wieder. Man konnte sich in den smaragdgrünen Augen von Amalia leicht verlieren, wenn man nicht aufpasste. Sie passte sich ihrerseits Amber an, wurde langsamer. Es war fast so als würde sie diesen Spaziergang genießen. Dann auf ihre Frage hin sah ich sie mit einem seltsamen Blick an bevor ich mit monotoner Stimme antworte:

"Darum? Hm und warum bin ich dir nachgelaufen?"

Die Frage die dabei im Raum stand war nicht jene warum Amber sie sitzen gelassen hatte, sie wollte viel mehr erfahren warum sie gegangen war. Was wollte sie damit bezwecken. Sollte ich ihr nachlaufen? Für einen Moment waren diese Fragen in ihrem Kopf dann aber auch schon wieder verschwunden. Es war nicht was sie wirklich wissen wollte. Nein sie wollte etwas anderes undefinierbares wissen, etwas das ihr Unterbewusstsein ihr suggerierte. Da war sie wieder ihre Schüchternheit. Amalia schloss die Augen für einen kurzen Moment. Nur um dann etwas zufriedener zu Lächeln. Sie fügte mir mit freundlicher Stimme hinzu:

"Oh die Veranstaltung? Hm sie war so wie erwartet. Ich bin zufrieden. Wieso bist du nicht gekommen? "

Sie sah Amber noch eine ganze Weile an bevor sie ihren Blick wieder abwandte und gen Straße richtete. Ihre Augen strahlten eine freudige Anspannung aus. Ihre Schritte wurden beschwingter. Sie sah Amber wieder an. Diesmal mit einem Blick der fast musternd, abschätzend wirkte. Die Nacht war schon etwas fortgeschritten und Amalia fühlte sich im Moment seltsam wohl. Sie war gespannt wie sich das Gespräch entwickeln.

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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amber White » 29 Jun 2015, 20:29

Ich gehe nicht weiter auf das Warum ein. Warum? Darum! Das Thema scheint für mich nicht mehr von Interesse oder ich ... was wahrscheinlicher ist ... ich habe keine Antwort auf ihre Frage. Also lasse ich sie gänzlich unkommentiert. Und da sie von sich aus fortfährt … zucke ich nicht mal mit meinen Achseln.

Ich habe meinen Blick unverändert auf den Weg vor uns gerichtet.
„Vielleicht war ich ja da.“ Sage ich dann und kurz huscht da wieder diesen Grinsen über meine Lippen. Ich sage es, weil ich wahrscheinlich nicht davon ausgehe, dass sie jeden Gast dort persönlich begrüßt hat und weil ich ziemlich leicht zu übersehen bin. Dennoch scheint es so, als würde ich so langsam auftauen.

„Anderseits 80 Dollar.“ Gebe ich zu bedenken. Gut. Es ist wohl immer eine Frage von Prioritäten, denn meine Kleidung ist keines falls günstig oder im Ausverkauf erstanden worden. Aber offenbar gebe ich 80 Dollar lieber für ein Oberteil, als für den Eintritt zu einer Kunstausstellung aus … Abgesehen davon muss man als Studentin ja Prioritäten setzen nicht? Und essen muss man ja auch irgendwas … Aber da ich den Eintrittspreis kenne, habe ich wohl zumindest den Gedanken gehabt hinzugehen.

Ich entscheide doch den Blick vom Weg abzuwenden und schaue hinauf zum Mond. Sternenklare Nacht, bedeutet auch immer man sieht den Mond … Howl at the Moon … wieder Huscht der Schatten eines Grinsens über meine Lippen. Ich wende mich genau in dem Moment ihr zu, als sie mich wieder ansieht. Mit dieser Mischung aus abschätzender Musterung. Mein helles Blau trifft direkt ihr Smaragdgrün, kurz scheint es als würde ich sie etwas fragen wollen. So wie ich Luft hole nur um doch inne zu halten, als sie wieder zurück zu Straße sieht. Das was mir da auf der Zunge liegt, verweilt hinter meinen geschlossenen Lippen.
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Re: Howl at the moon (offen)

Postby Amalia Winter » 29 Jun 2015, 21:04

Amalia kramt während sie so einhergehen in ihrer Handtasche und holt Amalia einen Lipclose hervor mit dem sie sich ihre rubinroten Lippen nachzieht. Als Sie Amber noch einmal betrachtet wirkte sie fast etwas enttäuscht. Jedoch nur fast schnell wieder flammte die Neugier in ihr auf. Wenn sie tatsächlich da gewesen wäre auf der Veranstaltung, hätte sie Amalia dann wirklich übersehen? Nun sie ist nicht außergewöhnlich doch etwas an ihr hatte offenbar sofort Amalia Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So antwortete sie Amber mit höflicher Stimme:

"Nun ich glaube du wärst mir schon aufgefallen... und na ja die als Studentin hättest du vielleicht günstiger Karten über deine Fakultät bekommen. Aber sind wir doch ehrlich. Für dich gibt es wichtigeres als Kunst. Das ist im ersten Moment nicht weiter tragisch. Du bist noch jung und formbar. Alles ist noch möglich."

Sie blickte wieder gerade aus und in die Nacht hinaus. Es kamen ihnen kaum noch Leute entgegen. Vielleicht ein paar Jugendliche die zuviel getrunken hatten und denen Schule am nächsten Tag egal war. Aber sonst war es eher ruhig, unauffällig. Erst als Amber und Amalias Augen sich erneut trafen schien es für einen kurzen Moment so als würde eine Frage in ihren Augen aufleuchten. Sie sprach sie aber nicht aus. Amalia hingegen lächelte und sprach mit neckischer Stimme gen Amber:

"Frag ruhig... es macht mir nichts aus. Irgendwas liegt dir doch auf den Lippen. Ich beiße auch nicht, nur wenn man mich darum bittet."

Die letzten Worte fügte sie leicht grinsend hinzu. Was eine Reihe perfekt, weiß glänzender Zähne zum Vorschein brachte. Ihre Lippen waren gerade mal einen kleinen Spalt geöffnet. Sie sah Amber mit großen Augen an man sah das sie unverhohlene Neugier in ihrem Blick hatte.
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