Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)


Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Baker » 01 Jul 2015, 17:21

Sie wollte es direkt? Konnte sie haben, Baker bedachte sein Gegenüber mit einem höflichen Lächeln und blickte in ihre dunklen Augen. Vielleicht suchte er etwas in ihrem Blick.

"Lassen wir doch diese öde Geplänkel, wir sind beide Kreaturen der Nacht, zumindest nehme ich das an. Was von dir wissen will...ist ob es eine bestimmte Sache oder Gebiet gibt von der ich mich lieber fernhalten sollte, etwas das du beanspruchst. Ich lege keinen Wert auf unnötigen Stress."

Ein letzter tiefer Zug, ehe er die glimmende Zigarette ins Wasser schnippste.

"Wenn du wirklich dieses Info-Puzzle-Spielchen spielen willst, dann frag."
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Lou Cifer » 02 Jul 2015, 12:08

Wie sie es gesagt hatte … na dann häng Dich ran … denn hier bleiben und weiter rumstehen würde sie nicht. Sie hatte sich bereits zum Gehen gewandt und die ursprüngliche Absicht hatte vorgesehen, dass sie das alleine tat. Aber die Einladung war klar und deutlich ausgesprochen worden und höflicher würde sie es nicht formulieren. Oder gar nicht verpacken können.

Ein weiteres Mal griff sie nach der zerbeulten Billigmarke in ihrer Gesäßtasche und steckte sich genüsslich eine neue Fluppe an, zog daran, während sie weiterging und schob Feuerzeug samt Zigarettenpackung zurück in die Hose. Das vorgegebene Schritt-Tempo war zügig, aber nicht eilig. Schlendern war nicht ihr Ding, zielgerichtet von A nach B zu kommen schon eher – selbst wenn B im Moment noch offen war. Oder wurde, weil Baker jetzt Bestandteil ihres nächtlichen Spaziergangs wurde.


“Bei den Gebieten ist das immer so eine Sache. Man weiß ja nie, wer sich da so rumtreibt und den gleichen Anspruch hegt, wie man selbst. Stress wird es früher oder später so oder so geben, aber wenn Du den nicht mit mir willst, dann verursach Deinen Ärger einfach nicht zwischen dem Oscar O. D’Angelo Park und dem Grant Park. Oder wenn, dann lass mich wenigstens dabei mitmachen.“

Vergnügt klang sie, als sie die letzten paar Worte so leichthin in den nicht vorhandenen Raum warf.

Ein Stück Asche wurde mit einer knappen Bewegung weg geschnipst, dann fand die Kippe den Weg zurück zwischen ihre Lippen und die Frau schwieg für die Momente, welche sie benötigte, um den blauen Dunst in die Nacht zu entlassen.


“Was ne bestimmte Sache angeht … ja, da lege ich tatsächlich großen Wert auf gewisse Angelegenheiten. Ich hab da ein paar Geschäfte laufen. Nichts Großes natürlich, reicht grade so zum Überleben. Aber wenn mir da einer reinpfuschen … oder ohne mein Einverständnis was abgreifen wollen würde … dann würde im Monroe Harbor ziemlich schnell ziemlich fiel Fischfutter rumschwimmen.“
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Baker » 03 Jul 2015, 23:42

Er schloss zu ihr auf und hängte sich dran, ihr zügiges Tempo war ihm anscheinend genehm, jedenfalls kam keine Klage. Endlich jemand der ohne große Umschweife zum Punkt kam, noch dazu in einem Tempo, dass ihrer Laufgeschwindigkeit entsprach.

"Zwischen Oscar O. D’Angelo und Grant Park, verstanden. Hab ich kein Problem mit. Wäre cool wenn du mir im Gegenzug keinen Ärger in Goldcoast machst, das ist der Nordöstlichste Teil von Near North bzw Central. Ich glaube Koexistenz ist das Zauberwort. Was deine Angelegenheiten angeht... nun jeder hat so sein Ding am laufen. Ich werd dir nicht wissentlich ins Gehege kommen. Mit den Mexikanern in Westside hast du aber nichts am Laufen oder?"

Die letzen Worte wurden von einem vorsichtigen Seitenblick begleitet.
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Lou Cifer » 06 Jul 2015, 08:34

Kurz lachte sie. Kehlig, rau, aber nicht unfreundlich.

“Ich seh zwar aus wie ein Bohnenfresser, hab aber an sich nichts mit denen am Hut. Jedenfalls nicht oft und nur dann, wenn sie was von mir brauchen.“

Vielleicht registrierte die vermeintlich junge Frau, die tatsächlich Züge an sich hatte, die einen glauben lassen konnten, sie wäre Mexikanerin, diesen vorsichtigen Seitenblick, während sie an ihrer Zigarette zog und das viel zu kratzige Gefühl im Rachen auskostete, welches die billige Marke nun einmal verursachte. Aber das war es nicht, was sie hätte lachen lassen. Sie lachte nicht über die Vorsicht anderer. Und wenn man es genau bedachte, dann hatte ihre Antwort fast ein wenig so geklungen, als hätte es durchaus schon die eine oder andere Episode mit den erwähnten Mexikanern gegeben – und offenbar waren sie allesamt recht amüsant.

“Wenn man Dir so zuhört, wird man den Eindruck nicht los, dass Du ein ziemlich harmoniebedürftiges Bürschchen bist.“

Jetzt sah sie zur Seite. Betrachtete den Fremden von der Seite her, während sie nun scheinbar blindlings ihres Weges ging, zumindest für ein paar beachtliche Momente lang.

“Klappt das mit der Koexistenz denn bisher? Mit den anderen, meine ich …“
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Baker » 06 Jul 2015, 09:08

In ihr Lachen stimte er zwar nicht ein, jedoch schlich sich ein vorsichtiges lächeln auf seine Lippen.

"Oh, das ist gut. Ich musste mir neulich etwas Respekt bei denen verschaffen und wenn ich schon jemandem auf die Füße trete, dann mache ich das lieber bewusst." Das Grinsen wurde breiter. " Und mit dem richtigen Schuhwerk."

Während sie rauchte holte er eine Packung Kaugummi aus den Weiten seines Mantels. Atemfrische und Zahnaufhellung versprach die Verpackung. Er bot ihr ebenfalls eines an, hielt ihr Tempo und bemerkte auch ihre Seitenblicke.

"Harmonie ist mir wichtig, sicherlich kann man nicht mit jedem gut klarkommen... aber zumindest sollte man es versuchen. Versteh mich nicht falsch, wenn mir jemand dumm kommt oder es nötig ist halte ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg und schrecke auch nicht davor zurück die Diplomatie mit anderen Mitteln fortzusetzen."

Baker sah sie ganz offen an, schien abzuwägen.

"Bisher klappt es ganz gut mit der Koexistenz. Zumindest hat noch keiner versucht mich zu erschiessen oder so.
"
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Lou Cifer » 07 Jul 2015, 09:37

Der Blick ging kurz runter zu seinen Schuhen, als der Fremde darüber sprach. Was sie selbst in Sachen Schuhwerk bevorzugte, sah man ja und als würde das Kies unter ihren Sohlen das noch einmal hervor heben wollen, knirschte es bei jedem Schritt unter den festen Sohlen.

“Kommt noch.“ hatte sie zum Thema erschießen zu sagen und ließ offen, ob sie das Vorhaben heben könnte oder ob sie einfach annahm, dass es früher oder später einfach mal so weit kommen musste.

“Und dann werden Dir weder Meinung, noch Diplomatie helfen können. Beides ist für den Arsch, wenn’s ums Überleben geht.“

Offensichtlich war es doch eher allgemein gesprochen, das mit dem Erschießen. Und wo bitte hätte sie denn auch eine Knarre verstecken sollen? Wobei da Oberteil am Rücken schon etwas weiter war. Hinten im Hosenbund könnte also durchaus eine Pistole stecken.

“Aber bis dahin …“ Der Blick ging wieder seitlich zu dem Fremden hin. “… kannst Du mir ja mal ganz harmonisch erzählen, wer Du eigentlich bist. Leute, bei denen ich weiß, was ich vor mir hab, kommen deutlich besser mit mir klar, als andere.“
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Baker » 07 Jul 2015, 12:49

Handgearbeitete Lederhalbschuhe, nichts für einen Ballsaal, aber auch nichts für einen Kampfeinsatz. Robust und casual. Ein grimmiges Lächeln zeichnete sich in Bkaer Gesicht ab.

"Oh, Diplomatie hilft sehr beim Überleben. Manche Konflikte sind wohl aber nicht zu vermeiden... ganz wehrlos bin ich nun auch wieder nicht."


Damit war das Thema zumindest für ihn abgehakt.

"Baker, Noah Baker. Eigentlich komme ich aus Baltimore, aber Chicago ist sowas wie meine zweite Heimat. Und falls es noch nicht klar war was ich bin... ein Geschöpf der Dunkelheit, ein Nachkomme Kains, wenn man so will ein Vampir. Ganz harmonisch habe ich weder vor einen Krieg oder Kreuzzug zu führen, noch andere zu unterdrücken."

Soweit, so offen. Manchmal zahlte sich Offenheit aus, manchmal ...


"Was ist mit dir?"
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Lou Cifer » 07 Jul 2015, 13:53

Die Frau, deren Wurzeln tatsächlich mexikanisch sein könnten, wenn man sie länger betrachtete und es darauf anlegte, genau das in ihr zu sehen, schwieg. Zog es vor, ohne ein Wort zu sagen weiter zu gehen, an ihrer Zigarette zu ziehen, diese irgendwann genauso lieblos davon zu schnipsen, wie die zuvor. Erst dann ergriff sie wieder das Wort, blieb dem Fremden nichts schuldig, was den Ausgleich an Frage und Antwort anging.

“Vita Colindres.“ erklang der Name und erstmals war ein leiser Singsang in der Stimme zu hören, der nach der Nennung des Namens direkt wieder verschwand. “Und ich lebe hier in Chicago seit, puh … lass mal überlegen. Na ja, solange ich mich zurück erinnern kann eben.“ Schon immer.

“Und ich hatte bis vor einer Weile so ziemlich meine Ruhe hier. Hab mich aus allem rausgehalten und hab das auch weiter vor. Stehe auf keiner bestimmten Seite, wenn Du verstehst … weil bisher einfach noch keiner die richtigen Argumente für irgendwas hatte.“
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Baker » 07 Jul 2015, 16:24

Vita, das Leben, ein schöner Name... und bestimmt genauso echt wie die Louis Vuitton Taschen in Chinatown.

"Ich verstehe das, sich aus allem raushalten und so. Früher, vor... der Nacht der Nächte, war ich Teil einer Seite, hatte jedoch damals nicht die Möglichkeit mich frei zu entscheiden. Wenn ich das gekonnt hätte, hätte ich es ähnlich wie du gehalten und wäre vielleicht nach Californien abgehauen.
Jetzt sieht die Sache anders aus, alles hat sich verändert und ich weiss noch nicht was ich tun werde. Hoffentlich das Richtige..."


Die Argumente der Ewiggestrigen zogen nicht mehr, hatten bei manchen nie gezogen. Baker zuckte mit den Schultern. Das war Schnee von gestern, etwas Neues musste her...
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Re: Mitternachtsspaziergang/Adler Planetarium (offen)

Postby Lou Cifer » 07 Jul 2015, 21:46

Jetzt, da die Hände unbeschäftigt waren, steckte Vita sie zurück in die Taschen des Kapuzenpullovers und beulte die Vorderseite ihres Oberkörpers damit aus, als hätte man ihr eine Last um den Bauch gebunden.

“Ganz nett, wenn man das Knie nicht vor einem Prinzen beugen … und keine Rituale mitmachen muss, die einen an das große Ganze binden, oder?“

Die kleinen Grübchen bohrten sich charmant in ihre Wange, als sie wieder einmal den linken Mundwinkel zu einem Grinsen zur Seite zog. Es hatte was Spitzbübisches an sich, war in sich aber eben auch recht einfach.

“Frei entscheiden kannst Du aber eh auf keiner Seite, aber beide Seiten versuchen Dir immer wieder weiszumachen, Du könntest es irgendwann eben doch … wenn Du nur bereit bist, ein paar Opfer zu bringen. Erst einen Teil Deiner Freiheit aufzugeben. Das mit der Freiheit sagen sie Dir nicht direkt, aber darum geht es am Ende doch. Dass man zum Handlanger einer Sache wird und sich fleißig an die Fäden hängt, die andere zu ziehen versuchen. Es ist egal, welche Seite man einschlägt. Man ist immer an eine Sache gefesselt. Manche behaupten, es wäre nicht so … es diene der eigenen Sicherheit. Es diene der Befreiung sämtlicher Fesseln. Aber wenn Du mich fragst, sind das alles nur gesäuselte Lügen. Nur dass Du und ich den unerwarteten Luxus genießen, abwägen zu können, was für einen selber am Ende das kleinere Übel sein wird.“

Sie, die sonst gerne kurz angebunden war, klang beinahe ein wenig eifrig mit ihrer Eigentlich-Bin-Ich-Gegen-Alle-Aber-Irgendwann,-Irgendwann-Entscheide-Auch-Ich-Mich-Rede.

“Warum Kalifornien?“
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