by Lou Cifer » 07 Jul 2015, 21:46
Jetzt, da die Hände unbeschäftigt waren, steckte Vita sie zurück in die Taschen des Kapuzenpullovers und beulte die Vorderseite ihres Oberkörpers damit aus, als hätte man ihr eine Last um den Bauch gebunden.
“Ganz nett, wenn man das Knie nicht vor einem Prinzen beugen … und keine Rituale mitmachen muss, die einen an das große Ganze binden, oder?“
Die kleinen Grübchen bohrten sich charmant in ihre Wange, als sie wieder einmal den linken Mundwinkel zu einem Grinsen zur Seite zog. Es hatte was Spitzbübisches an sich, war in sich aber eben auch recht einfach.
“Frei entscheiden kannst Du aber eh auf keiner Seite, aber beide Seiten versuchen Dir immer wieder weiszumachen, Du könntest es irgendwann eben doch … wenn Du nur bereit bist, ein paar Opfer zu bringen. Erst einen Teil Deiner Freiheit aufzugeben. Das mit der Freiheit sagen sie Dir nicht direkt, aber darum geht es am Ende doch. Dass man zum Handlanger einer Sache wird und sich fleißig an die Fäden hängt, die andere zu ziehen versuchen. Es ist egal, welche Seite man einschlägt. Man ist immer an eine Sache gefesselt. Manche behaupten, es wäre nicht so … es diene der eigenen Sicherheit. Es diene der Befreiung sämtlicher Fesseln. Aber wenn Du mich fragst, sind das alles nur gesäuselte Lügen. Nur dass Du und ich den unerwarteten Luxus genießen, abwägen zu können, was für einen selber am Ende das kleinere Übel sein wird.“
Sie, die sonst gerne kurz angebunden war, klang beinahe ein wenig eifrig mit ihrer Eigentlich-Bin-Ich-Gegen-Alle-Aber-Irgendwann,-Irgendwann-Entscheide-Auch-Ich-Mich-Rede.
“Warum Kalifornien?“
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