Intermezzo I [Ambiente]


Intermezzo I [Ambiente]

Postby Iva Sekyravic » 10 Jun 2015, 17:22

Die Polizei bemüht sich.
Central Chicago ist mehr oder minder abgeschottet. Die Kapazitäten überschaubar. Zu arbeiten wie noch vor einem Jahr ist heute undenkbar....aber man bemüht sich.
Wirklich.
Die zwei Toten in der Monroestreet wurden um 5:54 gemeldet.
Um 15:10 sind endlich zwei Beamte vor Ort. Eine Zeit, die niemand bemäkelt, schließlich sind sie ja schon tot ...an anderer Stelle besteht manchmal noch Hoffnung eben sowas zu verhindern. Es werden Prioritäten gesetzt. Oft.
Jiles und Piper waren Beide schon vor dem Tag X zusammen auf Streife. Sie gehen gemeinsam in den ersten Stock, das linke Appartment. Gleich Gegenüber des früheren Grillrooms. Da konnte man essen. Richtig gut. Früher.
Bill Waterly lautet der Name des Besitzters. Jiles zieht Sicherheitshalber die Waffe, obwohl beide wissen, dass hier niemand mehr ist. Gleich an der Tür, die quasi unmittelbar in die Wohnküche führt liegt eine Frau am Boden. Seltsam gerade, fast als hätte sie jemand zum schlafen hingelegt mitten auf den Boden. Piper wird später rausfinden, dass es die Nachbarin von Gegenüber ist. 25 Jahre...ein bisschen runtergekommen. Aber nen festen Arbeitsplatz als Bedienung. Ein Profil wie von vielen Menschen hier.
Bill, den Wohnungsinhaber finden sie in seinem Bad...zusammengesunken in der Duschwanne sitztend: Kopf nach vorn gebeugt. Auf dem geschlossenen Toilettendeckel liegt ein klassischer nicht registrierter Colt. Es wurde keine Patrone abgefeuert.
Im Obduktionsbericht wird stehen, dass die Todesursache ein Herzstillstand, aufgrund einer irreperablen Verletzung des Cerebellum ist, welche durch einen unbekannten spitzen langen Gegenstand verursacht wurde, welcher über dem C1 eingeführt wurde und dabei ebenso die Medulla oblongata durchtrennte. Ein Tod der sehr leise und beinahe schmerzlos von Statten geht.
Dem Opfer fehlen beide Augen als auch die Zunge. Alles offenbar nicht lieblos rausgerissen, sondern ordentlich...Piper vermutet fachmännisch....entfernt. Das Blut am linken Ohr erklärt sich sich durch eine ebenso punktuelle Verletzung des Trommelfells.
Es finden sich keine Zeugen.



02:07 früher des gleichen Tages.
Es klingelt.
Billy öffnet die Türe und staunt nicht schlecht, als da eine ihm bekannte Frau steht. Er lässt sie erstmal eintreten, schließt die Türe hinter ihr und zeigt ihr dann erstmal, was er davon hält, dass ihr komischer Freund ihn mit einer Waffe bedrohte. Nichts desto Trotz macht es ihn irgendwie zufrieden, dass er soviel Eindruck auf sie machte, dass sie doch noch zu ihm kam. Also erzählt er ihr, was er gleich alles mit ihm machen wird, solange bis sie einen Zeigefinger auf ihre Lippen legt und in ihm damit das Bedürfnis weckt zu schweigen. Einfach so.
Und als er endlich schweigt erläutert sie ihm in wenigen Worten, warum sie hier ist. Sie gedenkt ihn zu befreien, von diesem Lappen in seinem Mund, den er offenbar nicht sinnvoll zu nutzen in der Lage ist, wenn er stillhält, lässt sie ihn am Leben. Doch Billy tut den Teufel, obwohl er nicht protestiert, stürzt er los in sein Bad und löst vom hinter dem Spülkasten seinen Colt. Schnell wie der Wind ist er, findet er zu mindest. Vielleicht vertrödelt er ein bisschen Zeit, als er überprüft, ob die Kammern auch wirklich mit Patronen gefüllt sind. Das nächste was er spürt ist ein unbändiger Schmerz im linken Ohr und warme Flüssigkeit, die daraus hervorrinnt. Ebenso ein sofortiger Schwindel, der es ihm unmöglich macht das Gleichgewicht zu halten. Dementsprechend torkelt er, hält sich mit einer Hand den Kopf und fuchtelt mit der anderen mit dem Colt herum.
Seine Besucherin nimmt ihm die Waffe weg, wie man einem kleinen Kind ein zu scharfes Messer weg nimmt. Billy krümmt sich in seiner Duschwanne und fühlt, wie sein Kopf noch weiter vorgebeugt wird, dann ein kleiner Druck überhalb seiner Wirbelsäule..gleich am Kopfansatz..ein Stich, dann ist alles Schwarz.
Was danach mit ihm passiert bekommt er nicht mehr mit, darüber wäre er froh. Nicht froh wäre er darüber, das Nicole- mit der er ein Verhältnis hat- offenbar was hörte und zu ihm in die Wohnung kam. Einen Schlüssel hatte sie. Dort trifft sie auf eine ihr unbekannte Frau, die in einem Plastikbeutel voll Eis, einen weiteren Beutel mit zwei Augen und einer Zunge hat. Die fremde Frau ist seltsam höflich, als sie erklärt, es wäre nichts persönliches. Das Genick bricht schnell und Nicole findet sich sehr behutsam hingelegt, beinahe wie man eine Leiche aufbahrt. Das wars.
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