The Backroom - Blues and Jazz Club (offen)

[Amber White]

Ja, es gibt berechtigte Zweifel, dass eine Generation, die bereits mit Computern und Technik aufgewachsen ist, tatsächlich noch weiß wie man eine Karte zu halten hat. Oder wozu man einen Bleistift mit einer Kassette verwendet. Oder was überhaupt eine Kassette ist… Aber mit flinken Fingern über den Bildschirm des Smartphones huschen und neben dem Chatten mit der besten Freundin, noch rasch die Hausaufgaben googeln und dem neuen Freund eine SMS schreiben, das konnten sie. Augenscheinlich gehört die junge Dame, die sich mit ihm den Tisch teilt, ja auch zu dieser jungen Generation und hat das mit der Karte nur so gesagt … oder?

Als er das so sagt, dass sich nicht viel geändert hat und dass es von dem einem etwas mehr sowie von dem anderem etwas weniger gibt … verändert sich meine Mimik leicht. Vielleicht weil ich es anders sehe … aber meine Lippen bleiben stumm und Ausdruck auf meinem Gesicht kehrt zu seinem Ursprung zurück. Freundlich und etwas verschlossen. Meine ganze Aufmerksamkeit verweilt unterdessen ungebrochen auf den Gesichtszügen des älteren Mannes. Dann spricht er von Taxifahrern als Cityguides … und mein Lächeln wird etwas wärmer … Let the good times roll

„Wo Sie es gerade ansprechen.“ Meine Hände lösen sich aus ihrer Position auf meinem Schoss und ich erhebe mich in einer fließenden Bewegung. „Es ist spät.“ Mein Blick gleitet wieder von seinem Gesicht über die Tischplatte hin zu meinem Täschchen und der Schachtel Zigaretten, welches beides noch da liegt, wo ich sie vorhin abgelegt habe. Ich greife mit meiner rechten Hand danach, erst die Tasche, dann die Schachtel nur um beides in meine linke Hand zu übergeben. „Es war sehr nett ihre Bekanntschaft zu machen und den Abend hier mit Ihnen zu verbringen.“ Sage ich dann und schaue ihn wieder direkt an. „Vielleicht sehen wir uns hier mal wieder.“ Und wieder huscht ein Schatten von einem Grinsen über das sonst so schüchtern wirkende Lächeln. Ich hege wohl die Absicht, seinen kleinen Vorsprung irgendwann einzuholen.

[Maldito Muerte]

"Ich werde hier sein..."
Sprichts während er sich erhebt um ihr die Höflichkeit einer Verabschiedung zu gewähren. Dinge die man so macht, von alter Schule her. So ziemlich gleichzeitig mit ihrem Griff nach den Sachen, war ja klar was kommen würde... und so erhebt er sich in eiiner gleitenden Bewegung die so garnichts vom Alter erkennen lässt. Die Hand reicht er ihr nicht, dafür war es noch zu früh. Die korrekte Form war mit der Hand vor dem Bauch, ein freundliches Nicken - er hätte es auch mit einer Verneigung übertreiben können aber auch das war im bewegungsökonomischen Vorgang nicht enthalten.

"... und es wäre mir eine Freude, Sie wieder zu sehen."

So ganz unverbindlich, denn ich behalte meine Nummer. Und meine Adresse. Und was auch immer... sagte sein Lächeln und das darauffolgende Hinsetzen. Vage schloss sich die Vermutung das es sich um genau das handeln konnte was sie wollte... mehr oder minder ungesehen rein und ohne Klammeraffen raus. Was das anging, war der Abend dann wohl ideal gelaufen.
Wieder eine kleine Notiz... und er sah nicht aus, als würde er sie nach draußen verfolgen.

[Baker]

Baker würde das "The Backroom" heute erst zu später Stunde besuchen, Zerstreuung suchend nach den letzten aufreibenden Nächten. Amber mochte ihn erkennen, er betrat den Club als sie gerade ging, Baker würde sie in diesem Outfit jedoch nicht wiedererkennen, zumindest nicht in der Menge der Besucher.

Er würde sich mit einem Stehplatz begnügen müssen, zumindest vorerst. Von der Bedienung würde er sich einen schweren Rotwein bringen lassen und das Bouquet geniessen, während der Musik lauschte. Es waren eine Menge Besucher da, aber keine Bekannten Gesichter..

[Amber White]

Er erhebt sich, nickt mir freundlich zu und sagt nette Worte. Dass er auf Nähe verzichtet, kommt mir wohl ganz gelegen, denn auch ich mache keinerlei Anstalten die Hand zu reichen oder in die Unart zu verfallen jedem gleich einen Kuss aufzudrücken. Höfliche Distanz. Meine rechte und meine linke Hand halten die Tasche und die Zigarettenschachtel gemeinsam vor meinem Bauch und ich nicke dem älteren Herrn noch einmal knapp zu. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Sind meine abschließenden Worte bevor ich mich in Richtung Ausgang in Bewegung setzte. Alleine zu kommen und alleine zu gehen war wohl etwas, was mir nicht ungewohnt ist. Denn mein Äußeres und meine Ausstrahlung, sind nicht mit dem einer Katie Scarlett O’Hara, aus dem Film Klassiker „Vom Winde verweht“, zu vergleichen. Dieser lagen die Männer ja gleich in Scharen zu Füßen.

Zielstrebig begebe ich mich Richtung Ausgang … nun ja, ich versuche es. Der Laden ist ja noch immer sehr gefüllt und ich habe noch immer meine Mühe, mich durch die Menschen zu kämpfen. Aber schlussendlich gelingt es mir ein weiteres Mal. Ob ich Baker erkenne ist schwer zu sagen, mein Blick berührt seine Gestalt zumindest keine Sekunde lang, ich wirke zu sehr damit beschäftigt, niemanden auf die Füße zu treten oder plump anzurempeln. Aufmerksamkeit, die mir nicht zuteilwird … Denn ein Mann tritt mir auf den Fuss, was mich mein Gesicht verziehen lässt und ich schicke ihm einen bösen Blick hinterher … stirb Egoist … passiert natürlich nicht … er geht einfach weiter, hat es nicht mal gemerkt. Ich halte kurz inne und bewege meinen Fuß etwas um den Schmerz zu vertreiben, nur um meinen Weg danach fortzusetzen.

Ich mag es … wenn einem die kühle und vor allem frische Nachtluft empfängt, der erste Atemzug wenn man aus einer Disco oder ein Lokal tritt, der erste Atemzug, ohne Zigarettenrauch, Schweiß und Alkohol … einfach frische Luft. Ich ziehe das Seidentuch um meine Schultern etwas enger, gegen die aufkommende Kälte und erwidere die Worte des Türstehers, der mir noch einen netten Abend wünschst mit einem freundlichen Nicken. Ich folge, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht, der Straße in die Richtung aus der ich gekommen bin. Bis um die nächste Häuserecke … Go out and get together and let the good times roll…

[Maldito Muerte]

Da geht sie hin.
Ob sie jemals wieder kommt?
Der Gedanke fliegt heran und vorbei, wieder hat er es bequem und nippt an seinem Glas, rollt den feinen Geschmack des Weinbrands im Munde herum... die Winzigkeit die er seine Zunge erlaubt damit zu benetzen. Allein das es sich ewig genau so anfühlen konnte hier zu sein, war schon ein Lächeln wert.
Gelassen gleitet der Blick durch den Raum und macht im Stillen eine erneute Aufnahme des Bestandes, gleicht ab wie es sich um diese Anderen verhält. Das Spiel des Personals hält seinen Blick eine Winzigkeit länger und so macht er sich auch hier gedankliche Notizen, wer hier ein bunter Hund ist... oder auch nicht.
Der Abend war nicht mehr der jüngste, aber für den alten Mann schien noch nicht die Notwendigkeit gekommen zu gehen.