Ghost in a Shell (offen)


Ghost in a Shell (offen)

Postby Adam Krieg » 27 May 2015, 13:57

Es war eine sternenklare Nacht. Eine Stille Nacht. Das einstige Baseballstadion lag ruhig und friedlich da. Verlassen, nahe zu. Würde man alles um diesen Ort ausblenden können, seine Lage, die Geschichten die man sich seit dem Blackout erzählte, das Chaos, die herrschende Gewalt und ganz für sich alleine betrachten, würde dieser Ort vielleicht dazu taugen, einfach einmal inne zu halten. Die Stille zu genießen, den Tag noch einmal an sich vorbeiziehen zu lassen und sich von seinen Gedanken treiben zu lassen.

Der Mann welcher dort in der letzten Sitzreihe des stählernen Konstrukts saß, das einst Eltern und ihren Kindern, Omas und Opa, Nachbarn und Gemeindemitgliedern die Möglichkeit bot den Baseball spielenden jugendlichen zuzusehen, schien dazu in der Lage. Schien sich an hier und jetzt nicht zu stören.

..auch nicht an den beiden Körpern, welche ein paar „Sitzplätze“ unter ihm lagen. Der eine lebte noch, spukte Blute…, zuckte…. der Junge war vielleicht 17. Trug, Jeans die schon bessere Zeiten erlebt hatten, ein weißes Tank Top, das sich jedoch langsam rot zu färbte und irgendwelche Sportschuhe. Irgendetwas hatte ein großes Loch in den Körper gebrannt…der Junge war kräftig, seine Arme mit Tätowierungen überzogen. Ein farbiger. Die Augen flatterten. Es würde nicht lange dauern bis er seinen letzten Kampf verloren hatte. Nicht unweit von ihm lag eine 38er die er wohl noch kurz zuvor in Händen hielt.

Der andere war um die 190 groß und wog sicher 150 kg die er sich über die Jahre angefressen hatte. Der Körper war alles andere als definiert. Weite Kleidung bedeckte den toten Körper des etwa 20 Jährigen, der seinen Baseballschläger noch immer umklammerte. Von seinem Gesicht hingegen war nicht mehr viel übrig.

Der Mann in dem schicken Anzug hatte neben sich einen Koffer auf der anderen Seite einen Revolver liegen. Im Mund eine Zigarette an der er immer wieder zog, während er sich die Zeitung zu Gemüte führte.

Eine Brille mit getönten Scheiben…

Er schien auf irgendwen oder irgendetwas zu warten.

…vermutlich auf den Tod….


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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Katherine Summers » 28 May 2015, 00:25

Der Tod kam, in Form einer gutaussehenden, blonden jungen Frau mit dicken, schwarzen Combat-Boots in raffinierter Schnürung, Sport-BH und ausgefransten Camo Baggies. Das Bild, das sich dem aufmerksamen Betrachter bot, war nicht ganz stimmig. Die Figur zu wohlgeformt, die Haare zu perfekt, ein sündiges Lächeln und makellos bleiche Haut. Für manch einen, mochten wohl die Frauen der Tod sein. Für andere war es ein Autounfall oder ein herabfallendes Klavier. Der Tod war Ansichtssache und sehr persönlich, weniger eine allegorische Figur denn ein Ereignis. Für den Sensenmann, hatte die Dame zu feminine Rundungen an den richtigen Stellen und ein Outfit, das man besser an einer rebellischen 20-Jährigen gesehen hätte. ‚Steckt sie in ein Cocktailkleid‘, hätten manche gerufen - blieb nur offen ob man sie überhaupt dazu kriegen konnte ohne sich eine zu fangen. Oder sogar schlimmeres. Das zumindest, wollte einem die Kleidung erzählen. Sie hingegen, hatte offenbar ganz andere Dinge zu sagen.

Einen lang gezogenen, bewundernden Pfiff, aus den hinteren Sitzreihen ausstoßend, kam die schlanke Gestalt, jede Stufe müßig einzeln nehmend weiter nach vorne. Ihre Stimme erklang laut johlend und begeistert. „Und da läuft er. Stevenson ist nicht zu halten. Erste Base, Zweite und… mein Gott, was für ein Schlag. Ein gottverdammter Homerun. Das ich das noch erleben darf. Ladies und Gentlemen, was wir hier und heute erleben, grenzt an ein Wunder. Dieses Ergebnis, lässt so manchen Spieler sein Gesicht verlieren und wird den Herausforderern, noch lange Zeit bleiern schwer, im Magen liegen.“ Grinsend kam sie neben Adam zu Stehen und legte den Kopf leicht schief, hielt ihm ein unsichtbares Mikrofon vor die Nase. „Sie als der Trainer der Mannschaft müssen vom heutigen Abend begeistert sein, mit einem derartigen Erfolg, hatte keiner mehr in dieser Saison gerechnet. Kritiker waren ja von ihren 5 bis 6 Argumenten anfangs ja nicht so überzeugt aber dieser Sieg, dürfte nun jeden vollends umhauen. Was planen sie für die Zukunft Mr. Stokes?“
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Tsura » 28 May 2015, 14:16

Der Geruch von Vitae lag in der Luft und lockte jene, im Westen der Stadt, herum streifenden Raubtiere aus ihren Löchern. Leise war sein Gang als er im Schutz der Dunkelheit die Zuschauertribüne betrat. Ohne Schuhwerk war es leichter keine Geräusche zu verursachen und die weitestgehend dunkle Kleidung sowie die Dunklen Haare ließen Ihn weiterstehend mit der Dunkelheit im Einklang er scheinen, wären da nicht die Bunten Tücher um Hüfte und Kopf. Die stechend grünen Augen suchten die Szenerie ab nach dem Geruch den er hatte Wittern können. Die Ratte in seiner Brusttasche verhielt sich Still aber auch sie witterte in die Nacht.

Ein Mann der ungerührt Zeitung lesend neben einem Sterbenden und einem Toten saß und eine Frau, die Sich wie ein Sportreporter benahm im Angesicht dessen, was hier geschehen war? interessant genug um dem näher nach zu gehen!
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Adam Krieg » 28 May 2015, 14:53

Der etwa 30 Jahre alte Mann mit den schwarzen kurzen Haaren und dem Drei Tage Bart senkte die Zeitung ein wenig als die Frau pfiff und schob die Sonnenbrille ein Stück nach vorne um über jene hinweg zu sehen können. In den braunen Augen zeichnete sich etwas von argwöhnischem, vielleicht auch irritiertem Charakter ab. Der Gesichtsausdruck schien von einer Form von angestrengter Gleichgültigkeit beherrscht. Er schob die Brille das Stück wieder zurück als sie näher kam. Der Geruch von verbranntem Cannabis lag in der Luft und gewann ein wenig Intensität wenn man dem Mann näher kam. Der Ursprung war leicht in der rechten Hand des Anzugsträgers auszumachen. Dieser zog ein weiteres Mal an der „Zigarette“ nahm die Luft tief in seine Lungen auf, ehe er ihn ganz langsam entließ.

Was links und rechts neben ihm geschah, schien dem Mann nicht sonderlich zu interessieren und auch die vielen Worte welche die Blonde in die Welt hinaus entließ…nun sie schienen fast schon ein wenig verschwendet. Ob er all die Unstimmigkeiten ihrer Erscheinung registrierte schien mehr als fraglich und auch die zweite Person die sich näherte, schien er nicht zu bemerken.

Erst als Katherine neben ihm stand und das imaginäre Mikrofon vor das Gesicht hielt, legte er die Zeitung weg und betrachtete die Blonde genauer. Einmal von oben bis unten....


„Lass uns doch lieber über deine Zukunftsaussichten sprechen, Schätzchen…“

Sagte er mit einem leicht ironischen Klang in der Stimme in der auch ein Hauch von „Müdigkeit“ mitschwang, ehe er ein weiteres Mal genüsslich an dem Glimmstängel zog.
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Katherine Summers » 31 May 2015, 07:55

Ein verschlagenes, beinahe wissendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel als sie ihrerseits nun auch ihn genauer musterte; den typischen und nur allzu verräterischen Duft dieser ‚speziellen‘ Zigarette in der Nachtluft wahrnahm. Dann hob sie etwas unschlüssig die Schultern und wog den Kopf leicht hin und her. „Oh, ich denke das sich da auf jeden Fall das eine oder andere ergeben dürfte. Aktienfonds wird’s keiner werden aber…“. Mit dem Daumen, vollführte sie eine deutende Bewegung über ihre Schulter hinweg, in Richtung des Toten und des, leise vor sich hin röchelnden, Sterbenden. „Aber ich spiele auch mit dem Gedanken, eine schlagkräftige Profi Mannschaft auf die Beine zu stellen. Ein paar gute Pitcher und Catcher und so, du weißt schon – verlässliche, effiziente Spieler. Also das Gegenteil von den Pfeifen hier. Was hast du mit denen überhaupt zu schaffen?“

Plötzlich wurde ihr Lächeln sehr breit und sie schnippte mit den Fingern. „Oh warte, lass es uns doch interessanter machen ja? Spielen wir ein Spiel, du magst doch Spiele oder?“ Beschwingt und energiegeladen, nahm sie eilig die restlichen paar Stufen die Tribüne hinab, wo der blutige Gott des Gemetzels, schon beinahe vollständig an Gevatter Tod abgegeben hatte. Die letzte Sitzreihe, nahm sie mit einem Sprung über die, mittlerweile schon recht schäbig anmutenden, Sitze. Etwas lauter, damit er sie auch gut verstehen konnte, wandte sie sich wieder an ihn. „Aaaalso. Ich werd dir sagen was abgegangen ist und du gibst mir ne Punktewertung: 0 ist völlig daneben und 10 ist ein absoluter Volltreffer ja?“ Ihre Arme gingen die Tribüne einschließend auseinander und machten eine offene, einladende Geste. „Bist du dabei? Ach sicher bist du, du wirst es lieben.“ Danach drehte sie sich, sichtlich vergnügt wirkend um.

„Also. Johnny Killer hier hat ne Freundin die auf schnelle Autos steht, also knackt er, weil er ja extrem cool und hammerhart unterwegs ist, den nächsten scharfen Schlitten für sie. Aber damit nicht genug, die Party heut Abend muss richtig krachen und vielleicht kann er ihr ja endlich mal an die Wäsche, wenn sie nur entspannt genug ist. Außerdem geht’s auf Drogen erst richtig gechillt ab.“ Mit dem Zeigefinger einer Hand, deutete sie in Richtung des Sterbenden, unter dessen Oberkörper, sich eine dickflüssige Blutlache sammelte. „Also ruft Johnny Killer seinen Kumpel Fettschwarte an.“ Mit den Fingern der anderen Hand, deutete die blonde Frau nunmehr in Richtung des fettleibigen, großen Mannes, dessen Gesicht nur mehr eine breiige, undefinierbare Masse war. „Fettschwarte hats richtig geschafft, nachdem er sein Studium geschmissen hat und ihm die Frauen ständig erzählt haben wie scheiße er ist, wollte er sich das Leben nehmen. Er hats mit Drogencocktails versucht aber dabei bemerkt, das er erstens: zu wenig erwischt hat und zweitens: man dabei wunderbar entspannt ist. Fettschweinchen fängt an zu dealen und rutscht in die Kleinkriminalität ab. Er vereinbart ein Treffen mit Johnny hier im Stadion.“

Katherine seufzte für einen knappen Moment. Es wirkte mehr als gespielt. „Armer Fettie. Johnny wollte den Preis nicht zahlen und sie geritten aneinander. Der Baseballschläger traf ihn mitten in die aufgeschwemmte Fresse, das war das Ende von Fettschwarte. Allerdings hat Johnny nicht mit Mr. Stokes gerechnet.“ Beide Zeigefinger ihrer Hände, machten eine deutende Bewegung in Richtung des Mannes auf der Tribüne und sie zwinkerte ihm grinsend zu. „Mr. Stokes, hatte Fettie schon länger im Visier, weil er die Kundschaft, im Viertel seines Bosses mit Billigzeug beliefert und den Preis drückt. Das passt ihm nicht, ganz und gar nicht. Also zieht er seinen besten Anzug an, den er immer trägt wenn er arbeitet und setzt sich seine Ray Ban Brille auf. Er verfolgt Fettie und Johnnys Auseinandersetzung und erschießt Johnny hier, nachdem der das dicke Schweinchen um die Ecke bringt. Schlussendlich nimmt er den Koffer mit dem Stoff an sich und rollt sich gleich mal eine, während er das Abendblatt liest. Schweigend, denkt er über die Sinnlosigkeit der ganzen Situation nach und zu was er eigentlich geworden ist. Ob sein Leben noch lebenswert ist, wie es soweit kommen konnte. Einmal Killer, immer Killer. Abspann“

Die blonde Frau verbeugte sich knapp und klatschte sich selbst Beifall. „Danke, zu gütig. Zuviel der Ehre, ich werd noch ganz rot.“ Sie grinste nunmehr besonders breit und verschränkte zufrieden die Arme. „Mr. Stokes? Ihre Punktewertung bitte?“ Gespannt wartete sie auf dessen Antwort und was um sie herum passierte, schien sie entweder nicht wahrzunehmen oder zu ignorieren. Voll in ihrem szenischen Element.
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Adam Krieg » 31 May 2015, 13:58

Der Mann schwieg, schien keinerlei Veranlassung zu sehen seine Stimme in irgendeiner Form zu bemühen und auf ihre ersten Worten hin etwas zu erwidern, weder verbal noch auf nonverbale weise. Und so lauschte den vielen gesprochnen Worten mit einem amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht und verfolgte mit seinen „Blicken“ ihren Weg in das Zentrum der von ihr bestimmten Bühne. Er zog das ein oder andere Mal an dem Joint während sie ihre Ausführungen zum Besten gab, hier und da mochte man ein Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht ausmachen können. Ob jenes dem Umstand geschuldet war das sie gerade ziemlich richtig, oder ganz im Gegenteil, absolut daneben mit ihren Annahmen lag, war vermutlich eine Frage der ganz eigenen Interpretation.

Insgesamt betrachtet schien ihn das Verhalten der jungen Blonden weder zu verstören noch in irgendeiner Art zu beängstigen. Fast mochte man den Eindruck gewinnen es schien ihm genauso Gleichgültig wie der sterbende und der tote welche nur wenige Schritte von ihm entfernt lagen.

Nach dem sie zu einem Ende gekommen war lehnte er sich ein Stück zurück und deutete ein knappes Kopfschütteln an und zog mit einem amüsierten Lächeln auf dem Gesicht ein weiteres Mal an dem sterbenden Glimmstängel, lehnte den Kopf ein Stück zurück und betrachtete für einen Moment ohne große Regung das Himmelszelt, ehe er den eingesogenen Rauch in die Freiheit entließ und die vor ihm stehende wieder ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückte.


„Ich gebe dir eine sieben…obwohl ich bin heute großzügig ich gebe dir…eine acht.. für den Unterhaltungsfaktor…aber vermutlich ist der eher meiner Oberflächlichkeit geschuldet….wie auch immer…“

Bemühte er seine Stimme welche mit einem amüsierten Unterton versehen und kurzzeitig ins nachdenkliche gewandelt war.

„…..aber an deinen Fähigkeiten Puzzelteile zusammenzufügen, solltest du wirklich arbeiten....“

Er lehnte sich wieder ein Stück zurück und betrachtete sie völlig ungeniert.

„Willst du es nochmal versuchen Schätzchen?“

Fragte er sie dann noch immer mit dem amüsierten, gelassen klingenden Ton in der Stimme.
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Katherine Summers » 31 May 2015, 16:14

Die Frau ihrerseits, rollte nur mit den Augen und die Enttäuschung war ihr merklich anzusehen, da hatte sie sich so sehr bemüht und all die Punkte, bekam sie nur für eine ‚nette‘ Show, die ihn wenigstens streckenweise ein müdes Lächeln gekostet hatte. Sie stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich ein wenig suchend im Kreis, ganz so, als würde sie irgendwelche versteckten Puzzleteile der Szenerie suchen, die ihr möglicherweise entgangen waren. Nicht das sie im Grunde je danach gesucht hatte.

„Ne Acht für den Unterhaltungswert? Pff… sehr witzig Mr. Stokes und dabei hab ich mich so bemüht. Sicher dass du nicht schon ein wenig zu viel von dem Zeug inhaliert hast hm? Na sei’s drum.“ Sie schenkte ihm ein erneut breites, vollmundiges Grinsen. „Ich bin kein beschissener Cop aber einen Anlauf nehm ich noch, hab ja Sportsgeist.“

Eine der Augenbrauen hob sich kaum merklich, als ihr Blick erneut, den Sterbenden traf und sie biss sich grübelnd auf die Unterlippe. Es machte nicht im Geringsten den Anschein, als würde sie bei dessen Anblick etwas empfinden, als wäre er einfach nur ein wahlloses Teil dieses Suchspiels. Man hätte genauso gut einen Gartenschlauch dorthin legen können. Mit einer schnellen Gewichtsverlagerung, hatte sie im Anschluss wieder den Fettwanst im Blickfeld, dessen Gesicht noch immer einer Ansammlung, an blutigem Fleisch und Knorpelmasse glich. Sie tippte sich unruhig auf die Unterlippe und wog den Kopf mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung.

„Ok. Zweite Variante in aller Kürze: Die beiden Schwachköpfe hier sind wahllose Vollidioten, die hier rumgelungert haben und auf der Suche nach Stress waren, da haben sie dich bemerkt. Schicker Anzug, teure Sonnenbrille und ein verführerisch aussehender Koffer, der Gott weiß was in sich birgt.“ Mit einigen raschen Schritten, nahm sie einige Stufen und kam ungefähr wieder auf seine Höhe um sich erneut, ein Bild von der Gesamtsituation zu machen. „Du aber hast dich nur gemütlich hingesetzt und deine verchromte Knarre gezogen, da waren die harten Jungs richtig gearscht. Hast ihnen ein kleines Spiel angeboten: Sie kämpfen für dich zur Unterhaltung und der Gewinner überlebt, der andere wird umgenietet. Fettbacke hat der Schläger erwischt und Johnny Killer war der Gewinner.“ Ihr Kopf, wandte sich verspielt in seine Richtung und sie hob mahnend den Zeigefinger; schien irgendwie zutiefst amüsiert. „Aber…. Aaaaaber… ts ts ts… Du bist ein richtig fieses Arschloch und hast dem armen Johnny doch ne Ladung Blei verpasst, weil du ein bösartiger Drecksack bist dem alles im Grunde mal von hinten kann. Anschließend hast du einem der beiden, in Seelenruhe den Joint abgenommen und dröhnst dich gerade gelangweilt zu, weil die kleinen Pisser nicht mal die Kugeln wert waren, die du an sie verschwendet hast. Bam.“

Mit knappen Schritten stapfte sie seine Sitzreihe entlang und ließ sich neben ihm, im Schneidersitz auf den Boden fallen, ohne sich auch nur im Entferntesten darum zu kümmern, wie dreckig dieser sein mochte. Abwartend, lehnte sie sich an eine der Rückenlehnen der Vorderreihe und verschränkte triumphierend die Arme. „Wie klingt das? Besser?“
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Tsura » 01 Jun 2015, 13:43

sich in die Schatten zurückziehend um dann in deren Schutz näher an die beiden Protagonisten dieses Schauspiels heran kommen zu können um mehr von den Geschehnissen mit zu bekommen... Neugier ist der Katze Tod... aber ohne eine gewisse Neugier... er hatte nicht vor sich irgendwie ein zu mischen aber er wollte einfach wissen, was vor sich ging!
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Adam Krieg » 01 Jun 2015, 19:03

Erneut folgte er ihren Ausführungen mit einem gewissen Interesse, zumindest soweit man das anhand dessen was sehen konnte, beurteilen konnte. Irgendwann, mitten in diesen nahm er einen letzten tiefen Zug und schnippte fluchend das letzte Überbleibsel des abgebrannten Joints in einer fließenden Bewegung in die Richtung des Fettleibigen, auf dessen massigen Körper er auch zum erliegen kam und dort letztendlich ausglühte.

Dann lehnte er sich wieder zurück und griff nach dem sie zu einem Ende kam in aller Ruhe nach dem Revolver welcher neben ihm lag. Ein paar routinierte Handbewegungen und einem leichten Ruck später sprang die Trommel heraus. Diese war bis auf die letzte Kammer gefüllt und keiner der Patronen wies irgendwelche „Benutzungserscheinungen“ auf. Ganz im Gegenteil, eine jede glänzte geradezu im Matten Licht. Nur kurz wanderte sein Blick von der Trommel zu ihr und dann wieder zurück. Nur um das Ritual zu wiederholen und den Revolver wieder an seinen alten Platz zurück zu legen.


„Ach Schätzchen….ich bin Nett…“

Stellte er mit einem ironischen Lächeln auf dem Gesicht fest und betrachtete noch einmal kurz den Revolver als wollte er dies alleine damit Begründen das.. …. Er schüttelte gespielt den Kopf und betrachtete sie mit einem amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht und deutete dann auf den Fettleibigen.

„der hält den Baseballschläger noch in der Hand…und ihm fehlt das halbe Gesicht.“

Begann er mit einem Hauch von gespielter Resignation und betrachtete sie wieder durch die dunklen Gläser und winkte ab.

„…Ach sei einfach nur Hübsch...sieh zu und lerne…“

Mit jenen Worten erhob er sich schwerfällig, fast als wäre ihm alles zu viel. Stolperte beinnahe und Klopfte sich unmotiviert ein wenig vom „Dreck“ ab der sich am Hosenboden festgesetzt hatte, griff erneut in aller Ruhe nach der Waffe, wandte ihr den Rücken zu und nahm die Position ein, welche sie kurz zuvor eingenommen hatte. Dann wandte er sich spielend langsam um, rückte er die Blonde ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit, nur um dieser sie wieder zu entziehen und der Szenerie an sich zu widmen.

„Du….“

Begann er fast schon ein wenig theatralisch und sah sie wieder mit einem Grinsen an….

„……warst von Langeweile getrieben….auf der Suche nach dem Kick….dem Besonderem, getrieben von Hunger…und einer endlosen Gier

Führte er weiter in erzählerischer Manier aus, wenig gekonnt aber in jedem Fall bemüht. Es klang fast ein weng wie auswenig gelernt...?

„….als dir der Süße Geruch von Blut in die Nase stieg….begann er dich zu locken…anzuziehen fast magisch gar….“

Er drehte sich einmal um die eigene Achse, wenig elegant. Vermutlich begann das Zeug das er inhaliert hatte langsam aber sicher zu wirken..und deutete mit Lauf der Pistole auf sie.

„ Du konntest gar nicht anders…..“

Er legte den Kopf ein wenig in die Schräge. Sah sie abschätzend an….

„Du kamst mit Gewissheit…“

Er trat einen Schritt auf sie zu, die Pistole locker gehalten, mit dem Lauf auf den Boden gerichtet..es wirkte irgendwie hölzernd..…

„…mit der Sicherheit…von Überlegenheit…“

Er blieb stehen und sog die Luft tief durch die Nase ein.

„Ich rieche Tod…ich rieche Verderben….aber ich rieche auch….Verzweiflung…aufgrund der Ungewissheit…..Deine kleine Welt aus den Fugen gerissen….ich spüre falsche Hoffnung….

……du glaubst es ist vorbei…..doch..wisse nichts ist wie es scheint....….“


Das Lächeln wurde breiter…

„Na Blondie….beeindruckt bis jetzt?“
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Re: Ghost in a Shell (offen)

Postby Katherine Summers » 02 Jun 2015, 08:58

Blondie machte keinerlei Anstalten, sich von ihrem soeben auserkorenen Platz, noch von dieser gemütliche, Sitzposition wegzubewegen. Es hatte weder den Anschein, als würde er sie auf irgendeine Art verunsichern, ängstigen oder auch nur irritieren – im Gegenteil. Zuerst spiegelte sich da eine gewisse enttäuschte Resignation auf ihrer Miene, die kessen Lippen, verzogen sich zu einem säuerlichen Schmollmund. Wieder voll daneben, dabei war sie doch gar nicht so schlecht gewesen. Immerhin griff er ihre inspirative Showeinlage auf und führte sie in seinem ganz eigenen Stil weiter. Das gefiel. Sehr sogar. Das hübsche Blau in ihre Augen leuchtete blitzend auf und der amüsierte Schalk sprang förmlich aus ihrem Blick. Dass er ihr beim Antritt seine geschwungenen, wenn auch etwas einstudiert wirkenden Rede, mit dem Hinweis auf ihr Äußeres und vermutlich auch der Haarfarbe, quasi jeden Intellekt abgesprochen hatte, gehörte mit zu dem Spiel und kümmerte sie nicht weiter. Gefielt ihr, aus einem unbestimmten Grund irgendwie auch. Hatte einen gekünstelt-arroganten Charme. Passend zum Anzug.

Für einen kurzen Moment, war sie unsicher ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, ihn zu unterstützen, schließlich schien das Gift, das wohl gerade seine Blut-Hirn-Schranke überwunden hatte, so richtig einzuschießen. Das allerdings, war an den offensichtlich, verräterischen Merkmalen nicht ohne weiteres festzustellen, immerhin trug er eine verspiegelte, dunkle Sonnenbrille – bei Nacht. Merkwürdig. Die Bewegungen, des zugedröhnten Körpers vor ihr, der langsam aber sicher vom THC überschwemmt werden würde, die Manierismen, die hölzerne Fein- und Grobmotorik. Klarer Fall, der Typ war auf nem Trip und zweifelsohne breit. Trotzdem war sie noch hier und verfolgte interessiert und aufmerksam sein Schauspiel, das mit jedem Wort aus seinem Mund, eine überraschend neue Qualität bekam. Beinahe unheimlich zutreffend.

Das Blondchen, konnte sich immer weniger der Tatsache erwehren, dass der Anzugträge mehr war als irgendein gelangweilter Mafiosi, lebensmüder Geschäftsmann oder melancholischer Philosoph. Die Inszenierung, bekam einen gänzlich neuen Anstrich wenn man es, unter den neu dazugewonnen Aspekten betrachtete. Ihr Blick ging in ein amüsiertes Erstaunen über, als er geendet hatte. Uneins ob sie sich nun fürchten, in ehrfürchtig-wortloser Überraschung verharren oder sich in prophylaktische Kampfpose, mit optionaler Flucht werfen sollte. Etwas perplex, klatschte sie in die Hände und verzog einen Mundwinkel nach oben. Ein Ausdruck der nur den Satz: ‚Du kleiner, boshafter Schlingel‘, vermissen ließ. Die Antwort fiel dann dennoch anders aus. Das THC war nicht in Vitae aufgelöst worden und somit, für einen untoten Organismus wirkungslos. Es sei denn, einer der beiden Feldspieler war bereits stoned gewesen und er hatte sich einen Schluck gegönnt. Noch ergab das alles keinen rechten Sinn. Bedrohlich? Man würde sehen.

„Wow, alle Achtung Mr. Stokes. An der Choreografie, werden wir noch etwas arbeiten müssen aber das Herzblut und der leidenschaftliche Elan waren ohne Zweifel da. Glühender Einsatz, ich bin absolut hingerissen. Die Knarre macht’s nochmal eine Spur dramatischer. Bekommt so einen ‚Leben am Abgrund‘ Touch. Sehr inspirierend. Ne glatte Zehn!“ Sie ließ die klatschenden Hände langsam wieder sinken und sah ihn mit diesem bedeutungsschwangeren, raubtierhaft-fragenden Blick an.

„Der Inhalt haut mich aber vollends um. Wirklich. Langeweile und die Suche nach dem Kick, der süße Geruch von dahinsickernden Blut und das Gefühl von Überlegenheit… ich bin überwältigt. Schier überwältigt. Trifft alles ziemlich genau zu.“ Der Ausdruck auf ihrem Gesicht, vermittelte zusehends den Eindruck, man hätte sie bei irgendetwas Verbotenen, auf frischer Tat ertappt. „Bei der Sicherheit und Überlegenheit kann ich auch noch die Punktetafel hochhalten aber bei Verzweiflung aufgrund der Ungewissheit, entfernen wir uns schon wieder ein Stück. Wird kälter Mr. Stokes.“ Sie hob fragend die Schultern.

„Eine kleine Welt die aus den Fugen gerissen wird und falsche Hoffnung sind dramaturgisch echt stark aber lassen zu viel Interpretationsspielraum offen, da tu ich mir schwer. Und was vorbei sein soll und was nicht so sein soll wie es scheint, driftet irgendwie in totale Spekulation ab. Da hab ich aber wenigstens noch einen leisen Verdacht.“ Sie grinste.

„Aber alles in Allem: Höchst beeindruckend. Du kriegst obwohl ich den letzten Teil nicht ganz in Zusammenhang bringen kann, 15 satte Punkte. Bin gespannt ob du das noch toppen kannst.“

Ihre Augen fixierten ihn wieder abwartend, glitten dabei aber zunächst etwas an ihm vorrüber, wie um die Örtlichkeit noch ein weiteres Mal genauer zu untersuchen. Die ganze Sache entwickelte sich in eine Richtung, die potentiell gefährlich werden konnte und da ging man lieber auf Nummer sicher - nur für den Fall, das hier noch weitere eingerauchte und möglicherweise untote, Armanis herumsprangen. Ihre Mundwinkel glitten etwas süffisant nach oben und mit den Fingern einer Hand, deutete sie in eine Richtung hinter ihm. Genau an die Stelle, an der Tsura sich verborgen hielt.

"Bevor wir aber dazu kommen, eine kurze Zwischenfrage: Wie gut schießt du? Stoned mein ich?"

(Auspex 1 aktiv: Wahrnehmung + Aufmerksamkeit gg. 6 = 4 Erfolge; Aupex 1: off)
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