"Mmmhmmmh."
Kam die recht vage Antwort, als müsse er tatsächlich ernsthaft überlegen, ob es ihm wirklich gelingen würde, diese doch recht zweifelhafte Aussage noch einmal überzeugender zu wiederholen. Berechtigten Zweifeln war doch schwer etwas entgegenzusetzen, noch dazu, wenn sie so überzeugend vorgetragen wurden. Dass er es im nächsten Moment schaffte, tatsächlich wie ein ertappter Schuljunge auszusehen täuschte nur sehr unzureichend über das 'Sehe ich etwa so aus?' in seinem Blick hinweg.
"Nun ja..." Er grinste, nur ein ganz klein wenig unverschämt.
Und dann war er es, der sie fasziniert beobachtete, diesen plötzlichen Anfall von Schüchternheit, der so gar nicht zu ihrem bisherigen Verhalten passen wollte. Ob er das nun niedlich fand oder für Schauspielerei hielt oder nur den nächsten Spielzug blieb dabei unklar. Sein Amüsement blieb. Sein offensichtlicher Spaß an ihrem Spiel. Ihrem Kennenlernen. So gab er ihr Zeit.
Joshua bewegte sich nicht. Er ließ sie den Schritt gehen. Ließ sie ihm zuvorkommen. Das Zucken im Mundwinkel, der Hauch eines schiefen Grinsens verrieten ihn nicht zum ersten Mal. Es war ganz eindeutig Zustimmung, die da in den zweifarbigen Augen stand. Überraschung, aber eine mehr als angenehme. Das Wissen, dass er sie beim 'Wort' nehmen würde. Zurückhaltung gerade eben als Option verworfen worden war.
Ganz kurz war da Widerstand, als sie an dem Stoff seiner Kleidung zog, an ihm zog. Kein echter Wille, ihr zu widerstehen, nur der kleine Hinweis, dass sie ihn sich holen müsste. Dass er keine leichte Beute war. Dass es seine Entscheidung war, diesem Zug zu folgen. Ein kleines, subtiles Zeichen von Dominanz vielleicht. Dann gab er nach, beugte er sich dabei ein wenig vor, um es ihr leichter zu machen, den Größenunterschied auszugleichen. Sein Arm in ihrem Rücken bot zuverlässigen Halt, selbst wenn dort keine solide Mauer gewesen wäre.
Und dann zeigte sich etwas, was vielleicht seltsam anmuten mochte, aber vielleicht auch nur folgerichtig war, wenn man bedachte, wie sehr er das Tempo in den letzten Minuten bestimmt hatte. Tempo, Richtung, Ziel, Körperkontakt.
Er ließ sie machen. Oh, nicht, dass er diesen Kuss nicht ebenso erwiderte, nein, dass ließ er sich weder entgehen noch tat er gar etwas dagegen, dumm war er nun schliesslich nicht, und er verfehlte seine Wirkung auch sicherlich nicht. Nicht, dass er verbarg, wie sehr ihm diese Art gefiel, aber er versuchte auch nicht mehr. Er ließ sie machen, als wolle er wissen, testen, ob sie bereit war, nun wieder die Führung zu übernehmen, oder als wolle er wissen, wie weit sie gehen wollte, als wolle er sie reizen, sich zu holen, was sie wollte. So wie gerade eben schon. Als wolle er wissen, was wirklich in ihr steckte, in einem Mädchen aus dem Süden, dass ihm Spaß versprochen hatte. Er spielte. Immer noch. Mit ihr. Nicht gegen sie. Mit dem Feuer, das sie ihm versprochen hatte, mit ihren Worten und ihrem Tun.
Doch war da immer noch diese Energie in ihm, deutlich spürbar, wie schon den ganzen Abend. Nicht so offensiv wie ihre, aber dennoch vorhanden, an die Zügel gelegt. Die Frage war wohl, was passieren könnte, wenn er diese Zügel locker ließ. Ob Kaffee dann noch eine Option war.